Travincial

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Ivi

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 22.10.2014, 11:56 Titel: ~+~Der See der Erinnerungen~+~ |
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Ivi war in eine dicke Jacke gehüllt und war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie sich einfach von ihren Füßen hatte vorwärts tragen lassen. Dabei hatte sie gar nicht bemerkt, wie sie die Stadttore durchquert hatte. Erst als sie nun vor sich einen See entdeckte, blieb sie stehen. Verwirrt ließ das junge Mädchen ihren Blick herum wandern, dann trat sie neugierig näher. Dieser Ort war seltsam ruhig, strahlte etwas aus, was beinahe mystisch und spirituell wirkte. Langsam trat sie näher, ließ sich in der Nähe des Ufers nieder, so dass sie ihr Spiegelbild betrachten konnte, als sie sich leicht vorbeugte. Ivi fühlte sich seltsam. Auf eine Art und Weise leer - wobei das nicht unbedingt negativ war.
Langsam schloss sie die Augen, seufzte leise und streckte ihre Finger in das kalte Wasser, berührte die Oberfläche.
"Ich will nur, dass du Glücklich bist. Und das wirst du sein. Ich weiß es."
"Wie kannst du dir so sicher sein?"
"Weil ich alles dafür tun würde, damit es so ist."
Langsam strich Lukas über das lange Haar einer wunderschönen Frau, dann beugte er sich vor und küsste sie sanft und zärtlich. "Ich liebe dich, Elisabeth"
Die Frau - 'seine' Frau - schlang die Arme um seinen Nacken, sah ihn aus solch strahlenden Augen an - dass es selbst jetzt noch Ivi ein Kribbeln bescherte und mit einer unbeschreiblichen Zuneigung für die Frau erfüllte, die sie kaum in Worte fassen konnte. Und ja, sie wusste, wie sehr Lukas sie geliebt hatte. Sie war eine wundervolle Frau gewesen, unglaublich liebevoll und rücksichtsvoll. Und er hatte ihr sein kleines Geheimnis anvertraut. Ein Geheimnis, dass bis jetzt werte. Und obwohl diese Situation wohl so wunderschön war, überschattete es die Tatsache, dass es der letzte Abend war, andem er sie lebend gesehen hatte. Das letzte Mal, an dem sie ihre Zweisamkeit genießen konnten oder besser gesagt sich ziemlich sicher waren, dass sie nicht 'nur' zu Zweit waren. Elisabeth war schwanger, noch ziemlich am Anfang, aber es war die schönste Nachricht, die er jemals bekommen hatte - etwas, was er Niemals jemand erzählt hatte. Nicht einmal Gea wusste davon. Der Tag danach war einer der schrecklichsten, in seinem ganzen Leben. Das perfekte Glück wurde je zerstört. Ivis Magen krampfte sich leicht zusammen. Sie konnte die Empfindungen noch genau so wahrnehmen, als wäre es erst gestern gewesen, als hätte sie selbst das ganze mitbekommen und war Haut nah dabei gewesen.
Aus irgendeinem dummen Zufall hatte der hohe Rat sie entdeckt. Sie waren ihm schon lange auf der Spur gewesen, einer der Gründe weshalb er mit Elisabeth immer wieder umgezogen war, immer auf der Flucht. Und totzallem hatte sie ihn geliebt, hatte es ausgehalten und sich selbst mit der kleinsten Absteige zufriedenstellen lassen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo sie ihm mitgeteilt hatte, das sie Schwanger war. Das war der Zeitpunkt gewesen, wo er für sich selbst gesagt hatte, dass es genug wäre. Er hatte sich in seltsamer Sicherheit gewiegt, hatte ihr versprochen, dass alles gut werden würde und sie endlich eine Zukunft in Frieden und Ruhe haben könnten - gemeinsam mit ihrem ungeborenem Kind.
Es war seine Entscheidung gewesen, sein fester Glaube an das Gute und die Hoffnung, der sie in Gefahr gebracht hatte und schließlich ihr das Leben gekostet hatte. Eine schwere Last, die er kaum tragen konnte und die er - für andere - soweit hinab gedrängt hatte, damit er eben genau das erfüllen konnte, was er erfüllen musste. Damit er das tun konnte, wofür er geschaffen wurde. Aber seid diesem schrecklichen Tag an, war er niemals mehr zu der Reife gekommen, die er eigendlich hätte sein müssen.
Es war schrecklich gewesen, mit anzusehen, wie sie gefoltert wurde, wie sie um ihr Leben gefleht hatte und er das alles ansehen musste, ohne ihr helfen zu können. Er konnte es nicht, selbst wenn er gewollt hätte. Die Forderungen der hohen Engel waren absurd und selbst für ihn nicht auszuüben.
Ivi sah die Erinnerungen wie ein Film, vor ihrem inneren Auge - dazu spürte sie den unglaublichen Schmerz von Lukas, die Verzweiflung und die Angst davor, nichts tun zu können. Es war eine der schrecklichsten Erinnerungen, eine von denen, auf welche sie langsam immer mehr Zugriff hatte und sie selbst jetzt noch mit quälenden Gefühlen lähmte.
Ohne das sie es bemerkte, füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie zitterte am ganzen Leib. Ihr Blick war seltsam entrückt, schien unglaublich weit weg zu sein und gleichsam vermischte es sich mit Gedanken und Gefühlen der heutigen Zeit.
Was war, wenn Robert genau das gleiche Widerfuhr? Hatte sie ihn schon in Gefahr gebracht, weil er das nun wusste? Was war, wenn Ayla und Mesec genau aus diesem Grund verschwunden waren und die Explosion irgendetwas mit ihnen zu tun hatte? Immerhin waren sie wenige Tage zuvor noch bei ihm gewesen. Aber Konradine bzw. Anna hatte ihnen gesagt, dass sie nicht gestorben waren. Dabei klang sie aber seltsamer Weise so, als würde sie mehr wissen. Wahrscheinlich war es ihr einfach nicht erlaubt darüber zu sprechen. Es gab nunmal Dinge zwischen Leben und Tod, die man nicht erfahren durfte.
Ivi schlang die Arme um sich selbst, als würde sie frieren. Warum wurden sie immer wieder zurück ins Leben geschickt? Sie empfand es durchaus als ein unglaublich kostbares Geschenk, aber gleichsam sehnte sie sich nach einer gewissen Ruhe. So viele Erinnerungen und Gefühle verschiedenster Wesen, die alle ein Teil von Lukas waren, prasselten auf sie ein. Und nahezu jeder von ihnen hatte irgendwen verloren, der ihm wichtig war. Oder aber, sind zuerst 'gegangen'. Einige hatten zwar einen großen Freundeskreis, aber niemals jemand, dem sie so vertraut hatten. Und Ivi glaubte zu wissen, warum das so war. Es war die Angst, Jemand auf gleiche Weise verlieren zu müssen, wie es Lukas getan hatte. Unwillkürlich drifteten ihre Gedanken ab, schwengten zu Matt hinüber und eine angenehme Wärme durchfuhr sie, als sie an ihn dachte.
Er war wirklich ein sehr guter Freund geworden und sie war froh darum, auf ihn getroffen zu sein. Und er hatte ihr bereits einige Dinge anvertraut, die sonst wohl kaum Jemand von ihm kannte. Sie wusste von seinem Vater, der seine Schwester und Mutter geschlagen hatte, der ihn geschlagen hatte. Matt hatte sich geschworen, niemals so zu werden, wie sein Vater, aber nachdem er wohl von zuhause abgehauen war und seine Schwester einmal auf der Straße getroffen hatte, hatte er ähnlich brutal reagiert. Er war sauer darüber, dass sie nichts aus ihrem Leben gemacht hatte, nichts auf die Reihe bekommen hatte... Ivi wusste nicht, wie die Geschichte ausgangen war - hatte damals auch nicht danach gefragt und würde es jetzt wohl auch nicht tun, einfach weil es eine sehr persönliche und intime Sache für ihn war... aber sie hatte ihn niemals dafür Verachtet, hatte ihm keine Vorwürfe daraus gemacht. es war menschlich, Fehler zu begehen und ja, vielleicht hatte sie damals schon indirekt gewusst, dass selbst sie für einige Morde Unschuldiger verantwortlich war. Insgeheim fragte sie sich, wie Matt darauf reagieren würde, würde sie ihm davon erzählen. Wahrscheinlich würde er sie für verrückt halten. Wahrscheinlich würde er über sie spotten und lachen. Nicht, weil er es wirklich böse meinte, sondern einfach, weil es sich auch wirklich sehr unrealistisch anhörte. Und dennoch hatte sie irgendwie das Gefühl, sie wäre ihm ebenso eine private und persönliche 'Geschichte' schuldig. Er hatte sich ihr anvertraut, sollte sie es dann nicht auch tun?
Aber die Angst davor, ihn wegen soetwas zu verlieren, überwiegte wahrscheinlich... _________________
Ivialona Cárett-Langdon
~+20 Jahre jung+~
~*Tochter zu †Jana† und †Sadik†*~
~+Adoptivtochter von Robert Langdon+~
~*Mensch mit Engelblut*~
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Reinkarnation von Lukas
Hoffnungsträgerin
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Verfasst am: 22.10.2014, 11:56 Titel: Anzeige |
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Aria

