Carolin
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 13.10.2007 Beiträge: 4
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Verfasst am: 06.12.2007, 17:57 Titel: Black Shadow |
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(ich stell hier einfach mal meine Geschichte rein bin aber noch nicht weit)
Die dichten Regenwolken folgten Danny auf seinem Weg durch die leergefegten Straßen. Es war wie immer spät. Der junge Mann, gerade erst 18 Jahre alt geworden, war niemals früh zu Hause gewesen und jetzt, wo er volljährig war, hatte er das erst recht nicht vor. Er hatte keine gute Beziehung zu
seinen Eltern, auch Freunde waren ihm fremd und er war im allgemeinen eine sehr stille Person. Nachts, wenn nur wenig Menschen unterwegs waren, fühlte er sich etwas wohler in seiner Haut und die dunkle Leere passte zu dem Loch, das Danny schon seit einigen Jahren in seinem Herzen
verspürte. Von dem Geld, das er zu seinem 18. Geburstag bekommen hatte, hatte er sich einen
langen, schwarzen Ledermantel gekauft, der im seichten Wind leicht wehte. Die Nacht war mondlos und nur das spärrliche Licht der Straßenlaternen erhellte den Weg ein wenig. Noch 20 Minuten, dann würde Danny sein Haus erreichen, die Tür aufschließen und fast geräuschlos in seinem Zimmer
verschwinden.
Der Wind wurde jetzt stärker und kühler, es war bereits 2 Uhr morgens. Danny strich sich sein
mittelanges, schwarzes Haar aus dem Gesicht und blickte kurz zu dem kleinen Spielplatz hinüber, der nur aus einer alten Schaukel und einem Kletternetz bestand. Vielleicht war das der Grund, warum er dort noch nie jemanden gesehen hatte. Einen Moment lang blieb er stehen. Die Schaukel schwenkte hin und her, genauso, als hätte vor ein paar Augenblicken noch jemand darauf gesessen, aber um
diese Zeit konnte Danny sich da wirklich niemanden vorstellen. Kurz sah er sich um, doch niemand war zu sehen. Eigentlich war das Ganze ja lächerlich, sicher war das nur der Wind gewesen.
Trotzdem wurde Danny das Gefühl nicht los, dass ihn jemand verfolgte, ihn beobachtete. Er bekam eine Gänsehaut bei dem Gedanken. Das wenigste was er jetzt brauchte, war irgendein Räuber der ihn überfallen und Geld verlangen würde. Zur Sicherheit beschleunigte er seinen Schritt, obwohl er sich dabei selbst etwas dumm vorkam. Er schwenkte links in eine Straße ein, nur noch ein paar
Häuserblocks, dann wäre er zu Hause. Danny spürte einen Regentropfen auf seinem Gesicht und nach zwei Minuten schüttete es bereits wie aus Kübeln. Ihm wurde noch kälter, als es ihm sowieso schon war. Er trat aus dem Licht einer Laterne, hinein in tiefen Schatten, als er aus dem
Augenwinkel eine Gestalt neben sich bemerkte. Aus irgendeinem Grund machte sein Herz einen Sprung und er sah nach links, doch da war niemand, nur eine Katze huschte über die Straße. Einen Moment lang beruhigte sich sein Herzschlag wieder, dann packte ihn plötzlich etwas fest an der Schulter und rieß ihn kraftvoll herum. Danny blickte tief in die Augen eines Mannes. Er musste an die 2 Meter groß sein, sein Körper war muskolös und in seinen dunkelblauen Augen waren keine Puppillen zu erkennen. Der Mann sagte irgendetwas, doch es war Danny nicht möglich, die Worte zu
verstehen. Er war wie gefangen in den leeren Augen. Erst, als sein Kopf nach hinten gerießen wurde, war der Bann gebrochen. Er versuchte zu schreien, doch kein Wort drang über seine Lippen, er
starrte einfach nur in den schwarzen Himmel, bis sich etwas in seinen Hals bohrte. Sein Herz schlug plötzlich so schnell, dass Danny meinte, es müsse jeden Moment zerspringen. Das nicht enden
wollende Pochen wurde zu einem unerträglichen Schmerz, der seinen ganzen Körper durchfuhr und hätte der Mann ihn nicht gehalten, so wäre Danny augenblicklich zu Boden gestürzt, doch so starrte er nur weiter in den pechschwarzen Himmel mit leicht geöffnetem Mund, aus dem immer noch kein Schrei drang. Der Himmel schien ihn plötzlich einzuhüllen, dann wurde die Schwärze ein Teil von ihm und für einen ganz kurzen Moment lang meinte Danny soetwas wie ein leises Pochen zu hören, das von ihm selbst ausging. Dann wurde seine Sicht verschwommen, jegliches Gefühl wich aus
seinem Körper und nur weil er es noch schwach sah, wusste er, dass er gerade auf dem Asphalt
aufschlug. Er dachte an Nichts mehr, nur noch daran, dass es plötzlich nicht mehr so kalt war, bis
seine Augen sich dann vollends schlossen.
