Bau und Rätsel der Pyramiden

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    Re: Bau und Rätsel der Pyramiden

    ReDDragon - 25.04.2006, 14:26

    Bau und Rätsel der Pyramiden
    Von allen Bauten der Welt gelten Pyramiden als die geheimnisvollsten. "Pyramide" und "Geheimnis" als Suchbegriff liefert auf allen Suchmaschinen problemlos mehrere 10000 Suchergebnissen, und die Anzahl der Bücher, Filme und auch Spiele die "Geheimnisse" und "Pyramide" im Titel haben ist auch fast nicht zu zählen. Aber was ist das Geheimnis an den Pyramiden?
    Viele Autoren wundern sich darüber, daß die Pyramidenform von fast allen Kulturen weltweit verwendet wurde. Im 19. Jahrhundert, vor der Erfindung geeigneter Datierungsmethoden, fantasierte man daher, daß all diese Bauten von einer "Saatkultur" initialisiert wurden - die Verbindung zu Atlantis lag nahe. Diese als "Hyperduffusionismus" bezeichnete Idee (daß bestimmte Ideen nur von einem einzigen Punkt aus über die Welt verbreitet werden) ist heutzutage vom Tisch, denn die zeitlichen Unterschiede zwischen ältesten und jüngsten Pyramidenbaukulturen (fast 3000 Jahre) sowie Unterschiede in Konstruktion und Verwendungszweck sind zu groß.
    Aber die ägyptischen Pyramiden alleine liefern Geheimnisse genug, um Bibliotheken von Büchern damit zu füllen. Und am geheimnisvollsten sind natürlich die Pyramiden von Giza (auch Gizeh genannt), einem Vorort der Millionenstadt Kairo. Und jedes Jahr kommen neue Geheimnisse und Legenden hinzu. Und selbst "seriöse" Sachbücher werben mit den geheimnissen der Pyramiden ( so lautet z.B. der deutsche Titel der Sonderausgabe von Mark Lehners The Complete Pyramids, während das viel beachtete Buch des Physikers Kurt Medelssohn auf Das Rätsel der Pyramiden aufmerksam macht).
    Auch wenn sich mancher Archäologe über diese unsachlichen, mystische Titel (und manche der dahinterstehenden Betrachtungen) aufregt - sie haben Tradition. Denn die ältesten Legenden die ich kenne und die sich konkret mit Rätseln und Geheimnissen der großen Pyramiden in Gizeh befassen sind nicht 50 oder 100 Jahre, sondern rund 2500 Jahre alt. Damals erzählte der griechische Reisende Herodot in seinen Historien Geschichten über den Tyrannen Cheops, seine Huren-Tochter Henutsen und viele andere Schauermärchen.
    Nein, eigentlich kann man sogar noch 1000 Jahre und mehr weiter zurückgehen. Der Papyrus Westcar aus dem Mittleren Reich, der eine Geschichte aus der 5. Dynastie, wenige Jahrzehnte nach dem Bau der Giza-Pyramiden erzählt, verknüpft bereits die Planung der Großen Pyramide mit allerlei magischen Geschichten - Geheimnisse der Pyramide vor dem Bau derselben!
    Der Höhepunkt der Pyramiden-Geheimnis-Geschichten begann vor rund 1400 Jahren, kurz nachdem die Araber Ägypten erobert hatten. Sie fanden die gigantische Ruinen vor, aber niemand konnte ihnen Auskunft über Sinn, Zweck oder Urheber dieser Bauten geben. Denn selbst das eroberte Volk hatte keine Kenntnis mehr über seine Vorfahren. Bald schon sprossen Legenden und Gerüchte: Künstliche Berge seien es gewesen, auf deren Spitze Weise die Sintflut überlebten. Gebaut von Noah, um dort das Wort Gottes und das Wissen des Universums vor den Fluten zu schützen. Tresore seien es, gefüllt mit Schätzen und geheimen Wissen. Götterwaffen seien in ihnen verborgen, Astrologen in selbstleuchtenden Särgen und vieles mehr. Zusammengefaßt wurden diese ersten pyramidenmystischen Schriften im 15. Jahrhundert durch den Historiker und Religionsgelehrten al-Makrizi in seinem viel zitierten Werk Hitat. Auch von ihm wird hier noch häufiger die Rede sein.

    Inzwischen hat sich die Erforschung Ägyptens und der Pyramiden weiterentwickelt. Durch die Wiederentdeckung der Kunst des Hieroglyphenlesens sind wir im Gegensatz zu den Arabern und anderen Forschern in vielen Fällen nicht mehr auf Mutmaßungen angewiesen. Wir können die Intentionen der Baumeister schlicht von den Wänden ablesen.