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 14.07.2010 Beiträge: 605
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Verfasst am: 07.12.2014, 20:23 Titel: |
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Sanft, beinahe liebkosend strich ihr der Wind durch das lange weiße Haar. Schweigsam, gar andächtig blickte die Göttin in die Ferne. Lange, länger als sie bemerkte, länger als es ihr vielleicht selbst bewusst war, stand sie dort, rührte sich nicht vom Fleck, während sie scheinbar diese gewisse Ruhe genoss, die auf sie Eindruck machen zu schien. Mehr als sonst wirkte diese schweigsame Frau wie eine schöne Porzellanpuppe. Zerbrechlich, zart und beinahe unnahbar. Obwohl sie die Gebieterin über die Gefühle war, konnte man ihr weder ansehen, was sie dachte oder gar fühlte in diesem Augenblick. Man konnte nicht einmal erahnen, was sie dazu bewegte dort an Ort und Stelle zu verweilen. Stunde um Stunde – beinahe so, als würde die Zeit einfach an ihr vorbei ziehen.
Doch schließlich, beinahe unmerklich zeichnete sich ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen ab, während sie andächtig ihren Oberkörper drehte, über ihre Schulter blickte, so als würde sie jemanden erahnen.
„Du musst dich nicht verstecken!“
Ihre Stimme klang sanft, lieblich und zugleich mit einer seltsamen Stärke beseelt, die man dieser zarten Frau kaum zu trauen konnte.
„Ich … ich wollte nicht stören...“
Aus den Büschen erklang die recht unsichere Stimme eines jungen Mädchens. Das Knacken von Ästen war zu hören, das rascheln der Blätter – ehe sich ein Gesicht mit jadefarbenden Augen aus dem Unterholz schob.
„Es war nur so, dass ich … naja...“, druckste sie recht unsicher herum, schien nach den richtigen Worten zu suchen, „ich … ich wollte Euch nicht beobachten. Wirklich nicht.“
„Ich weiß“, erwiderte die Göttin freundlich, anders als das Mädchen es gewohnt zu sein schien, „ich weiß, was dich beschäftigt, kleine Athanasia.“
Die Augen der Begleiterin weiteten sich leicht, etwas ungläubig sogar. Nicht, weil es sie verwunderte, dass gerade diese Göttin wusste, was in ihr vorging, sondern eher, dass ihr dieser Name ein Begriff war. Kaum einer der Götter interessierte sich für sie, erinnerten sich nicht einmal mehr an das erste Leben, welches sie gelebt hatte. Für sie war sie nur die Begleiterin der Toten und wahrscheinlich gab es auch viele unter ihnen, die sie hassten, einfach weil sie einige Erinnerungen noch in sich trug. Dinge über sie wusste, die sie nicht wollten, dass sie jemand anders weiß. Einer der Gründe wohl auch, weshalb man die Hüterin der Erinnerungen noch mehr mied als dieses junge Mädchen. Vielleicht aber auch, weil man den Zorn des Todes fürchtete. Anna war ihr Schatz, ihr Liebling und nur für sie würde sie alle Leben hinweg schlichtweg alles tun. Und so war es auch nur Santana, die sich an diesen alten Namen der Begleiterin erinnerte: Athanasia.
Beinahe so, als habe der Mond ihre Gedanken gelesen, hob sie ihre Hand in Annas Richtung, wollte ihr mit dieser Geste andeuten, dass sie zu ihr kommen solle.
„Ich bin mir mehr bewusst, als man glaubt“, lächelte sie, „aber ich kann dich auch Anna nennen, wenn es mehr deinem Wunsch entspricht.“
„Also … wie Ihr wollt. Es ist … Ihr seid die Göttin und ich … naja...“
Aria hob ihre Hand sanft an die Wange des Mädchens, als diese sie erreichte; brachte sie mit dieser leichten Geste zum schweigen.
„Du bist die Begleiterin der Toten“, beendete Aria ihre Phrase, schenkte ihr ein aufbauendes Lächeln, „und selbst wenn du dies nicht wärst, würde ich dir dennoch die selbe Frage stellen. Mach dich nicht klein. Das musst du nicht, das muss niemand!“
„Aber ich ...“
Der Mond schüttelte sanft ihr Haupt, beugte sich leicht zu ihr hinab, so dass sie mit dem Mädchen auf Augenhöhe war. Der Blick war so intensiv, so stark, sodass beide keine Worte mehr zu brauchen schienen. Annas Herz begann für einen Augenblick fester gegen ihre Brust zu schlagen, als ein Gefühl sie umfing, welches sie kaum in Worte fassen konnte. Mit einem Mal fühlte sie sich wohler, sicherer und sie spürte, dass diese Göttin anders war als die übrigen Götter. Der Mond würde kein falsches Spiel mit ihr treiben, meinte ihre Freundlichkeit und gar ihre Frage sehr ernst. Es war ihr tatsächlich wichtig, was Anna sich wünschte.
„Dann … dann nenn mich Nasia, wenn du das möchtest“, bot sie ihr den Spitznamen an, den der Tod in ihren gemeinsamen Stunden für sie hatte.
„Gerne, Nasia“, lächelte der Mond ihr sanft zu und einmal mehr erkannte das Mädchen diese zarten Züge dieser Frau, die der Tod so sehr verabscheute. Ob es ein Fehler war gerade dem Mond zu erlauben sie so zu nennen? Doch Anna hatte das Gefühl, dass es vollkommen in Ordnung war. Sie war so anders als Azrael – sogar dann noch, bevor er zu diesem Monster geworden war. Ja, Anna erinnerte sich nun selbst wieder ein wenig mehr an ihn. Selbst wenn sie nicht mehr wusste wieso, so hatte sie ihn gemocht. Damals, als sie noch Athanasia gewesen war und die Welt sich in ihren Anfängen befunden hatte. Sie selbst war noch sehr jung gewesen, jünger als jetzt und doch genauso unsicher und verschüchtert wie all die Leben danach. Ihr Wesen hatte sich nie wirklich großartig verändert. Doch obwohl sie so schüchtern und sich so ausgeschlossen von all den anderen gefühlt hatte, hatte Azrael auch mit ihr seine Zeit verbracht. Von ihm lernte sie eine Sprache, die für sie so unglaublich faszinierend war, dass sie von jener beinahe ihre gesamten Leben begleitet wurde. Egal auf welchen Umwegen oder Zufällen es passierte – immer wieder stieß sie auf Bücher, die sie heute mit der alten Sprache betitelte. Sie wusste nicht mehr, woher Azrael sie kannte, weshalb er ihr diese beibrachte – doch es schenkte ihr immer wieder Freude.
