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Re: Selen-Langzeiteinnahme erhöht Diabetesrisiko
zarathustra - 12.07.2007, 10:45Selen-Langzeiteinnahme erhöht Diabetesrisiko
Vielleicht habt ihr's schon gelesen, aber folgende News fand ich recht erstaunlich:
http://www.sciencedaily.com/releases/2007/07/070709171639.htm
Schon 200mcg Selen erhöhte das Diabetesrisiko nach 8 Jahren um 50%.
Re: Selen-Langzeiteinnahme erhöht Diabetesrisiko
zarathustra - 14.07.2007, 15:05
Hier noch ein weiterer hoch interessanter Artikel zum Thema:
http://www.annals.org/cgi/content/full/0000605-200708210-00177v1
Nach diesem Artikel bin ich nun ziemlich überzeugt, dass eine Supplementation von Selen nur für eine ganz kleine Minderheit Sinn macht. Wer viel Fleisch isst, ist wahrscheinlich mit Selen schon so gut versorgt, dass eine Selen-Supplementierung mehr schadet als nützt. Interessanterweise erreichen selenabhängige Enzyme wie etwa die Glutathione-Peroxidase schon bei relativ kleiner Dosis eine Sättigung. Eine Selenergänzung macht in meinen Augen höchstens noch bei der Krebsbekämpfung Sinn, aber hierfür müsste man spezielle Formen nehmen wie Methylselenocysteine. Vgl. diesen Artikel:
http://www.vrp.com/articles.aspx?page=LIST&ProdID=1371&zType=2
Bei der obigen Studie hat man übrigens selenreiche Hefe verwendet, welche hauptsächlich Selenomethionin enthält. Selen liegt in den meisten pflanzlichen Nahrungsmitteln hauptsächlich in dieser Form vor.
Re: Selen-Langzeiteinnahme erhöht Diabetesrisiko
basti10 - 14.07.2007, 18:15
gut zu wissen, dann kann ich meine Selen-Pillen wohl wegschmeissen :?
Re: Selen-Langzeiteinnahme erhöht Diabetesrisiko
Sven-- - 31.10.2007, 12:10
Ich habe vor kurzem einen Artikel über Selen gelesen (finde ich leider nicht mehr), der insgesamt positiv über Selen geurteilt hat. Dabei wurde auch diese Studie erwähnt und es wurden methodische Mängel kritisiert. So wurden die Probanden wohl nicht untersucht ob sie zu Beginn Diabetes hatten oder nicht, lediglich Selbstauskunft. Da es wohl viele unerkannte Diabetiker gibt, hatten etlich vermutlich von Beginn an Diabetes. Möglicherweise wären die Ergebnisse dann gar nicht statistisch signifikant, wenn man das ausgeschlossen hätte.
Wie dem auch sei, ich denke Selen-Supplements müssen nicht unbedingt sein. Ich hatte bislang gelegentlich Paranüsse gegessen, überdenke das aber gerade. Allerdings mehr wegen den PUFA´s als wegen Selen.
Re: Selen-Langzeiteinnahme erhöht Diabetesrisiko
zarathustra - 31.10.2007, 15:37
@sven
Da es sich hier um eine placebokontrollierte Doppelblindstudie handelt, müssten sich undiagnostizierte Diabetiker auf die Versuchs- und die Kontrollgruppe gleichermassen verteilt haben. Zudem ist dieses Ergebnis im Einklang mit einigen epidemiologischen Studien. Im Editorial, das ich oben verlinkt habe, heisst es:
Zitat:
In NHANES III (Third National Health and Nutrition Examination Survey), which was conducted in a representative sample of the U.S. population, participants in the highest quintile of serum selenium level (137.7 ng/mL) had an increased prevalence of diabetes compared with those in the lowest quintile (<111.6 ng/mL) (12). An observational analysis within the SU.VI.MAX (Supplementation with Antioxidant Vitamins and Minerals) trial also found a positive association between baseline plasma selenium levels and fasting plasma glucose levels at baseline and after 7.5 years of follow-up (13).
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