Nur eine kleine Weihnachtsgeschichte..

Maya und Domenico
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    Re: Nur eine kleine Weihnachtsgeschichte..

    mocca - 23.12.2010, 06:52

    Nur eine kleine Weihnachtsgeschichte..
    <<21xy786432q09771>>, murmelte Melanie Parker pausenlos vor sich hin. Seit drei Wochen arbeitete sie nun schon beim Juwelierladen Elvisaud und sie konnte sich diesen verflixten Eingangscode immer noch nicht richtig merken. Sie war schon zwei Mal in den letzten Tagen vor der dicken Sicherheitstüre gestanden und hatte ihre Arbeitskollegin Louise Sanders anrufen müssen, die ihr dann den Code ganz langsam diktiert hatte. Mel hasste diese Sicherheitsvorkehrungen. Zwar hatten all ihre Freunde ein bewunderndes <<Oh>> von sich gegeben, als sie ihnen erzählt hatte, dass sie bei einem Juwelier arbeitete, aber die glamouröse Welt der Reichen stimmte Mel ein wenig traurig, da ihr die Armut mancher Menschen nur zu gut bewusst war. Nicht, dass sie nun zu den Vermögenden gehören würde. Nein, natürlich nicht. Sie war lediglich die Putzfrau, die die Böden schrubbte und die Ehre zugeteilt bekommen hatte, die Diamanten aus der Vitrine zu polieren. Für ein bescheidenes Mädchen, wie sie, war es natürlich schon ein besonderes Gefühl solche Klunker in die Finger zubekommen. Manchmal stellte sie sich vor, wie das schlichte, mit purpurfarbenen Diamanten verzierte Armband wohl an ihrem Handgelenk aussehen mochte und ja, ab und zu geriet sie beinahe in Versuchung etwas einzustecken. Was völliger Schwachsinn war, da sie die ganze Zeit von einer Kamera überwacht wurde.
    Während Mel nun ihre chaotische Ader verfluchte, die sie die Zahlenkombination immer wieder vergessen liess, beschloss sie, sich auf dem Nachhauseweg noch einen Kaffe im Mc’Learens zu gönnen. Immer noch vor sich hinmurmelnd trat sie in die gemütliche Gaststube ein. Hier wurde sie als Stammgast erfreut vom Barkeeper begrüsst.
    Seufzend hievte sie ihre vollgepackten Taschen auf die Theke und setzte sich auf einen Hocker.
    <<786432q0>>, Mel runzelte die Stirn, <<oder>> Fluchend wollte sie schon Louises Nummer wählen, als sie eine belustigte Männerstimme sagen hörte:
    <<21xy786432q09771>> Mit einem breiten Grinsen im Gesicht setzte sich ein Mann neben die verdutzte Melanie. Und nicht irgendein Mann. Nein, es war ein grosser, attraktiver, braunäugiger Typ, der noch dazu in einem knallroten Weihnachtsmannkostüm steckte.
    <<Wo>>
    Santaclaus beugte sich nach vorne.
    <<Ich>>
    <<Aber>>, erwiderte Mel ein wenig verlegen, <<Wie>>
    Der charmante Weihnachtsmann zuckte mit den Schultern und tippte sich an den Kopf.
    <<Ein>>, meinte er zwinkernd.
    Sie lachte auf und nahm seine Einladung zu einem Kaffe dankend an. Genüsslich nahm sie einen grossen Schluck des heissen Getränks.
    <<Und>>
    <<Mit>>
    Mel gefiel es wie er mit ihr sprach und wie er sie ansah. Als würden seine Augen nur sie sehen. Als ob er sich für sie alle Zeit der Welt nehmen würde. Als ob es nur sie gäbe.
    <<Melanie>>
    <<Mel>> Santa liess sich den Namen auf der Zunge zergehen.
    <<Gef>>
    Nach und nach kam sie ins Gespräch mit ihrer neuen Bekanntschaft. Er erzählte ihr, dass er für einen Freund eingesprungen sei und nun den ganzen Tag Kinder auf dem Schoss gehabt habe. Während er von ihren Träumen und Wünschen erzählte, leuchteten seine Augen begeistert.
    Attraktiv, sympathisch und auch noch kinderlieb, dachte Mel. Sie war hin und weg von diesem Mann. Sie sassen lange an der Bar und redeten und lachten. Mel vergass die Zeit völlig, so vertieft war sie. So einen interessierten und charmanten Menschen hatte sie schon lange nicht mehr getroffen.
    Obwohl er sie erst gerade kennengelernt hatte, wollte er alles über sie erfahren.
    <<Und>>
    Amüsiert schüttelte sie den Kopf und schlug ihre langen Beine übereinander.
    <<Ich>>
    <<Oh>>
    Mel strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fragte sich, wie das sein konnte: Jahrelang hatte sie nach dem Richtigen gesucht, war jedoch immer erfolglos gewesen und enttäuscht worden und jetzt stand sie plötzlich vor ihrem potenziellen Traummann. Der noch dazu als Weihnachtsmann verkleidet war. Sie liebte Weihnachtsmänner. Früher, als Kind, hatte sie sich immer auf die Lauer gelegt, um den richtigen Santaclaus zu erwischen, wenn er ihr die Geschenke unter den Christbaum legen wollte. Doch ihre müden Kinderaugen hatten es nie geschafft die ganze Nacht wach zu bleiben.
    <<Um>>
    <<Und>>
    Geschmeichelt antwortete sie:
    <<Ach>>
    Santa sah sie fasziniert an. Diese Frau gefiel ihm gegen seinen Willen.
    <<Gibst>>
    <<Als>>
    Doch dann erzählte sie ihm von diesem golden funkelnden Diamantenarmband. Ihre Augen glänzten vor Ehrfurcht. Emotional wie Mel war, gestikulierte sie wild mit den Händen, während sie redete, als sie plötzlich merkte, dass der geheimnisvolle Mann abgelenkt war.
    Dann ging alles sehr schnell. Santa verabschiedete sich, bedankte sich bei ihr und küsste sie zum Abschied sachte auf den Mund. Und schon war er verschwunden. Mel sass ganz verdutzt auf ihrem Hocker und strich sich über die Lippen, die von der flüchtigen Berührung noch immer kribbelten.
    Auf dem ganzen Heimweg fragte sie sich, wie sie den Mann wohl wiedertreffen könnte. In der Weihnachtsmesse vielleicht?
    Abends lag sie lange wach und dachte an dieses verführerische Lachen und diese schönen Augen. Irgendwann sank sie in einen unruhigen Schlaf und es war ihr, als hätte sie irgendetwas Wichtiges nicht mitbekommen. Irgendetwas Entscheidendes.
    Am nächsten Morgen wurde sie viel zu früh von ihrem Telefon geweckt. Schlaftrunken hob sie ab.
    <<Parker>>, meldete sie sich.
    <<Melanie>>, kreischte die Verkaufsangestellte Louise hysterisch.
    Mit einem Schlag war Mel hellwach und machte sich so schnell wie möglich auf den Weg. Doch als sie die Türe aufschloss, um ihre Wohnung zu verlassen, stolperte sie fast über ein sorgfältig eingepacktes Weihnachtsgeschenk. Neugierig las sie das handgeschriebene Kärtchen:
    Ich wünschte mir, wir wären uns unter anderen Umständen begegnet.
    Pass auf dich auf!
    Dein Santa.
    P.S. Keine Angst, nicht nur die Reichen werden Weihnachten geniessen können!
    Verwirrt riss sie das Päckchen auf und zum Vorschein kam die funkelnde Armkette. Fassungslos betrachtete sie das wertvolle Stück, das sie sich schon immer gewünscht hatte. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen:
    Sie war auf einen Trickbetrüger reingefallen. Das war alles so geplant gewesen. Das Weihnachtsmannkostüm, die Einladung zu einem Kaffe, dieses tolle Gespräch.
    Doch an Stelle von Empörung und Wut machte sich nur ein Gedanke in Mels Kopf breit:
    Die Überwachungskameras!
    Und dann sprintete sie los, um den Mann zu retten, der sie zuvor betrogen und belogen hatte. Sie wusste selbst nicht, weshalb sie das tat. Dieser Typ hatte irgendetwas in ihr ausgelöst, das sie selbst nicht beschreiben konnte.
    Atemlos kam sie im Geschäft an und fand die aufgelöste Louise im leergeräumten Laden vor.
    <<Wo>>
    Beim Namen ihres Chefs verzog Mel den Mund.
    Sie ignorierte ihre Freundin und rannte in den Überwachungsraum.
    <<Sollten>>, rief ihr Louise fragend hinterher.
    <<Na>>
    Nervös setzte sich Mel an den Computer und gab die benötigten Passwörter ein.
    Und da konnte sie auf der Videoaufnahme mit ansehen wie der Mann ihrer Träume mit einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf den Laden leerräumte. Stück für Stück schaffte er einen Gegenstand nach dem anderen gemütlich aus dem Raum. Und das alles nur dank ihrer Naivität und den Glauben an das Gute in den Menschen.
    Sie sah es sich wieder und wieder an, bis sie die Alarmsirene der Polizei hörte.
    Sie wappnete sich innerlich schon, dass sie gleich unglaublich gut schauspielern musste. Sie hörte wie sich die Türen öffneten und Louise schon ins Verhör genommen wurde.
    Entschlossen holte sie tief Luft und drückte auf –Delete-, in der ständigen Hoffnung, dass sie diesen faszinierenden Mann irgendwann wieder treffen würde.