„Tålendrè Mondîse...“, murmelte Anna leise, gedankenversunken.
„Quêst pörest, Nasia?“
„Pörest...“ Doch als ihr bewusst wurde, dass Aria ihr auf der alten Sprache antwortete, weiteten sich ihre Augen, begannen zu strahlen.
„Du … du kennst diese Sprache?“, erkundigte sie sich erfreut.
„Natürlich“, lachte der Mond leise, doch keinesfalls belustigt, „Azrael lehrte mich diese ebenso wie dich.“
„Das ist so … ich … ich wusste nicht, dass sie noch jemand anderes beherrscht außer Papa und ich. Das … können wir beide öfter zusammen ...“ Die Kraft ihrer Stimme ließ nach, ehe sie ganz verstummte und Arias Ausdruck hatte nun mehr wieder den einer Puppe angenommen.
„Das wäre sehr schön, wenn wir das könnten, Nasia. Doch du weißt, dass ich mit niemanden auf dieser Welt zu lange in Kontakt stehen darf.“
Anna nickte betrübt, beinahe entschuldigend.
„Das ist in Ordnung für mich“, gab die Göttin ihr gleich zu verstehen, klang dabei sehr aufrichtig, „denn es ist nun Mal ein Teil von mir.“
Schließlich ließ Aria ihre Hand von Annas Wange sinken, richtete ihren Oberkörper wieder auf.
„Aber wenn du unter uns bist, hast du keine Angst, dass du vergisst nicht mehr zu empfinden? Ist es nicht zu gefährlich für dich hier zu sein?“
„Nein“, versprach Aria ihr, „ich bin mir immer bewusst, was ich tue und selbst wenn ich mehr empfinden sollte, ich ...“ Aria machte eine Pause, schien ihre nächsten Worte genau wählen zu wollen, „... nun ich habe aus Fehlern des alten Mondes gelernt, hat mich anders als ihn werden lassen.“
„Traust du dich deshalb hierher?“, fragte die Begleiterin seltsam offen, obwohl sie sich sonst in der Gegenwart von Göttern noch unwohler fühlte als bei anderen Personen.
Der Mond lachte nun wieder leise.
„Unter anderem. Ja“, gestand sie dem Mädchen, „aber heute habe ich einen Grund hierher zu kommen.“
Langsam hoben sich ihre Hände unter ihre Brust, faltete diese an der Stelle zusammen, ehe sie ihren Blick wieder in die Richtung gleiten ließ, in welche sie seit Stunden gesehen hatte. Ihre Miene hatte dabei wieder etwas seltsam melodisches angenommen.
„Ich habe das Gefühl, als würde sich mir etwas öffnen, was mir sonst verschlossen geblieben ist...“, brachte der Mond recht Gedanken versunken hervor, schüttelte dann jedoch leicht ihren Kopf, ehe sie Anna wieder in die grünen Augen sah.
„Aber du bist aus einem anderen Grund hier hier gekommen, als die verwirrenden Gedanken des Mondes zu lauschen“, winkte Aria dann jedoch ab.
„Oh … ja....“
Annas Augen weiteten sich etwas erschrocken, da sie sich dabei ertappte, dass ihr der eigentliche Grund tatsächlich entfallen war.
„Oh nein ...“, stieß sie dann entrüstet heraus, fuhr sich nun mehr wieder unsicher durch ihr Haar.
„Ich weiß wo sie ist. Sie ist spürbarer als sonst für mich, dieses Mädchen, das ein Teil meines Selbst in sich trägt.“
„Du … du weißt wo Ivi hingegangen ist?“
„Ja … und ich denke, sie braucht eine Freundin wie dich in diesem Augenblick mehr als sie vielleicht ahnt.“
„Was ist mit ihr?“, stieß Anna nun absolut besorgt heraus, „wo ist sie? Ist was passiert? Gehts ihr gut?“
„Sie ist am See.“
Anna verstummte bei Arias nächsten Worten, da sie zu wissen schien, was das zu bedeuten hatte. Obwohl sie in diesen Leben niemals dort gewesen war, genauso wenig in ihrem letzten, wusste sie dennoch was für einen See der Mond meinte.
„Hat sie hinein geblickt?“
Doch der Mond musste ihr keine Antwort auf die Frage geben, da sie diese bereits wusste oder zumindest ahnen konnte.
„Dann sollte ich zu ihr!“
„Das solltest du!“
Bevor sich die Begleiterin jedoch von der Göttin verabschiedete, sah sie dieser noch mal tief in die verschiedenfarbigen Augen.
„Pass auf dich auf. Nicht immer alles, was sich einem neu öffnet ist gut. Vielleicht hat das Azrael zu dem gemacht, was er all die Jahre war.“
„Mach dir keine Sorgen.“
„Okay ...“
Annas Lippen zuckten leicht.
„Lebestrêd sodré, Mondîse!“
„Doêd aseô, Nasia.“
Damit wandte sich Anna um, lief den Pfad hinab, welcher sie zum See der Erinnerungen führen würde.
Der Mond schaute dem Mädchen noch eine Weile hinterher, ehe sie wieder in die selbe Richtung blickte, wie die Stunden davor schon.
„Was bedeutest du …?“, flüsterte sie leise zu sich ins Nichts hinein. _________________
dea della luna
Amazing Grace! how sweet the sound
That saved a wretch like me
I once was lost, but now am found
Was blind but now I see
'Twas grace that taught my heart to fear
And grace my fears relieved
How precious did that grace appear
The hour I first believed
Through many dangers, toils, and snares
I have already come
'Tis grace that brought me safe thus far
And grace will lead me home
And when this flesh
and heart shall fail
and mortal life shall cease
I shall possess
within the vale
a life of joy and peace
When we've been there ten thousand years
Bright, shining as the sun
We've no less days to sing God's praise
Than when we first begun
Amazing Grace! how sweet the sound
That saved a wretch like me
I once was lost, but not am found
Was blind but now I see
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Ivi

