Ponyverhalten im reiferen Alter?

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    Re: Ponyverhalten im reiferen Alter?

    guinerva - 19.12.2007, 18:53

    Ponyverhalten im reiferen Alter?
    Hallo Allerseits,
    zurzeit hab ich ein paar Probleme mit meinem Pony, die aber wohl vor allem dadurch herrühren, dass ich nicht so konsequent bin, wie ich sein müsste - allerdings kann ich auch nicht die ganze Zeit aufpassen wie ein Schießhund. Und irgendwo sollte das Pony ja auch Hobby sein und nicht noch Stress...
    Aber neben meiner Inkonsequenz, ist ein anderer Hauptgrund seine Domianz. Irgendwie war er zwar schon immer ein aufsässiger Bursche, gerade auch in jungen Jahren, hat er öfters Hengstallüren gezeigt, z.B. Stuten zu decken versucht. Da bekam er dann ein paar Mal welche vor den Latz geknallt (meist waren die Damen zu ungeduldig, weil nichts passierte - da dachte ich dann, er könne wohl keinen "hochkriegen") und Jahre lang war Ruhe...
    Jetzt haben wir den Stall gewechselt und mein Pony zeigt sich Potent vom Feinsten... Da werden Stuten gedeckt, sein "Gesellschaftspony" (mit dem er aus verständlichen Gründen nicht vergesellschaftet wurde) vermöbelt - das andere Pony ist aber nicht besser, also richtig derbe Schlägereien, schon am Putzplatz, und so kenne ich mein Pony wirklich nicht... Auch die vermutet "Impotenz" stellte sich inzwischen schon mehrmals als falsch heraus...
    Dann, das gehört zu unsere Problemen, zwickt er in einer Tour... Das hat er zwar schon seit mehreren Monaten, aber langsam nervts doch sehr...
    Vor allem er weiß genau, dass das "böse" ist, denn wenn ich ihn nur anschnauze wird er Kasweiß... Trotzdem macht ers immer wieder. Allerdings nicht nur bei mir, sondern generell bei jedem und auch bei seinen Stuten. Er beißt nicht bösartig zu, sondern es ist mehr so ein fast "liebevolles" Zwicken - trotzdem aber unangenehm.
    Ich hab schon so ziemlich alles versucht, um ihm das wieder abzugewöhnen: Klaps aufs Maul, Gerte auf den Arsch, mich groß vor ihm aufgebaut und ihn weichen lassen, "NEIN!" und was weiß ich noch alles und in sämtlichen Kombinationen... es hält immer nur kurz und spätestens am nächsten Tag, das gleiche Theater...

    Aber obwohl er sich so rüpelig aufführt (rüpelig ist er schon immer), glaube ich nicht, dass ich meinen Chefposten gänzlich verspielt habe... Teilweise hört er sogar besser als vorher. Immerhin akzeptiert er jetzt ohne zu murren, wenn ich ihn mal wegschicke - kommt gleichermaßen aber wieder, wenn ich ihn rufe... Auch bei der täglichen Arbeit ansich gibt es kein Problem. Er befolgt alle Kommandos und ist fleißig. Er folgt mir überall hin und vertraut mir. Ich darf ihm an allen Körperstellen berühren...

    Wiederum komisch, was mir aufgefallen ist: Früher hat er eigentlich immer mit Wallachen (oder auch Ponyhengsten) zusammengestanden und sich superverstanden. Die haben gegräult, gespielt, getobt und sonstigen Blödsinn verzapft. Jetzt aber interessiert er sich für andere Wallache gar nicht mehr. Also bis auf das "Gesellschaftspony", das würde er zerlegen, wenn er könnte. Die anderen Wallache in seiner Umgebung werden akzeptiert, wenn ich ihn aber mit Wallachen in der Halle laufen lasse, sondert er sich ab und "spielt nicht mit". Bleibt der andere stehen zum Kappeln, dann ist gut, aber ansonsten hat er kein Interesse.
    Hingegen mit den Stuten, mit denen er läuft: Da rennt er mit, wächst über sich hinaus, zwickt sie in den Hals, drängelt sich vor sie, schneidet den Weg ab... also da ist er ganz hin und weg, interessiert sich richtig für sie... Und wie gesagt, die eine hat er schon versucht zu decken - sie war aber weder rossig, noch sonderlich begeistert.

