Geschwisterliebe

Maya und Domenico
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    Re: Geschwisterliebe

    Lala - 14.12.2010, 18:37

    Geschwisterliebe
    Sooo....eine Kurzgeschichtenserie über geschwster. Hatte einfach mal Lust =)

    Zurückkehren um noch einmal Beginnen zu dürfen

    Langsam gehe ich meinen Weg durch die Zimmer. Mit meinen Händen berühre ich die Wände, ich schürfe mir an ihnen die Haut ab.
    Aber ich spüre keinen Schmerz, nur die Erinnerungen strömen, den Sonnenstrahlen gleich, auf mich ein.
    Wenn ich die Augen schließe, kann ich es sehen. Ich kann uns sehen. Ich sehe wie wir uns durch die Räume jagen. Ich fühle deine Hand auf meine Schulter. Ich höre dich „Ich hab´ dich“ sagen.
    Es erscheint so wirklich. Viel wirklicher als die Wirklichkeit. Es ist besser. Ich gehe weiter, lasse jetzt nur meine Augen schweifen. Als ich das verstaubte Fenster von Mutters Zimmer sauber reibe, kann ich draußen auf dem Hof zwei Kinder erkennen.
    Wir sind älter geworden.
    Ich sehe uns streiten, aber ich kann keines unserer Worte verstehen. Also verlasse ich das Zimmer; vorbei an den Kleiderschränken in denen ich mich so gerne versteckt habe, durch die Gänge, die uns früher so unheimlich erschienen waren, die Treppe herunter und nur aus Gewohnheit lasse ich die 5. und die 12. Stufe aus. Zu oft schon haben sie dir verraten wie ich mich nachts herausgeschlichen habe, heraus in die Freiheit, raus aus diesem Käfig.
    Dann komme ich zu dem Fenster, durch das ich heute eingestiegen bin. Als ich hindurch klettere schneide ich mich an dem alten Glas.
    Aber was macht das schon? Ein bisschen Blut, ein bisschen Schmerz. Nichts im Vergleich zu dem was ich erlebt habe.
    Endlich bin ich draußen und altbekannte Gefühle schleichen sich ein.
    Die Zerrissenheit, mit der ich an dieses Haus denke wird plötzlich stärker, sie nimmt eine Gestalt an.
    Ich weiß was jetzt kommt. Ich weiß wie es aussieht, wenn sich Angst und Hoffnung, Sehnsucht und Abscheu, Liebe und Verachtung in mir vereinen.
    Ich weiß es genau, und es ist das, was ich am wenigsten will. Das ist nicht geplant gewesen, als ich mich auf den Weg hierher machte.
    Ich schließe meine Augen. Diesmal nicht um mir etwas vorzustellen diesmal um der Vorstellung zu Entrinnen.
    Aber das gibt es nicht. Nicht für mich. Erst recht nicht hier.
    „Warum hast du mich im Stich gelassen?“ Deine Stimme. Schön. Jung. Genauso wie ich sie kannte, sie immer noch kenne.
    Das ist der Moment an dem ich loslaufe. Der Moment der mich innerlich zusammenbrechen lässt.

    Weg von hier, schreit es in meinem Inneren. Bloß weg von hier.
    Aber ich kann nicht mehr gehen. Es ist zu spät. Was ich hier begonnen habe muss ich auch beenden.
    Mit schnellen Schritten laufe ich weiter weg vom Haus, hinein in den Hof. Ich höre deine Schritte hinter mir, spüre deinen Atem in meinem Nacken wie Eis.
    Dann bin ich angekommen. Neben der alten Eiche stelle ich mich hin und nur wenige Meter von mir sind noch die zwei Kinder. Immer noch streiten sie sich, und ihre Worte sind wie Messerstiche in mein zerstörtes Herz.