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 07.12.2014, 22:32 Titel: Re: ~+~Der See der Erinnerungen~+~ |
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Ivi schlang die Arme um ihre Beine, wippte leicht vor und zurück, als wolle sie sich selbst zur Ruhe rufen.
Sie sollte nicht daran denken, sollte sich deswegen nicht kaputt machen. Sie war doch die Hoffnung? Sie musste es doch sein, den anderen ihre verlorengegangene Hoffnung zurückgab, sie daran erinnern sollte, warum eben dieses Gefühl so wichtig war! Und doch... wie könnte sie das, wenn sie selbst nichts hatte, wofür sich diese Hoffnung lohnte? In dem unglaublichen Wissen, dass sie alles verlieren würde, was ihr wichtig war? Wie sollte sie da die fröhliche, hoffnungsvolle Frau sein? Wie sollte sie da die Aufgabe ausfüllen, für sie so viele bereits gestorben waren? Viele vor ihr, einschließlich Lukas...
Wie könnte sie...
Sie... Ivi....!
Tränen rannen über ihre Wangen, während sich weitere Gedanken in sie festsetzen, die nicht die Ihren waren. Gedanken und Erinnerungen von Lukas, gemischt von anderen jungen Männern. Gesichter die sie nicht kannte und doch verschiedene Gefühle in ihr auslösten, zogen an ihrem inneren Auge an ihr vorbei. Gesichter von Personen und Wesen, die ihr einst etwas bedeutet hatten und sie sie dennoch nicht kannte. Sie schluckte leicht, dann blinzelte sie verwirrt, ehe ein erneuter Schwall von Tränen aus ihr brach.
Alle ihre Vorgänger waren Männer gewesen. Warum hatte sich das nun geändert? Warum war sie es nun? Sie, eine Frau.. ein junges Mädchen... Wie konnte es sein, dass ausgerechnet sie diese Gabe bekam?
Eigendlich wollte sie es nicht wissen, brauchte es nicht wissen. Es war einfach so und es würde sich nicht ändern. Aber dennoch... ohne die Hoffnung, die sie gerade nicht finden konnte, wie sollte sie anderen Hoffnung machen? Wie sollte sie...
Plötzlich hörte sie einen Ast knacksen. Erschrocken fuhr sie hoch, strich sich eilig die Tränen aus den Augen und drehte sich angespannt in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
Sie hatte den Impuls, nach einer nichtvorhandenden Waffe an ihrer Seite zu greifen, stellte dann jedoch fest, dass dort keine war und trat einen Schritt zurück, dann noch einen. Und als sie gerade den Entschluss fassen wollte, die Flucht zu ergreifen - wohin auch immer - doch dann trat Anna aus dem Gebüsch.
Ivi atmete erleichtert auf. "Oh Gott, Anna!" _________________
Ivialona Cárett-Langdon
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Anna

