Zum Nachdenken

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    Re: Zum Nachdenken

    SKmach2RD - 20.10.2004, 00:31

    Zum Nachdenken
    Verziehen und Vergeben, das klingt nach Nachgiebigkeit. Der andere kann auf mich draufschlagen. Und mir bliebt als Christ nichts anderes übrig, als zu vergeben. Ich darf mich nicht wehren. Ich muß auch meinem schlimmsten Feind verzeihen. Der Engel des Verzeihens will Dich nicht erniedrigen und wehrlos machen, sondern Dich befreien von der Macht der Menschen, die Dich verletzt und gekränkt haben. Verzeihen kommt von Zeihen, jemand anschuldigen und beschuldigen, auf jemand weisen. Verzeihen heißt daher: Verschuldetes nicht anrechnen, einen Anspruch aufgeben, den ich durch die Schuld des andern habe.
    Du sollst Deine eigenen Gefühle nicht unterdrücken, wenn Du verzeihst. Vergebung steht immer am Ende der Wut und nicht am Anfang. Um vergeben zu können, mußt Du erst einmal den Schmerz zulassen, den Dir der andere bereitet hat. Aber Du sollst nicht in der Wunde wühlen, sonst tust Du Dir selbst weh. Daher brauchst Du neben dem Bewußtmachen des Schmerzes auch die Wut. Laß die Wut ruhig in Dir hochsteigen über den, der Dich verletzt hat. Die Wut ist die Kraft, Dich von dem zu distanzieren, der Dich gekränkt hat. Die Wut ermöglich es Dir, den andern aus Dir herauszuwerfen, der Dich ärgert und der Dich verletzt. Erst wenn Du ihn aus Dir herausgeworfen hast, kannst Du Dir vorstellen: " Er ist halt auch nur ein Mensch. Er ist auch nur ein verletztes Kind. " Oder Du kannst wie Jesus am Kreuz beten: " Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. " Vielleicht denkst Du, der andere weiß ganz genau, was er tut, wenn er mich verletzt, wenn er in mir Schuldgefühle hervorruft, wenn er mit seiner Kritik meine empfindlichen Stellen schonungslos aufdeckt. Ja, er weiß, was er tut. Aber er weiß nicht, was er Dir damit wirklich antut. Er ist so gefangen in seiner Struktur, in seiner Angst, in seiner Verzweiflung, daß er nicht anders kann. Er muß Dich klein machen, weil ihm kein anderer Ausweg bliebt, an seine Größe zu glauben. Weil er selbst voller Minderwertigkeitskomplexe ist, muß er andere kleiner machen, als er sich fühlt. Wenn Du so denkst, dann hat der andere keine Macht mehr über Dich. Und erst dann, wenn Du Dich durch Deine Wut von der Macht des andern befreit hast, kannst Du wirklich vergeben. Dann spürst Du, daß die Vergebung Dir gut tut, daß die Vergebung Dich endgültig befreit von der Macht derer, die Dich verletzt haben.
    Es braucht allerdings oft lange, bis wir wirklich vergeben können. Wir sollen da unsere Gefühle nicht überspringen. Wenn dich ein Freund immer wieder verletzt, dann brauchst Du zuerst die Wut, um Dich von ihm distanzieren zu können. Und vielleicht muß die Wut erst noch stärker werde, daß er Dich nicht mehr erreichen kann mit seiner Entwertung, mit seinem autoritären Nörgeln. Solange das Messer, das Dich verletzt hat, noch in Dir steckt, kannst Du nicht vergeben. Denn dann würdest Du Dich damit nur noch mehr verletzten. Du würdest in der Wunde bohren. Das wäre Masochismus. Du mußt den andern erst aus Dir herauswerfen. Dann kannst Du wirklich vergeben. Vorher wäre Vergeben nur ein Aufgeben Deiner selbst, ein Sichergeben in Dein schlimmes Schicksal. Aber irgendwann wäre Vergebung auch wirklich dran. Viele Menschen Kommen nie los von denen, die sie verletzt haben, weil sie nie vergeben haben. Vergebung befreit Dich von den Kränkungen, die Dir Menschen zugefügt haben. Und sie heilen Deine Wunden.
    Es gibt kein menschliches Zusammenleben ohne Verzeihung. Denn ob wir wollen oder nicht, immer wieder werden wir einander verletzen. Wenn wir die Verletzungen einander aufrechnen, gibt es einen Teufelskreis der Kränkung. Wenn wir sie überspringen, werden sie in uns Bitterkeit und Aggression erzeugen, die wir dann bei irgendeiner Gelegenheit wieder herauslassen in Form von Vorwürfen, von Kritik, von Ressentiments. Irgendwann werden wir es dem andern heimzahlen. Und es wird eine Schuld die andere erzeugen. Der Engel der Verzeihens unterbricht den Teufelskreis der Wiedervergeltung. Er reinigt die Atmosphäre und ermöglicht so auch uns, die wir verletzt sind und immer wieder verletzen, ein menschliches Miteinander.



    Re: Zum Nachdenken

    SKcreep - 20.10.2004, 00:53


    Sehr interessant *schaaaaaaarch* Danke Reinhard nun bin ich müde ...^^ nice one :)



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