>> Hey! Hey, Bruder! Wenn du noch lange so da rum liegst verpasst du den ganzen Spass!<<
Die aufgedrehte Stimme, die wie die eines dieser Teenager klang, der in der Schule den
Klassenclown spielte, weckte Danny. Allmählich öffnete er die Augen und versuchte, die
Kopfschmerzen zu verdrängen, die ihn so quälten. Mit den Fingerspitzen massierte er seine Schläfen und betrachtete den Boden. Der Anblick des kalten Asphaltes brachte seine Erinnerungen mit einem Schlag zurück und er schreckte hoch.
>> Hey, hey, immer mit der Ruhe, Bruder!<<, sagte die Person, die neben ihm stand und schreckte einen Schritt zurück. >> Sei nicht gleich so angriffslustig!<<
Es war tatsächlich ein Teenager, gekleidet in etwas zerrissene Jeans und ein rotes T-shirt. Sein schwarzes Haar ragte ihm bis über die Schulter und die einfachen Turnschuhe bestärkten den
Eindruck, dass dieser Junge nicht gerade aus reichen Verhältnissen stammt. Danny vergass für einen Moment seine Kopfschmerzen und überlegte, was überhaupt passiert war. Richtig, er war
ohnmächtig geworden, aber warum, dass wusste er nicht mehr.
>> Was ist jetzt? Kommst du nun, oder soll ich alleine gehen? Sei, nicht so ein Einzelgänger, Bruder. Stell dich nicht so an!<< sagte der Junge mit schneller Stimme und zog Danny auf die Füße.
Einen Moment lang war er überrascht von seiner Stärke, dann sah er ihn verwirrt an.
>> Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du sprichst.<<
>> Na, von der Gruppe Touristen, die heute Nacht durch den Wald ziehen. Menschen die hier keiner vermissen wird, also völlig ungefährlich und wenn wir uns nicht beeilen ist gleich nichts mehr
übrig.<<
Danny schüttelte den Kopf und hatte plötzlich das Gefühl, in irgendeine ziemlich gefährliche Situation hereingeschlidert zu sein, aber merkwürdigerweise machte er sich darum überhaupt keine Sorgen. Er hatte keine Ahnung, wovon der Junge sprach und auch nicht, warum er ihn behandelte, als würden sie sich schon seid Ewigkeiten kennen.
>> Tut mir leid, ich hab jetzt keine Zeit für sowas.<< sagte er und wollte sich gerade abwenden, als der Junge ihn am Arm packte.
>> Das erzählst du mir doch nur so, um dir die besten Stücke zu schnappen, aber so läufts nicht. Ich habe dir davon erzählt und ich bekomme auch etwas ab, verstanden? Wer weiß, wie viele von den Typen da schon abhängen, die mir liebend gerne an den Kragen würden. Also, was ist jetzt? Du bist doch eine ehrliche und stolze Haut und würdest ein Kind wie mich niemals um eine Beute betrügen, oder?<<
Danny starrte den Jungen an.
>> Was redest du da?<<, fragte er und schüttelte den Kopf. >> Weißt du was, Kleiner, ich glaube du hast vollkommen den Verstand verloren. Mach dir mal keine Sorgen, ich werde dir bestimmt keine „Beute“ wegschnappen, schließlich bin ich kein Dieb. Aber wenn da jemand ist, der dir an den Kragen will, dann solltest du dich von diesem Ort fernhalten und von mir auch, bevor ich noch wütend werde. Ich mag keine Kinder.<<
Mit diesen Worten entwand er sich dem Griff des Jungen, doch dieser begann bereits die nächste
Unverschämtheit: Als wäre er ein Hund beugte er sich weiter nach vorne und schnupperte. Seine
Nasenflügel zuckten und plötzlich brach der Kleine in schallendes Gelächter aus. _________________ Die Stärke liegt im Anderssein. |
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