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 272
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Verfasst am: 07.12.2014, 22:57 Titel: |
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Das junge Mädchen eilte den Pfad hinab, der zu dem See führte, von welchem der Mond gesprochen hatte. Allein auf dem Weg dorthin hatte sie das Gefühl, als würden Gedanken in ihren Kopf zusammen kommen, die nicht die ihren waren und zugleich seltsam nah mit ihrem Selbst verknüpft schienen. Doch noch schob Anna sie zur Seite, da in diesem Augenblick zu sehr an Ivi dachte. Natürlich hingen einige Gedanken an Aria, ließen sie fragen, worüber die Göttin wohl grübelte - aber im Grunde genommen hatte es sie sicher nichts an zu gehen. Dennoch machte sie sich irgendwie Sorgen, da ihr ihre Wortwahl seltsam bekannt vor kam,
Anna war so tief in Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, wie sie einen Ast unter ihrem Fuß zerbrach. Das Laub unter ihren Füßen raschelte und als sie dann hinter einem Busch hervor trat, erkannte sie den tief blauen See. Kurz danach sah sie die Freundin.
Über Annas Lippen huschte ein erleichtertes Seufzen, da sie wirklich froh darüber war sie gefunden zu haben. Sie war wirklich verwundert davon gewesen, dass Ivi so Gedanken versunken die Stadt verlassen hatte.
"Ivi!", rief sie somit den Namen der Hoffnungsträgerin und beinahe automatisch nahm ihr Schritt an Zugkraft an, so dass sie ihr förmlich in die Arme fiel.
"Endlich hab ich dich gefunden!", stieß sie tatsächlich glücklich hervor. _________________
Anna Alluvies
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Begleiterin der Toten
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~ Woil pömmnuria ilian, Yosh ~
Woil drétraes ilian pörest gredâst pömmnurian!
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Ivi