    Natürlich nur dort, wo man uns Schriften hinterlassen hat, und unglücklicherweise findet man in den großen Pyramiden der 4. und 5. Dynastie (die zwischen 2600 und 2400 v. Chr. gebaut wurden) nichts dergleichen. Und so sprießen die Geschichten um sie wie vor 1000 Jahren: Wie alt sind sie? Wer baute sie? Und, enthalten sie geheime Botschaften? Die alternative Wissenschaft hat in den Fragen grundsätzlich andere Vorstellungen als die "etablierte" Wissenschaft - aber sind die Belege dafür, daß alles ganz anders war, auch stichhaltig? Und besser als Hancocks "Ich habe im Gefühl, daß es älter sein muß"?




    Bau

    Ganz Ägypten half bei der Errichtung von Cbeops' Grab

    Ägypten ist eine Schatzkammer voller alter und moderner bautechnischer Wunderwerke. Die 5000 Jahre währende Kontinuität wird deutlich, wenn man neben der Errichtung der großen Cheopspyramide um 2700 v.Chr. die Rettung der Felsentempel von Abu Simbel vor dem steigenden Wasser des Nilstausees hinter dem Assuandamm sieht, die in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts mit internationaler Hilfe zustande kam. Die Cheopspyramide ist 146 Meter hoch, so hoch wie ein modernes Gebäude von 42 Stockwerken, und sie bedeckt mehr als fünf Hektar Wüste. In diesem massiven Steinbauwerk könnte man gleichzeitig die Saint- Pauls- Kathedrale in London, die Westminsterabtei, die Peterskirche in Rom und die Dome von Florenz und Mailand unterbringen. Mit den Steinen, die in der Pyramide verbaut sind, könnte man beispielsweise um ganz Frankreich eine niedrige Mauer ziehen.

    Rinnen im felsigen Boden - Die altägyptischen Baumeister mußten, bevor sie das Fundament legen konnten, zunächst eine waagerechte Grundfläche herrichten. Zu diesem Zweck ließen sie Rinnen in den Boden graben und mit Wasser füllen. Sie steckten Stäbe hinein und markierten an ihnen den Wasserstand. So gewannen sie mehrere Punkte, die genau gleich hoch lagen. Mit Hilfe dieser gigantischen ,,Wasserwaage" ebneten sie dann den felsigen Untergrund bis zur Höhe des Wasserspiegels gleichmäßig ein. 30 Jahre lang arbeiteten Tausende von Steinmetzen, Steinbrucharbeitern und Tagelöhnern auf der Hochebene von Gise am Grabmal des Pharaos Cheops. Die Steinblöcke, die sie dabei verwendeten, wiegen 2,5 bis 15 Tonnen. Insgesamt sind es nicht weniger als 2,3 Millionen Stück. Die Arbeiter, die diese Steine brachen und verbauten, hatten keine anderen mechanischen Hilfsmittel als den Hebel, die Rolle und die schiefe Ebene. (Es sollten noch 800 Jahre vergehen, ehe das Rad in Ägypten bekannt wurde.) Obwohl die Ägypter nicht über feine Meßinstrumente verfügten, bauten sie erstaunlich genau. Die Ecken der Pyramiden sind fast exakt rechtwinklig, und die Seiten sind genau den vier Himmelsrichtungen Norden, Süden, Osten und Westen zugewandt. Wahrscheinlich vollbrachten diese frühen Baumeister ihre bemerkenswerte Leistung mit Hilfe astronomischer Beobachtungen.



    Mantel und Kern - Ursprünglich war der ganze Bau mit weißem, poliertem Kalkstein ummantelt. Die wenigen an der Basis noch vorhandene Steine dieser Verblendung sind so hervorragend bearbeitet, daß man in die Ritze zwischen ihnen nicht einmal ein Blatt Papier schieben kann. Der Bau der Großen Pyramide war glänzend organisiert und koordiniert. Vom knapp einen Kilometer entfernten Nil wurde ein steinerner Damm gebaut, der zum Rande des Plateaus leicht anstieg. Allein diesen Damm aufzuführen dauerte fast zehn Jahre. Dann zogen Arbeiterkolonnen auf ihm die mächtigen Steinblöcke auf hölzernen Schlitten an dicken, starken Seilen aus geflochtenem Schilf zum Bauplatz.Die Blöcke wurden in drei weit auseinander liegenden Steinbrüchen gewonnen. Das Sandsteinmaterial für den Kern der Pyramide stammt aus der Gegend von Gise. Den Kalkstein für die Verblendung holte man vom Mokattamgebirge östlich von Kairo. Und der Granit, mit dem die inneren Galerien und die Grabkammer ausgekleidet sind, stammt von Assuan am ersten Katarakt des Nils. Er wurde auf mächtigen Barken fast 1000 Kilometer weit flußabwärts verschifft - ein gigantisches Unternehmen. Die Steinmetzen von Assuan benutzten Schlegel aus Dolerit, einer Basaltart, die härter ist als Granit. Damit konnte man die Blöcke grob zuhauen. An der Baustelle selbst gaben Steinmetzen den Blöcken die endgültige Gestalt und polierten sie mit Schmirgelgestein.

