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Re: Folgen der Finanzkrise: Die Jugend ist der Verlierer
ABAS - 13.10.2010, 08:07Folgen der Finanzkrise: Die Jugend ist der Verlierer
Folgen der Finanzkrise: Die Jugend ist der Verlierer
(weltweiter Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit)
Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren
hat den höchsten bislang gemessenen Stand erreicht – und sie
dürfte 2010 noch weiter zunehmen. Dies zeigt ein Bericht, den
die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) zum Beginn des
»Internationalen Jahrs der Jugend« am 12. August vorgestellt hat.
Den »ILO Global Employment Trends for Youth 2010« zufolge
waren Ende 2009 von weltweit etwa 620 Millionen zur
Erwerbsbevölkerung gehörenden Jugendlichen rund 81 Millionen
arbeitslos. Das sind 7,8 Millionen mehr als 2007.
Die Jugendarbeitslosenrate stieg damit von11,9 Prozent im
Jahr 2007 auf 13,0 Prozent 2009. Mit Beginn der Krise kehrte
sich somit der seit 2002 beobachtete Trend
rückläufiger Jugendarbeitslosenquoten um.
In Deutschland, wo das duale Ausbildungssystem viele
Jugendliche vor Arbeitslosigkeit bewahrt, lag Zahlen des
Statistischen Bundesamts zufolge die Erwerbslosenquote
bei den unter 25-Jährigen im Juni bei 8,8 Prozent.
Prognosen der ILO zufolge dürfte die Arbeitslosenquote
unter Jugendlichen weltweit im Verlauf des Jahres noch
auf 13,1 Prozent ansteigen, um dann 2011 geringfügig
auf 12,7 Prozent zurückzugehen. Es zeigt sich, dass die
Arbeitslosenrate der Jugendlichen stärkerauf die Krise
reagierte als die der Erwachsenen: Sie nahm zwischen
2007 und 2009 um einen Prozentpunkt zu, während
die Rate bei Erwachsenen nur um einen halben
Prozentpunkt stieg. Darüber hinaus ist zu befürchten,
dass die Erholung auf den Arbeitsmärkten später bei
den Jugendlichen ankommt als bei Erwachsenen. Für
Mädchen ist mit einer Arbeitslosenquote von 13,2 Prozent
die Lage noch schwieriger als für Jungen mit 12,9 Prozent.
Der steigende Trend wird den Autoren des Berichts zufolge
erhebliche Folgen für junge Menschen haben, wenn die
folgenden Jahrgänge in den Arbeitsmarkt eintreten und zu
denen hinzukommen, die jetzt schon keine Arbeit haben.
Am Ende der Krise drohe eine verlorene Generation junger
Menschen zu stehen, die aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden
sind, weil sie alle Hoffnung auf eine auskömmliche Arbeit
aufgegeben haben.
In den Industrieländern und in einigen Schwellenländern
wirkt sich die Krise vor allem in Form zunehmender
Arbeitslosigkeit aus, verbunden mit dem Risiko der
Entmutigung und anhaltender Untätigkeit. In den
Entwicklungsländern dagegen, in denen 90 Prozent
allerJugendlichen leben, besteht die Gefahr hauptsächlich
in Unterbeschäftigung und Armut.
Infolge der Krise sinken für diejenigen, die noch feste
Arbeit haben, die Arbeitszeiten und die Löhne. Zugleich
nimmt die ungeschützte Beschäftigung in einem immer
überfüllteren informellen Sektor zu. Die Autoren des
Berichts schätzen, dass 152 Millionen Jugendliche
– 28 Prozent aller jungen Arbeitnehmer auf der Welt
2008 trotz Beschäftigung in extremer Armut verharrten
und von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag leben mussten.
»In den Entwicklungsländern zieht sich die Krise durch
das tägliche Leben der Armen«, sagte ILO-Generaldirektor
Juan Somavia. Infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise
droht sich das schon zuvor bestehende Defizit an
menschenwürdiger Arbeit für junge Menschen noch
zu vergrößern. Das Ergebnis ist, dass die Zahl der
arbeitenden Armen unter den Jugendlichen wächst
und dass die Armut trotz Arbeit noch mindestens eine
weitere Generation lang fortbestehen wird.
