Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

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    Re: Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

    wurmelinchen - 18.06.2004, 14:54

    Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?
    hallo, ihr lieben,

    als durchschnittliche mischkost-esserin ist mir gestern abend plötzlich folgendes im kopf herumgegangen:

    um fleisch zu essen, wird relativ viel weidefläche verbraucht; um soundsoviel vieh zu ernähren, braucht man deutlich mehr felderfläche, als wenn man dort obst, gemüse oder getreide anbauen würde.

    folglich könnten, würde man dort pflanzliche kost anbauen, mehr menschen von gesättigt werden.

    ist also der bewusste verzicht auf fleisch eine möglichkeit, den hunger in der welt zu bekämpfen?

    wenn wir bedenken, wieviele nahrungsmittel wir verwerfen, weil uns die industrie, gezwungen durch den gesetzgeber vorgaukelt, ein lebensmittel sei dann und dann nicht mehr geniessbar (mindeshaltbarkeitsdatum)), kann einem schlecht werden.

    wenn man bedenkt, wieviele tonnen nahrungsmittel in's meer geschüttet werden, um preise und märkte stabil zu halten, kann einem noch viel schlechter werden.

    können wir also in unerem bewussten verhalten, in der umstellung unserer ernährung, etwas dazu beitragen, den welthunger zu lindern?

    wie seht ihr das?

    alles liebe, sandra



    Re: Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

    adlerauge - 20.06.2004, 14:05


    Liebe Sandra,

    die wenigsten Tiere dürfen ihr Leben auf Weiden genießen. Das sind die glücklichen Tiere.
    Die anderen dienen in erster Linie der Fleischproduktion. Sie fristen ihr kärgliches Dasein in viel zu engen Boxen. Oft müssen sie sogar auf Eisenstäben stehen, durch die Kot und Urin, zur einfacheren Sauberhaltung, nach unten durchfallen können. Die meisten von ihnen sind krank. Einige sind so krank, dass sie ihre Augen nicht öffnen können, weil Maden darauf herumkrabbeln und sie bei lebendigem Leibe zerfressen. Viele sind so krank, dass sie nicht mehr stehen können. Sie bekommen Antibiotika verabreicht, damit sie es noch bis zum Schlachthof schaffen.

    Tiere, die der Lebensmittelgewinnung dienen, sind verdammt dazu ohne Tageslicht, ohne Liebe, ohne Betreuung, ihr armseliges Leben auszuharren, bis der Mensch sie (endlich) von ihrem Leid erlöst, um sie danach zu essen.
    Ganz wenige Menschen denken über das Leben von Tieren nach, die der Lebensmittelproduktion dienen. Noch weniger denken sie darüber nach, was sie im Endeffekt an fleischlicher Nahrung zu sich nehmen:
    Sie essen das Leid und die Qualen der Tiere.
    Wie kann dieses Fleisch gut für uns Menschen sein?

    Selbstverständlich können wir ohne Fleisch leben. Es ist aber auch nichts dagegen einzuwenden, ein- oder zweimal wöchentlich Fleisch zu essen. Leider hören die meisten Menschen zu sehr auf die Medien, die uns weismachen wollen, dass der Mensch täglich Fleisch braucht, damit seine Ernährung ausgewogen ist. Zu einer ausgewogen Mahlzeit zählt für mich aber auch ein „gesundes Lebensmittel“. Das, was heute an fleischlichem Lebensmittel angeboten wird, ist nicht gesund, eben weil die Tiere nicht gut gehalten wurden, nicht gesund und mit Medikamenten vollgepumpt waren.

    Was an Lebensmitteln überproduziert und was davon wieder vernichtet wird, liegt allein in der Hand von Politikern. Alles wird von den Menschen gelenkt, die wir gewählt haben. Niemand fragt uns, das Volk, ob wir mit den Regelungen und den Gesetzen einverstanden sind. Das müsste meiner Meinung nach geändert werden. Dann würden sicherlich

    - nicht so viele Tiere so sehr leiden müssen und
    - nicht so viele Nahrungsmittel vernichtet werden und
    - nicht so viel Menschen an Hunger sterben.

    Jedoch können wir mit dem bewussten Verzicht auf Fleisch, den Hunger auf der Welt nicht bekämpfen, wohl aber das Leid der Tiere. Das wäre ein großer Schritt nach vorne.

    Bin gespannt, wie andere das sehen…

    Liebe Grüße
    Adlerauge



    Re: Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

    Cernunnos - 20.06.2004, 15:25


    Hallo,

    ich bin Allesfresser *g*. Das heißt, ich esse Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse,etc..

