>> Mitternachts Tanz <<

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    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 09.12.2010, 20:40

    >> Mitternachts Tanz <<
    Eisig schob sich der Nachtwind durch die engen, verschneiten Gassen der Reichshauptstadt Tiefenholm.
    Grau und Leer lagen die Straßen da, nur hier und dort traute sich ein Lichtschimmer durch die Ritzen der geschlossenen Fensterläden.
    Schon vor Stunden haben die Einwohner ihr Tun beendet und sich fluchtartige in ihre Häuser begeben. Ganz so wie ihr Herrscher es verlangt.
    Wenn nach Sommeruntergang das Eiserne Horn sein Quälendes Signal erschallen lässt, Öffnen sich die Tore der Schwarzen Burg, die über den Ort Thronte wie ein Mahnmal.
    Die Garde des Herren, das Folk nennt sie angsterfüllt „die Schlächter“, strömt hinab in die Stadt. In Fünferdgruppen patrouillieren sie durch die Straßen und richten all Jene die gegen die Ausgangssperre verstießen.
    Doch Heute verkündete das sonst so Monotone rasseln der geschwärzten Rüstung, eine gespannte Unruhe. Sie waren auf der Suche.

    Ein Hornsignal. Hatten sie etwas gefunden?
    Schnellen Schrittes begab sich die Gruppe in Richtung des hallenden Signales, um sich dort mit einer anderen Einheit kurz ab zu sprechen.
    Ein Mann mit Goldenen Insignien auf der Prunkvollen Platte gab kurze Anweisungen und schickte die Mannen in die anliegenden Gassen.
    „Findet ihn!“
    Er selbst wand sich einem verschneiten Seitenweg zu.

    Eine Sachgasse.
    Leider Musste dies eine, in einem Wollenen Mantel verborgene Gestalt mit Entsetzen feststellen. Seine letzte Hoffnung sah er hinter einem eingeschneiten Holzstapel.
    Eng drückte er sich an die Eisige Häuserwand. Versuchte seinen Rasenden Puls zu beruhigen. Was ihm kaum gelang.
    Hoffentlich hatte der fallende Schnee und der Wind seine Spuren verwischt.
    Langsam kam die Wache näher. Ein Schwert wurde aus der Scheide gezogen.
    Der Gedungene hielt die Luft an.
    Bitte. Bitte bei den Götter! Geh weg Hauptmann.
    Noch ein Schritt und der Gerüstet würde ihn sehen, doch dann.. Stille... Für einen Augenblick stand die Zeit still, bis das Eiserne Horn, das schweigen Durchbrach. Es kündete den Morgen an und war Signal für die Schlächter sich zurück zu ziehen.
    Der Hauptmann Schob seine Waffe wieder in die Halterung und wand sich schweigend zum gehen um. Er konnte nur hoffen das einer seiner Männer den Flüchtigen gefunden hatte.
    Ansonsten würde die oftmals gereizte Laune des Herrschers schwere Folgen, nicht nur für ihn haben.
    Lange saß die bemantlete Gestalt regungslos an der Wand.
    War er wirklich weg?
    Erst als die ersten Sonnenstrahlen über die Dächer krochen wagte er es auf zu schauen.
    Eine gute Stunde muss er lauschend hier gesessen haben.
    Doch nun wo er endlich bereit war sich zu erheben und ein sicheres Versteck aus findig zu machen versagten ihm die Beine.
    Heimlich hatte sich die allgegenwärtige Kälte in seine Knochen gefressen und zeigte nun schmerzhaft seine Folgen.
    Muss aufstehen. Weg von hier... warnte ihm sein inneres immer wieder. Aber es ging nicht.....



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 19.12.2010, 19:30


    "Du siehst einsam aus."
    Das waren ihre ersten Worte seit Tagen. Dennoch klang ihre Stimme nicht kratziger als sonst auch.
    Ihre dunkelroten Haare waren in zwei dünnen Zöpfen geflochten, welche unter ihrer dreckig-grauen Kapuze hervor lugten und sich über die Schulter weiter nach unten schlängelten. Die neugierig und keck funkelnden, hellgrünen Augen beobachteten den Fremden. Sie hielt eine Katze in den Armen, wobei die Ärmel ihres flauschigen Mantels so lang waren, dass sie sogar ihre Hände verdeckten.
    "Karl hat dich gefunden. Er mag dich...", meinte das Mädchen auf den fragenden Blick des Jungen hin. Und wie um ihre Worte zu bestätigen maunzte der Kater leise, sprang von seinem Thron herunter und streifte um den Fremden herum.
    "Bestimmt ist dir kalt hier. Mir auch. Willst du mit zu mir nach Hause kommen?" Das blasse, leicht Dreck beschmierte Gesicht des jungen Mädchens, verzog sich zu einem unglücklichen Lächeln. Aber sie schien es ernst zu meinen. Ausserdem ging von ihrer schmächtigen Gestalt keine sonderliche Gefahr aus.
    "Komm, ich helf dir auf.", meinte sie fröhlich, als sie sah, dass er sich nicht rührte. Ohne Vorwarnung packte sie ihn also bei den Händen und zog ihn mit einem Ruck auf die Füße. Oder zumindest war das ihr Plan, doch scheinbar wollten seine Beine da doch nicht ganz so mit machen...

    Sie brauchten mehrere Anläufe, doch schliesslich gelang es den Beiden, ihn auf die Beine zu kriegen. "Ich bin Mar.", erklärte das Mädchen mit den roten Haaren schliesslich, ehe sie los ging, um ihm ihr 'Heim' zu zeigen, das aus einer verfallenen Hütte am Rande des Ortes bestand. Sie war eine Waise und hatte es sich in dem vor Jahren verlassenen Häuschen gemütlich gemacht.
    "Folge mir einfach. Wenn du kannst.", meinte Mar noch zu dem komischen, bisher eher schweigsamen Mann, ehe sie los trabte - der Kater dicht auf ihren Fersen.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 19.12.2010, 23:35


    Leicht zuckte der junge Mann hoch als er die Stimme des Mädchens vernahm. War er ein genickt? Misstrauisch beäugte er mit seinen Goldgelben Pupillen dieses „Kind“. Was wollte sie...?
    Ihm war viel zu kalt, als das er großartig darüber nach denken wollte und ließ den Versuch sich auf die Beine zu ziehen Wortlos geschehen. Nach dem dritten Anlauf und mit zur Hilfenahmen der gefrorenen Hauswand gelang es dann schließlich doch.
    Langsam klopfte er sich den Schnee von dem Mittelweiler steifen Mantel ab, während ein leises „Danke“ über seine Lippe kroch.
    Als die Beiden die verschneite Gasse hinter sich gelassen hatten und in das rege treiben der Stadt ein tauchten schob der Jüngling seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht.
    „Ren...da... Äh“ Er konnte ihr doch nicht seinen Richtigen Namen sagen.... nein das ging beim besten willen nicht. „Ren ist mein Name..“ meinte er schließlich, schwieg aber gleich darauf wieder.
    Ihr weg führte sie über den Marktplatz durch die Buden und Stände hindurch Richtung Stadtrand. Das war ihm nur recht um so weiter er von der Burg weg kam um so besser.
    Immer wieder erwischte Ren sich dabei wie sein Blick zu den Köstlichkeiten aus duftenden Speisen wanderte. Vor zwei Tagen, noch vor seiner Flucht hatte er das letzte mal was im Magen gehabt.
    Bei dem zweiflügligen Haupttor mitten in der Zwölf Meter Hohen Stadtmauer blieb der Junge Mann zögerlich stehen. Wachen... und zwar doppelt so viele wie sonst. Natürlich sie suchte nach ihm. Da würde er niemals unentdeckt raus kommen.
    „He Mädchen.“ Er schaute sich verstohlen um und deutete seiner Begleiterin an stehen zu bleiben.
    „Ich....“ Ren Räusperte sich. „Gibt es noch einen Anderen weg hier Raus? Ich mein ohne Wachen?“
    Eine Haarsträhne seiner Silber-weißen Haare schmuggelte sich unter den Stoff hervor als er ein weiteres mal seine Kopfbedeckung zurecht schob.
    „Nun die Wachen... sie sind nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen. Und werden mich wahrscheinlich nicht durch lassen.“
    Verhaften und zurück in die Burg schleifen... fügte er im Gedanken hinzu.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 19.12.2010, 23:50


    Mar hatte zwar seinen knurrenden Magen nicht bemerkt, seine Worte jedoch sehr wohl vernommen und wandte sich mit einem Lächeln um.
    "Puh. Und ich dachte schon, du könntest vielleicht was mit denen am Hut haben. Keine Sorge Ren...da...Ren. Leute wie mich mögen die auch nicht besonders. Aber kriegen tun sie mich nie, dafür bin ich viel zu klug." Ein Lächeln erschien auf dem schmutzigen Gesicht des Mädchens, ehe sie die Kapuze ebenfalls ein wenig tiefer in ihr Gesicht zog.
    Dann änderte sie abrupt die Richtung. Er würde ihr schon folgen.
    Geschickt schlängelte das Mädchen sich durch die Menschenmenge, immer darauf bedacht, einen respektvollen Abstand zu den Wachen einzuhalten. Schliesslich schlüpfte sie in eine Seitengasse, bog bei der nächsten Gelegenheit links ab und verschwand dann in einem bruchfälligen Hauseingang.
    Sie wartete, bis der junge Kerl zu ihr aufgeholt hatte und schlich dann die Treppe des Wohnhauses hinauf. Im oberen Stockwerk drückte sie dann ein Fenster auf, raffte ihren bodenlangen Rock und kletterte auf das Dach des Hauses.
    Ein Grinsen ging über ihre Schulter und schon lief das Mädchen geduckt über die Dächer des Ortes hinweg, durch die Höhe vor den Blicken der Wachen geschützt.

    Der Lauf über die Häuser dauerte eine Weile und einige Male mussten sie abrupt die Richtung wechseln oder sich hinter einem Schornstein verkriechen, doch das Mädchen war sehr geschickt und kannte sich scheinbar auf den Dächern besser aus als in ihrer Westentasche. Und endlich waren sie da. Mar schlüpfte behände durch den Spalt zwischen zwei Brettern, die fest vor ein Fenster genagelt waren und winkte dem Fremdling zu, ihr zu folgen.
    In der bruchfälligen Hütte selbst war es staubig, aber halbwegs warm und fröhlich hüpfte Mar die Treppe hinunter um in die Küche zu gehen, um dort das Feuer wieder anzufachen. Unterwegs entledigte sie sich ihres schweren Mantels und pfefferte ihn einfach in eine Ecke.
    "So Ren. Dann erzähl doch mal, wie du hinter die Kisten gekommen bist und was du da zu suchen hattest." Neugierig linste das Mädchen über ihre Schulter zurück und strich sich, angesichts der Erkenntnis, Besuch zu haben, verlegen über das etwas schäbige Kleid, das sie trug.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 20.12.2010, 01:12