    Naja und so langsam frage ich mich, was mit meinem Pony los ist. Ist er in einer Art Spät-Pubertät? Aber mit 15 Jahren??? Oder ist das jetzt schon die Midlife-Crisis? Kennt jemand das Verhalten von seinen Ponys? Oder weiß jemand sonst wie Rat, wie dieses Verhalten zu deuten ist?
    Vor allem merkwürdig finde ich ja, dass er zwar einerseits männlilch dominant ist, aber dann müsste er ja eigentlich auch einen treibenden Part einnehmen. Hingegen ist aber das Gegenteil der Fall. Wie gesagt beim Laufenlassen, will er immer vor seinen Stuten sein und beim Spazierengehen zusammen mit anderen Pferden ist es genauso. Er hält locker mit einem Großen mit im Schritt, aber nur wenn er vorne sein darf, muss er hinter dem anderen Pferd gehen, geht er im gemütlichen Schlenderschritt - da interessiert es ihn auch nicht, dass das andere Pferd schon längst außer Sichtweite ist, oder so...

    Naja, vielleicht weiß ja einer von euch, was in meinem Pony vorgeht.

    LG Guinerva



    Re: Ponyverhalten im reiferen Alter?

    black_devil - 19.12.2007, 19:10


    also meiner ist auch so ein kleiner aufmüpfiger gewesen.. der gerne mal die anderen ärgert oder zwickt und zwackt nicht wirklich bösartig aber bei mir am arm ziept es halt doch schon mal.. ich habe es nach pferdeart gemacht und sobald er versuchen wollte zu zwicken oder er versucht hat sich vor mir aufzubauen (steigen) habe ich den rückwärtsgang eingelegt und ihm mal wie ein anderes pferd vor die brust getreten wenn er nicht gewichen ist tat ihm zwar nicht wirklich weg glaube ich weil ich wesentlich weniger kraft habe als ein anderes pferd aber er hat gelernt...

    so habe ich auf jedenfall meine "chefposition" erlangt... weil er auch immer sich in den weg stellte nicht weichen wollte nix...klappt aber nun prima so...

    mit den anderen pferden da kann ich dir nicht helfen bzw ich denke da kann man eben nix tun bzw nichts spezielles... ist er einer der auf die rangniedrigen losgeht??

    unser traber ist der chef bei uns und eigentlich nach spätetesn 2 tagen legt sich das alles iwder.. bei unserer einen stute jedoch war es sehr merkwürdig da war er so aggressiv und bösartig da haben wir sie aus angst immer in die box gesperrt... weil er sie nur gejagt hat und in die ecke gedrängt hat aber auch das hat sich gott sei dank nach 2 1/2 monaten gelegt aber wir dachten schon das das nie was wird.. und waren kurz vorm verzeifeln...



    Re: Ponyverhalten im reiferen Alter?

    black_devil - 19.12.2007, 19:13


    vielleicht liegt es am stallwechsel warte mal ab... sowas ist auch eine große umstellung fürs tier! vielleicht muss da einfach die rangordnung hergestellt werden und das kann unter umständen dauern... vielleichte solltes du dein pony mit einem ebenfalls dominaten tier zusammenstellen...



    Re: Ponyverhalten im reiferen Alter?