    Diese Art der Ernährung gibt es seit Jahrtausenden. Ich sehe nicht ein, meine Ernährung zu verändern, um durch meinen "Protest" zu erreichen, daß die Märkte keine Lebensmittel mehr verschwenden und sinnvoller mit Nahrung umgegangen wird.

    Dies ist eine politische Angelegenheit, bzw. eine wirtschaftliche. Wenn das jemand ändern kann, dann Regierungen und Konzerne. Das Volk an sich könnte auch nicht viel ändern, oder glaubt hier irgendwer, daß wenn Deutschland jetzt kein Fleisch mehr ißt, U.S.A. und europäische,asiatische Länder sagen "ohh, das machen wir jetzt auch" ???
    Das ist denen egal, da müßte JEDES Land auf der Erde mitmachen. Und wie soll man dies erreichen?

    Außerdem ist alles durch Gesetze geregelt, die Wirtschaft ist unangreifbar, man müßte dafür die Verfassungen dieser Welt ändern. Und dafür gibt es zuviele Macht-Liebhaber, die dadurch auf Geld und Einfluß verzichten müßten.

    Mit gutem Einzel-Beispiel voranzugehen, das wird kaum helfen, allerhöchstens einem selbst, um dadurch sein schlechtes Gewissen zu bekämpfen.

    Ich esse weiterhin Fleisch, Fisch, etc.. und hoffe, daß größere Vereinigungen irgendwann in dieser Welt den Hunger und die Wirtschaft regeln..auf vernünftige Weise. Aber ich schädige mich durch Fleischverlust und eintönige Ernährung nicht selbst.

    In diesem Sinne, ich wähle Antwort 4.

    Lieben Gruß
    Cernunnos



    Re: Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

    adlerauge - 22.06.2004, 18:18


    Hey Cernunnos,

    die eigene Ernährung verändert ein Mensch nicht aus Protest, sondern aus einer Erkenntnis heraus. Auch schädigst Du Deinen Körper ganz sicherlich nicht, wenn Du kein Fleisch mehr isst.
    Das beste Beispiel sind die Dinosaurier. Die gab es sowohl in der Fleisch- als auch in der Pflanzenfresser-Ausführung. Teilweise wurden diese Pflanzenfresser-Dinos 30 Meter hoch. Auch wenn sie nur Pflanzen gefuttert haben, so waren sie doch schön groß, gesund und stark. Warum soll das bei dem heutigen Menschen anders sein?

    Die Wirtschaft ist n i c h t unangreifbar. Wir, das Volk, macht die Wirtschaft erst unangreifbar, indem wir beispielsweise das angebotene Fleisch kaufen. Gleiches gilt für jedes andere Lebens- und Genussmittel. Solange ein Produkt über die Warentheke geht, weil es verlangt und verkonsumiert wird, wird es wieder und wieder im Ladenregal erscheinen, allerhöchstenfalls in einer abgeänderten Variante, die dann meistens auch noch teurer ist.

    Das Volk kann alles ändern. Leider sind wir zu faul, um auf die Barrikaden zu gehen. Zu meiner Schande muss ich gestehen: „Auch ich gehöre zu den Faulen“.

    Nicht einer alleine, aber alle Einwohner zusammen könnten die Regierung stürzen. Das ist meine Überzeugung.
    Wenn nie ein einzelner Mensch anfängt, seine Vision der Verbesserung in die Welt hinauszutragen, wird es allen anderen möglicherweise schlechter und schlechter gehen.
    Wir alle reden in kleinen Gruppen oder in Foren darüber, dass z.B. die Regierung oder sonst irgendetwas anderes nichts taugt, aber wir tun nichts dagegen.
    Sind wir nicht nur faul, sondern auch feige? Oder warten wir darauf, dass uns die gebratenen Tauben in den Mund fliegen? Da kann ich sagen: Die werden nicht kommen. :shock:

    Liebe Grüße
    Adlerauge



    Re: Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

    Mistpilz - 25.06.2004, 09:07


    hallo ihr lieben,

    soweit ich weiss, ist der mensch ein allesfresser.... zähne.. magen.. verdauung allgemein....
    die ersten menschen waren fast reine fleischfresser... bis auf ein paar beeren oder kräuter..... feldbau kam erst wesentlich später.......

    für mich gehört tierisches eiweiss, gewonnen aus fleisch, unverzichtbar zu meiner ernährung....
    den unsachlichen hinweis, wie verbittert so viele "müslis" durch den tag laufen, werde ich mir hier verkneifen.. :P

    regierungen stürzen... hmmm.... ich dachte, bei uns heisst das abwählen....ggg... und dazu ist alle vier jahre zeit... ist aber nicht passiert...ergo wohl von der mehrheit nicht erwünscht......