    Ren hatte arge Probleme dem Mädchen durch die Menschenmenge zu folgen. Als sie schließlich auf den Dächer wahren musste er eine kurze Verschnaufpause ein legen bevor es im raschen Tempo weiter ging.
    Der zum teil Unterschenkel hohe Schnee auf den schrägen Flächen machten es, für Ren der nicht sonderlich Akrobatisch und vorfallen nicht Ausdauernd war zugesehen schwerer.
    Einiges an Schnee landete losgetreten in den Seitengassen zum Glück nicht dort wo sich Menschen auf hielten.
    Nach einen endlos erscheinenden Marsch über die Häusern der Stadt errichten sie endlich ihr Ziel. Keuchend schleppte sich der junge Mann die Treppe runter, schob unten angekommen den Mantel von den Schultern, um diesen unschlüssig auf den wackeligen Geländer ab zu laden.
    Unter dem Wollenen Cape tauchten dunkel Blaue Kleider auf. Aus feiner Seide bestand die nun Nasse, mit Goldfäden durchzogene, uniform ähnliche Kleidung, welche keineswegs für kalte Temperaturen auf der Straße geeignet war.
    Weder Handschuhe noch einen Schal besaß er. Lediglich die Dicken Lederstiefel, die er bei seiner Flucht noch schnappen konnte boten etwas Wärme.
    Hüftlage Silber- Weiße Haare flossen offen und leicht zerzaust über seinen Rücken, während einige Sternen frech über sein nun vor Anstrengung gerötetes Gesicht huschten.
    Am Gürtel trug er einen kleinen Beutel mit einigen Goldmünzen darin, sowie ein verzierten Dolch, welcher mehr schmuck als Waffe war.
    „Wieso ich...?“ Er musste lange nachdenken um sich eine einigermaßen glaubwürdige Lüge aus zudenken.
    „Ich bin... nun ja sagen wir.. ich musste von zu Hause weg. Und nun suchen sie mich... Ich kann nicht zurück.... Auf keinen Fall.“
    Der neugierige Blick des Mädchens verriet das sie mehr wissen wollte.
    „Nun wie unschwer zu erkennen ist bin ich magisch begabt...“ Er deutet auf die silbernen Strähnen welche durch ihre ungewöhnliche Farbe diese Tatsache deutlich machte, denn jeder der über Magie verfügte besaß eine Außergewöhnliche Haarfarbe.
    „Wie den auch sei ich sollte in eine dieser Akademien, du weißt schon diese Streng bewachten Festungen wo Magier ausgebildet und dann nach gezwungen werden ihre Kräfte willenlos dem Herrscher zur Verfügung zu stellen. “ Eine Pure Lüge er selbst hatte seine Ausbildung bereits vor einem Jahr abschlossen und genoss dafür den Luxus eines Privaten Lehrers. Ein Privileg das ausschließlich die Höchsten der Adligen genießen durften.
    „Deswegen muss ich hier weg...“ Während er sprach schob sich Ren langsam zu dem Feuer hin um wenigsten einigermaßen sein Kleider zum Trocknen zu bewegen.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 20.12.2010, 15:07


    Mit offenem Mund hatte Mar eine Weile auf die silbernen Wellen seines Haares gestarrt. Auch seine Kleidung beeindruckte sie, wenngleich sie nicht gerade mit Paktik überzeugen konnte.
    Ihr selbst wären diese Sachen viel zu kalt und unhandlich gewesen. Ausserdem natürlich viel zu groß.
    Hastig machte das Mädchen dem Jungen Platz und liess ihn ans Feuer, über das sie inzwischen einen Kessel mit Wasser gehängt hatte.
    "Also ich wär gern in so einer Akademie.", erklärte das Mädchen mit einem verträumten Blick. "Meine Mama war da. Also bevor sie mich bekommen hat. Das hat sie mir mal erzählt, als ich noch ganz klein war. Und sie hat das als einen schönen Ort beschrieben. 'Aber das waren andere Zeiten' - das hat sie auch zu mir gesagt..."
    Mar lehnte sich an den morschen Tisch in ihrem Rücken und schob dem Fremden mit dem Fuß den einzigen, recht wackelig wirkenden Stuhl hin.
    "Hast du Hunger? Ich kann uns was besorgen!"
    Sein sich lautstark zu Wort meldender Bauch, entlockte dem Mädchen nicht nur ein Lachen, sondern bestätigte sie in ihrer Vermutung.
    "Ich besorg uns was zu Futtern. Du kannst dich solang gern hier ausruhen. Siehst nich' aus, als hätteste 'n ruhigen Morgen gehabt..."

    Schwungvoll stieß das Mädchen sich ab und trabte zu der Stelle, an der sie ihren Umhang wusste. Mit einer fliessenden Bewegung schlüpfte sie in ihn, steckte ihre Arme in die dafür vorgesehenen Löcher und schob sich die Kapuze über das rote Haar.
    Einmal noch lugte sie in das Zimmer hinein. "Keine Sorge, Ren. Hier bist du erstmal sicher. Bin bald zurück!"
    Und damit verschwand das Mädchen wieder die Treppe hinauf und durch den Spalt hinaus in den vor sich hin treibenden Schneefall.

    Ca eine dreivirtel Stunde später hörte man wieder das Aufstampfen der schnee bedeckten Stiefel des Mädchens auf der Treppe. Der Mantel fiel mit einem leisen 'fump' in seine gewohnte Ecke und schwer atmend stürmte das Mädchen in die Küche zurück, um sich schnell vor das Feuer zu hocken. Ein leises Maunzen begleitete sie dabei, was ein Zeichen dafür war, dass der Kater ihr gefolgt war.
    "Aaah... es ist so kalt draussen. Schrecklich dieser Schnee. Und heute hätten sie mich fast erwischt. Wieso sind auch so verflixt viele Wachen unterwegs?", grummelte Mar vor sich hin, während sie anfing verschiedene Dinge in den Kessel zu werfen, die sie allesamt unter ihrem Kleid hervor zu zaubern schien.
    So auch das Brot, das zuletzt kam und das sie in zwei Stücke brach, um ihm seine Hälfte anzubieten.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 20.12.2010, 20:24


    Kurz spielte Ren mit den Gedanken seine Sachen zu schnappen und zu verschwinden, doch genauso schnell wie dieser Einfall gekommen war verwarf er es auch wieder. Wo sollte ER den schon hin? Außerhalb der Burg kannte er sich nicht aus. So wie er jetzt ausgestattet war kam er sicherlich nicht sehr weit.
    Es dauerte nicht lang bis das Feuerchen den Raum einigermaßen erwärmt hatte und der Junge Mann beschloss zumindest seine Oberbekleidung ab zu legen damit dieses vor den Feuer trocknen konnte. Nachdem der Seidenstoff gefallen war konnte man auf dem Rücken des Burschen durch die Haare eine Tätovierung auf blitzen sehen.
    Die Haut rund um die Schwarz- roten Linien wies noch eine leichte Rötung auf, denn es war noch nicht sehr lange her das man ihm diese für Rituale benötigte Zeichnung auf den Rücken gestochen hatte. Eine Unangenehme Erinnerung die er stur verdrängen wollte.
    Nachdem seine Kleider vor dem Feuer auf der Lehne des Stuhles vor sich hin Trockneten beschloss Ren seine Momentane Bleibe ein wenig näher in Augenschein zu nehmen. Es war ein Altes baufälliges Gebäude wie es viele in dieser Stadt gab. Das Obere Stockwerk aus Holz bestehend war um dieses Jahreszeit unbewohnbar, aber dafür bot die untere Etage durch ihr Steinernes Fundament guten Schutz. Überall lag Staub auf den Überresten der unbenutzten Möbel in einer Kleine Nebenkammer befand sich ein Schlaflager, dessen Decke Ren so gleich erbeutete und sich um die Schulter legte. Die kleine würde sicher nichts dagegen haben. Er musste sich unbedingt ein paar wetterfeste, einfache Kleider besorgen. Irgendwie. Gold sollte er ja genug haben für derartige Besorgungen.
    Mit seiner erbeuteten Decken Schlurfte er zurück an die Feuerstelle ließ sich davor auf dem Stuhl nieder. Um ab und an einen Scheit Holz hinein zu werfen.
    Als Mar wieder eintraf beobachtet Ren sie schweigend, bis sie ihm den Brotkanten reichte.
    „Danke. Sag mal Mädchen wieso Hilfst du mir? Ich möchte mich ja keines weg darüber Beschweren, aber es könnte durchaus sein das ich dich mit in meine Schwierigkeiten hinein ziehe.“



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 22.12.2010, 14:47


    Mar betrachtete ihre Decke kurz sehnsüchtig, dann kümmerte sie sich wieder um das Essen. Ausserdem warf sie noch einen Holzscheit in die flammen. Knackend begann auch dieser zu brennen.
    "Leute wie ich dürfen nicht wählerisch sein, was ihre Gesellschaft angeht, weisst du? Man wird schnell einsam, wenn man immer nur alleine ist und von den Bewohnern höchstens bemitleidet, eher noch verachtet wird. Ich habe zwar nichts gegen mein Leben, aber ab und an wünsche ich mir halt wieder jemanden zum reden.
    Und jemand der Hilfe braucht ist eher bereit, mit dir zu reden als jemand, dem es rundum gut geht, nicht wahr?"
    Kurz blickte das Mädchen auf den nassen Saum ihres Rockes und hob diesen ein Stückchen näher in Richtung Feuer, damit das leicht verblichene grün trocknen konnte.
    "Oder vielleicht hatte ich auch nur Mitleid mit dir. Wenn Karl und ich dich da nicht gefunden hätten, wer weiss wie lange du noch in der Kälte gehockt hättest!?"
    Seufzend richtete Mar sich aus ihrer Hocke wieder auf, streckte sich kurz und holte dann einen Holzlöffel von der einzigen, eingestaubten Komode um damit in dem dampfenden Kessel zu rühren.
    "Ehrlich gesagt... ganz so genau weiss ich das selber nicht." Mit einem schiefen Grinsen wandte sie sich Ren zu und zuckte unbeholfen ihre zierlichen Schultern, die unter dem weiten Stoff des Kleides fast untergingen. Es war ihr eben immer noch ein wenig zu groß.
    "Kann dich aber zurück fragen. Wieso hast du dich darauf eingelassen, mir zu folgen? Oder bist nicht abgehauen, während ich weg war? Ich hätte doch auch die Wachen rufen und vielleicht ein schönes Sümmchen kassieren können!?"



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 22.12.2010, 19:04


    „Schau mich an Mädchen glaubst du in meiner Momentanen Lage würde ich auch nur die Stadtmauern erreichen? Was hatte ich den schon für einen Wal? Mich hier weg zu stehlen um wieder eingefangen zu werden, damit sie mich zurück bringen? Oder hier zu bleiben und zu Hoffen das du schlau genug bist mich nicht zu verraten? Und eine Belohnung?“
    Ren musste leicht schmunzeln.
    „Nein beim besten willen das hättest du wahrlich nicht bekommen. Viel wahrscheinlicher ist es das sie dich gleich mit genommen und in eine Modrigen Zelle tief unter der Burg gesperrt hätten. Oder gar...“ der junge Mann stoppte für einen Moment.
    „Nun ja wie dem auch sei. Wie es aussieht bin ich erst einmal auf dich angewiesen.“
    Mit einem sanften Lächeln, welches man dem Jungen Mann gar nicht zu getraut hätte stand er auf um näher an den Blubbernden Kessel zu gelangen. Behutsam legte er seine Hand auf die Ihre und schob Mar den Löffel aus den Fingern, tauchte diesen in den Kessel und schlürfte Prüfend etwas Brühe von dem Besteck.
    „Ich muss schnellstmöglich aus dieser Stadt, aus dem Reich raus, aber allein schaffte ich das nicht. Ich kenne mich in den Straßen nicht aus und schon gar nicht mit so einfachen dingen wie Kochen oder gar Nahrung und Kleidung besorgen. “
    Ren hatte von klein auf alles bekommen was er benötigte. Kleider schneiderte man ihm Maß und Speisen brachten Diener in seine Gemächer. Noch nie in seinem Bisherigen leben war er auf dem Markt gewesen oder in einem Geschäft um etwas zu Kaufen obwohl er genug Gold hatte um sich all seine Kindlichen wünsche zu erfüllen. Doch auch wenn er dieses Verlangen nie verspürt hatte, hätte sein Vater ihn sowieso nie erlaubt das Anwesen zu verlassen.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 22.12.2010, 22:00


    "Also... deine Kleidung sieht aus, als hättest du genug Geld um dir den Weg überall hin frei kaufen zu können..." Mar betrachtete einen Moment die vom Wasser noch immer dunkel gefärbten Kleider, die der Mann offenbar ausgezogen hatte während sie unterwegs gewesen war.
    "Ich kenn mich in den Straßen aus!", rief das Mädchen freudig als Ren sagte, an was für Fähigkeiten es ihm mangelte. Strahlend, dass sie etwas konnte, was er ganz offenkundig zugegeben hatte nicht zu können, hüpfte sie wieder auf den Tisch, der verdächtig ächzte.
    "Allerdings bin ich im Kochen auch nicht gerade begabt... du musst also mit einfacher Kost auskommen. Wenn du willst, kann ich dir aber ein bisschen was beibringen!"
    Auf sie angewiesen... sowas hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. Ein wenig hatte sie das Wort erschreckt, andererseits auch mit Stolz erfüllt.
    "Ich helfe dir.", beschloss sie also kurzerhand. "Aber unter einer Bedingung: du erzählst mir dafür von deinem Leben. Ich mag Geschichten so gerne, aber es gibt niemanden mehr, der mir welche erzählt."

