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buch"Klassiker"


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Pennylane
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BeitragVerfasst am: 20.02.2007, 08:17    Titel: buch"Klassiker" Antworten mit Zitat

jeder halbwegs gebildeter mensch hatte sie schon in der hand, schöpfte aus ihren hintergründen, lachte, weinte, konnte nachvollziehen.
die rede ist von büchern.

jeder hatte so seine erfahrungen mit büchern aus verschiedenen genres und haben einen mit einem gewissen gefühl oder von mir aus auch erkenntnissen zurückgelassen.

so würde es mich interessieren welche bücher euch geprägt, beeindruckt haben oder welche man schlicht einfach lesen muss.

dabei muss es nicht immer das kommunistische manifest oder kant sein. einfach bücher die beeindrucken auch wenn sie sinnlos erscheinen.
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BeitragVerfasst am: 20.02.2007, 08:17    Titel: Anzeige

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Pennylane
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Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Anmeldungsdatum: 18.08.2006
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Wohnort: Loch 18

BeitragVerfasst am: 20.02.2007, 08:24    Titel: Antworten mit Zitat

hmm was mir da einfallen würde, wäre zum beispiel das bildnis des dorian gray.

ein buch, welches kunst als oberstes prinzip des menschlichen lebens hinstellt, weil es gestaltet, verschönert, langweiliges interessant macht, obwohl sie so nutzlos ist.
widersprüche wie dieser finden sich laufend in dem roman von oscar wilde und machen es gerade so interessant.
die hauptfigur dorian gray ist ein schönling mit einem relativ einfachen gemüt, doch wird gerade durch diese charaktereigenschaft die muse von dem künstler basil, der ein bild ihm widmet.
durch seine naivität und unerfahrenheit schmeichelt er auch lord henrys eitelkeit und ego.
so verwandelt sich der schlichte schönling zu eine auffangform für henrys dunkle seele und findet dort ihre vollendung.


ist natürlich nur ein kleiner auszug aus der geschichte aber ich glaub alle kennen die geschichte vom bild das altert, der dorian aber net.
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torax
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BeitragVerfasst am: 20.02.2007, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fang mal bei Romanen an:
"Wem die Stunde schlägt" von Ernest Hemingway, eine Liebesgeschichte love3 im spanischen Bürgerkrieg; die AnarchistInnen werden zwar relativ schlecht dargestellt, meines Erachtens aber dennoch eins der am besten geschriebenen Bücher überhaupt.

Sozialkritische Literatur aus den USA:
"Früchte des Zorns" von John Steinbeck
"Der Dschungel" von Upton Sinclair
"Die Nackten und die Toten" von Norman Mailer
"König Alkohol" von Jack London...
seit ich diese Bücher/Autoren entdeckt habe bereue ich jede Sekunde die ich in den jahren zuvor mit Hermann Hesse, Peter Handke und sonstgen Schwätzern verschwendet habe

"Die 40 Tage des Musa Dagh" von Franz Werfel über den Völkermord an den ArmenierInnen

"Fever Pitch" von Nick Hornby, für die, die Fußball-Fans verstehen wollen

sonst find ich noch gut: Patricia Highsmith, Isaac B. Singer, und zum relaxen auch gerne Triviales wie T. C. Boyle, Fantasy ("Der dunkle Turm" von Stephen King, Strugatzkis, Stanislav Lem, HdR...)

usw. usf.
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breakout
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BeitragVerfasst am: 20.02.2007, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe von einem (ca. 70jährigen) menschen gehört, der noch nie ein buch gelesen hat (!). ist irgendwie auch eine beachtliche leistung... Mit den Augen rollen
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Pennylane
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BeitragVerfasst am: 20.02.2007, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

ich hab vor kurzem bei einem typen übernachtet und ich in meiner langeweile suche bücher. nichts gefunden.

darauf er: du kannst ja atlas lesen.