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 07.12.2014, 23:03 Titel: |
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Anna lief auf sie zu, fiel ihr förmlich in die Arme und Ivi erwiderte diese Umarmung, war seltsam erleichtert die Freundin zu sehen. Ja, für einen Augenblick hatte sie Angst gehabt, es könnte Jemand anderes sein.
Sie zwang sich zu einem lächeln, welches aber dank der glitzernden Tränen in ihren Augen und dem verräterischen Schimmer auf ihren Wangen, nicht so stark herüber kam, wie es vielleicht solte.
"W-Was... was tust du denn hier?", fragte sie nach, löste sich dann langsam von ihr, um sie ansehen zu können. "Du... Warum hast du mich gesucht?", sie wendete den Blick ab, sah erneut in den See hinein. Wieder spürte sie die Gedanken anderer auf sich lasten und sie kämpfte dagegen an, nicht erneut in tränen auszubrechen. _________________
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Anna

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 272
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Verfasst am: 07.12.2014, 23:30 Titel: |
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Anna drückte die Freundin noch etwas, ehe sich diese dazu entschied sich aus dieser Umarmung zu lösen. Augenblicklich glitt ihr Blick in ihr Gesicht, woraufhin sich die Augen des Mädchens erschrocken weiteten.
"Du hast geweint!", stellte sie sofort besorgt fest, da Ivis Tränen noch immer nicht ganz getrocknet und ihre Augen verräterisch gerötet waren.
"Ich ... ich hab mir Sorgen gemacht...", gestand sie ihr, griff eilig nach ihren Händen, "du bist so träumerisch weg gegangen und ich ...." Unsicher sah sie Ivi an, schien nach irgendwelchen tröstenden Worten suchen zu wollen.
"Ich ... ich ... es tut mir Leid...", stotterte sie stattdessen etwas unbeholfen, klang nun mehr wieder wie das verschüchterte Mädchen, was sie gewesen war, bevor sie mit Yosh zusammen gekommen war.
"Aber du kannst doch nicht allein einfach weg gehen..."
Unwillkürlich folgte Anna ihrem Blick zum See, ließ sie kurz unangenehm erschaudern, als Erinnerungen in ihr aufkommen wollten, die sie eigentlich vergessen wollte.
"Komm ... wir ... wir sollten besser gehen..."
Anna schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, schob diese Erinnerungen zur Seite, während sie gleichzeitig an Ivis Händen zog.
"Dann ... dann gehts dir gleich besser, Ivi!"
Es passierte nicht oft, dass Anna so bestimmt war, besonders nicht wenn sie so unbeholfen stotterte. Doch vielleicht lag dieses gute Gefühl noch auf ihr, welches sie dem Mond zu verdanken hatte. Sie fühlte sich stärker, stärker als ihre Erinnerungen, die sie früher so viele Jahre lang belastet hatten. Diese Erinnerungen sollten sie nie wieder einholen! Niemals wieder!
"Ich bin für dich da, Ivi!" _________________
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Ivi

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 07.12.2014, 23:43 Titel: |
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"Nein! Gar nicht!", log sie - aber nicht besonders gut. Erneut strich sie sich eilig über die Augen und die Wangen, nachdem Anna sie darauf aufmerksam gemacht hatte, das man wohl noch ihre Tränen erkannte.
"HAst du mich.. hast du mich etwa gesehen?!", fragte sie verwirrt auf ihre Worte, sie wäre so träumerisch aus der Stadt gegangen. Wenn dem so wäre, hatte sie Anna tatsächlich nicht bemerkt, sie hatte niemanden bemerkt, nicht einmal ihren Weg selbst. Und dann war sie plötzlich hier gewesen, wie als hätte eine Stimme nach ihr gerufen, als hätte man ihr bepfohlen, hier her zu kommen...
Und als Anna dann einfach nach ihrer Hand griff, machte sie für einen Augenblick Anstalten, sich von ihr zu lösen und hier zu bleiben. Hier an diesem seltsamen Ort, an dem See und mit diesen Erinnerungen. NIcht alle waren schelcht, aber die meisten. Und dennoch.. sie hatte das Gefühl, dass sie hier bleiben musste, als wollten diese Erinnerungen ihr irgendwas sagen... Doch Anna war bestimmt, verlangte von ihr, mit zu kommen. Und so ließ sie sich von dem Mädchen führen. Im ersten Moment widerwillig, dann folgte sie von sich aus.
"Ich... du solltest nicht hier sein, Anna... Ich...", sie presste die Lippen aufeinander, schüttelte den Kopf. "Warum bist du nicht zuhause?" _________________
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Anna

