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 Betreff des Beitrags: Heckrotor selbst gebaut
BeitragVerfasst: 15.07.2007, 16:22 
Hi und schöne Grüsse aus Oldenburg !

Ich hab mir meinen ersten GFK-Heckprop selbst gebaut und das ohne aufwändige Formenherstellung.

Man benötigt nichts weiter als etwas Glasfasergewebe (ca 50g/m²), Sekundenkleber, eine scharfe Schere, Wachs oder anderes Trennmittel (Lederbalsam mit Bienenwachs), ein kurzes Stück Kohlefasergestänge 2mm² und einen orig. Heckprop.

So wird's gemacht: Man nimmt sich einen orig. Heckprop und schneidet dafür 4-5 Lagen Glasmatte zurecht. Diese werden in der Mitte gefaltet und mit zwei drei Schnitten mit einem Loch (für die Nabe) versehen.

Nun wird der orig. Heckprop auf der Vorderseite (die glatte Seite) hauchzart mit Trennmittel bestrichen. Darauf kommt dann die erste Lage, welche ebenfalls hauchzart an den orig. Prop angeschmiegt wird, bevor dann die zweite Lage darübergelegt wird.

Nun wird von der Flügelwurzel ausgehend in Richtung Flügelspitzen (wie schreiben mit einem Füller) Sekundenkleber aufgetragen.

Während die ersten zwei Lagen vortrocknen wird ein 4-5cm langes Stück Kohlefaser gespalten und in dünne Streifen geteilt. Zwei davon werden symmetrisch über und unter der Nabe aufgeklebt und sollen davor schützen, daß der Prop bei hoher Drehzahl umklappt wie ein Regenschirm bei Wind.

Danach folgen dann noch zwei Lagen Glasgewebe. Während des trocknens werden dann zwei 6mm lange Stücke Kohlefaser mit 2mm² zurechtgeschnitten und die Punkte für die Bohrungen auf dem neuen Prop markiert.

Nach dem trocknen wird der neue Prop vorsichtig (zur Not mit einem Taschenmesser) vom orig. Prop getrennt
und mit der Schere in Form gebracht. Dann werden zwei Löcher links und rechts von der Nabe gebohrt, in die die zwei, sagen wir mal Mitnehmer, eingeklebt werden.

Jetzt kann der neue Prop, der nur noch 1-2 Drittel wiegt, aufgesteckt werden und ist nach dem Auswuchten einsatzbereit :-)

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Hier noch ein paar Kleinigkeiten, die mir beim Bau meines 1. Selbstbauprop aufgefallen sind:

1. Zwei Lagen bieten keine Stabilität. Erst ab 4 Lagen werden die geschwungenen Flügelhälften eigenstabil. Die Flügelwurzel bleibt weiterhin flexibel (bis sie durchbricht).

2. Wird zuviel Trennmittel verwendet, wird es beim Auftragen des Klebers mit in die Glasmatte einmassiert. dadurch ergeben sich nicht-klebende Lochregionen innerhalb des Flügels, die die Stabilität beeinträchtigen. Deßhalb nur hauchzart auftragen.

3.Im Nasenbereich sind die Schichten nicht exakt zusammengekommen, weil die Kohlefaserverstrebungen Platz einnehmen. Nächstes Mal genauer andrücken, bevor der Sekundenkleber das Gewebe versteift und keine Korrektur mehr zuläßt.

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Fazit: Toller Propeller, weil..
..geringeres Gewicht -> bessere Zusammenarbeit mit Gyro
..geringere Kosten (< 1 Euro + 1 AS)
..chickeres Outfit
..dünneres Blatt -> weniger Verluste

Einziger Nachteil: Weniger Crashresistent als Walkera-Plastikprop.
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So. Zu guter Letzt ist noch zu sagen, daß ich wahrscheinlich lieber Kohlefasergewebe benutzt hätte, da dies noch leichter und torsionsfester ist. Hab ich im Moment aber nicht zu Haus und der GFK-Prop gefällt mir, weil er von Haus aus weiß gefärbt ist und transparent leuchtet.

Leider hab ich keine Kamera mehr und kann demnach keine Fotos schicken. Ich denke aber die Beschreibung verrät, wie einfach das ist. Man muß nur ruhig arbeiten können, wie ein Archäologe :-)

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Zum Thema Epoxy:
Eine erste Testversion habe ich mit 5min. Epoxyharz herstellen wollen. Da ich das Einstreichen aber in 5min. nicht geschafft hab. sind nur 2 gummiweiche, labberige Lagen entstanden. Erinnert ein bißchen an diese Art von Fensterdekoration, die auch aus Gummi ist und ohne Kleber an Fliesen und Fensterscheiben haftet :-( Irgendwie hab ich noch nicht den richtigen Umgang mit Epoxy gefunden :-(

Wer Anregungen und Fragen hat, ich würde mich darüber freuen, euer Styro-Alex.