    Während Mar so gesprochen hatte, war sie wieder von dem Tisch herunter gesprungen - scheinbar gehörte sie nicht zu der Sorte Mensch, die lange ruhig sitzen konnten - und strich nun gedankenverloren über die staubigen Kanten der Komode. Kurz blieb ihr Blick auch an den ihr so bekannten, dreck befleckten Wänden hängen.
    Eine kurz andauernde Stille hatte sich ausgebreitet, die jedoch schnell wieder durch die wenig frauliche Stimme Mars verscheucht wurde. "Wohin willst du denn eigentlich?"



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 22.12.2010, 23:05


    Ren musste lachen. Dieses Mädchen erinnerte ihn an seine kleine Schwester.
    „Noch habe ich etwas Gold ja.. allerdings möchte ich ungern auf Offizielle Transportmöglichkeiten zurück greifen da man so sehr leicht auf meine Spur kommen könnte.“ noch immer Rührte er in dem Kessel herum.
    „Ich bin nicht sonderlich gut im erzählen von Geschichten. Aber wenn es dein Wunsch ist beantworte ich dir gern deine Fragen, solange es sich nicht um Dinge handelt worüber ich lieber schweigen möchte. Und versprich mir eins. Wenn die Wachen mich finden sollten. Bitte Lauf lauf weg und vergiss mich.“
    Auf die Frage wo er den hin wolle schwieg Ren lange und rührte verkrampft die mittlerweile Sämige Suppe um.
    Er wusste es nicht. Weder zu Verwanden noch zu irgendwelchen bekannten Leuten konnte er gehen.
    „Ich weiß es nicht es ist nur wichtig das sie mich das Nächste halbe Jahr nicht in die Finger bekommen.“



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 22.12.2010, 23:48


    "Und wieso ein halbes Jahr lang? Wollen sie dich danach nicht mehr in die Schule schicken?" Mar war wieder an seine Seite getreten und hatte ihm den Löfel aus der Hand und sogar aus der Suppe gezogen. Hastig begann sie damit, das Zeug auf die zwei hölzernen Salen zu kippen, die sie erst in der Hand hielt, nur um sie dann - befüllt - in seine zu drücken.
    "Da. Iss."
    Und ohne auf ihn zu warten setzte sie die Schale an die Lippen, pustete eine Weile und begann dann zu schlürfen. Nicht besonders schmackhaft. Nicht einmal für ihre Verhältnisse. Aber sie konnte nicht klagen, schliesslich hatte sie nicht viel Auswahl gehabt bei ihrem diebischen Vorhaben. Und allzu schnell waren ihr die Leute auf die Schliche und die Wachen auf ihren Versen gewesen.
    Das Mädchen setzte die Schüssel wieder ab und warf die beiden Zöpfe über ihre Schultern zurück. Ihre grün schimmernden Augen hatten sich wieder voller Neugierde auf den Weißhaarigen gerichtet, während die Suppe weiter geschlürft wurde.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 23.12.2010, 00:24


    „Das ist leicht zu erklären.“ Schmunzelte Ren.
    „Dann bin ich 20 und... „ er zögerte... „Es gibt ein Ritual was sie mit mir machen wollen und dieses Funktioniert und bis zu meinem 20 Lebensjahr.“ Er musst aufpassen was er von seinem kleinen Geheimnis preis gab.
    „Danach bin ich für sie so zu sagen Wertlos.“
    Dankend nahm der junge Mann die Schüssen an sich um sie erst einmal einige Minuten in einen Händen zu halten und gierig die ausströmende Wärme auf zu saugen.
    „Gibt es einen Ort wo du gern einmal Hin möchtest? Mir ist es gleich wohin ich geh nur soweit wie möglich weg von der Festung.“
    Langsam begann er die Brühe zu schlürfen. Sie schmeckte wirklich nicht sonderlich gut, aber sie war warm und füllte den Magen. Mehr konnte Ren wohl momentan nicht erwarten. Der junge war dankbar das er überhaupt etwas zu essen hatte.
    „Wir brauchen auf jeden Fall einiges an Ausrüstung für eine Reise im tiefsten Winter. Allen Voran ein paar warme und unauffällige Sachen. Für uns Beide. Dafür können wir gern die Gold Taler benutzen die ich noch habe.“
    geschwind nestelte er das kleine Beutelchen von seinem Gürtel ab und warf es Mar zu.
    „Ich weiß nicht wie viel so etwas Kostet und wo man das her bekommt. Deswegen muss ich mich ganz auf dich verlassen.“



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 29.12.2010, 16:53


    Mit offenem Mund starrte Mar in den Beutel. Schon seit mindestens einer Minute hatte sie sich kein bisschen bewegt. Nur ihre Augen wurden mit jeder verstreichenden Sekunde größer.
    Schliesslich schaffte sie es, ihren Mund wieder zu zuklappen und heftig zu schlucken. Auf den Schreck hin musste sie sich erstmal setzen und einen kräftigen Zug der heißen Brühe nehmen, die sie soeben fabriziert hatte. Andächtig legte das Mädchen den Beutel und seinen wertvollen Inhalt auf dem staubigen Tisch ab und schob ihn so weit von ihr weg, wie es ihr möglich war.
    So viel Geld hatte sie in ihrem Leben weder gesehen noch besessen. Für diesen Betrag konnte man sich vermutlich ein oder zwei Sklaven ohne Probleme kaufen...
    Ungläubig schüttelte die Rothaarige nochmals den Kopf und ein leichter Schauer ging ihr über das Rückgrat.
    "Imen.", sagte sie schliesslich mit leiser und brüchiger Stimme. Sie konnte immer noch nicht fassen, wie viel Geld hier in ihrem bescheidenen Heim lag. Und wie damit umgehen noch viel weniger.
    "Ich wollte schon immer mal nach Imen."



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 29.12.2010, 19:23


    Verdutzt beobachtete der junge Mann die Kleine. Was hatte sie denn? Wieso starte sie so auf die paar Münzen?
    Oder hat er was falsches gesagt.
    Kopfschüttelnd stand Ren schließlich auf, achtlos glitt dabei die Decke von seinen Schultern auf den Stuhl hinab.
    Er würde die Marotten der Bürgerlichen wohl nie verstehen.
    „Nach Imen? Wo genau liegt diese Provinz?“ Wollte Ren wissen während er näher an das Feuer schlurfte und dabei mit der rechten Hand seinen Dolch aus der Scheide am Gürtel zog.
    Die Linke Hand Angelte während dessen die zerzausen Haare auf dem Rücken zusammen.
    Sein Vater würde ihm wahrscheinlich den Kopf abreißen wenn dieser wüsste was der Jungen nun vor hatten, aber das bekümmerte Ren im Moment nicht.
    Diese für einen Mann viel zu lagen Zotteln waren ihn schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Ständig mussten sie gebürstet und gebunden werden, störten beim schlafen und brauchten Ewigkeiten um zu trockenen.
    Ohne das Mädchen weiter zu beachten Hob er das Messer unter die Strähnen zog diese Stramm und fuhr mit der Waffe und einen geräuschvollen „Ratsch“ hindurch.
    Augenblicklich löste sich die Spannungen und die abgeschnittenen Haare lagen Lose in seiner Linken.
    Ein kurzer Blick zu Mar folgte bevor die silbernen Strähnen in den Flammen knisternd vergingen.
    Jetzt war der Blick auf seinen Rücken frei und man konnte das hinein gestochene Bildnis gut erkennen.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 31.12.2010, 01:54


    "Imen liegt an der süd-westlichen Küste des Reiches, nahe der Grenze. Die Hauptstadt heißt Serenity und ist der Ort, an dem meine Mutter geboren wurde.", erklärte Mar während ihre grünen Augen interessiert dem geschehen des jungen Mannes folgten.
    Mit einem lauten Schnurren sprang der Kater, der eben in den Raum hinein geschlüpft war um auch etwas von der lebenserhaltenden Wärme abzukriegen, auf ihren Schoß und rollte sich zu einem erstaunlich kleinen Fellball zusammen.
    Gedanken verloren strich Mar über das getupfte Fell des Tieres, während sie gebannt den nackten Rücken betrachtete, der sich ihr nun in freier Sicht und farblicher Pracht präsentierte.
    Mar merkte, wie Blut in ihre Wangen schoß. Sie hatte zwar schon öfter Männer mit nacktem Rücken gesehen, doch meist waren es Szenen des Grauens gewesen, wenn ein Mensch ausgepeitscht wurde um so für seine angeblichen Sünden zu büßen. Noch nie hatte sie einen Mann aus nächster Nähe auch nur ähnlich entblößt gesehen.
    Und dass es diesem offenbar ziemlich reichen Kerl überhaupt nicht peinlich war, bzw er sich nicht einmal Gedanken darüber zu machen schien, dass sich ein Mädchen mit ihm in einem Raum befand, machte ihre Situation nicht gerade leichter. Es wurde ihr immer unangenehmer, je länger sie hinschaute und je bewusster ihr wurde, wie wenig ernst er sie als Frau - oder vielleicht auch als Person !? - nahm.
    Und trotzdem schaffte sie es nicht, ein Wort zu verlieren oder auch nur ihre Augen von seinem unerwartet unmuskulösen Rücken abzuwenden. Sie hatte immer erwartet, dass noble Herren sehr blass waren - trotzdem in Kampf und anderen Sportarten sehr bewandert. Dieser junge Herr vor ihr schien sich in seinem Leben jedoch kaum je großartig bewegt zu haben.
    Was ihren Blick jedoch gefangen hielt, waren nicht die fehlenden Muskeln oder die enttäuschte Erwartung. Es war das filigrane Muster, das in den Rücken eingestochen zu sein schien.
    Die Augen des Mädchens funkelten, als sie automatisch die Hand ausstreckte um das Gebilde zu berühren. Als Ren jedoch schmerzvoll die Luft einsog und heftig zusammen zuckte, ruckte ihre Hand automatisch wieder an ihren Platz und entschuldigend sah sie ihn aus großen Unschuldsaugen an, während sich ihr Kopf leicht zwischen die Schultern zurück zog. Eindeutig die Pose von jemandem, der Rüge erwartete.

    Als diese ausblieb entspannte sich Mar langsam wieder. "W...was ist das?"



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 31.12.2010, 03:45


    Erschrocken zischte Ren auf als er die Hand auf seinem Rücken spürte die Wunden waren einfach noch zu frisch und verursachten einen lichten, stechenden Schmerz . „Bitte .. nicht anfassen.“
    Um eine weitere unliebsame Berührung zu vermeiden angelte sich der junge Mann die Decke und schlug sie sich wieder um die Schultern.
    „Es ist eine Art Ritual Kreis. Welches Magier benutzen um machtvolle Zauber sprechen zu können. Zum Glück haben es die Zauberkünstler nicht Genschaft es fertig zu stellen.“
    Während er sprach wanderten seine Beine zurück zu der Sitzgelegenheit, um sie in Beschlag zu nehmen.
    „Ich bin nicht sonderlich erfreut über diese Zeichnung. Man hat sie mir gestern Nacht...“ er überlegte kurz wie er es sagen sollte.
    „ Aufgezwungen.... so kann man es wohl nenne. Ein Grund meiner Flucht.“ Bruchstücke von Bilder der letzten Tage schlichten sie in seinen Kopf und stoppten seinen Redeschwall.