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 272
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Verfasst am: 08.12.2014, 00:12 Titel: |
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Anna ignorierte ihre Lüge, einfach weil sie wusste, dass sie recht hatte und sie sich nun Mal sehr stark auf den Gedanken konzentrieren musste, Ivi zu helfen. Wenn sie beide ihren Erinnerungen verfallen würden, wäre das sicher nicht gut. Sie hatte das Gefühl für Ivi unbedingt da sein zu müssen, so wie sie es sonst immer für sie getan hatte. Sie war ihre Freundin und war ihr unglaublich wichtig geworden. Ivi sollte nicht weinen. Nicht sie. Es reichte doch, dass sie in ihren vielen Leben bereits so viele Tränen vergossen hatte, weil sie herum gestoßen wurde. Niemand wollte sie haben, so viele hatten Angst vor ihr gehabt, als sie erfuhren, wer sie war. Monster hatte man sie beschimpft, Abschaum, des Teufels Werk. Verschwinden sollte dieses Geschöpf der Dunkelheit. Niemand wollte...
Annas Augenlider senkten sich, schluckte schwer.
"Nachher ... nachher verläufst du dich nur wieder", schien sie auf Ivis Frage zu gehen, während sie die Freundin immer schneller von diesem See weg zog, " da ... da kann ich dich doch nicht alleine gehen lassen. Ich ... ich. Du bist doch meine Freundin. Und ich ..." Unsicher hob sie einen Blick über ihre Schulter.
"Wir ... wir sollten beide nicht hier sein, Ivi ..." _________________
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Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 08.12.2014, 00:35 Titel: |
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Anna wusste wohl, um ihren schlechten Orientierungssinn, appellierte sie doch daran, dass sie sich später nur wieder verlaufen würde. Anna ging schneller voran, zog Ivi regelrecht hinter sich her, bis die beiden Mädchen schließlich liefen. Ja, sie liefen schon fast und ließen den See immer weiter hinter sich, eilten den kleinen Pfad entlang.
Ivis Herz schlug ihr bis zum Hals. Und plötzlich, als sie den See nicht mehr über ihre Schulter sehen konnte und der Pfad fast wieder das Format einer Straße annahm, fiel plötzlich eine ungeheure Last von ihren Schultern. Keuchend blieb die junge Frau stehen, löste sich nun auch von Annas Hand, einfach weil sie nicht mehr laufen konnte und ihr ungemein schwindelig war.
Und jetzt,nach und nach, bekam sie wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Sie stützte ihre Hände auf die Knie ab, war so in einer leicht gebeugten Haltung und strich sich noch einmal über die tränenden Augen - die jetzt ledeglich durch die eiskalte Luft brannten.
"W-Was....", sie sah sich kurz um, warf dann einen Blick zu Anna hinauf. "Warum...", sie stockte erneut, hustete kurz und richtete sich dann wieder auf. Erst jetzt bemerkte sie, wie kalt ihr eigendlich war. Sie musste lange an dem See gesessen haben und schon lange draußen sein. Selbst der warme Mantel konnte die Kälte nicht mehr abhalten.
"Anna... was... wo... Wo sind wir?!" _________________
Ivialona Cárett-Langdon
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~*Tochter zu †Jana† und †Sadik†*~
~+Adoptivtochter von Robert Langdon+~
~*Mensch mit Engelblut*~
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Reinkarnation von Lukas
Hoffnungsträgerin
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Anna

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 272
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Verfasst am: 08.12.2014, 09:09 Titel: |
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Anna wollte nur noch weg von diesem Ort. Es war unglaublich schwierig für sie ihre aufkommenden Gedanken erneut zur Seite zu schieben. Schmerzhafte Erinnerungen ihrer jüngsten Vergangenheit wurden immer deutlicher vor ihrem inneren Auge, die sie sie nicht mehr sehen wollte.
Nur beiläufig bemerkte sie, dass sie an dem Ort vorbei liefen, an welchen sie zuvor der Mondgöttin begegnet war. Sie war verschwunden, der leichte Duft von Mondblumen war geblieben, verteilte sich über den kleinen Pfad wie eine stärkende Umarmung. An der Stelle, an welcher Aria gestanden hatte, wuchs nun eine wunderschöne Blume.
Hätte Ivi ihre Hand nicht aus der ihren gezogen, hätte es wahrscheinlich Anna getan. Beinahe augenblicklich schlang das Mädchen ihre Arme um ihren Leib, so als sei ihr kalt. Etwas zittrig sah sie zu Ivi, die in leicht gebeugter Haltung vor ihr stand.
"Das ... das ...", Anna räusperte sich kurz, da es ihr nicht auf Anhieb gelang ihre Sprache wieder zu finden, "... das i-ist ein sehr alter Ort. Ich ... ich war schon mal hier, Vor langer, langer Zeit ..." Doch Anna vermochte nicht zu sagen, in welchem Leben das gewesen war. Anna schloss für wenige Augenblicke ihre Augen, atmete tief ein. Dieser leichte Duft beruhigte sie, nahm ihr die Angst vor den Erinnerungen.
"Der See ... er zeigt dir Erinnerungen ... egal wie alt ... egal wie lange her ..." _________________
Anna Alluvies
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Begleiterin der Toten
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Reinkarnation von Konradine
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Tochter zu Bill und Laura
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~ Woil pömmnuria ilian, Yosh ~
Woil drétraes ilian pörest gredâst pömmnurian!
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... Niemand kennt den Tod,
niemand weiß, ob er nicht vieleicht
das größte Glück für den Menschen ist ... |
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Ivi

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 08.12.2014, 10:39 Titel: |
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Wären die Erinnerungen nicht nch so deutlich über ihren Geist, hätte sie wohlmöglich verwirrt gefragt, wie Anna schon einmal hier sein konnte. Doch sie verstand diesen Wink, diese Erklärung, weshalb sie auch nicht weiter nachfragte.
"W-Wie... wie ist das möglich?!" - eigendlich wollte sie darauf keine Antwort, brauchte es auch nicht. Das ein See jemandem die Erinnerungen zeigte, war mindestens genauso unvorstellbar, wie die Reinkarnation selbst und waren nicht gerade Anna und Ivi der lebende Beweis dafür, dass eben genau dies existierte?!
Ob sie den Duft der Mondblume wahrnahm? Ob sie wusste, was dieser Geruch überhaupt zu bedeuten hatte, wenn sie ihn bewusst einatmete? Fakt war, dass sie langsam aber sicher durchaus ruhiger wurde und mit jeder Sekunde, die sie hier verweilten, kehrte langsam auch dieses typische Lächeln auf Ivis Lippen zurück. So trat sie schließlich an Anna heran, zog das Mädchen noch einmal an sich. "Danke, dass du mich gesucht hast!", bedankte sie sich nun ehrlich, aufrichtig - hatte sie doch zuvor recht argwöhnisch darauf reagiert.
"Lass uns nach Hause gehen.", forderte sie ihre Freundin dann auf, lieber wieder in die Stadt zu gehen. _________________
Ivialona Cárett-Langdon
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Reinkarnation von Lukas
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Anna