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Verfasst: 15.07.2007, 16:22 


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BeitragVerfasst: 16.07.2007, 20:58 
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Flieger Ass

Registriert: 17.02.2007, 12:57
Beiträge: 966
Beim Epoxy kommt es auf absolut genauste Mischung an. Ist minimal zuwenig Härter da wird es nicht hart und labberig, ist minimal zuviel da wird es zu schnell hart, wird dabei bürchig, oder beginnt zu brennen.
Kevlar wäre auch ne coole Sache. sollte man fast mal probieren. 2 Lagen Kohle und ne Lage Kevlar. Das Gewebe ist optisch nur klasse und es splittert nicht, was die Verletzungsgefahr minimiert

Gruß Tim

_________________
Dragonfly 37 || Helitec Th460 || Jazz 40-6-18 || 4x Tower Pro SG90 || WK-G007 || WK-0701 || Kokam H5 2100mah 3s1p || Bantam BC-

Junior Sport Plus(wiederbelebt) + Alpha an Multiplex Cockpit 90


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BeitragVerfasst: 16.07.2007, 21:09 
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Beiträge: 4458
Wohnort: "Weltstadt der Hubschrauber"
Hallo Alex,
dein Engagement in Ehren, aber da ist mir doch der Aufwand vieeeeeeeel zu groß. Und wie machst du das mit der Oberflächenqualität, wenn du keine Negativform benützt??????

Und zudem hast du vielleicht auch keine gescheite Heckrotorperformance....

Und deshab einen Heli zu crashen, dafür ist mir doch das Risiko viel zu groß. Da geb ich lieber die paar Euros aus und kauf mir Blätter die sich bereits bewährt haben.

Grüße Walter

_________________
Grüße
Walter

Alptraum bei der Autorotationslandung: Vom Himmel hoch, da komm ich her und habe keine Drehzahl mehr.

Funke MX-16 mit Jeti 2,4GHz Modul TU
Razor 450 Pro, Jazz, LTG2100T & LTS3100G, 3x S3107
Raptor 50 mit OS Hyper, Alukopf, Aluheck, GY-401+9254, 3xHS-5625MG Digi, CSM RL10 Drehzahlregler


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 17.07.2007, 10:51 
Ich halte es wie Walter:

Ich kenne die "drecklerei" mit dem Laminieren aus erster Hand - nee danke, wenn es nicht unbedingt sein muss.

Abgesehen davon geht man bei mangelnder Erfahrung (und das ist wohl bei fast allen der Fall, die auf die Idee kommen, man könne mit den "Großen" mal eben konkurrieren) erhebliche Risihen ein!

So ein HeRo-Blatt dreht ja nochmal heftigst schneller als schon der HR, womit denn auch die gringe Massen abreißender HeRo-Teile wieder an Wucht gewinnen.

Also ich möchte da nicht in der Flugbahn stehen, wenn das passiert! Aber genau das tut man nunmal, solange man als Anfänger noch fleißig Heckschweben übt!!!

Kurz und gut: man möge sich das 5x überlegen, wegen ein paar gesparten Euros und/oder nicht bewiesener "Verbesserungen" (bei den Herstellern arbeiten schließlich auch keine Idioten) seinen Heli oder gar seine oder noch schlimmer die Gesundheit anderer zu gefährden.

Nix für ungut, ist halt meine Meinung.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 17.07.2007, 12:55 
Danke an Is4 für die Info mit dem Mischungsverhältnis, hätte nicht gedacht, daß das so kritisch ist.

An alle anderen: Mein Glasfaserprop ist 4-Schichtig mit CA geklebt und doppelt Kohlefaserverstärkt. Ich mache keine Witze, wenn ich sage: DER HÄLT WAS AUS. Das die Verarbeitung sauber sein muß ist natürlich klar.
Außerdem hab ich den nicht gebaut, um überall in der Wohnung oder auf dem Feld Kollisionstests damit durchzuführen und das sowas feines bei Berührung mit scharfen Kanten zerspant wird, ist jedem wohl klar.

Trotzdem hab ich nicht länger als ne Stunde gebraucht und getestet hab ich das Ding schon reichlich ohne irgendwelche Performanceprobleme am Heck. Das standardmäßige "Durchbiegen" bei hohen Drehzahlen ist das gleiche, wie beim Original.

Was die Oberflächengüte angeht muß ich sagen: Gewebe ist natürlich von Rillen überzogen. Da die Maschen aber so klein sind, wie beispielsweise bei nem Damenstrumpf oder Satin-Bettwäsche, sind sie vernachlässigbar klein. Zur Not könnte ich vorsichtig Klarlack auftragen, um die Vorderseite glatt zu machen. Die Rückseite ist meines Wissens auch beim orig. Prop etwas rauh.

Ich habe bereits einen weiteren Thread in die Welt gesetzt, wo beschrieben wird, wie man einen Nachtflugtauglichen universal Heckprop herstellt. Dieser wird mehr Fliehkräften standhalten müssen und ich würde Gift drauf nehmen, daß das Ding genauso toll funktioniert wie der unbeleuchtete.

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Mal was in Sachen Verantwortung:

In dieser grausamen Welt ist leider nicht nur jeder für sich selbst verantwortlich sondern auch noch für alle anderen. Ich kann nicht ein Auto konstruieren und dann sofort los damit auf die Autobahn um es zu testen. Jeder der Teile selbst entwickelt und baut, muß sie auch testen, bevor er seine Idee an den Mann bringt. Das habe ich bereits getan. Sonst würde ich keinen Fred darüber schreiben. Jeder der das Teil dann nachbaut schlüpft automatisch wieder in die Rolle des Entwicklers und muß sich selbst um den Test kümmern, das kann ich niemandem abnehmen. Ist halt so bei Bastelsachen. Immerhin hab ich keine technischen Zeichnungen und deren Berechnungen angeboten (weil ich sie nicht hab), sondern eine Bastelidee. Viel Spaß also noch beim Basteln und Hals und Beinbruch 8)


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