    Schwer gerüstete Wachen drangen am Morgen des Vortages, ohne Vorwarnung in sein Gemach ein, packten den überraschten Jungen und zerrten ihn hinaus, durch die kargen Gänge hinab in die Kellergewölbe.
    Dort standen schon mit schweren, schwarzen Kutten bekleidete Magier bereit.
    Lederne Stricke band man um seine Gelenke, Ren konnte sich gegen diese Übermacht nicht wehren und wurde ohne ein Wort der Erklärung auf einem steinernen Tisch fest gebunden. Ein Knebel verhinderte jegliche Kommunikation.
    Dann hörte er wie ein Messer sein seidenes Gewand zerschnitt, so das der Stoff an den Seiten lose hinab hing und sein Rücken entblößt da lag.
    Mit all der Kraft die sein schlaksiger Körper aufbringen konnte versuchte Ren sich gegen die nun folgende Prozedur zu Wehr zu setzen, doch es half alles nichts.
    Erbarmungslos stachen die Männer die mit Farbe benetzten Nadeln in seine Haut.
    Stunden mussten vergangen sein. Stunden durchzogen mit Schmerzen, Krämpfen und Bewusstlosigkeit.
    Bis man den völlig schröpften Adelsspross endlich wieder los band und in sein Zimmer schleppte. Keiner hätte wohl damit gerechnet das Ren in seinem Zustand überhaupt in der Lage war auf zu stehen, geschweige den die Schanze zu nutzen wusste um das weite zu suchen.
    Hastig warf sich Ren ein Paar Kleider über schnappte sich Stiefel, Mantel, Dolch und Goldbeuten um Hals über Kopf aus der Festung zu Flüchten.
    Die Götter mussten den Jungen selbst dabei geholfen haben, denn niemand bemerkte sein Verschwinden, bis die Wachen zurück in sein Zimmer kamen um den Jungen wieder in die Gewölbe zu bringen, damit die Magier ihre Arbeit vorsetzen konnten.

    Ren wusste ganz genau was dieses Zeichen auf seinem Rücken für einen Nutzen hatte und diese Tatsache behagte ihm gar nicht, denn die Beendigung des Rituals würde den Verlust seines Geistes , seiner Seele bedeuten.....



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 02.01.2011, 17:23


    "Sieht ziemlich schmerzhaft aus.", stellte Mar trocken fest, während sie seine inzwischen um einiges kürzeren Haare bewunderte. Er sah noch immer zerbrechlich schön aus, wie es sich für einen Adligen gehörte. Allerdings gab der unordentliche Haarschnitt ihm einen fast verwegenen Touch. Als dem Mädchen klar wurde, was sie dachte, musste sie sich ein Lachen verkneifen und beließ es bei einem belustigten Grinsen.
    Zum Glück war Ren ganz offensichtlich in unangenehme Gedanken oder Erinnerungen versunken und bemerkte sie gar nicht.
    "Kannst du denn nicht deine Eltern benachrichtigen? Denen wird das sicher gar nicht gefallen, was da mit dir gemacht wurde - oder?"
    Der Versuch des Mädchens, ihn wieder aufzumuntern oder zumindest auf andere Gedanken zu bringen war wohl nach hinten losgegangen. Jedenfalls schien ihm diese Frage gar nicht zu behagen...
    Mars grüne Augen betrachteten ihn trotzdem durchdringend, während ihre Hand nach wie vor über das weiche Fell des Katers strich, der sich diese Behandlung schnurrend gefallen liess.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 02.01.2011, 22:54


    Ren musste bitter schmunzeln als er das Wort Eltern vernahm.
    „Was glaubst du wohl wer es war der diese nette Behandlung angeordnet hat.“
    Er schüttelte nur enttäuschend den Kopf
    „Mein Vater beauftragte dieses Magier Pack und was meine Mutter an geht. Nun Ich kenne sie nicht. Wahrscheinlich war sie irgend ein Dienstmädchen, oder gar eine Dirne die er nach meiner Geburt köpfen lassen hat. Ich weiß es nicht.“
    Diese Mann den er Jahrelang Vater genannt hatte traute der Junge mittlerweile alles zu. Er würde Alles tun um seine Ziele zu erreichen.
    „Aber genug davon. Wenn es dir nichts aus macht würde ich gern etwas Ruhe. Die letzte Nacht hat mich doch recht mit genommen."
    Prüfend schaute sich der Adelssohn um wo man sich den in dieser Ruine einigermaßen bequem und trocken hin legen konnte.

    (ich hoffe das RPG macht dir spaß. wenn du was verändern willst sag einfach bescheid)



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 06.01.2011, 00:38


    (macht es, macht es, keine Sorge ^^ hoffe natürlich, dir auch!?

    Ne, aber dass ich ab und an etwas zum Antworten brauche liegt daran, dass Schule grad wieder angefangen hat und so... nur falls du dich das fragst!)

    Mar war so frei und zeigte Ren ihren Schlafraum. In einer Ecke lag ein ziemlich zerknautschter Strohballen, der schon seine bessern Tage gesehen hatte, aber zumindest Ungeziefer befreit war - was man von den meisten bezahlten Unterkünften nicht behaupten konnte.
    Als der junge Mann sich schließlich zur Ruhe gebettet hatte, schlich sich Mar noch eine Weile auf das Dach hinaus, um die Sterne zu beobachten. Sie würde es also endlich wagen. Endlich raus aus diesem Ort, endlich weg. Natürlich hatte sie auch Angst. Angst vor all dem, was da draussen noch auf sie lauerte und davor, ihre mit den Jahren riesig gewachsenen Erwartungen enttäuscht zu sehen... aber die neugierige Vorfreude überwiegte natürlich.

    Nach einer knappen Stunde war das Mädchen nicht nur ziemlich durchgefroren, sondern auch endlich bereit, sich ebenfalls zur Ruhe zu legen. Morgen war schliesslich ein wichtiger Tag und es gab einiges für sie zu erledigen. Eine Reise vorbereiten... das würde sie eine Weile auf Trab halten.
    Gähnend schlurfte Mar in den Raum, in dem auch Ren schon vor sich hin schlummerte. Kurz blieb das Mädchen zögerlich stehen und sah sich ein wenig Hilfe suchend um. Als sich jedoch nicht einmal der Kater zeigte, beschloss sie, der Müdigkeit Vorang zu geben und legte sich einfach auf eine schmale Ecke des Strohsackes, um sich dort einzurollen und einen Teil der Decke zu ergattern, den sie zaghaft über sich zog.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 06.01.2011, 13:15


    Zweifelnd schaute sich Ren das Lager an. Ein Himmelbett konnte er hier wahrlich nicht erwarten und hätte der junge Adlige gewusst was ihm im den Nächsten Wochen noch bevor stand hätte er sich mit Sicherheit über diese Ruhestadt mehr als gefreut.
    Leise seufzend rollte er sich schließlich doch in die Decke ein und war kaum das er lag Eingeschlafen.
    Nicht einmal das Mädchen welches sich nach einiger zeit neben ihn legte bekam Ren noch mit.

    Auch in dieser Nacht patrouillierten die Schwarz Gerüsteten wieder durch die Straßen.
    Sie waren sich sicher das ihr Ziel sich in irgend einem der Häuser aufhalten musste.
    Denn bei der Momentanen Bewachung der Stadttore und auch den unauffälligen Seiten ausgehängten war es für den Jungen unmöglich hinaus zu gelangen ohne das er den Wachen in die Arme gelaufen währe.
    Systematisch wurden die Bewohner der gehobenen Häuser aufgeweckt, befragt und musste ihre Bleiben durchsuchen lassen.
    An den verfallenen Ruinen ging man Acht los vorbei, keiner der Soldaten kam auch nur auf den Gedanken, das ausgerechnet ER, dieses verwöhnte Balg sich in so einem unbewohnbaren Gebäude aufhalten könnte. Zu mindestens noch nicht.

    (du hast die zeit etwas verdreht wir hatten noch vor ein paar posts sonnenaufgang XD ... na egal den ist nu halt Nacht.
    Es stöhrt mich auch nicht wenn es mal Länger dauert. Keine Sorge mach dir da bloß kein stress Schule geht vor.)



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 12.01.2011, 00:28


    (ups xD sorry! Hatte ich irgendwie total verplant... naja, dann machen wir halt so weiter ^^'
    hab mir übrigens mal die Freiheit genommen, einen etwas längeren Text mit viel Inhalt zu schreiben. Hoffe, das ist ok so wie's ist... wenn nicht kann ichs auch noch ändern!)

    Der nächste Tag begann friedlich. Mar sorgte erneut dafür, dass sie beide etwas zwischen die Zähne bekamen und überzeugte ihren neuen Begleiter schliesslich sogar davon, mit ihr gemeinsam auf den Markt zu gehen um die nötigen Vorkehrungen und Besorgungen zu erledigen. Er kam auch nur unter der Bedingung mit, sich so tief wie möglich unter seiner Kapuze vergraben zu dürfen und kein Wort mit ihr zu wechseln. Mar war einverstanden und einigte sich mit ihm auf ein paar wesentliche Handzeichen, die zur Kommunikation ausreichen würden.
    Sobald sie beide bereit waren, kletterten sie wieder durch das zugebretterte Loch in der Mauer im oberen Stock und bewegten sich für eine ganze Weile über die Dächer. Dass der junge Mann hinter ihr sehr viel weniger Ausdauer und Geschick besaß wurde Mar allerdings erst so richtig bewusst, als er es schaffte, mit rudernden Armen beinahe in den Abgrund zu stürzen. Die schnelle Reaktionsgabe des Mädchens rettete Ren davor, mitten auf den harten, steinigen Boden zu krachen. Daraufhin beschloss Mar, ihren Weg auf der Straße fortzuführen, wenn sie das auch einiges an Zeit kosten würde – wobei sie sich dessen nicht einmal sicher war, war der Adlige doch wirklich ungeschickt in dem hohen Schnee auf den Dächern. Unten war der Schnee zumindest platt getrampelt, wenn nicht gar beseitigt worden.
    Ihr Weg führte die ungleichen Gefährten zunächst über den belebten Marktplatz, hinein in eine Gasse. Mar, die den Geldbeutel von vornherein an sich genommen hatte, um unnötige Komplikationen mit dem stumm vorgebenden Ren zu vermeiden, hiess Letzteren mit einer Handbewegung an, hier auf sie zu warten. Widerwillig befolgte er ihre Anweisung, als er mitbekam, dass sie nicht sehr weit von ihm entfernt auf einen Mann stieß und sich offenbar mit ihm wild gestikulierend zu unterhalten schien. Schliesslich hob sie erneut die Hand und winkte den Adligen zu sich heran. "Das ist Roman. Er ist ein guter Freund von mir.", erklärte sie Ren kurz angebunden, welcher unter seiner Kapuze verborgen dem alten, sehr freundlich lächelnden Mann zunickte.
    "Ach Roman..." stürmisch umarmte das Mädchen den alten Mann, welcher diese offenkundige Zuneigungsgeste erwiederte. "Ruhig, Kleines. Es wird Zeit für dich, fliegen zu lernen. Aber ich bin alt und werde hier bleiben. Ich muss ja auch auf meine Frau aufpassen, nicht wahr?"
    Mar drückte ihr Gesicht noch ein wenig fester an die Schulter des Alten und nickte dann langsam. "J..ja.", schniefte sie leise. Einen Moment standen sie noch so da, ohne das jemand ein Wort sagte, dann löste sich die Waise von dem Mann und drückte ihm ein paar Geldmünzen in die Hand. "Danke, dass du immer so gut für mich gesorgt hast. Kauf deiner Frau etwas Schönes davon, ja? Und vergiss mich nicht..." Mar zog nochmals die Nase hoch und in ihren sonst so ausgelassenen Augen konnte man nun Tränen erkennen, die an ihren langen, dunklen Wimpern hängen blieben. "Ich komme wieder...", wisperte sie leise in einem versprechenden Ton. Dann drückten sich die beiden noch einmal die Hände. Es war ein Abschied.
    Mar kehrte, sich die Augen reibend und den schweigsamen Ren im Schlepptau zurück zum Marktplatz. Es war ihr egal, ob sie gerade fremdes Geld an Leute verschenkt hatte, die dem Besitzer gänzlich unbekannt waren. Roman hatte es verdient und mit dem Geld konnte er seiner Frau endlich die Medizin kaufen, die sie so dringend brauchte. Und dank der sie umgebenden Menschen war sie auch zunächst davor sicher, dass er sie dafür zur Rechenschaft ziehen würde.

