Ebenfalls nachgedacht, nicht nachgemacht

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    Re: Ebenfalls nachgedacht, nicht nachgemacht

    kleines Flauschi - 12.07.2007, 22:20

    Ebenfalls nachgedacht, nicht nachgemacht
    Fragen.
    Von allen Fragen hat mich immer das „Warum“ am meisten interessiert.
    Weil es vielschichtiger ist.
    Es gibt darauf keine einfache Antwort wie „Ja“ oder „Nein“, „Er“ oder „Sie“, „Heute“ oder „Morgen“. Man muss tatsächlich darüber nachdenken.

    „3 x 3 = 9.“ Warum?
    „Nach dem Essen Zähne putzen.“ Warum?
    „Geh nicht mit Fremden mit – auch nicht, wenn sie dir was Süßes anbieten.“ Warum?
    „Papi verlässt uns.“ Warum?
    „Hier ist das Parken verboten.“ Warum?

    Auf die meisten Fragen ist ein „Wann“ oder „Wo“ leicht zu beantworten.
    Das „Warum“ hingegen wissen wir oft selbst nicht so genau. Selbst wenn wir es wissen, können wir es nicht immer klar zum Ausdruck bringen.
    Manchmal geht es auch gar nicht um eine sachliche, geprüfte, korrekte Antwort, sondern um ein Gefühl, eine Anschauung, eine persönliche, objektive Meinung.
    Auf ein „Warum“ kann es mehrere Antworten geben, die sich nicht widersprechen oder einander einschließen müssen.

    „Was ist heute?“ „Montag.“ „Der 13. April.“ „Tante Fridas Geburtstag.“ „Sonnenschein.“
    „Wer ist das?“ „Mein Bruder.“ „Anton.“ „Ein Elektriker.“
    „Wo bist du?“ „Im Wohnzimmer.“ „In meiner Wohnung.“ „In München.“ „In Deutschland.“

    Man könnte jede Frage mit einer der Antworten beantworten. Man kann sie aber genauso gut zu einer langen Antwort umformulieren.

    „Das ist mein Bruder Anton. Er ist Elektriker.“

    Wenn ich aber wissen will, warum es regnet, dann könnte man mir einen Vortrag über das Verdampfen und Kondensieren von Wasser geben ODER erklären, dass die Natur sowohl Sonnenschein als auch Regen braucht und es deshalb regnet ODER ich bekomme die wahnsinnig originelle Antwort, dass es zu warm ist um zu schneien.

    Wenn ich wissen will, warum Brasilien 4:0 gegen Argentinien im Fußball gewonnen haben, dann sagen die einen, dass Brasilien klar die bessere Mannschaft war. Andere sagen, der argentinische Torwart hätte nicht gut genug auf sein Tor aufgepasst.

    Warum die Frage „Warum“ so interessant für mich ist, ist klar. Jetzt stellt sich mir allerdings plötzlich eine ganz andere Frage:

    Was wäre, wenn alle unsere Fragen beantwortet würden? Jede Frage, die wir stellten, jede Frage, die uns in den Sinn käme.

    Wären wir dann allwissend? Wären wir dann Übermenschen? Würden wir alles verstehen? Oder wäre dann die Spannung weg? Wie bei einem Krimi, bei dem wir miträtseln, wer der Täter ist. „Aha, es war die Geliebte. Gute Nacht.“ Vorbei. Die Luft ist raus.

    Wenn wir keine Frage mehr stellen bräuchten, weil sie schon beantwortet wäre, könnten wir dann überhaupt existieren? Wer will schon ALLES wissen?

    „Was passiert mit den Gänsen, damit sie an Weihnachten als Braten auf den Tisch kommen können?“ Tada!
    „Gibt es wirklich den Weihnachtsmann oder ist das wieder Onkel Peter?“ Tada!
    „Mit wem triffst du dich, Schatz?“ Tada!

    „Wird wieder alles gut?“ Und wenn uns diese Frage beantwortet würde, dann würde uns etwas Wichtiges genommen. Die Hoffnung.

    Was ist Hoffnung?
    Eine Illusion? Eine menschliche Schwäche? Oder ist Hoffnung am Ende nichts anderes als Glaube?
    Jeder glaubt doch an irgendetwas. An Gott, eine höhere Macht, Geister, Leben auf anderen Planeten, das gute im Menschen, an sich selbst.
    Gib die Hoffnung nicht auf!
    Was hilft es zu hoffen? Was hilft es zu glauben? Es kann die Dinge nicht beeinflussen. Es kann nur uns selbst beeinflussen. Wenn wir noch Hoffnung haben, dann haben wir zumindest das. Dann geben wir nicht auf. Dann geben wir uns selbst nicht auf.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Wenn wir aber alle Antworten kennen, brauchen wir keine Hoffnung mehr, kennen wir keine Hoffnung mehr. Wie kann man hoffen, wenn man weiß? An etwas zu glauben, kann uns das Leben retten.
    Und wenn wir wissen, können wir auch nicht mehr glauben. Der Glaube ist ein Vertrauen.
    Wir vertrauen darauf, dass es etwas gibt.
    Ganz egal, was es ist.
    Ob es ein „dummer Aberglaube“ oder ein tief verwurzeltes Urvertrauen ist, wir brauchen
    die Hoffnung,
    den Glauben,
    das Vertrauen,
    die Fragen.
    Ohne sie, wären wir keine Menschen.

    Wären wir Götter oder Schatten? - Diese Frage wird mir hoffentlich nie beantwortet, aber über ein „Warum“ werde ich wohl immer grübeln.



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