...



achja steinbeck ist klasse. hab vor kurzem of mice and men gelesen. genial. hat von der anordnung was von stifters "sanftem gesetz". im kleinen milieu findet man großes.


was mir weiters gefällt, allein schon wegen der lieder: die dreigroschenoper. (brecht)

kafka im generellen, aber nicht nur die romane. die erzählungen haben ihren speziellen reiz.

und für die bus- und bahnfahrten alles von thomas bernhard.
war am anfang skeptisch aber seit wittgensteins neffe hab ich den zugang zu diesem zynischen unmenschen gefunden.
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Angelfire
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BeitragVerfasst am: 22.02.2007, 15:37    Titel: re Antworten mit Zitat

@penny: altas lesen? ist ja witzig!

die dreigroschen ober is nicht schlecht!

aber was denkt ihr über noam chomsky?
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Pennylane
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BeitragVerfasst am: 23.02.2007, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

sagt mir so rein garnix.
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Angelfire
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BeitragVerfasst am: 23.02.2007, 13:46    Titel: re Antworten mit Zitat

also hier ein paar infos von ihm :

Avram Noam Chomsky (* 7. Dezember 1928 in Philadelphia, Pennsylvania, USA) ist Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Er entwickelte die nach ihm benannte Chomsky-Hierarchie, seine Beiträge zur allgemeinen Sprachwissenschaft förderten den Niedergang des Behaviorismus und den Aufstieg der Kognitionswissenschaft. Neben seiner linguistischen Arbeit gilt Chomsky als einer der bedeutendsten politischen Intellektuellen Nordamerikas und ist als scharfer Kritiker der US-amerikanischen Außen- und Wirtschaftspolitik bekannt. Er ist Anhänger des Anarchosyndikalismus und Mitglied der Industrial Workers of the World.
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torax
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BeitragVerfasst am: 23.02.2007, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Naja dr Chomsky. früher hab ich den recht gern gehabt, gut zum lesen und so. In Punkto Medienkritik hat er sicher gute Sachen geschrieben und seine Leistungen als Linguist sind wohl unbestreitbar, auch wenn ich das net beurteilen kann...
Was mich an ihm sehr stört ist sein meines Erachtens schon fast krankhafter Hass auf Israel, der ihn soweit treibt das er selbst mit Rechtsextremen packelt - etwa hat er dem Nazi-Blatt "Deutsche National-Zeitung" ein Interview gegeben. Ausserdem sind viele Fakten die er verwendet schlicht falsch und aus dem Zusammenhang gerissen, also wirklich wissenschaftlichen Wert haben seine politischen Sachen nicht.
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macho iberico
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BeitragVerfasst am: 23.02.2007, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, seine Kritik zur Funktionsweise von Medien zur Manipulation der öffentlichen Meinung ist ziemlich gut, verfilmt in "The Manufacturing Consens"....

Ansonsten sind seine politischen Arbeiten halt wirklich eher flach und seine Auffassung über Meinungsfreiheit teile ich auch ned so, er trat z.B. massiv für einen französischen Rechtsextremisten ein (Faurisson glaub ich, Holocaustleugner), da kann mensch seine Zeit schon besser investieren zur Propagierung von Anarchismus
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"Es ist dieser unserer Übergangszeit eigen,
daß sie mit nichts wirklich fertig wird,
daß immer alles geistig Tote leiblich wieder aufersteht,
und daß dieselben Kämpfe immer wieder geführt werden müssen."
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Angelfire
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BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 01:06    Titel: re Antworten mit Zitat

das mit israel wusste ich nicht! gut das du es mir sagst!

aber irgend wo verstehe ich ihn nicht, wenn er einerseits pro anarchie ist, und dann wieder rum mit rechtsextremen zu tun hat, das eine schliest das andere natürlich nicht aus, nur weil er laut ihm anarchiest ist, heist es natürlich nicht das er ein rechtes gedanken gut hat!