    fleisch...billig.. massentierhaltung.. ja.. ein problem... woher kommts?..
    kaum einer ist bereit, für gutes auch gutes geld zu bezahlen.... fleisch aus artgerechtem "anbau" ist nun mal wesentlich teurer... ich bin in der glücklichen lage, es mir leisten zu können.. sehr viele andere aber leider nicht... und diese sind dann angewiesen auf das billigfleisch.. weil sie nicht darauf verzichten mögen....

    ist das wirklich grausam?.... was ist überhaupt grausam?... ist ein löwe grausam, weil er sich an einen büffel hängt, bis der tot ist?.. oder eine schlange, die würgt, bis ihre mahlzeit das zeitliche gesegnet hat?...

    es mag unmoralisch sein, tiere einzupferchen.. sicher... aber ich sehe da so ein phänomen.... wie oft wird über die so üble tierhaltung geklagt.... aber um eine vernünftige unterbringung von menschen, die pech hatten und nun auf der strasse leben... da kümmern sich wesentlich weniger drum.... vielleicht, weil dort ein protest eher gehör finden würde und man dann persönlich etwas tun müsste?...

    noch ein letztes zu den dinosauriern.... zunächst einmal hat die natur nicht ohne sinn pflanzen- und fleischfresser hervorgebracht.... die einen regulieren die anderen.. in beide richtungen..... und die grösse der pflanzenfresser stellt manchmal einfach einen schutz dar.... oder ist folge eines überangebotes an nahrung... mit dem deutlichen nachteil, dass bei ausbleiben der nahrungsquellen diese arten sehr schnell verschwinden.... weil sie schlicht verhungern... also gesund ist übergrösse nicht immer... gilt für fleischfresser genauso.... siehe säbelzahntiger.... oder höhlenbär....

    und ob ein mensch mit 2,5m scheitelhöhe so glücklich ist???...

    ich bleibe beim fleisch... auch weil es meinem organismus gut tut....


    alles liebe

    hoiko

    p.s. antwort 2 habe ich geklickt



    Re: Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

    adlerauge - 25.06.2004, 19:08


    Hallo ihr Kannibalen,
    auch ich esse Fleisch – aber selten. Wenn, dann bedanke ich mich bei dem toten Tier, dass es für mich gestorben ist.

    Was ist grausam? Tiere, in freier Wildbahn, töten um zu leben. Sie töten aber nur ein Tier und nur dann, wenn sie Hunger haben.
    Der Mensch tötet mehr Tiere als Bedarf besteht. Er sieht in Tieren eine Ware, sperrt sie ein, schlägt sie, lässt sie hungern, dursten und im Dreck verkommen.

    Menschen, die in Not geraten sind, können sich an entsprechende Ämter wenden, wo ihnen geholfen wird. Auf der Strasse braucht niemand leben, es gibt Obdachlosenheime.
    Ein Mensch, der sich nicht im Gefängnis, Krankenhaus oder in einer Anstalt befindet, kann sich um sich selber kümmern. Das kann kein eingesperrtes, gequältes Tier.
    Das ist meine Meinung.

    Liebe Grüße
    Adlerauge



    Re: Sind Fleischesser unsozial oder Vegetarismus als Chance ?!?

    Mistpilz - 25.06.2004, 22:13


    hallo adlerauge..

    leider.. wirklich leider.. kann ich deine aussage über genügend obdachlosenheime so nicht stehen lassen... ich kenne hier zu hause einige obdachlose... rede mit ihnen und versuche ihnen ein wenig zu helfen.. und sei es nur ab und an mit einem brötchen.. oder netten worten... die meisten von denen würde jubeln .. so denn ein platz mit dach über dem kopf für sie da wäre.... es gibt aber nicht genügend....

    und um sich selber kümmern.... nein... die meisten sind so verkümmert.. geflüchtet in alkohol.. oder wegen alkohol auf der strasse.. diese menschen "ticken" häufig nicht mehr so wie wir.. die wir im warmen leben.... und sie werden vergessen... übersehen... die wenigsten leben freiwillig unter der brücke... das sind nur ganz wenige....

    die verallgemeinerung "die menschen" mag ich auch nicht unkommentiert lassen.... ja is okay.. pilz hat ne mäckerphase?.... ne hat er nicht... er hält nur nicht mehr hinterm berg... ist aber nicht böse gemeint... es gibt auch menschen, die sehr wohl sich um ihre nutztiere kümmern... biobauern... und es schmeckt auch besser.... ggg...


    eine ware?.. ja klar... da ich nicht in der lage bin mein eigenes rind zu halten, muss ich mein fleisch woanders kaufen.. arbeitsteilung nennt man das... das da vieles im argen liegt weiss ich selber... trotzdem... menschen sind mir wichtiger..


    alles liebe

    hoiko



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