    Flüssiger Mörtel - Sodann wurden die Steine über eine lange Rampe an ihren endgültigen Platz gezogen. Die Rampe führte zur Oberkante der jeweils zuletzt eingesetzten Blöcke. Auf diese wurde flüssiger Mörtel aufgebracht, über den die nächsten Blöcke an die vorbestimmte Stelle rutschten. In dem Maße, wie die Pyramide höher wurde, mußte die Rampe verlängert werden; denn ihre Neigung mußte immer gleichbleiben, weil sonst die Dimensionen des Bauwerks nicht mehr gestimmt hätten. Gelernte Handwerker waren das ganze Jahr über beschäftigt; die ungelernten Hilfskräfte konnten jedoch nur drei Monate im Herbst, während des jährlichen Nilhochwassers, mitwirken. Es waren dies Landarbeiter - etwa 100 000 an der Zahl -, die darauf warteten, daß das Hochwasser sich verlief. Bis zur neuen Aussaat setzte man sie zur Arbeit an den Pyramiden ein. Die Namen einiger Arbeitskolonnen und ihrer Aufseher sind flüchtig auf den Kalkstein aufgemalt und uns daher heute noch bekannt.



    Von oben nach unten - Nach der Fertigstellung des Pyramidenkerns war von der Pyramide kaum noch etwas zu sehen, denn nun war sie ganz von Rampen umkleidet. Nun ging man an die Verblendung mit Kalkstein, und zwar begann man dabei oben. Während diese Arbeit voranschritt, wurden die Rampen nach und nach wieder abgebaut, bis schließlich das große Bauwerk mit seinem strahlendweißen Mantel in voller Pracht auf dem Plateau stand. Das Herz der Pyramide ist die Königskammer, ein mit poliertem Granit ausgekleideter Raum, 40 Meter über dem Wüstenboden, doch immer noch tief unter der Spitze der Pyramide. An einem Ende dieser Kammer befand sich einst, in den Boden eingelassen, ein steinerner Sarkophag, der als letzte Ruhestätte der Mumie des Pharaos Cheops gedacht war.Die Große Galerie neben der Königskammer ist ein raffiniert angelegtes Werk; ihr Zweck war es, die königliche Grabstätte dauerhaft abzuschließen. Auf dem Boden der Galerie wurden riesige ,,Verschlußblöcke" von hölzernen Streben gehalten. Nachdem Cheops' Leichnam von einer unendlich langen, farbenprächtigen Prozession in die Pyramide geleitet worden war, zogen Arbeiter die hölzernen Streben fort; die Blöcke kamen nun auf dem geneigten Boden ins Rutschen und versperrten den Zugang. Die Arbeiter kamen durch einen nahe gelegenen senkrechten Schacht heraus, der dann verschlossen wurde. Es schien, als sei Cheops' Leichnam so für alle Zeiten vor Eindringlingen sicher.

    Das geplünderte Grab - Im Lauf der Jahrhunderte bewies der Mensch dann aber, daß seine Begabung zur Plünderung alter Königsgräber seiner Fähigkeit, solche Gräber zu erbauen, in nichts nachsteht. Arabische Arbeiter, die im 9. Jahrhundert in die Pyramide eindrangen, fanden bereits eine ausgeraubte Grabkammer vor. Später wurde auf Anweisung arabischer Herrscher die Kalksteinverblendung abgenommen und beim Bau von Moscheen verwendet. Immerhin ist die Große Pyramide als einzige von etwa 80 Pyramiden noch fast in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten, obwohl sie viele Hunderte von Jahren hin durch Plünderungen und den Unbilden des Wetters ausgesetzt gewesen ist.



    Re: Bau und Rätsel der Pyramiden

    ReDDragon - 25.04.2006, 20:16




    Re: Bau und Rätsel der Pyramiden

    ReDDragon - 04.05.2006, 15:15




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