aber irgend wo nicht ganz logisch!

oder es klärt mich wer auf?!
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macho iberico
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BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, rein theoretisch ists ja konsequent, als Anarchist für absolute Meinungsfreiheit einzutreten, also eben auch die Freiheit politischer GegnerInnen zu verteidigen, so wie Rosa Luxemburg eben meinte: Die Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden...allerdings hatte sie das bezogen auf die Verfolgungen von Links- und Rechtsabweichlern nach der Oktoberrevolution durch die KPdSU, ich bezweifle stark, dass sie dasselbe den Nazis in Deutschland zugestanden hätte...
V.a. ists ja die Frage, ob mensch einer menschenverachtenden Ideologie ein Forum bieten muss....

Die Israel-Kritik von Chomsky ist halt nicht trennbar von seiner Amerika-Kritik, und von einem amerikanischen Anarchisten kann mensch nicht die Verteidigung der amerikanischen bzw. israelischen Politik erwarten, wie sie in der deutschsprachigen Linken z.T. vorkommt...
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torax
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BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

macho iberico hat folgendes geschrieben:

Die Israel-Kritik von Chomsky ist halt nicht trennbar von seiner Amerika-Kritik, und von einem amerikanischen Anarchisten kann mensch nicht die Verteidigung der amerikanischen bzw. israelischen Politik erwarten, wie sie in der deutschsprachigen Linken z.T. vorkommt...


Also die deutschsprachigen Linken die die USA oder Israel verteidigen (das heisst nicht als die alleinigen größten Teufel und Verursacher aller Probleme des Universums darstellen) kannst du auch an den Fingern einer Hand abzählen ...
Kritik an Israels Politik ist ja auch kein Problem, wenn mensch sich aber mit Haut und Haaren und jeder Menge Unwahrheiten dem Kampf gegen Israel widmet und dabei auch keine Berührungsängste zu Nazis hat - da stellt sich schon die Frage, ob der Typ nicht ein krankhafter Antisemit ist. Würde auch seinen Erfolg in deutschsprachigen Landen erklären (wo er mittlerweile mehr Bücher verkauft als am weitaus größeren englischsprachigen Markt...)
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breakout
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BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

hier ein kritischer text über chomsky, weiss aber nicht was davon stimmt und was nicht...

Zitat:
Verschwörungstheoretiker und Antizionist



Noam Chomsky
Es heißt, er sei der meistzitierte Intellektuelle der Gegenwart. Es heißt, er sei einer der renommiertesten Sprachwissenschaftler der Welt. Er gilt als Sprachrohr der Anti-Globalisierungsbewegung und „Dissident“. Er genießt die Popularität eines Popstars.
Tatsächlich aber ist Noam Chomsky, der bekannte Professor vom Massachusetts Institut of Technology (MIT), nichts weiter als ein Fanatiker, der seinen Hass regelmäßig auf die „Machtgierigen“ dieser Welt ablädt und damit die Ressentiments seiner zahllosen Fans bedient. Und mit ziemlicher Sicherheit ist es genau dies, was seine Attraktivität für amerikanische und europäische Linke, sogenannte nationale Befreiungsbewegungen und für Nazis gleichermaßen ausmacht. Er vertritt Positionen, die ihm in seinem Heimatland schon seit langem den Ruf eines Spinners einbringen, ihm aber genau hier – in Deutschland – umso breiteren Zulauf garantieren. Denn Chomsky sagt, was er denkt und passt somit genau ins Raster des Leipziger Philosophie-Professors Georg Meggle, dessen Anliegen insbesondere Themen sind, die mit „Denk- und Redeverboten stark belastet sind“ und mit denen der von der Universität hofierte Wahl-Leipziger noch groß rauskommen möchte.
Doch nicht nur Meggle beehrt diesen weltbekannten Linguisten und Kritiker, auch die Stadt Oldenburg würdigte Chomsky letztes Jahr mit einem Preis – dem Carl-von-Ossietzky-Preis, der zu Ehren des von den Nationalsozialisten ermordeten Friedensnobelpreisträgers verliehen wird. Was das im Falle von Chomsky bedeutet, ist mehr als nur skandalös: Es zeigt, dass jemand, der ein antiisraelisches und antizionistisches Weltbild propagiert und sogar Holocaust-Leugner in Schutz nimmt, im Land der Täter mit einem antifaschistischen Preis geehrt werden kann. Chomsky verteidigte öffentlich den französischen Holocaust-Leugner Robert Faurisson, der in „Es gab keine Gaskammern“ – einem Buch von 1978 – behauptete, dass es die Gaskammern in den deutschen Vernichtungslagern nie gegeben hätte und die Juden für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich gewesen seien. Er fand nichts Schlimmes an derartigen Lügen und schrieb sogar ein Vorwort für Faurissons darauf folgendes Buch „Mémoire en défense“, in dem dieser seine Behauptungen wiederholte. Auch Jahre später stellte Chomsky sich vor seinen geschichtsfälschenden Kollegen, dessen Bücher heute in diversen Nazi-Verlagen verlegt werden. Er sagte: „Ich sehe nichts Antisemitisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust“. Wenig überraschend ist deshalb, dass Faurisson und Chomsky von Neonazis ständig zustimmend zitiert werden.

