Auf der Pirsch

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    Re: Auf der Pirsch

    thonderbold - 01.05.2006, 21:29

    Auf der Pirsch
    Auf der Pirsch

    Ein neues Abenteuer von Bjarne

    An diesem Nachmittag weiß Bjarne nicht, was er anfangen soll. Ihm ist langweilig. "Möchtest du heute gar nicht draußen spielen?" fragt seine Mutter. "Sieh doch. Die Sonne scheint. Freu dich, daß es noch hell ist". Bjarne steht am Fenster, überlegt und antwortet: "Okay. Ich gehe zum Wanderweg. Mal sehen, was da los ist. Vielleicht treffe ich auch Frau Hartmann mit Cira und Yaku".

    Gesagt, getan. Bjarne nimmt seine neue Kappe. Eine Jacke braucht er im Moment nicht. In der Sonne ist es schon angenehm warm. "Tschüß, Mama", ruft er. "Viel Spaß, mein Kleiner", antwortet seine Mutter und winkt ihm nach.

    Im Vorgarten guckt er sich um. Vielleicht sind Nachbarskinder draußen, mit denen er spielen kann. Niemand ist zu sehen. "Na gut", denkt er, "ich kann mich auch allein beschäftigen". Nach dem Sturm der vergangenen Nacht sind einige Äste auf den Gehweg gefallen. Er sucht ein Stöckchen, als er plötzlich erschrickt. Zwischen den Zweigen bewegt sich etwas. "Ein kleiner gelber Punkt, der sich bewegt? Das ist ja merkwürdig", denkt er und sieht genauer hin.

    In diesem Moment fliegt ein Amselmännchen mit gelbem Schnabel davon. Einen Moment lang sehen sich Kind und Vogel in die Augen. Das Tier ist ebenso erschrocken, wie Bjarne, der dem kleinen Piepmatz hinterher sieht. "Wo er wohl hinfliegt?" fragt er sich. "Vielleicht kann ich ihn verfolgen. Au ja! Das ist eine gute Idee".

    Bjarne geht zum Wanderweg und beobachtet den kleinen Vogel. Der setzt sich ein Stück weiter auf eine Tanne. Als der Kleine bei der Tanne ankommt, sucht er. Ein Eichhörnchen sieht er, das er schon häufig beobachtet hat. Seinen kleinen schwarzen Freund mit dem gelben Schnäbelchen findet er aber nicht zwischen den Zweigen.

    Er spaziert weiter den Weg entlang. Mit seinem Stöckchen stochert er zwischendurch ein wenig im Gras oder in den Büschen, die am Weg wachsen. Mittendrin in einem Fleckchen grünen Grases wächst etwas Buntes. Bjarne schaut genauer hin. "Ob sich das Vögelchen hierher gesetzt hat? Ach nein", lacht er. "Dort hätte vielleicht eine Biene Platz, aber kein Vogel. Den könnte ich sofort erkennen".

    Was ist das? Kaum traut er seinen Augen. In der Blüte sitzt eine Wespe. "Das kann doch nicht sein", denkt er. "Jetzt ist doch noch kein Sommer. Aber egal". Schnell läuft er weiter. Mit einer Wespe hatte er im vergangenen Sommer schlechte Erfahrung gemacht. Auf dem Rasen im Garten saß eine, die er nicht sehen konnte. Barfuß war er drauf getreten. An die schmerzende Schwellung wird er sich wohl noch lange erinnern.

    Den Vogel hat er noch nicht wieder gesehen. Weiter und weiter läuft er den Weg entlang bis zu einer zartgrünen Wiese. Er freut sich, denn viele blaue Krokusse wachsen über die ganze Wiese verstreut. Hübsch sieht das aus. Ganz vorsichtig betritt er die Wiese, um keine Blüte zu zertreten. "Wenn der Vogel sich hierher gesetzt hätte, könnte ich ihn doch sehen. Die Blüten sind so klein. Dazwischen kann er sich nicht verstecken", sagt sich Bjarne. Kein Vogel ist zu sehen. Schade!

    Beinah gibt er die Hoffnung auf, daß er das Vögelchen noch einmal wiedersehen wird. "Bis zu der Schafweide gehe ich noch", sagt er sich. "Wenn der Vogel dort nicht ist, drehe ich wieder um". Nun läuft er zur Weide, weil er sich auf die kleinen Lämmchen freut. Vor ein paar Tagen hat er die Babyschafe hier schon einmal besucht. Zwei der Lämmer kommen sofort angetrabt, als sie Bjarne sehen. Er spielt ein wenig mit ihnen, dann macht er sich auf den Heimweg.

    Unterwegs schaut er immer wieder nach oben und in die Büsche am Weg. Aber kein Vogel mit gelbem Schnabel läßt sich blicken. "Ob ich ihn überhaupt wiedererkennen werde, wenn ich ihn sehe?" fragt sich Bjarne. "Ich glaube wohl, denn ich habe sein Gesicht ganz genau gesehen".