    2 Wochen später.
    Artikel im Tagesanzeiger:
    Anonyme 2-Milionenspende!
    Gestern Nachmittag in Bern auf dem Bundesplatz wurden zwei Millionen Schweizer Franken für das Projekt <<Jede>> gespendet. Der junge Mann erschien in einer originellen Weihnachtsmannverkleidung und verschwand ebenso schnell wieder, wie er gekommen war. Er hinterliess ohne ein Wort zu äussern einen Check mit dem oben erwähnten Betrag. Auf den Rand hatte er dann noch einen Satz hin gekritzelt und uns gebeten, dass wir ihn veröffentlichen:
    An das Mädchen mit dem schlechten Gedächtnis: Ich hoffe du hast das Vertrauen in diese Welt nicht verloren.
    Der mysteriöse Mann hatte sich geweigert seinen Namen zu nennen oder gar ein Foto von sich schiessen zulassen. Trotzdem sind wir ihm zu tiefst dankbar über die grosszügige Spende. (J.D.)
    Melanie Parker liess überrascht die Zeitung sinken.
    Was für ein Mann, dachte sie lächelnd und strich über ihr wunderschönes Armband.



    Re: Nur eine kleine Weihnachtsgeschichte..

    eiskalter engel - 23.12.2010, 23:11


    he mocca
    ich cheggs zwar nich ganz wegen den abgekürzten sätze.. wieso machst du das so?..
    aber ansosten find ich die geschichte echt brilliant...
    JEDE = jeder rappen zählt oder wie?..:)
    ich hoffe du schreibst weiter :)

    lg eisel



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