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 272
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Verfasst am: 08.12.2014, 11:24 Titel: |
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Unmerklich zuckte Anna kurz zusammen, als Ivi sie so unerwartet umarmte. Es war eher ein Reflex, der durch ihre Erinnerungen verursacht wurde. Nachdem das mit ihrem Stiefvater passiert war, hatte sie niemanden mehr an sich heran gelassen; nicht einmal mehr ihre Mutter. Anna war verschüchtert, ängstlich und schreckhafter noch als in ihrem vorherigen Leben. Doch Yosh hatte sie aus diesem finsteren Loch gezogen, hatte sie wieder zum Lachen gebracht und glücklicher gemacht, als er sich das vorstellen konnte. Ohne ihn wäre vielleicht auch dieses Leben so ähnlich verlaufen wie die anderen zuvor.
"D-Das ist doch selbstverständlich!"
Schließlich zeichnete sich auch auf ihren Lippen wieder ein Lächeln ab und sie hob ihre Arme an, um diese Umarmung erwidern zu können.
"Was hast du hier überhaupt gemacht?", fragte das Mädchen dann jedoch noch Mal nach, nachdem sie sich wieder von der Freundin gelöst hatte, "hast du jemanden bescheid gesagt, dass du spazieren gehst?" _________________
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Ivi

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 08.12.2014, 11:39 Titel: |
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Sie hatte gemerkt, wie Anna zusammen gezuckt war und hatte beinahe vorgehabt, sich erschrocken aus der Umarmung zu lösen, hätte sie nicht in diesem Moment ihre Arme gehoben und diese Umarmung erwidert. So zog sie dieFreundin ein Stück weiter an sich, löste sich dann aber langsam aus der Umarmung, nur um ihre Hand zu ergreifen und mit ihr in die Richtung zu gehen, in dersie glaubte, die Stadt liegen würde.
"Ich.. ich weiß es nicht.", meinte sie ehrlich. "Ich... Ich war in der Stadt unterwegs und dann... irgenwie... war ich hier.", murmelte sie nachdenklich. Sie hatte nicht auf ihren Weg geachtet, war zu sehr in Gedanken gewesen und scussendlich einfach hier gelandet.
Auf ihre frage, ob sie jemand bescheid gesagt hätte, schüttelte sie dann jedoch den Kpf. "Nein.", ihrem Adoptivvater hatte sie nur gesagt, dass sie kurz etwas frische Luft schnappen wollte, hatte sich aber völlig offen gelassen wohin und wann sie zurück kam. Und sie wusste nicht, wie lange sie nun schon hier gewesen war. _________________
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Anna

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 272
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Verfasst am: 08.12.2014, 12:00 Titel: |
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Als Ivi nach ihrer Hand griff, war es für sie das Zeichen zum weiter gehen. Schweigsam lauschte sie den Worten der Freundin, hob dabei ihren Blick in ihre Richtung.
"Aber das ist doch ..."
Deutliche Verwunderung zeichnete sich in den Zügen des Mädchens ab, da das ganze so für sie klang, als habe sie jemand an diesen Ort führen wollen. Unsicher warf sie noch einmal einen Blick über ihre Schulter, ehe sie zurück zu Ivi sah.
"Was ... was hast du gesehen...?", fragte Anna sehr vorsichtig nach, da sie schließlich wusste, dass Ivi geweint hatte, "also ... also ich mein, wenn du darüber reden willst. Ich ... also....", druckste sie wieder etwas ungelenk, da sie keineswegs wollte, dass Ivi die Frage so stark traf und sie wieder anfangen musste zu weinen. _________________
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Ivi

Anmeldungsdatum: 04.08.2010 Beiträge: 249
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Verfasst am: 08.12.2014, 14:30 Titel: |
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Als Anna fragte, was sie gesehen hätte, verzog sie leicht das Gesicht. Sie war sich nicht sicher, ob sie mit Anna so offen darüber sprechen konnte. Nicht, weil sie ihr nicht vertraute, sondern weil das 'gesehehene' doch recht... persönlich war und sie immernoch in der Denkweise beeinträchtigte.
"Ich... Ich habe... so viel Gesehen.", murmelte sie leise. "Eli... Ich habe Eli gesehen. Elisabeth. Lukas Frau und..", sie schüttelte den Kopf. Sie sollte nicht darüber reden.
"Anna, ich... Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll...es für mich behalten...", gab sie dann leise zu, dass sie selbst das wissen um ihre Gabe mehr als verunsicherte. Sie wollte darüber sprechen, aber sie konnte nicht.
"Was, wenn ich es nicht für mich behalte und...und dann meine Freunde genauso in Gefahr bringe, wie damals Lukas und die anderen?!" _________________
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