Das Ego

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    Re: Das Ego

    wurmelinchen - 20.06.2004, 18:18

    Das Ego
    Hey Cernunnos,

    da bin ich wieder.

    So wie Du geschreiben hast, so reagiere auch ich, wenn ich mich für, in meinen Augen, Schwächere einsetze. Egal ob es sich um Menschen, die Natur oder um Tiere handelt, ich bin immer auf der Seite der Unterlegenen, der Schwachen und versuche, soweit es in meiner Macht steht – zu helfen. In solchen Momenten wird das EGO bei mir herausgefordert und geht bis an seine Grenzen.

    Tja, das EGO. Das ist in meinem Bekanntenkreis zum regelrechten Streitobjekt geworden. Viele sehen es als etwas an, dass man abschaffen muss. Aber geht das denn?
    Das Wort EGO (ägo) stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ICH. Kann ich mein ICH abschaffen? Ne, denke ich. Dann bin ich doch nicht mehr. Bin ich dann tot?
    Kann ich ohne ICH leben? Kann ich mir nicht vorstellen. Wer bin ich denn dann, so - ohne ICH bzw. ohne EGO?

    Ist das, mein ICH/EGO, gleichzusetzen mit meiner Seele? Ich denke mal, dass in meiner Seele drei Kämmerchen sind, die da heißen:
    1. Denken,
    2. Fühlen,
    3. Wollen.

    In dem Kämmerchen des >3. Wollens< kann ich gut mein ICH Quartier beziehen lassen. Denn mein ICH, mein EGO, hat zeitweise die Unart immer mehr und mehr zu wollen. Es will haben und noch mehr haben. Da liegt die Schwierigkeit.
    Meine Meinung ist, ich lasse mich diesbezüglich gerne eines Besseren belehren, man sollte darauf achten, sein EGO immer auf dem mittleren Weg zu halten, dass es im Gleichgewicht bleibt, mit allem, was ist. Zuviel haben wollen, ist nicht gut. Dann bläht sich das EGO auf.
    Ein Zuwenig von etwas zu haben, ist aber auch nicht gut. Denn das erzeugt Unzufriedenheit.

    Ein EGO/ICH, das den mittleren Weg geht, ist in meinen Augen ein gesundes EGO. Es hilft mir, richtige Entscheidungen zu treffen. Dies ist nicht nur im Beruf und täglichem Leben wichtig, sondern überhaupt für das Überleben auf Erden, weil es uns unsere eigenen Grenzen erkennen lässt (kann ich das Meer durchschwimm, kann ich durchs Feuer gehen, schaffe ich es bis oben auf den Leuchtturm hinauf, schaffe ich die Prüfung, kann ich das so stehen lassen, dass Katze schlauer ist als Hund).
    Auf dem mittleren Weg finde ich das richtige Maß in allen Bereichen des Lebens.

    In vielen Büchern liest man, und auch in meinem Bekanntenkreis höre ich, dass das EGO/ICH zu unterdrücken ist und abgeschafft werden muss, weil es sehr viel mit Angst zu tun hätte.
    Alle negativen Gefühle werden in das EGO hineinprojiziert wie: allein, ängstlich, ärgerlich, beschämend, depressiv, dumm, eifersüchtig, einsam, gelangweilt, hilflos, frustriert, wütend, um nur einige Gefühle hier wiederzugeben.
    Es fällt auf, dass bei dem EGO in den Büchern und bei meinen Bekannten von Gefühlen die Rede ist. Folglich ordnen sie das EGO/ICH dem Seelenzimmerchen >2. Fühlen< zu. Wo aber gehört es wirklich hin?

    Ist in unserer Seele vielleicht sogar noch ein viertes Kämmerchen, in welchem das EGO/ICH ganz alleine wohnt?

    Kann mir das jemand erklären? Würde mich sehr darüber freuen.

    Liebe Grüße
    Adlerauge



    Re: Das Ego

    wurmelinchen - 20.06.2004, 18:18


    Hallo Adlerauge,

    ich möchte erstmal "erklären", wie ich mich bis jetzt gefühlt habe, was Deine Person angeht. Ich füge schonmal hinzu, daß dies jetzt nicht mehr so ist *g*

    Ich habe, ähnlich wie Du, Leute getroffen, die EGO als etwas schlimmes sehen. Sie verbinden es mit EGOismus, und Selbstsucht. Als würde sich alles um einen drehen (müssen).

    Mir fiel auf, daß die Person, die mir das früher an den Kopf warf, emotional sehr labil war. Sie hatte ständige Angst vor Kritik und war sehr launisch.

    Als Du daher mir gegenüber mit EGO kamst *g*, habe ich auf dem falschen Ohr gehört. Ich setzte es in Verbindung mit der Person von damals, und fühlte mich auch so wie damals.

