Moral, Sex und Philosophie

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    Re: Moral, Sex und Philosophie

    ABAS - 13.10.2010, 10:35

    Moral, Sex und Philosophie
    Zitat: Was meinen wir, wenn wir sagen, ein Wunsch, ein Verlangen oder ein Gefühl sei "sexuell"? Wie lassen sich "sexuelle" von anderen Handlungen unterscheiden? Ist Sex ein Mittel für bzw. Ausdruck von etwas anderem (Reproduktion, Kommunikation, Liebe etc.) oder gibt es so etwas wie "reinen" Sex? Sind Cybersex, Telefonsex oder Masturbation defizitäre Varianten von Sex? Müssen alle Varianten sexueller Handlungen als moralisch gleichwertig angesehen werden? Gibt es unmoralische Formen von Sexualität (Inzest, Sodomie etc)? Gibt es so etwas wie eine Sexualmoral? Ist Ehebruch unmoralisch? Stellt Prostitution eine Form der Instrumentalisierung des eigenen Körpers dar? Machen sich die Konsumenten von Pornographie zu Komplizen moralisch suspekter Handlungen oder Normen? Sollte Pornographie verboten werden?

    http://www.uni-muenster.de/Bioethik/forschung/philmosex.html



    Re: Moral, Sex und Philosophie

    ABAS - 13.10.2010, 10:37

    Sex und Moral
    Zitat: Vampire mit Flügeln
    Relax, it's only Sex - Oder gehören Sex und Moral doch zusammen? Eine Tagung im Potsdamer Einstein-Forum.
    Bis vor kurzem hielt sich die zwölfjährige Yella noch die Ohren zu, wenn das Wort "Sex" dort hineinschlüpfen wollte. Ihre Eltern mögen Wort und Sache offenbar gern. Sie wirken manchmal wie Teenager, wenn sie einander tief in die Augen sehen und dabei den Hintern streicheln. Yella hat aber inzwischen eine Entdeckung gemacht. Es ist der Satz: "Du bist jetzt mein Leben", den der "vegetarische" Vampir Edward seiner Bella im Fantasyfilm "Twilight. Biss zum Morgengrauen" schenkt. "Und dann sagt er zu ihr ‚Halt dich fest, kleiner Klammeraffe', und sie fliegen zusammen durch den Wald", erzählt Yella mit strahlenden Augen. Die verraten, dass sie die erotischen Konnotationen des Fliegens ahnt.
    Aber wer über 20 nimmt einen Satz wie "Du bist jetzt mein Leben!" heute noch ernst? Haben wir nicht die ultimative Freiheit erobert, in der eher gilt, was über der Theke eines Berliner Pornoladens leuchtet: "Relax, it's only Sex"? Oder ist Sex doch eine Sache der Moral? Um diese Frage ging es jetzt in Potsdams Einstein-Forum, und die Antworten fielen eindeutig aus: Der Zusammenhang zwischen Sex und Moral ist heute komplizierter denn je. Sexuelle Libertinage, Frauenbewegung und psychologische Kultur haben uns nicht von der Moral befreit, sondern von der Sprache der Moral in intimen Beziehungen. Sätze wie "Du bist jetzt mein Leben" werden insgeheim ersehnt, doch es gehört zu den Spielregeln der erwachsenen Liebe, sie besser nicht hinauszuposaunen.
    Eine junge New Yorkerin erzählte der israelischen Soziologin Eva Illouz ihre Leidensgeschichte: Sie hatte Job und Wohnung in New York City aufgegeben, um einem Mann nach London zu folgen. Er hatte ihr nichts versprochen, sich aber sehr um sie bemüht. Als sie zwei Monate nach ihm in London ankommt, trifft sie ihn sehr "abgekühlt" an. Sie ist extrem verletzt, kann aber nicht artikulieren, dass sie von ihm Liebe und Verlässlichkeit erwartet; stattdessen liebt sie ihn für seine Ehrlichkeit noch mehr und kehrt "zerstört" nach New York zurück. Diese Art extremer Selbstzweifel habe es im 19. Jahrhundert mit seinem festen Moralkodex nicht gegeben, sagt Illouz. Noch sei das Selbst so abhängig vom Begehren und von der Anerkennung durch einen Anderen gewesen, und habe das Ideal der Autonomie dieser Sehnsucht nach Selbsterfüllung mehr im Weg gestanden.
    Das paradoxe Resultat: Die zurückgewiesene Frau macht sich selbst - und nicht den unentschiedenen Herrn - für das Scheitern der Beziehung verantwortlich: Diese Verdopplung des Schmerzes sollte für uns moralisch unakzeptabel sein, so Illouz.
    "Aber war sie nicht ein blödes Huhn, dem Mann so blind zu folgen?", warf der Wiener Psychoanalytiker Felix de Mendelssohn ein. Illouz habe Liebe mit Anerkennung verwechselt, in der Liebe gehe es ohnehin weniger um das Subjekt als vielmehr um das Objekt der Begierde. Guter Sex sei aber keine Frage der Moral, sondern der Ästhetik: Von außen gesehen wirken körperlichen Spielereien schnell lächerlich. Doch für die Liebenden ist Sex wie Musizieren. Auch da muss das Improvisieren gelernt sein und gelingt am besten, wenn man mit den Instrumenten des Anderen vertraut ist. Vielleicht steckt hier das Geheimnis der dauerverliebten Eltern von Yella: Gute Musiker können gar nicht aufhören, miteinander zu proben.
    Die Moral kommt für de Mendelssohn erst ins Spiel, wenn wir unsere "fundamentalen Aggressionen" ausleben. Musik könne da Abhilfe schaffen. Statistiken belegen, dass diese Weisheit sich herumgesprochen hat: Der Trend gehe wieder zur monogamen Zweierbeziehung. Die Führer der sexuellen Befreiung sind schuld, dass es uns so schwer fällt, Sex und Moral zusammenzudenken, glaubt die Berliner Journalistin Mariam Lau. Wenn das Private politisiert wird, schrumpft das Terrain der Eigenverantwortung: "Nicht der Reiner ist pervers, sondern die Gesellschaft, in der er lebt."
    Aber wie werden wir uns nun über das gemeinsame Fliegen und die Frage nach Gut und Böse klar, ohne auf Erklärungsmuster à la Kinder, Küche, Kirche zurückzugreifen? Indem wir verstehen, dass die freie Liebe nicht jenseits der Moral stattfindet, so der Vorschlag des Philosophen Dieter Thomä. Ein starker Freiheitsbegriff sei schon immer immens moralisch aufgeladen gewesen. Doch was bedeutet diese Moral, wenn man bedenkt, dass Menschen beim Liebe machen auch Kinder machen (können)? Fragen der menschlichen Fortpflanzung werden zunehmend der Biopolitik überlassen, aber selbst wer glaubt, dass Kinderkriegen eine Privatangelegenheit sei, wird die Moral nicht los. Dass Paare heute frei entscheiden können, ob sie Kinder haben wollen, gelte ja als moralische Errungenschaft. Thomä plädiert daher für eine "Re-Moralisierung der Fortpflanzung".