    Shetty-Freak - 20.12.2007, 21:25


    Ich weiss auch nicht was dieses Verhalten zu bedeuten hat.
    Aber ich kann dir einen Tipp geben wie du ihm eventuell das schnappen abgewöhnen kannst.
    Versuche doch mal die Hand locker auf sein Maul zu legen, mit der anderen Hälts du ihn am Halfter fest. Dann machst du mit ganz sanftem Druck einen Kreis, verschiebst dann die Hand ein paar zentimeter und machst erneut einen Kleinen Kreis. so kannst du weiterfahren bis sein ganzes Maul bearbeitet hast. Am besten stellst du dir eine Uhr vor. Du beginnst bei der 6 gehst langsam zur 9 dann zur 12, 3, 6 und endest bei 9. Mann macht einen eineinviertel Kreis. Immer wenn der Kleine zwickt machst du ein paar Kreise. Kein Klaps mehr. Das brauchte bei mir am anfang sehr grosse beherschung, denn ich gab den Klapps beinahe reflexartig.
    Bei Zafira hat es innerhalb einer Woche Wunder bewirkt, und vorher haben wir schon drei Jahre die "konventionellen" Methoden probiert. Also mit Klaps auf Maul, Gross machen usw.

    Falls du mehr erfahren möchtest, frag einfach nach. Ich helfe gerne weiter.

    By Sandra

    PS. Diesen Tipp habe ich Übrigens in der Tellington Methode gelernt



    Re: Ponyverhalten im reiferen Alter?

    Nadine&Bilbo - 21.12.2007, 08:13


    hmm hört sich interessant an, aber die kreise wirklich mti der ganzen hand ? oder nur mit der fingerkuppe ? ist das wie eine art massage ? oder was steckt dahinter?



    Re: Ponyverhalten im reiferen Alter?

    Shetty-Freak - 21.12.2007, 20:14


    Ja das ist eine art Massage aber es steckt noch viel mehr dahinter. Es werden z.B. werden die Gehrinströme angeregt.

    Und man kann den Maul-TTouch mit der ganzen Hand machen oder nur mit den Fingerkuppen. Dabei nur so viel druck aus üben wie man ihn selber auf dem Augenlied als angenehm empfindet.

    Es ist ein sehr komplexes System. Welches eigentlich für jedes Problem eine Lösung bereit hält. Falls du mehr darüber wissen möchtest schau mal unter www.tteam.ch

    Und wenn du gefallen daran findes kann ich dir das Buch: Tellington Training für Pferde, erschienen beim Kosmosverlag sehr empfeheln. Ich selber bin mehr durch Zufall darauf gestossen und kann es sehr weiter empfehlen.



    Re: Ponyverhalten im reiferen Alter?

    guinerva - 21.12.2007, 22:18


    Hallo Mädels,
    schon mal danke für eure Antworten.

    Was das Verhalten zu den anderen Pferden betrifft, ist er ja nicht bösartig in seiner Art, zumindest nicht zwangsläufig. Er kommt mir eher wie ein verspielter Pubertierender vor, der austestet... Also bei den Stuten ist er zwar schon irgendwie schäkerhaft, aber auf eine liebevolle Art... und mit anderen Wallachen ist so spielerisch, da zieht er seine Narrenkappe auf und blödelt. Er ist auch keiner, der prinzipiell rangniedere Pferde / Ponys verdrischt... Er ist nur stinkig zu anderen, wenn sie ihm doof kommen mit Ohren anlegen und stänkern... Dann zahlt er es in gleicher Münze zurück und dann scheint sich die Sache so aufzuschaukeln, dass es richtig in der Klopperei ausartet... Und irgendwie gibt er dann nicht auf, sondern macht immer weiter. Und gerade mit anderen dominante Ponys, so wie das eigentliche "Gesellschaftspony" gibts dann nur Ärger...
    Das ich sein Verhalten zwar nicht ändern kann, ist mir klar, aber ich würde gerne verstehen was in ihm vorgeht. Denn so ganz normal kommt mir das nicht vor, eher menschlich als tierisch...
    Früher war er meistens, also eigentlich immer, der rangniederste. Also er war zwar schon immer ein dominanter Kerl, aber im Zweifelsfall ist er ernsthaften Konfrontationen aus dem Weg gegangen. Oft hat er auch erst eine einstecken müssen, ehe er nachgegeben hat.
    Aber inzwischen will er anscheinend nicht mehr nachgeben. Anders kann ich mir das einfach nicht erklären...
    Was den Stallwechsel betrifft, war das nicht besonders schlimm für ihn... zumindest hatte ich nicht den Eindruck, dass es ihn gestört hätte... Er war ganz cool...

    LG Guinerva



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