Der Bericht erklärt, wie Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
unter Jugendlichen oft langfristig negative Auswirkungen
haben und ihre künftigen Beschäftigungschancen verringern.
Zugleich entstehen Verluste für die gesamte Gesellschaft,
indem die Investitionenin die Ausbildung ungenutzt bleiben
und weniger in die Sozialkassen eingezahlt wird, während
zugleich höhere Kosten für Sozialmaßnahmen anfallen.
Junge Menschen sind der Motor ökonomischer Entwicklung. Dieses
Potenzial nicht zu nutzen ist ökonomische Verschwendung und kann
darüber hinaus die gesellschaftliche Stabilität untergraben. Umso
wichtiger ist es jetzt, Strategien zu entwickeln, die Ausbildung mit
einer gezielten Beschäftigungspolitik für Jugendliche verbinden.
Es wurden Millarden in marode Banken und desolate
Finanzsysteme verbrannt, aber die Jugend wird momentan
im Stich gelassen.
ILO Berlin
http://www.ilo.org/public/german/region/eurpro/bonn/index.htm
ILO: Weltweit anhaltende Arbeitslosigkeit gefährdet sozialen Zusammenhalt
http://www.ilo.org/public/german/region/eurpro/bonn/aktuelles/wow_2010.htm
ILO World of Work Report 2010
http://www.ilo.org/global/About_the_ILO/Media_and_public_information/Press_releases/lang--en/WCMS_145182/index.htm
ILO World
http://www.ilo.org/global/lang--en/index.htm
Re: Folgen der Finanzkrise: Die Jugend ist der Verlierer
Maxvorstadt - 13.10.2010, 17:25
Arbeit ist nicht mehr das was es war. Wir sollten endlich anfangen, die Arbeit anders zu definieren. Viele Jobs werden in der Zukunft wegfallen. Heute bestellt man online. Die Arbeit ist gerade dabei sich zu verändern. Aber darauf gibt es noch keine Antwort, weil niemand darüber nachdenken möchte.
Re: Folgen der Finanzkrise: Die Jugend ist der Verlierer
Krautfleckerl - 13.10.2010, 17:49
Die Arbeit verändert sich, Berufe bleiben aber auf veränderte Weise die selben. Man wird keinen Bauern, Installateur, Elektriker, Friseur, etc. durch Technologie ersetzen können. Ich kann mir auch nicht vorstellen Schuhe, Kleidung, Lebensmittel online zu kaufen. Es wird mehr online gekauft, in Zukunf tmit steigenden Tendenzen, abe herkömmliche Einzelhandel wird, denke ich, nicht verschwinden.
Was sich vollkommen ändern könnte ist die auf Schulden aufgebaute Wirtschaft, da wird noch so einiges an Verwerfungen in der Zukunft vonstatten gehen.
Re: Folgen der Finanzkrise: Die Jugend ist der Verlierer
umananda - 21.10.2010, 00:55
Krautfleckerl hat folgendes geschrieben: Die Arbeit verändert sich, Berufe bleiben aber auf veränderte Weise die selben. Man wird keinen Bauern, Installateur, Elektriker, Friseur, etc. durch Technologie ersetzen können. Ich kann mir auch nicht vorstellen Schuhe, Kleidung, Lebensmittel online zu kaufen. Es wird mehr online gekauft, in Zukunf tmit steigenden Tendenzen, abe herkömmliche Einzelhandel wird, denke ich, nicht verschwinden.
Was sich vollkommen ändern könnte ist die auf Schulden aufgebaute Wirtschaft, da wird noch so einiges an Verwerfungen in der Zukunft vonstatten gehen.
Das Gefühl, in einem Haufen von Schuhe auszuwählen, kann in mir ein nahezu belebendes Element zum ERKLINGEN bringen. Aber ich habe mich schon oft dabei ertappt, dass ich nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel die Ware anschließend online bestellt habe. Zu einem reduzierten Preis.
Da wird die Jägerin wachgerufen ... und manchmal habe ich fast 50 Euro gespart. Das iPhone ist für manchen Einzelhändler schon ein todbringendes Element.
Servus umananda
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