    Link zum Quelltext

    http://www.fr-online.de/kultur/vampire-mit-fluegeln/-/1472786/3269080/-/index.html



    Re: Moral, Sex und Philosophie

    ABAS - 13.10.2010, 10:38

    Philosophy of Sexuality
    Zitat: Philosophy of Sexuality

    Among the many topics explored by the philosophy of sexuality are procreation, contraception, celibacy, marriage, adultery, casual sex, flirting, prostitution, homosexuality, masturbation, seduction, rape, sexual harassment, sadomasochism, pornography, bestiality, and pedophilia. What do all these things have in common? All are related in various ways to the vast domain of human sexuality. That is, they are related, on the one hand, to the human desires and activities that involve the search for and attainment of sexual pleasure or satisfaction and, on the other hand, to the human desires and activities that involve the creation of new human beings. For it is a natural feature of human beings that certain sorts of behaviors and certain bodily organs are and can be employed either for pleasure or for reproduction, or for both.
    The philosophy of sexuality explores these topics both conceptually and normatively. Conceptual analysis is carried out in the philosophy of sexuality in order to clarify the fundamental notions of sexual desire and sexual activity. Conceptual analysis is also carried out in attempting to arrive at satisfactory definitions of adultery, prostitution, rape, pornography, and so forth. Conceptual analysis (for example: what are the distinctive features of a desire that make it sexual desire instead of something else? In what ways does seduction differ from nonviolent rape?) is often difficult and seemingly picky, but proves rewarding in unanticipated and surprising ways.
    Normative philosophy of sexuality inquires about the value of sexual activity and sexual pleasure and of the various forms they take. Thus the philosophy of sexuality is concerned with the perennial questions of sexual morality and constitutes a large branch of applied ethics. Normative philosophy of sexuality investigates what contribution is made to the good or virtuous life by sexuality, and tries to determine what moral obligations we have to refrain from performing certain sexual acts and what moral permissions we have to engage in others.
    Some philosophers of sexuality carry out conceptual analysis and the study of sexual ethics separately. They believe that it is one thing to define a sexual phenomenon (such as rape or adultery) and quite another thing to evaluate it. Other philosophers of sexuality believe that a robust distinction between defining a sexual phenomenon and arriving at moral evaluations of it cannot be made, that analyses of sexual concepts and moral evaluations of sexual acts influence each other. Whether there actually is a tidy distinction between values and morals, on the one hand, and natural, social, or conceptual facts, on the other hand, is one of those fascinating, endlessly debated issues in philosophy, and is not limited to the philosophy of sexuality.

    Table of Contents
    1.Metaphysics of Sexuality
    2.Metaphysical Sexual Pessimism
    3.Metaphysical Sexual Optimism
    4.Moral Evaluations
    5.Nonmoral Evaluations
    6.The Dangers of Sex
    7.Sexual Perversion
    8.Sexual Perversion and Morality
    9.Aquinas’s Natural Law
    10.Nagel’s Secular Philosophy
    11.Fetishism
    12.Female Sexuality and Natural Law
    13.Debates in Sexual Ethics
    14.Natural Law vs. Liberal Ethics
    15.Consent Is Not Sufficient
    16.Consent Is Sufficient
    17.What Is “Voluntary”?
    18.Conceptual Analysis
    19.Sexual Activity vs. “Having Sex”
    20.Sexual Activity and Sexual Pleasure
    1.Sexual Activity Without Pleasure
    21.References and Further Reading

    Link zum Quelltext
    http://www.iep.utm.edu/sexualit/



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