    „Ich musste gehen, * noch mal!“ Klang meine Stimme wirklich so? War sie schon damals so kalt? Was war bloß geschehen, seitdem wir zusammen Fangen gespielt haben?
    Dein bitteres Auflachen lässt mein altes Ich zusammenzucken. Genauso wie mich. Vielleicht hat sich nichts geändert. Vielleicht träume ich. Vielleicht bin ich in Wirklichkeit noch dieses junge Mädchen. Vielleicht ist das alles noch gar nicht passiert. Vielleicht wird es nie passieren.
    Ich höre meinen eigenen Lügen zu, und versuche zu vergessen, dass es welche sind.
    „Natürlich. Du hattest keine Wahl. Du warst allein, weil du Scheiße gebaut hattest.“
    Wieso tut es mir noch mehr weh, deine Zustimmung zu hören, als
    Beschimpfungen?
    Vielleicht weil ich in meinen tiefsten Innern begreife, du noch an mich geglaubt hast. Nach dem ganzen Mist hätte ich einfach zu dir kommen müssen. Du hättest mich verstanden, oder es wenigstens versucht.
    Erst als ich gegangen bin, hast du aufgehört an mich zu glauben. Erst da war ich nicht mehr das für dich, was ich vorher gewesen bin.
    Ich schaue dir in die Augen. Sie haben dasselbe blau-grün wie meine. Wie das Meer . Aus den Augenwinkeln sehe ich unter der alten Eiche eine junge Frau sehen. Vielleicht um die dreißig. Sie kommt mir seltsam bekannt vor, wie aus einem Traum, oder einem Traum in einem Traum.
    Egal.
    Nichts ist mehr wichtig. Nur wir. Das Jetzt.
    „Scheiße, du hast mir doch auch nicht geholfen.“ ,will ich dir ins Gesicht schreien, ich will mich vor deiner Liebe wehren, die ich sowieso vollkommen unverdient bekommen habe.
    Dann sehe ich wie die Frau unter dem Baum ihren Kopf schüttelt. Ist doch egal was die mit ihrem Kopf macht, denke ich, aber dann sehe ich die Tränen in ihren Augen
    Es sind Tränen, die ich schon so oft vergossen habe, Tränen, die du mir schon tausendmal abgewischt hast.
    Wortlos strecke ich meine Hand nach vorne. Ich will die Wut in deinen Augen nicht sehen, nicht die Verbitterung, an der ich selbst Schuld bin.
    „Es tut mir leid.“, flüstere ich so leise, dass der Wind die Worte übertönt. Dennoch weiß ich dass du mich hören kannst.
    Du blickst mir in die Augen- was willst du darin finden? Was auch immer es war, du scheinst es entdeckt zu haben. Wortlos nimmst du mich in deine Arme. Deine Arme die so seltsam nach Meer riechen, nach Freundschaft und Leben.
    Fest drückst du mich an dich und ich will dich nicht loslassen.
    „Ich habe dich vermisst.“ Murmele ich gegen das Rauschen der Blätter.
    „Ich dich auch, Schwesterherz. Du weißt gar nicht wie sehr.“
    Als wir gemeinsam in das Haus gehen fühle ich mich zum ersten mal seit einer langen Zeit wieder wohl. Geborgen. Ich komme mir vor als wäre ich aus einem langen und schrecklichen Alptraum erwacht.
    Was auch immer die Zukunft bringen mag, ich lasse dich nicht mehr los.



    Re: Geschwisterliebe

    genny_xoxo - 14.12.2010, 18:44


    Wnderschön!!! Hab richtig gänsehaut bekommen...!



    Re: Geschwisterliebe

    La soavità - 14.12.2010, 18:51


    Jaa Lala...meine Meinung weisst du ja=)



    Re: Geschwisterliebe

    KleeneSunny - 19.05.2011, 16:09


    och liebe es!



    Re: Geschwisterliebe

    Lala - 04.06.2011, 01:27


    dankeschön:bussi:



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