    Der nächste Anhaltspunkt war ein großer Stand, an dem es allerlei Gewänder zu kaufen gab. Man konnte auch einen Auftrag abgeben, der am nächsten Tag schon gefertigt aufs Abholen wartete, doch Mar war sich sicher, etwas für sich und Ren unter der ausgelegten Ware zu finden.
    Misstrauisch beäugte der Besitzer und sein Sohn ihre Finger, die auf der Suche nach dem Richtigen durch all die Stoffe glitt.
    Als sie gerade einen herrlichen, dunkel-grünen, fellgefütterten Umhang in ihrer Größe gefunden und diesen heraus zog packte der Schneiderssohn grob ihr Handgelenk. Mar sträubte sich und kramte mit ihrer freien Hand nach dem Geldbeutel. Dabei schrie sie ziemlich laut. Los liess der Schneiderlehrling allerdings erst, als er das Klimpern der Münzen hörte.
    Widerwillig ließ er das fragile Handgelenk los und lehnte sich zu ihr über den Tisch. "Ich weiss zwar nicht, woher du dir das Geld zusammen geklaut hast, du diebische Elster... aber mir ist das auch völlig egal, solang du nur zahlst!"
    Mit verbissener Miene deutete das Mädchen auch noch auf einen wundervollen blauen Winterumhang, der in etwa Rens Maße hatte. Anschliessend besorgte sie noch ein Leinenhemd, eine gefütterte Hose, gefütterte Handschuhe und einen Winterwams für den jungen Mann, dem sicher ziemlich kalt sein musste. Grimmig lächelnd zählte sie die Münzen in die Hand des jungen Schneiderssohn ab, von dem sie wusste, dass er ihr schon mehr als einmal lüstern hinterher geschaut hatte.
    Als sie die Sachen zusammen raffte und in die Ledertasche packte, die sie zu Tragezwecken mitgenommen hatte, streckte sie dem Stand und seinen Besitzern noch einmal die Zunge heraus.

    Als nächstes besorgte sie ihnen Proviant, wobei es auch hier zu ein paar Komplikationen kam, die jedoch alle problemlos überwunden wurden, als die Münzen klimperten.
    Schlussendlich fanden sich Mar und Ren bei einem Schuster wieder, von dem das Mädchen wusste, dass er die besten Stiefel der Umgebung herstellte. Ihre eigenen hatte sie ja auch von hier, wenn auch auf wenig bürgerlichem Wege. Instinktiv hoffte Mar, dass der Schuster sie nicht wieder erkennen würde – oder einen seiner Gesellen eingesetzt hatte. Und zunächst schien sie auch Glück zu haben. Ein ihr unbekannter, noch recht junger Mann, der unerfahren und ungeschickt zugleich wirkte, stand ihr gegenüber, als sie die richtigen Stiefel für Rens Bedürfnisse ausgeguckt hatte. Vielleicht wären sie ein bisschen zu groß, aber für Maßanfertigungen hatten sie nicht genug Zeit – zumindest wollte Mar sich diese Zeit nicht nehmen, da sie schnellst möglich aufbrechen wollte. Das war immerhin ihre erste Reise!
    Als sie jedoch gerade den Geldbeutel heraus holen und bezahlen wollte, kam der Meister von hinten aus der Werkstatt gelaufen. Offenbar hatte er sie auf den ersten Blick als die Diebin erkannt, als die er sie kannte. Mar fluchte laut und wandte sich um. Sie hörte die Rufe nach den Wachen und deren schwere, dennoch beängstigend schnellen Schritte. Das Mädchen jagte los, packte im Vorbeirennen die Hand des jungen Mannes und zog ihn hinter sich her.

    Beinahe hätten sie es geschafft. Fast wären sie den Wachen entkommen, die ihnen dicht auf den Versen waren. Doch als ihre einzige Chance gekommen war, den sie einkreisenden Soldaten zu entwischen, strauchelte einer von ihnen. Wer es gewesen war hätte Mar später nicht einmal mehr sagen können. Es war auch egal. Die Gelegenheit war vertan, sie saßen in der Falle. Von den Gassen sowohl vor ihnen, als auch hinter ihnen waren eindeutige Schritte zu vernehmen.
    Das Mädchen wandte ruckartig und panisch den Kopf von einer Seite zur anderen, dabei alles sehr genau beobachtend. Dann fasste sie einen Entschluss.
    Ohne zu Zögern stieß sie Ren mit aller Kraft von hinten in den Rücken, sodass dieser krachend durch einen Bretterverschlag in ein kellerartiges Gewölbe fiel. Dann zog sie einen der Umhänge aus ihrer Tasche, warf diesen mit den meisten ihrer Einkäufe auf ihn hinunter, damit er verdeckt wäre und rannte weiter. Sie hoffte, dieser Trick würde funktionieren und er nichts Dummes anstellen. Die Wachen waren ohnehin hinter ihr her...



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 12.01.2011, 03:26


    Bei den ganzen Besorgungen des Mädchens hielt sich Ren zurück, allerdings waren seine Sinne geschärft. Immer wieder glitten seine Blicke aufmerksam durch die Massen, beobachtete die Wachmänner und all jenen die ihn hätten erkennen können.
    Erleichternd wollte Ren schon aufatmen als sie die Stiefel, ihre letzte Besorgung in der Tasche hatte, als irgendwer nach den Wachen Brüllte.
    Schneller als der Junge Mann darauf reagieren konnte wurde er von seiner Begleiterin mit sich aus den Haus gezogen.
    Auch bei der wilden Verfolgungsjagd durch die engen Gassen hatte der Junge nicht viele Möglichkeiten zu agieren, bis sie abrupt stehen blieben.
    „Verdammte....“ stieß Ren hervor „Kleine sieh zu das du weg kommst sie wollen mi....“ wollte er noch sagen doch das Mädchen war wieder schneller und stieß den völlig Überraschten durch eine Kellertür in ein dunkles Gewölbe.
    Dabei fing sich der Adlige etliche Schrammen und Blaue Flecken ein.
    Diesmal reagiert er geistig gegenwärtig und rollte sich, noch bevor die Gerüsteten nahe waren aus dem Lichtschein der Luke heraus.
    Gerade noch rechtzeitig, bevor die Prüfenden Augen der Mannen in den Schacht hinein lugten.
    „Du schau nach was sich dort unten befinden. Die anderen mir nach.“ Ren zuckte zusammen als er die strenge Wohlbekannte stimme des Hauptmannes vernahm.
    Was machte der den hier? Er war doch sonst nur nachts mir den Parolien unterwegs, oder liefen die Schlechter Truppen jetzt schon bei helllichten Tag durch die Straßen?
    Hastig packte Ren den größten Tel der Erstandenen Sachen und hastete los, ziel los hinein in die Finsternis des Kellergewölbes.
    Die Wache welche unten angekommen, einen Schemen des Jungen noch wahrnehmen konnte hastete Pflichtbeiwust hinterher.
    „Stehen bleiben. Im Namen des Herrschers. Bleib stehen.“
    Hals über Kopf stolperte der Junge durch den feuchten Gang immer weiter und tiefer in die Finsternis hinein.
    Noch während der kleinen Hetzjagd entfachte der Wachmann eine Laterne und konnte so recht gut erkennen wo der Junge hin lief.
    Dank der schweren Rüstung die auf den Schultern des Verfolgers lastete war es diesem nicht möglich sein Opfer ein zu holen, bis Ren gegen eine Wand stieß.
    Panisch tastet er sich an den feuchten Mauerwerk entlang. Hier musste doch irgendwo ein Durchgang sein.
    Rens Befürchtungen wurden wahr, als das Licht mit lauten klappern und Rufen Näher kam. Eine Sachgasse.
    Angst und Verzweiflung zeichnetet sich auf Rens Gesicht ab. War das nun das Ende?
    Die Einkäufe fallen lassend nestelte er Hastig an seinem Gürtel herum und zog den Schmuck Dolch hervor um diesen mehr schlecht als recht dem Wachmann entgegen zu strecken.
    „Ergieb dich räudiger Dieb. Du.....“ Der Soldat stockte. „I-Ihr?.. Ihr seid doch....!?“
    „Nicht näher... Bleib wo du bist...“ Stotterte der Adelsspross „Keinen Schritt weiter oder Ich...!“
    Ren drehte das Messer um und hielt es an seine eigene Brust. “ Ich steche zu!“



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 14.01.2011, 23:41


    Eine wilde Hatzjagd durch die verschlungenen Gassen des Ortes begann. Mar hatte zwar keine Chance zu entkommen, das wusste sie selbst, aber vielleicht würde sie es schaffen die Wachen lange genug von Ren abzulenken. Immerhin hatte sie ihn da mit hineingezogen... Das Mädchen schlug einen plötzlichen Haken und bog in eine weitere dunkle Gasse ein, als sie sah, dass ihr von der anderen Seite der Straße bereits ebenfalls Soldaten entgegen kamen. Diese Männer waren wahrlich nicht die Flinkesten. Diesem Umstand hatte sie auch zu verdanken, überhaupt so weit gekommen zu sein. Immerhin war sie dem ersten Soldaten, dem sie eigentlich hätte direkt in die Arme laufen müssen, direkt zwischen den Beinen hindurch gelaufen. Das er in dem Moment breitbeinig auf sie gewartet und nicht rechtzetig reagiert hatte, hatte sie allerdings auch nur dem puren Zufall zu verdanken.
    Sie hatte allerdings wenig Zeit, sich darüber noch weitere Gedanken zu machen, war sie doch irrtümlicher Weise in eine Sackgasse hinein gelaufen. Panisch wandte Mar sich um und suchte verzweifelt nach einem Ausweg.
    Es hatte – natürlich – keinen gegeben. Nun hing sie in den Kettenhandschuhen einer Wache, der die zappelnde und kreischende Waise unbeeindruckt in der Luft hielt und in den Kreis der teils schwer atmenden Truppe brachte. Mit einem Ruck riss der Mann, der das Mädchen so mühelos mehrere Zentimeter über dem Boden hielt, seiner Gefangenen die ins Gesicht gezogene Kapuze herunter und spieh abfällig aus.
    "Haben wir dich endlich, räudige Diebin!"
    Grob liess er Mar wieder auf ihre Füße fallen und gab ihr einen groben Stoß in den Rücken, sodass sie haltlos vorwärts stolperte und schliesslich vor den Füßen des Hauptmannes landete. Ängstlich blickten die grün schimmernden Augen hinauf zu dem furchteinflössenden Mann, der so von unten gesehen natürlich noch viel größer und gefährlicher wirkte als ohnehin schon.
    Das Mädchen begann unkontrolliert zu zittern, als sie merkte, dass es keinen Ausweg aus dieser Situation für sie gab. Sie konnte nur hoffen, dass zumindest der junge Adlige dem Schicksal entging, das ihr nun wiederfahren würde...