    Tja... und dann habe ich diesen Eintrag gelesen. Und ich fühlte mich, als hätte man mir einen Spiegel vorgehalten.

    Ich denke nicht, daß ich stark egoistisch oder selbstsüchtig bin. Und ich setze mich vermutlich ebenso gerne für andere ein, wie Du es tust. Daher werde ich auch so bleiben.

    Aber ich habe verstanden, was Du meintest, daß man manchmal "inge so stehen lassen kann", bzw. es lernen sollte.

    Im Grunde wird sich bei mir wenig verändern.... aber ich brauchte diesen zusätzlichen Tropfen der Erkenntnis, um wieder etwas heiler zu werden.

    Dafür danke ich Dir.

    Und daß es auf eine provokative manipulierende Art geschah, die ich nicht durchschauen konnte *g*, respektiere ich sehr. Denn anders kommt man mir auf diesem Weg auch selten bei.

    Ich rannte blind drauf los, wunderte mich was Du eigentlich willst, und hatte mir ein Urteil gebildet, was ich sonst nicht tue, und lief voll in die Falle *g*

    Also, was ich nun daraus gelernt habe, ist, daß ich mir treu bleiben sollte, und mich ruhig für andere einsetzen kann/soll. Aber auch, daß ich manches stehen lassen soll/kann, weil es so "gut" ist, und "ok" ist, wie es ist.

    Vielleicht klingt das jetzt noch nicht allgemein genug, daß es für jedermann verständlich und zufriedenstellend ist, aber dafür ist das Forum ja da. Daß man gemeinsam weiter kommt.

    Außerdem verstehe ich endlich *g*, weshalb Sandra und Du Euch so gut versteht.

    Jedenfalls bist Du mir jetzt sympathischer geworden.

    Hm, zum allgemeinen fällt mir jetzt noch ein...was das EGO angeht....

    Ich denke, zum einen reden viele Menschen aneinander vorbei. Bücher werden von Leuten geschrieben, zu diesem Thema, die nicht alle Ahnung von Psychologie oder anderem haben. Sie haben schlechte Erfahrungen mit egoistischen, selbstsüchtige und dominanten Menschen gemacht, und setzen das EGO damit gleich.

    Daß das EGO, sofern es heil und gesund ist, etwas GUTES ist, verstehen sie nicht. Sie sehen nur das kranke EGO, und alles was damit verbunden ist. Wenn jemand über EGO spricht, so erweckt das in Ihnen Aggression, weil sie ihr Feindbild haben.

    Die Tiefe und Objektivität fehlt dann oft, und Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit fehlt ebenso.

    Im Grunde haben diese Menschen selber ein krankes, kaputtes EGO, und hassen sich selbst dafür. Und weil sie das nicht sehen, titulieren sie JEDES Ego als so schlecht wie ihr eigenes.

    Ich glaube:
    Gute Menschen mit gesundem EGO und Reife und anderen Eigenschaften die früher sehr respektiert wurden, werden heute als fehl in der Welt gesehen. Ellenbogendenken, Rücksichtslosigkeit, Machtgier und Egoismus diesbezüglich sind dagegen ganz vorn bei den Menschen.

    hmmm, und nicht nur die die EGO als negativ werten haben Probleme mit ihrem eigenen, sondern auch viele, die ihr EGO vorziehen, denn natürlich gibt es Menschen die GERNE egoistisch sind.

    Seufz...im Grunde kann man da nicht viel machen, oder?

    Vielleicht könnte man den Kindern mit gutem Beispiel vorangehen, aber die werden ja von denen erzogen, die Probleme haben, und das gibt sich meistens von Generation zu Generation weiter.....

    Hat jemand eine Idee dazu? Oder eine Meinung, These, die meine widerlegt?

    Für mich wars das erstmal *g*

    Lieben Gruß
    Cernunnos



    Re: Das Ego

    wurmelinchen - 20.06.2004, 18:19


    Hey Cernunnos,
    ich denke mal, dass alles bei dir gut und richtig ist, so wie es ist. Vielleicht könnte manches etwas besser sein, denn von einigen Dingen des Lebens hätten wir oft gerne etwas mehr. Und von anderen Dingen, beispielsweise Krankheit, hätten wir liebend gerne etwas weniger. Aber das ist nun mal so. Das ist das Leben.

    Woher weißt du von Sandra und mir? Ich kann mich nicht erinnern, dass sie dich jemals erwähnt hätte.