Chomsky ist genau das, was sich nicht nur waschechte Nazis, sondern überhaupt viele Deutsche wünschen – ein US-Amerikaner jüdischer Herkunft und Linker, der in aller Öffentlichkeit sagt, was sich hierzulande verbieten sollte. Er argumentiert antiisraelisch und antizionistisch, was sich u.a. daran zeigt, dass er öffentlich dazu aufruft, israelische Waren zu boykottieren und das Existenzrecht Israels als eines jüdischen Staates bestreitet. Auch hält er für ausgemacht, „dass die Sharon-Regierung ein einziges riesiges Labor zur Züchtung des Antisemitismus-Virus darstellt“ – eine bekannte antisemitische Argumentation, bei der man den Juden unterstellt, selbst für die Ursachen ihrer Verfolgung verantwortlich zu sein. Auch ist Chomsky sich nicht zu schade, Vergleiche zwischen der amerikanischen Politik und dem Nationalsozialismus anzustellen, womit er besonders bei Deutschen auf offene Ohren stoßen dürfte, die ihr Geschichtsbild gern von einem amerikanischen Juden reinigen lassen. Im schlimmsten Falle stehen dann Guantanamo und Abu Ghraib in einer Reihe mit Auschwitz und anderen nationalsozialistischen Vernichtungslagern.
Dass es Noam Chomsky mit der Wahrheit nicht so genau nimmt und stattdessen seinem verschwörungstheoretischen Weltbild die Zügel schießen lässt, zeigt ein weiteres Kapitel seiner kometenhaften Karriere als linksintellektueller Geschichtsfälscher. Seiner Bewunderung für das Schreckensregime der Roten Khmer in Kambodscha, das zwischen 1975 und 1979 etwa 1,7 Millionen Menschen und damit 21% der gesamten Bevölkerung Kambodschas ermordete, verlieh Chomsky dadurch Ausdruck, dass er versuchte, den Massenmord zu leugnen, indem er behauptete, der stattgefundene Genozid sei eine Erfindung der amerikanischen Medien und der Regierung, um die Schuld am Vietnamkrieg zu vertuschen. Darüber hinaus behauptete er später, dass, wenn es diesen Genozid tatsächlich gegeben habe, dieser die Schuld der amerikanischen Militärintervention in Indochina war, welche die Kambodschaner zu dieser grauenvollen Tat aufgestachelt habe.
Mit seiner paranoiden Weltsicht, die in nahezu allen Konflikten weltweit die USA direkt oder indirekt für die Greueltaten anderer Regime verantwortlich macht, befriedigt Chomsky nicht nur deutsche Antiimperialisten und Nazis, sondern konstruiert eine Art Wahngebäude, das sich nicht nur in der westlichen Hemisphäre großer Popularität erfreut. Die Stichworte, die man seinen Anhängern nur nennen braucht, damit sich deren Hass kanalisiert, heißen USA und Israel, die als die Welt-Schurkenstaaten ausgemacht werden und die für das Übel der Welt verantwortlich sein sollen. Das wissen außer den linken und rechten Anhängern Chomskys auch Leute, die ihrem Wahn durch Schlimmeres als durch Herausgabe von Büchern freien Lauf lassen – nämlich diejenigen, die sich dem terroristischen Kampf gegen die westliche Welt und alle Ungläubigen im Namen Allahs verschrieben haben. Auch