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 15.01.2011, 06:24


    Natürlich was Rens unterfangen nicht von großen Erfolg gekrönt. Der Soldat stockte zwar in seiner Bewegung ließ sich aber nicht weiter beirren und kam langsam und trittsicher auf den Jungen zu.
    „Junger Herr kommt doch zur Vernunft. Legt das Messer weg und begleitet mich zurück.“
    Die Beiden Hände die panisch das Messer umklammerten Zitterte.
    „Kein schritt weiter!“ Stotterte er fest entschlossen sich selbst die Waffe in den Leib zu rammen.
    Schritt um Schritt näherte sich die Wache und zertrümmerte nach und nach den Selbstverletzenden Willen des Jungen. Er wollte nicht... nein er Durfte nicht zurück.. auf keinen Fall. Aber Ren vermochte es auch nicht sich selbst zu richten, er konnte es nicht.
    Zu Stein erstarrt stand der Adlige da, fixierte mit seinem Blick im Wechsel mal die Wache mal das Messer, bis diese knapp vor im stand und die Schmuckwaffe ohne Gegenwehr aus Rens Händen zog. Er hasste sich selbst für seine Feigheit. War er den wirklich so ein Schwächling? So ein Nichtsnutz?
    Mit gesenktem Haupt ließ sich der Junge Wortlos abführen, so das sie nur wenige Minuten später auf den Rest der Einheit trafen.
    „Hauptmann!“ Salutierte der Soldat vor seinem Herren und repräsentierte mit stolzer Miene seine Beute, sicher eine angemessene Belohnung für den Jungen kassieren zu können.
    „Rendarian. junger Herr ich bin erfreut euch wohl auf wieder zu sehen.“ Erwiderte der Kommandant in einer Monotonen Stimmlage, nachdem er Ren von oben bis unten gemustert hatte.
    „Bringt die Beiden in die nächst gelegene Wachstube.... D.“
    „Kommandant? Sollten wir ihn nicht eher in die Burg...“
    „Schweig!“ der Truppenführer mochte es gar nicht wenn man seine Befehle in frage stellte und dies ließ er seinen Mannen auch deutlich werden indem er mit autoritärer Stimme und festen auftreten seine Position klar machte.
    „Das Gör steckt ihr in eine der Zellen da soll sich morgen der Henker drum kümmern, die Hände abschlagen ist eine Angemessene Strafe für Diebe und Rendarian in mein Arbeitszimmer. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    Wie aus einem Mund bejahten die Männer den Befehl....

    (Ich glaube es ist wohl mal an der zeit zu sagen wer Ren eigentlich ist aber wahrscheinlich kannst du es dir schon denken. Er ist der Sohn des Herrschers dieses Reiches (ja ich geb's zu ich habe ein Febel für Prinzen XD) Sein Richtiger Name ist „Alues Rendarian siebter Erbe von Teifenholm“
    ach und solle er wirklich zurück zu seinen Vater kommen ist er wahrscheinlich so gut wie tot) ..



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 20.01.2011, 00:05


    Als der eine Soldat, der dem jungen Adligen hatte folgen sollen, nun mit selbigem und nicht mit enttäuscht vorgestreckt leeren Händen zurück kam, riss Mar erschrocken die Augen auf und sah ihn ungläubig an. Ein einziger Mann war hinter ihm her gewesen und er hatte es weder geschafft, ihn abzuschütteln, noch ihn zu überwältigen? Wie unfähig konnte jemand sein?
    Als das Mädchen jedoch hörte, dass ihre Strafe wohl ihre Hände sein sollten, weiteten sich ihre Augen nochmals um ein Vielfaches. Diesmal jedoch aus Angst.
    Zitternd und sich nicht trauend, Ren allzu viele Blicke zu zuwerfen liess sie sich mit ihm zusammen abschleppen. Die Wachen, die nach verlorenen Knobelspielchen dazu bestimmt waren, die beiden Gefangenen abzuführen, waren klug genug, die beiden Gestalten zwischen sich nicht allzu nah hintereinander gehen zu lassen, sodass Mar keine Chance hatte, mit dem niedergeschlagen wirkenden Adligen Kontakt aufzunehmen. Aber vielleicht war es auch besser so, hatte das Mädchen doch stark das Gefühl, dass man diesem armen Tropf zur Zeit alles ansehen oder entlocken könnte – und das konnte sie beim besten Willen nicht gebrauchen, wenn sie eine Chance zur Flucht haben wollte. Und sie würde sich eine Fluchtmöglichkeit schaffen, denn auf ihre Hände würde sie niemals freiwillig verzichten. Lieber sterben bei dem Versuch, sich und ihre wertvollen Gliedmaßen zu schützen, als lebendig verkrüppelt zu werden.
    Fauchend stolperte Mar in die karge Zelle hinein und wandte sich blitzschnell um, um dem für den groben Rückenstoß zuständigen Posten zumindest noch einmal die Zähne zu zeigen. Fluchend sah sich das Mädchen in ihrer neuen Behausung um und zuckte zurück, als sie den Dreck und den Gestank in vollen Zügen mitbekam. Hier würde sie es nicht lange aushalten... erst recht nicht mit dem großen, rechteckigen, vergitterten Loch in der Wand, durch das unbarmherzig die kalte Winterluft drang.
    Bibbernd und den wollernen Umhang enger um ihre fragilen Schultern schlingend setzte sich das Mädchen in die Mitte des Raumes, unterschlug die Beine und begann nachzudenken.

    Irgendetwas musste, nein würde ihr einfallen...

    (keine Sorge, wir kriegen die da schon raus ^^)



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 23.01.2011, 18:51


    Schweigend ließ sich Ren abführen. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten sie das Gebäude wo man die Beiden trennte und der Jungen in ein Arbeitszimmer brachte und allein ließ.
    Einige Momente hatte Ren um sich um zu sehne.
    Es war ein recht kleiner Raum dessen Zentrum ein großer Schreibtisch bildete. Etliche Bücherregale flankierten die Wände und ein Kamin spendete wärme.
    Es gab zwar auch ein Fenster in diesen Räumlichkeiten dich dieses sichtete ein Schweres Eisengitter ab. Keine Schanze auf flucht.
    Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür und der gerüstete Hauptmann trat hinein. Auf seinen Armen die Einkäufe der Kinder.
    Achtlos warf er diese neben die Tür auf den Boden und widmete sich seinen Gefangenen.
    „Euer Vater wird nicht sonderlich erfreut sein über eure neue Frisur. Junger Herr.“
    Ren starrte stur auf den Boden.
    „Das Mädchen! Lass sie gehen. Sie hat nichts mit dieser Sache zu tun.“ Fachte er.
    „Sie ist eine Diebin und wird ihre gerechte Strafe bekommen.“
    Ren sprang auf.
    „DAS STIMMT NICHT! Es ist alles bezahlt. Lass sie gehen.“ Die kleine hatte ihm geholfen sie sollte nicht seinetwegen bestraft werden nein auf keinen Fall.
    „Lass sie gehen. Wenn sie nicht gewesen wehre würde ich wahrscheinlich jetzt erfroren hinter einem Kistenspaten liegen.“
    Eine kurze Regung zeigte sich in der Sonst so steinernen Miene des Mannes.
    „So... ich verstehe. Ich werde mich um dieses Sache kümmern, aber nun solltet ihr euch etwas umkleiden. Eure Sachen sind völlig durchnässt und der Herr würde mich Köpfen wenn ich euch mit einer Lungenentzündung zurück bringen würde.“
    Ren schaute an sich hinab. Seine Seiden Kleider waren wirklich nicht für diese Witterung gemacht, doch bis jetzt hatte er die Kälte nicht sonderlich bemerkt. Hatten ihn die Geschehnisse viel zu sehr davon abgelenkt.
    „Hmm.“ brummte der junge. „Aber zurück werde ich nicht gehen.“
    Schweigend wand sich der Wachmann um und verschwand wieder hinter der Tür. Ren bekam noch mit das dieser mit irgendwem redete bevor sich die Schritte entfernten.
    Na toll was nun? Wie sollte er den bitte von hier weg kommen? Nachdenkend lief der Adelsspross einige Augenblicke hin und her, bis seine Aufmerksamkeit wieder den Einkäufen zu viel.
    „Ach ja erst einmal umkleiden.“ Das war zumindest ein Anfang.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 28.01.2011, 23:34


    (oh mein gott! es war so kompliziert das zu schreiben, ohne dass es sich wie totaler Mist anhört... und ich hoffe, das tut es zu mindest einigermaßen... achja anbei: Mar kann zwar nicht wirklich viel, ist aber so ähnlich wie so ne parcourläuferin, nur damit du ne Vorstellung hast)

    Mar saß eine lange Zeit einfach still da und überlegte fieberhaft, wälzte Szenario um Szenario in ihrem Kopf herum und spielte alle ihr möglich erscheinenden Nachszenen durch. Der Schluss zu dem das Mädchen schliesslich gelangte war keiner, der ihr gefiel, denn es sah ganz danach aus als gäbe es keine absolut sichere Methode um aus dieser präkeren Lage zu entkommen. Aber es gab die Chance und sie würde definitiv alles daran setzen, um sich zu befreien. Wenn sie das geschafft hatte konnte sie ja noch einmal schauen, ob sie etwas für den Adligen tun konnte – wenn nicht tat es ihr zwar leid, doch ihre Hände waren ihr einiges wert!
    Mars Gliedmaßen waren steif vom langen Sitzen und auch ihr Rücken beschwerte sich ein wenig, als das Mädchen sich wieder bewegte und vom Boden erhob. Scheinbar gelangweilt schlenderte das Mädchen zu der Wand, in der – wenn auch in beachtlicher Höhe – das Loch gehauen war. Leise pfiff sie ein Liedchen vor sich hin, während sie verträumt in den blauen Himmel starrte. Allerdings war es ihr nicht vergönnt, ihre musikalische Seite lange auszuleben, kam doch recht schnell die Wache vorbei und warf ihr böse Blicke durch die dicken Gitterstäbe zu. Murrend verdrehte sie die Augen, gehorchte aber und war fortan still und liess einzig ihre Gedanken die Stille in ihrem Inneren durchbrechen.
    "Rendarian... dieser Name...", flüsterte das Mädchen leise vor sich hin, während sie letztlich den Blick abwendete von diesem Freiheitsschreienden Himmel.
    Als Mar das leise und doch so vertraute Maunzen ihres Karls vernahm, sah sie sich erst verstohlen um, dann sprang sie überglücklich hoch und reichte ihre Arme so weit es ging hinauf in Richtung Fenster. Ein haariges Katzengesicht blickte von dort auf sie herab und leckte sich gemütlich die Schnauze ab, ehe sich der Kater dazu bequemte, hinab zu springen in die ihn erwartende Umarmung. "Danke Karl... ich danke dir...", nuschelte Mar verträumt in das weiche Fell ihres Freundes. Als sie jedoch Schritte auf dem Flur hörte, liess sie den Kater hastig wieder auf den Sims springen und schickte ihn mit einer Bewegung ihrer Hand und einem gezischten "Scht!" davon. Den Zettel, den er bei sich gehabt hatte, liess sie derweil geschickt unter ihrem Kleid verschwinden.
    Erstaunt blickte sie in das Gesicht des Hauptmannes, der sie erst suchen musste, um sie in dem Halbdunkeln der Zelle zu erkennen. Um ihm einen Gefallen zu tun trat das Mädchen schliesslich einige Schritte vor und betrachtete den hochgewachsenen Mann neugierig.
    "Soso... alles bezahlt...", murmelte der Soldat so leise vor sich hin, dass Mar noch ein paar Schritte näher kommen musste, um ihn überhaupt zu verstehen. Hoffnung blitzte in ihren Augen auf. Vielleicht hatte Ren ja ein gutes Wort für sie eingelegt. In seinem Stand konnte man solche Dinge bestimmt schnell und ohne Probleme regeln.
    Schnell wurde ihr jedoch klar, dass all ihr hoffen umsonst war. Der Mann schüttelte den Kopf und richtete sich auf. "Nichts da. Eine Diebin ist sie und dabei bleibt's. Wir können die Strafe allerding abmildern. Beide Daumen ab!", wies er einen Mann in seinem Schatten an, dann verschwand er und Mar war wieder allein in ihrer Zelle.
    "Das hättest du wohl gerne.", knurrte sie leise. Dann schob sie sich wieder in eine der hinteren Ecken, in denen am meisten Schatten war und kramte den Zettel hervor um diesen zu betrachten. Ein grimmig-entschlossenes Lächeln breitete sich auf ihren Zügen aus, während sie die zerknüllten Reste zurück in ihren Ausschnitt schob.
    Es war Zeit, in Aktion zu treten!