    Das gute und das schlechte EGO
    Wie alles im Leben so hat auch das EGO zwei Seiten. Manche Dinge haben sogar noch mehr Seiten, die man alle berücksichtigen muss, wenn man eine größere Sache beginnen will.
    Wissen über das EGO, über das ICH, erfahren die meisten Menschen aus Büchern. Sie lesen, staunen und denken: „Tolle Sache, da sieh doch mal an, wie das alles funktioniert.“ Dann lesen sie noch ein Buch, in dem die gleiche Sache ähnlich beschrieben steht, und schon haben sie die Erkenntnisse des Buchautoren zu ihren eigenen Erkenntnissen gemacht, ohne tatsächlich eigene, diesbezügliche Erfahrungen bewusst gesammelt zu haben.
    Sie machen sich dann auch über das Thema keine Gedanken mehr, denn in den Büchern steht ja alles beschrieben und ist jederzeit nachzulesen.

    Dass aber auch Buchautoren oft nicht ihre eigenen Erfahrungen beschreiben, sondern auch wiederum Bücher gelesen haben, deren Wissen sie sich zu eigenen gemacht haben, daran denken die wenigsten Menschen.
    Kurze Zusammenfassung, ich fürchte nämlich, nicht verstanden zu werden:
    Das meiste Wissen, egal welcher Art, ist angelesenes und gehörtes Wissen, welches zum eigenen Wissen und somit zur eigenen Erkenntnis gemacht wird/wurde. Jedoch keine Selbsterfahrung.

    Halt. So ganz genau kann das auch nicht stimmen. Denn Erfahrungen sammelt jeder Mensch in seinem Leben. Doch darüber nachdenken, was denn nun gewesen ist, das tun nur wenige. Denken macht Mühe.
    Es ist auch viel leichter, bei schwierigen Themen die Meinung von bekannten Persönlichkeiten anzunehmen als sich seine eigene Meinung zu bilden.

    Dann ist da noch zu bedenken, dass, wenn eigene Ansichten in der Öffentlichkeit vertreten werden, die nicht der Mehrheit entsprechen, dieses blamable Folgen nach sich ziehen kann. Wer will sich schon gerne blamieren? Niemand. Deshalb werden die eigenen persönlichen Überzeugungen, wenn sie anders geartet sind als die der allgemeinen Bevölkerung, unterdrückt und verschwiegen.

    Die eigenen persönlichen Erkenntnisse und Überzeugungen, die nicht konform mit der breiten Masse gehen, werden bekämpft, erstickt und sind irgendwann ganz ausgemerzt. Dies geschieht aus Angst, Fehler zu machen und in der Öffentlichkeit bloßgestellt zu werden. Wir brauchen mehr Rückgrat.

    Hat jemand andere Ansichten über das EGO? Würde mich freuen.

    Liebe Grüße
    Adlerauge



    Re: Das Ego

    wurmelinchen - 20.06.2004, 18:19


    Hallo Adlerauge,

    es ist interessant...Dein erster Absatz wirkt auf mich irgendwie bewertend. Absicht? *g* Oder höre ich da nur auf dem falschen Ohr?

    Ich kann mich auch nicht erinnern, daß Sandra Dich jemals erwähnt hätte. Aber die Antwort kommt ausführlicher als PN.
    *g*

    Das andere lasse ich erstmal stehen, da mir jetzt noch nichts dazu aus dem Bauch kommt. (nein, kein Brechreiz, sondern Intuition *g*)

    Lieben Gruß
    Cernunnos



    Re: Das Ego

    wurmelinchen - 20.06.2004, 18:19


    Hey Cernunnos,

    endlich kann ich wieder rein in meine Beiträge. Es war, als hätte ich selbst hinter mir die Tür zugeschlagen. Alle Beiträge, in denen nicht der Name Adlerauge stand, konnte ich öffnen, nicht aber die, zu denen ich meinen "Senf" beigesteuert hatte. Was will mir das wohl aus spiritueller Sicht sagen?

    Mein letzter Absatz wirkt bewertend? Hmm... Habe ich da irgendwo unbewußt was angekratzt, was tatsächlich ist? Willst Du das vertiefen?

    Liebe Grüße
    Adlerauge



    Re: Das Ego

    wurmelinchen - 20.06.2004, 18:20


    Hi Adlerauge,

    das Forum hat manchmal ne Macke, das hat eher nichts mit Spiritualität zu tun *g*.

    Ich stehe offen zu meinen Stärken und Schwächen. Vertiefen brauche ich da nichts.

    Und, wenn jemand sagt, daß Du etwas bewertend formuliert hast, muß das nicht immer bedeuten, daß er etwas verbirgt oder nicht wahr haben will.

    Wenn Du Fragen hast, nur zu. Ich bin ehrlich, direkt und gradeheraus. Nur keine Scheu *g*

    Lieben Gruß
    Cernunnos



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