sie folgen einem ähnlich antisemitischen Wahngebäude wie Chomsky, der die USA als einen von Juden gelenkten Staat ausmacht, der zusammen mit Israel die Existenz der restlichen Welt bedroht. Immer wieder kommentiert er das Vorgehen der Israelis mit Vergleichen „wie Hitler“ und schreibt: „Praktisch alles, was Israel tut, d.h., was die USA und Israel tun, ist illegal, faktisch ein Kriegsverbrechen. (...) Das heißt, daß die USA und Israel vor ein Tribunal gestellt werden sollten“. Und wenn es um die Verurteilung amerikanischer Politik geht, wünscht sich Chomsky, dass amerikanische Präsidenten behandelt werden wie Hitlers Helfer: „Wenn es nach den Nürnberger Prozessen gegangen wäre, dann hätte man seitdem jeden US-Präsidenten gehenkt.“
Doch das ist nur konsequent in seiner wahnhaften Logik, denn die jüdisch gelenkten Medien und die Elite Amerikas handelt in Chomskys Augen keinen Deut besser als Hitler, der in den 30er Jahren die Bevölkerung gegen Juden und sogenannte Zigeuner aufstachelte. Mit solchen Kniffen hat man nicht nur den Nationalsozialismus im Handumdrehen relativiert, man hat auf diese Weise zugleich alle antiamerikanisch, antizionistisch und antisemitisch argumentierenden Massen hinter sich, die – ob links oder rechts, ob politisch oder durch handfesten Terror – nur eines im Sinn haben: Israel und die USA als „rassistische Staatengebilde“ zu bekämpfen.
Noam Chomsky ist dabei derjenige, der ihre paranoide und wahnhafte Weltanschauung intellektuell adelt, der letzten Endes ihren ohnehin schon manifesten Hass gegen Israel und die USA domestizieren und damit zugleich diskutabel machen soll. Ein zahmer Antizionismus soll es bitte sein – einer, über den sich verhandeln lässt wie über theoretische Modelle im wissenschaftlichen Seminar oder eben in Georg Meggles Veranstaltungsreihe „Deutschland-Israel-Palästina“.
Doch insgeheim weiß man natürlich schon, worum es geht, wenn Georg Meggle den „Israel-Palästina-Konflikt“ als „eine tödliche und wie viele erklären, unheilbare Krankheit“ charakterisiert und dazu einen Stichwortgeber vieler Antizionisten, Noam Chomsky, vor versammelter Menge zu Wort kommen lässt. Es soll darum gehen, die „imperialistischen“ und „parasitären“ Staatengebilde Israel und USA aus der an sich gesunden internationalen Staatengemeinschaft zu entfernen oder zu entmachten und im gleichen Abwasch die Deutschen von ihrem latenten Schuldgefühl zu befreien. Der Holocaust-Überlebende Vladimir Jankélevitch formuliert es so: „Wie werden sie sich von ihrem latenten Schuldgefühl befreien? Der ‘Antizionismus’ ist in dieser Hinsicht ein ungesuchter Glücksfall. (...) Der Antizionismus ist der gerechtfertigte, schließlich jedermann verständlich gemachte Antisemitismus. Er ist die Erlaubnis, demokratischerweise Antisemit zu sein. Und wenn die Juden selber Nazis wären? Das wäre wunderbar. Es wäre nicht länger nötig, sie zu bedauern, sie hätten ihr Los verdient.“