    Mar, sich den Bauch haltend und schrecklich elend vor sich hin wimmernd trat näher an die Gitterstäbe heran. Als sie Schritte hörte begann sie, nach Hilfe zu rufen. Der Soldat, der scheinbar gerade Wachgang hatte, war ihr unbekannt und sie hatte sein Gesicht noch nie zuvor gesehen. Umso besser!
    Wimmernd und mit großen, tränen befüllten Augen sah das gekrümmt an der Zellentür stehende Mädchen dem Mann entgegen, der sich ihr vorsichtig näherte.
    "Was'sn los?", fragte er misstrauisch. "Mir geht's so schlecht. Mein Bauch... tut weh. Ich hab' hier was vom Boden gehoben und gegessen... ich hatte so Hunger...", sich zur Bestätigung noch einmal in einem Scheinkrampf windend krampfte sich Mar zusammen.
    Nachdenklich besah sich der Mann eine Weile das Schauspiel, wägte ganz offensichtlich ab und trat dann näher. Ein dreckiges Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus.
    "Hast gedacht, dass ich mich so leicht vergaukeln lasse, was? Aber da musst du schon früher aufstehen um jemandem wie mir was auf die Nase zu binden, Mädchen." Lachend wollte sich der Mann sogar noch vorbeugen, um die Gefangene weiter zu trietzen, doch da hatte selbige ihren Arm auch schon blitzschnell durch die Gitterstäbe geschoben und hielt mit eiserner Kraft seine ungeschützte Männlichkeit im Griff.
    Erschrocken wie er war, wollte der Soldat sofort zurück schrecken und anfangen, loszubrüllen, doch als er spürte wie ein unsäglicher Schmerz seinen gesamten Körper niederzwang, liess er sich stöhnend gegen die Gitterstäbe sinken. Diese einmalige Chance nutzend wanderte auch die zweite Hand des Mädchens durch die sie gefangen Haltenden Eisenstäbe und angelte sich den Schlüsselbund des Mannes. Dieser wollte sich natürlich wehren, doch diesmal hatte Mar weniger Mitleid mit dem Soldat und drückte mit aller Macht zu.
    Ein kurzes, ungewöhnlich hohes Brüllen war zu hören, dann liess das Mädchen los und zog gerade noch rechtzeitig den Arm ausser Reichweite des sich übergebenden Soldaten, der kurz darauf bewusstlos zu Boden sank.
    Mitleidlos betrachtete Mar ihr Opfer kurz, ehe sie sich damit beeilte, den richtigen Schlüssel zu suchen um sich selbst befreien und den Wachmann hinein schleifen zu können. Sie konnte nur darauf hoffen, dass niemand in der Gegend gewesen war um den Schrei des Mannes zu hören – die Wahrscheinlichkeit war jedoch relativ gering und das Glück ausnahmweise einmal auf ihrer Seite zu sein, denn sie war weit ab von dem Hauptgeschehen des Gebäudes.
    Nachdem der Soldat in die hinterste Ecke der Zelle geschliffen und in einem kleinen Häufchen im Schatten zurück gelassen worden war, schloss Mar noch die Zelle ab und steckte zur Sicherheit den Schlüsselbund ein. Vielleicht würde er ihr noch nützlich sein!?
    Endlich wieder in Freiheit atmete das Mädchen ein paar Mal tief ein um das Zittern zu bewältigen und ihren Körper zu beruhigen, dann lief sie los.

    Mar hatte Glück, denn es waren weder weitere Wächter unterwegs, noch war diese Wachstation sonderlich originell aufgebaut. Und sie bot genügend Versteckmöglichkeit, sowie eine erstaunlich enge Bauweise.
    Als sie sich über eine Treppe dem Hauptgang und damit auch dem Aufenthaltsort Rendarians näherte, änderte sie ihre Taktik und nutzte ein paar der Fackelhalter als Steigen in Richtung Decke, unter welcher sie sich durch das Ausspreizen ihrer Extremitäten wunderbar halten und – wenn auch recht langsam – sogar fortbewegen konnte.
    Doch trotz dieser massiven Vorsichtsmaßnahme kam ihr nur ein einziger Soldat auf ihrem Weg entgegen, der natürlich nicht nach oben blickte und auch ihr rasendes Herz nicht zu bemerken schien.
    Erleichtert arbeitete sich Mar weiter vor, bis sie schliesslich genau über der Tür zu Rendarians Zimmer hing. Zitternd und mit aufs äusserste gespannten Nerven blieb das Mädchen dort hängen, um zu hören, ob die Luft rein war – dafür musste sie allerdings erst das Rauschen des Blutes in ihren Ohren überbrücken und ihren Herzschlag beruhigen.
    Als sie die Situation für sicher befunden hatte, liess sie sich schliesslich weniger elegant, dafür effektiv leise von der Wand wieder auf den Boden fallen. Dann öffnete sie die Tür und schlüpfte hinein.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 18.02.2011, 01:17


    (So mein PC geht wieder XD mein Freund hat ihn nue gemacht. ich hoffe das es auch so bleibt ....)

    Unruhig lief der Junge in dem Zimmer auf und ab.
    Was tun? Was sollte er jetzt nur tun? Weder sein körperliches Können noch seine Spärlichen magischen Kräfte würden ihm bei einer Flucht behilflich sein.
    Sein Vater wusste durchaus wieso er angewiesen hatte das Ren nur die Grundlagen der Magie erlernen durfte.
    Allein um die Astrahlen Energien in seinem Inneren bändigen zu können, so das sie nicht unkontrolliert hervor brachen und ihm selbst verletzten.
    Lächerlich! Es war einfach lächerlich.
    Immer und immer wieder verfluchte er sich für seine eigene Unfähigkeit, lief unruhig hin und her, schlug ab und an wütend mit der Faust gegen eine Wand.
    Einer dieser frustrierten Box Attacken verfehlten ungewollt ihr Ziel und schrammten ungewollt an der Regal Wand vorbei.
    Schnell zeigte sich ein blutiges Ergebnis und rüttelte die Gedanken des Jungen wieder in die Richtigen Bahn.
    „Tzz ...Verdammt.....“
    Was machte er den hier? Dieses Kindische verhalten brachte ihn nun auch nicht weiter.
    Nach ein zwei mal Durchatmen riss sich Ren einen streifen seiner Alten Kleidung ab und wickelte sich den Fetzen erst einmal um die Hand.
    Danach widmete er sich dem großen Schreibtisch. Irgendetwas hilfreiches musste sich doch darin finden lassen.
    „Hätte ich auch gleich drauf kommen können.“
    Mit einem Ohr zur Tür gerichtet zog der Junge eine der, zu seinen erstaunen nicht abgeschlossenen Schubladen auf.
    Etliche Bögen Pergament stapelten sich darin. Zwischen diesen Rollten unbenutzte Federkiele hin und her. Nein davon konnte er nichts gebrauchen.
    Weiter ging es mit einer Schranktür die ein fähiger Schreiner unter der Schublade angebracht hatte.
    Auch diese wies keine Sicherung auf. Anscheinend rechnete der Hauptmann nicht damit das irgendwer es wagen würde seine Habe zu durchwühlen.
    In dem kleinen Fach befanden sich neben einigen Schriftrollen, noch eine hölzerne Schatulle, zwei Dolche, wohl beschlagnahmtes Gut und ein pralles Lederbeutelschen mit etlichen klimpernden Münzen.
    Die Waffen und das Gold nahm der Adelssohn an sich auch die Schatulle wurde einer Näheren Untersuchung unterzogen. Allerdings war diese nun doch verschlossen.
    „Na dann später.“
    Seiner Flucht noch keinen Schritt weiter packte er die Erbeuteten Gegenstände in den Rucksack zu dem anderen gekauften Reiseutensilien.
    Das Gepäck über die Schulter geworfen schlich sich Ren zur Tür, presse seine Rechte Gesichtshälfte an das Holz und Lauschte.
    Stille. Der Junge hielt den Atem an. Befand sich wirklich niemand hinter hinter dieser Tür? Einige Minuten lauschte er Nur bis seine Lunge ihm daran erinnerte das ein lebendes Wesen doch ab und an Sauerstoff brachten.
    Ruckartig Zog er die Luft ein. Gut dann Los.....
    Gerade als er die Klinke berühren wollte schwang die Tür einen Spalt auf und knallte gegen seine Stirn.
    „Ahhh... verdammt....“ pustete der junge Mann ohne nach zu denken los.



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 24.02.2011, 21:26


    Mar hörte den Schmerzenslaut, noch bevor sie Ren erblickte, der die Hände vors Gesicht geschlagen hatte. Sie verdrehte die Augen und schloss hastig die Tür. So etwas konnte aber auch nur diesem ungeschickten Tölpel passieren...
    Mit einem schnellen Handgriff zwang das Mädchen schliesslich die Arme des Adligen herunter und ein Blick aus ihren Augen genügte, um ihn sogar dazu zu bringen, endlich den Mund wieder zu zuklappen. Sie liess ihn allerdings erst dann los, als sie sich vergewissert hatte, dass Rendarian sie nicht nur erkannt, sondern sich offensichtlich auch dazu durchgerungen hatte, ruhig zu bleiben. Dann erst liess sie sich dazu erweichen, ihm eine kurze Entschuldigung ob des Tür-an-Kopf-Schlagens entgegen zu wispern.
    Als sie das erledigt hatte, begann das Mädchen, sich im Raum umzublicken und alles genaustens unter die Lupe zu nehmen. Kein Entkommen. Ganz wie sie erwartet hatte. Leise fluchend wandte sie sich dem Weißhaarigen wieder zu und funkelte ihn kurze Zeit ganz so an, als sei er Schuld an all dem – was er auch war, allerdings war es ihre Entscheidung gewesen, hierher zu kommen und das wusste sie besser als jeder andere.
    "Wir müssen hier weg.", erklärte sie ihm schliesslich mit einem Seufzen. "Und die einzige Möglichkeit, die ich sehe ist, dass wir die Rollen tauschen. Wenn du mir deine Sachen gibst... könnte ich sie eventuell lang genug auf Trab halten, dass du entkommst. Ach wieso hast du deine blöden Haare nur verbrannt...", maulte Mar, wütend über die ganze Situation und ihre Aussichtslosigkeit.

    (hatte gar nicht gemerkt, dass du geschrieben hast ... sorry :P

    ist diesmal leider kein so langer Text geworden, dachte aber, ich lasse dir mal ein wenig Spielraum^^)



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Asarhaddon - 03.03.2011, 13:44


    Verdutzt starrte Ran das Mädchen an. Was machte sie den hier?
    Sollte sie nicht schon längst über alle berge sein?
    Und wie zum Kuckuck ist sie an den Wachen vorbei gekommen?
    Lange zeit darüber nach zu grübeln hatte der Junge nicht, den Mar's flinke Hände begannen bereits an seiner Kleidung herum zu ziehen.
    „Hee .. Heee Moment mal!“ Begann Ren zu protestieren. „D-Das geht doch nicht. Ich kann doch nicht in Mädchensachen...! und überhaupt was willst du....“ Ein lauter Dumpfer Gong Schlag unterbrach den Adligen. Er zuckte zusammen.
    „Die Alarmglocke!“ Gab Ren mit bleicher Miene wieder .
    Immer wieder erschallte das schrille Geräusch, Paarte sich mit lauten Rufen und hektischen Getrampel.
    Dann ein Schrei, es folgte weitere Todesrufe aus Männlichen Kehlen. Klirren von Waffen mischte sie unter die konfuse Geräuschkulisse. Panik brach aus.
    Kurz liste Ren zu den Mädchen, das mindestens ebenso verwirrt war wie er selbst, hinüber.
    Was ging da draußen vor sich? Ach egal es war Hecktick ausgebrochen. Sie mussten dies Schanze Nutzen.
    Rasch griff der junge Mann nach seinem Rucksack Schulterte ihn wieder und stieß seine Begleitung am Arm an.
    „Los weg hier.“
    Sie rissen die Tür auf. Spähten hinaus. Niemand zu sehen. Verlassen lag der Gang vor ihnen da. Bot sich als Fluchtweg regelrecht an und wurde sogleich genutzt.
    Bereits nach wenigen Schritten spüre Ren wie sein Puls bis zum Hals schlug. Aufregung, Angst und Verwirrung lies den Jungen voran rennen. Er wusste Wo es lang ging.
    Ein flüchtiger blick in einen Eingang, dessen Tür zertrümmert halb am Boden lag. Stoppte die Schritte des Adligen. Ein Mann, eine Wache, der Uniform nach zu urteilen schlug mit Geschickten hiebe auf einen ebenfalls Gerüsteten Eindringling ein.
    Zwei Soldaten lagen bereits regungslos mit Blutigen Tödlichen Verwundungen am Boden. Auch der dritte sollte nach wenigen Atemzügen Folgen.
    Ren war wie erstarrt er hatte zwar schon gesehen wie Menschen starben, bei Hinrichtungen, oder wenn seinem Vater der Geduldsfaden gerissen war, aber noch nie saß er dabei in der ersten Reihe. So dicht das er den Gestank des aus den Wunden quellenden Blut förmlich auf der Zunge schmecken konnte.
    Ihm wurde schlecht, schwindelig. Er musste sich am Tür Rahmen abstützen um nicht den halt zu verlieren.
    Was ging hier nur vor? Wer wagte es die Männer seines Vaters dem Tyrannen dieses Reiches an zu greifen, gar zu Töten?
    Mar die weitaus zäher was als Ren, hatte der Junge längst vergessen. Rief sie da irgendwas?
    Wie hinter einem Schleier spielte sich nun alles ab.
    Der Mann, der Eindringling entdeckte die Kinder wand sich ihnen zu und formte mit seinen Bart bewachsenen Wangen einige Raue Worte.
    „Seid ihr Prinz Alues Rendarian siebter Erbe von Teifenholm.“ der Adlige Reagiert nicht. Erst auf als der Blutbeschmierte Krieger einige Schritte Näher kam und sein Frage wiederholte nickte Ren kaum merklich.
    Dies genügte dem Fremde wohl. Mit lauter schallender Bassstimme Trommelte er seine Gefährte zusammen.
    „Ich habe ihn.“ Schallte es durch den holen Gang.
    Dann Ging alles ganz schnell. Ren war wie in einer Schockstarre, als eine Decke über ihn geworfen wurde und alles ihm ihn herum in Dunkelheit versank.
    Wieder erschallte eine Stimme wohl Mar zugewandt.
    „Bist du seine Freundin?“ konnte er hören bevor seine Füße den Boden verloren und er Grob auf einer gerüsteten Schulter landete.
    Auch seine Begleitung quietschte kurz auf. Hatte man sie auch gepackt?
    Es dauerte nicht lang Bis sich sein Träger in Bewegung setzte. Begleitet von vielen weiteren Schritten.
    Die Truppe stürmte aus dem Gebäude vereinzelte Lichtpunkte Zeichnete sich zwischen den Maschen der Decke ab.
    Die Sonne schien. Pferde wieherten auf als sich die Schweren Eindringlinge auf ihre Rücken schwangen.
    Auch Ren landete mit dem Bauch voran auf einem der Tiere. Riemen band man ihm straf um den Leib. Sie waren Eng, aber so geschickt gelegt das sie die Jungen nicht verletzen konnten.
    Hinter ihm nahm irgendwer, eine Leichtere, kleinere Person platz.
    „Und weg hier. Männer! Flankiert den Prinzen und seine kleine Lady.“
    Die Kolonne Donnere los. Rüstungen klirrten, Menschen schrien auf als sie von den Reitern Entdeckung Sprangen.
    Ren meine das sogar einige Stände unter der geballten Kraft der Kaltblüter nach gaben und in Trümmern zurück gelassen wurden.
    Es dauerte nur wenige Herzschläge bis Rufe von Wachsoldaten durch die chaotischen Geräusche Drangen. Das Haupttor war nicht mehr weit.
    „ Magus Macht euch bereit.“ Befahlt eine Frauenstimme, ganz in Rens Nähe.
    Magie wurde Frei gesetzt.
    Er konnte es Deutlich spüren seine feinen Härchen auf den Armen Sträubten sich.
    Dann gab es einen Lauten knall es wurde schlagartig Wärmer und roch nach verbranntem Fleisch.
    Mark erschütternde Schreine quälten die Ohren des Jungen, diese Menschen mussten Höllenqualen erleiden. Sie verbrannten am lebendigen Leib.
    Magie machtvoll und Tödlich.
    Kein wunder das sein Vater Magier verbannte.
    Die Schreie wurden leiser.
    Die Panischen Geräusche verbeten langsam bis nur noch die Donnerenten Hufe der Reittiere und einige Knapp gehaltene Befehle zu hören wahren.

    Es musste eine Ewigkeit gewesen sein die der junge Adlige auf dem Unbequemen Rücken dieses Tieren verbracht hatte.
    Nun endlich nach Stunden, wovon er einige Zeit in einer Gnädigen Ohnmacht verbracht hatte, wurden die Schritte deutlich langsamer bis die Pferde ruckartig stehen blieben.
    Wieder Erschallten befehle von der Frauen Stimme.
    Bring die Beiden in mein Zelt sie sollen sich erst einmal ausruhen.
    Die Fesseln wurden gelöste irgendwer hob Ren von den Tier und dieser schwor nie wieder auf ein Pferd zu steigen.
    Jede Faser an seinem Hageren Körper schmerzte. Sogar Muskel bei denen er zuvor noch nicht einmal wusste das er sie besaß.
    „ Er hat sich übergebe.“ lachte ein Mann auf als endlich diese Muffige Alte Decke von seinem Kopf gezogen wurde.
    Die untergehende Sonne blendete stark in Rens Augen.
    Wo hatte man sie nur hingebracht?

    ( so den bin ich mal mit was längem dran XD..... Gott ist Ren eine Mimose... das was anfangs nicht so geplant... na ja nu ist er es .... erstmal...)



    Re: >> Mitternachts Tanz <<

    Plue - 04.05.2011, 15:35


    Mar hatte sich das heillose Durcheinander zu Nutze machen wollen, sich durch das Getümmel der kämpfenden Maße hindruch schlängeln und endlich die verheißungsvolle Freiheit wieder erlangen. Und sie hatte Ren dazu bewegen wollen, ihr zu folgen. Doch zu ihrer nicht allzu großen Überraschung war der Adlige mal wieder völlig nutzlos und vor Angst erstarrt. Hätte er auf ihre Stimme reagiert oder sich auch nur wenige Sekunden schneller bewegt, wäre ein paar Schritte mehr betäubt hinter ihr her getaumelt ... vielleicht hätten sie es tatsächlich hier heraus geschafft. Oder zumindest sie selbst.
    Aber wie es der Zufall - oder irgendeine Gottheit - so wollte geschah nichts dergleichen. Rendarian blieb wie hypnotisiert stehen und achtete nicht auf Mars immer verzweifeltere Schreie. Dann wurde erst er gefangen genommen und wie eine Raupe auf die Schulter eines bulligen Mannes geworfen und schon war sie an der Reihe. Und auch wenn sie es vermied auf die Frage zu antworten, die man ihr stellte und sich verbissen ihrer Haut erwehrte, war sie die Nächste.
    Allerdings hatte sie gegenüber Ren den großen Vorteil, dass die Kerle sie schließlich K.O. Schlugen, um sie endlich gebändigt zu kriegen – was dazu führte, dass sie von der höchst unkomfortablen Reise und den grässlichen Schreckensbildern, die sich nach dem beißenden Gestank und den Schreien ohne jeden Zweifel in ihren Kopf gebrannt hätten verschont blieb.

    Natürlich schützte sie das nicht vor den Schmerzen, die diese, einem jungen Mädchen völlig unangebrachte Reiseart mit sich brachte. Und als sie dann auf den Boden plumsen gelassen und ihr das stickige Gefängnis vom Kopf gerupft wurde, spürte sie die zurück liegenden Stunden mit aller Macht. Sie hustete qualvoll und krümmte sich vor Schmerz, als die frische Luft wie flüssiges Lava durch ihre geschundene Lunge strömte.
    Sie selbst fühlte sich nicht minder schrecklich. Um genau zu sein : hätte man sie gefragt, so hätte sie ihren Zustand wohl als 'zermatscht' betitelt. Etwas besseres fiel ihr nicht ein. Ihr tat absolut alles weh und jede Zelle schien fünffach überlastet und kaum noch fähig, überhaupt Schmerz zu empfinden. Hinzu kamen ihre Knochen, die sich allesamt wie Pudding anfühlten. An aufstehen war nicht zu denken. Und die Lider blieben auch eine ganze Weile verschlossen, waren diese doch gegenüber dem schrecklich grellen Licht der Abendsonne viel zu empfindlich. Sie hätte demnach so oder so nichts erkennen können, dafür tränten ihre Augen zu stark und unkontrollierbar.

    Nachdem Mar eine ganze Weile als ein zusammen gekrümmtes Bündel auf dem Boden gelegen hatte, wagte sie es schliesslich, sich nicht nur zaghaft aufzurichten, sondern sogar ihre grünen Augen aufzuschlagen. Sie sah sich um. Ren schien es nicht viel besser ergangen zu sein als ihr selber, es sah sogar ganz danach aus, als hätte ihn das Ganze noch viel mehr mitgenommen als sie. Dennoch empfand das Mädchen nicht ein kleines Fünkchen Mitleid, sein Anblick liess sie eher noch vor Zorn erbeben. Er war Schuld an der ganzen Misere. Er was Schuld daran, dass sie gefangen genommen worden war, dass sie entführt wurde und jetzt hier in diesem weitläufigen Zelt hockte – fernab von jedem Ort und Menschen, den sie kannte. Und bar jeder Hoffnung, dass sie je wieder aus dieser Sache heraus kommen würde.
    Mar schniefte leise und zog – nach wie vor sehr vorsichtig – die Beine an sich heran, um die Arme um sie schlingen zu können und das Kinn darauf zu betten. Ihr tat noch immer jede Bewegung weh und sie war überzeugt davon, dass sie spätestens am nächsten Morgen ein einziger blauer Fleck sein würde, aber das zählte jetzt wenig. Sie musste nachdenken.
    Und noch während sie sich daran machte, ihre aktuelle Lage zumindest in Ansätzen zu versuchen zu verstehen, schweifte ihr Blick weiter umher. Die Zeltwand war hell und man sah gerade, wie die aller letzten Strahlen der Sonne verschwanden. Sie reichten aus, um den Stoff halbwegs durchscheinend zu machen und Mar erkannte die unverkennbaren Spuren von Farbe, die auf dem Zelt gezielt aufgebracht worden waren. Sie erkannte sogar eine gewisse Regelmäßigkeit, doch ehe sich ihr der Sinn dieser Muster erschließen konnte, verschwand die Sonne vollständig. Und noch während das Mädchen sich darum bemühte, in dem immer düsterer werdenden Halbdunkel, die spärliche Einrichtung ihres momentanen Lagers zu ergründen, spürte sie, wie die Müdigkeit und Erschöpfung sie übermannte. Sie mühte sich noch einen kurzen Moment lang ab, wach zu bleiben, erlag schliesslich aber der Dringlichkeit ihrer Bedürfnisse und um sie fiel in einen wundervoll traumlosen, erholsamen Schlaf

    aus dem sie erst am nächsten Tag wieder erwachte, als sie die Präsenz einer anderen Person wahrnahm. Erschrocken fuhr Mar auf und blickte sich hektisch um. Erst da wurde sie schmerzlich an ihre Lage erinnert und sank vor Pein aufstöhnend wieder zurück auf das Fell unter sich. Sie verbot sich allerdings die Augen wieder zu schliessen sondern betrachtete die eingetretene Frau mit äusserster Feindseligkeit und als sie genügend Kraft gesammelt hatte setzte sie sich – sehr viel umsichtiger als zuvor – doch noch auf und schielte hinüber zu Ren, der offenbar ebenfalls darum kämpfte, wach und schmerzfrei zu werden, ohne jede Würde zu verlieren. Nicht, dass er das nicht längst getan hatte.
    "Wer seid ihr und was wollt ihr von uns?", rang das Mädchen schliesslich ihrer nach wie vor ausgedörrten Kehle ab und bemühte sich dabei vergebens um einen selbstsicheren, feindseligen Tonfall, bekam aber nur eine gerade eben verständliches Krächzen heraus, das die hoch gewachsene (und zu allem Überfluss auch noch wunderschöne) Frau nur mit einem milden Lächeln quittierte. Weiter beachtete sie Mar allerdings nicht, sondern wandte sich direkt an Rendarian. Und er war es auch, dem ihre folgenden Worte galten.



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