Zweierlei ist deshalb grundsätzlich zu verurteilen. – Erstens: der Vortrag des ausgemachten Antizionisten Noam Chomsky, der die Politik Israels ein ums andere Mal mit der Hitlers vergleicht und öffentlich Holocaust-Leugner verteidigt. Zweitens: der Teil des Auditoriums, der gekommen ist, um sich die eigenen Ressentiments von Professoren wie Georg Meggle und Noam Chomsky veredeln zu lassen.

Quellenauswahl:
Paul Berman, Terror und Liberalismus, Hamburg 2004.
Alan M. Dershowitz, Chomsky’s Immoral Divestiture Petition, unter: http://www-tech.mit.edu/V122/N25/col25dersh.25c.html
Alan M. Dershowitz, Chuzpe, Hamburg 2000.
Laatsch (incipito), Intellektuelle Selbstmordattentate, in: Incipito Nr. 16(März 2005), S. 26-32, bzw. unter: http://left-action.de/incipito
Klaus Thörner, MarLenit und Maulwurf. Wie der Antisemit Chomsky den Ossietzky-Preis bekommen konnte, in: BAHAMAS Nr. 45 (2004), S. 10-14.


--------------------------------------------------------------------------------
Meggle mit Chomsky im T in diesem Heft
Laatsch: Intellektuelle Selbstmordattentate in: incipito, 16/2005
Bündnis gegen Antisemitismus: Die Leipziger Ringvorlesung - ein antizionistisches Selbstgespräch (Flugblatt) in: incipito, 17/2005
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macho iberico
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BeitragVerfasst am: 25.02.2007, 05:00    Titel: Antworten mit Zitat

torax hat folgendes geschrieben:

Also die deutschsprachigen Linken die die USA oder Israel verteidigen (das heisst nicht als die alleinigen größten Teufel und Verursacher aller Probleme des Universums darstellen) kannst du auch an den Fingern einer Hand abzählen ...

Das stimmt nicht mal, wenn du PublizistInnen meinst (jede/r vernünftige Linke weiss, dass es Strukturen sind, die vernichtet gehören und Regierungen austauschbar sind)...und grade in der sog. "Antifa-Bewegung" ist Antisemitismus/Israel einer der wichtigsten Punkte; die Leute in der Linken, die mensch an einer Hand abzählen kann, sind diese sog. "Antideutschen", die jede linke Aktivität nach ihrer Position zu Israel beurteilen und jede Bewegung, die Massenaktivität will, schon pauschal als faschistisch hinstellt, weil Massen halt in Österreich und Deutschland per se faschistisch seien....da haben sie von ihrem Ziehvater Adorno viel gerlernt und sein Denken extremisiert...
So wie auch der von breakout gepostete Artikel v.a. billige Polemik is...ich hab hier ned vor, Chomskys Positionen zu Meinungsfreiheit und seine Fehleinschätzungen zu verteidigen, ich halt auch nicht viel von seinen politischen Analysen, wie gesagt...und von den hiesigen "Antiimps" noch weniger....aber diese sog. "Linken", die den Schutz Israels auf ihre Fahnen geheftet ham und laufend militärische Interventionen im Nahen oder Fernen Osten fordern (natürlich um die "Demokratie" in jenen Ländern zu instalieren, was ja in Afghanistan und Irak wunderbar geklappt hat) sind mir noch viel mehr zuwider....abgesehen davon, dass diese Leute überhaupt keinen Begriff von sozialer Emanzipation (mehr) haben, argumentieren sie auch meist völkisch...und sind sicher KEINE Linken Verrückt
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