    Langsam kommen die ersten Häuser in Sicht. Ein bißchen Wind kommt auf. Plötzlich quietscht es. Bjarne kann nicht erkennen, woher das Geräusch kommt. Er sieht sich um. Auf einem Haus dreht sich ein Wetterhahn. Hübsch bunt sieht er aus dort oben. Nun lächelt der Kleine aber! Wer sitzt dort neben dem Wetterhahn auf dem Dach? Sein Vögelchen, das er die ganze Zeit sucht. Welch eine Freude! Bjarne läuft hin, um es näher zu betrachten, da fliegt es weiter.

    Bjarne verfolgt den Flug des Vogels. Kreuz und quer über ihm fliegt er. Bjarne dreht sich mit dem Flug des Vogels, behält ihn aber weiterhin im Auge. "Wo ist er denn jetzt schon wieder?" denkt der Kleine? Von der Dreherei ist ihm ein wenig schwindelig geworden. Er setzt sich auf eine Treppe vor einem Haus, um sich einen Moment auszuruhen. Als er wieder zu dem Haus mit dem Wetterhahn hochsieht, sitzt der Vogel wieder neben diesem. Nur jetzt auf der anderen Seite des Daches.

    Bjarne steht von der Treppe auf und geht weiter. Auch der Vogel fliegt wieder davon. "Ich werde ihn sowieso nicht weiter verfolgen können", überlegt Bjarne, schaut ihm aber im Flug weiter nach. Kurz bevor er zu seinem Elternhaus kommt, sieht er zwei Vögel auf das Haus der Nachbarn zufliegen. "Wieso sind es jetzt zwei Vögel?" überlegt er und schaut genauer hin. Die beiden setzen sich auf den Schornstein. Aber keiner von beiden hat einen gelben Schnabel. "Das sind andere", sagt er sich und beobachtet sie eine Weile.

    Frau Hartmann mit ihren beiden Hunden hat er unterwegs nicht getroffen. "Sie werden ihren Spaziergang schon beendet haben", denkt er. Er möchte den Blick von den beiden fremden Vögeln abwenden, da sieht er "seinen" Vogel. Der sitzt jetzt in der Dachrinne auf dem Haus von Familie Hartmann. Bjarne freut sich. Er läuft und klingelt bei Hartmanns.

    Die Nachbarin öffnet. "Hallo, Bjarne. Nett, dich zu sehen. Was kann ich für dich tun?" "Frau Hartmann, haben sie eine Leiter?" "Natürlich haben wir eine Leiter", antwortet sie. "Brauchst du eine? Hast du etwas Großes vor?" Er erzählt die Geschichte, daß er seinen Vogel im Flug verfolgt hat. "Nun habe ich ihn in der Dachrinne auf ihrem Haus gesehen. Wenn ich ganz vorsichtig hinaufsteige, kann ich ihn mir genau ansehen", sagt er zur Nachbarin. "Ach, mein Junge, ich glaube nicht, daß er warten wird, bis du oben angekommen bist. Er würde vorher wegfliegen", antwortet sie. "Wir können ihn vom Garten aus sehen. Komm herein".

    Beide gehen in den Garten. Ganz langsam bewegen sie sich. Vorsichtig schauen sie zum Dach. In diesem Moment erhebt sich der Vogel und fliegt erneut davon. Enttäuscht sieht Bjarne ihm nach. In Richtung Forsythienbusch fliegt er. Bjarne pirscht sich an die gelben Blüten heran und schaut zwischen ihnen nach. Kein Vogel ist zu sehen.

    "Guck du ruhig noch ein wenig," sagt Frau Hartmann. "Ich muß wieder in die Küche. Cira und Yaku brauchen gleich etwas zu futtern". Als sie ihre Namen hören, kommen beide Hunde aus dem Wohnzimmer in den Garten geflitzt.

    Sie freuen sich, den kleinen Nachbarsjungen zu sehen. Alle spielen miteinander. Frau Hartmann bringt beiden einen Kauknochen. Yaku und Cira legen sich zum Fressen auf den Rasen. Dabei darf Bjarne nicht stören. Das kennt er, sonst fangen die Hunde an zu bellen. Er weiß, daß sie Angst haben, er könne ihnen ihr Futter wegnehmen.

    Noch einmal geht er zu dem Forsythienbusch. "Vielleicht habe ich nicht richtig hingesehen", sagt er sich. Langsam fängt es an zu dämmern. Die Sonne geht schon hinter den Häusern unter. Den Busch an der Kellertreppe schaut er sich noch einmal ganz genau an. Auch den Stamm. Dort unten hätte sich der Vogel gut verstecken können. Aber auch dieses Mal findet Bjarne ihn nicht.

    Enttäuscht gibt er die Suche auf. Kurze Zeit setzt er sich noch zu den beiden Hunden ins Gras und blickt sich im Garten um. Langsam wird er müde. Er stutzt, denn zwischen zwei Bäumen sieht er etwas Dunkles fliegen. "Ob das mein Vogel war?", fragt er sich. Er beschließt, daß er nicht mehr nachsehen wird. "Flieg du nur, du bist eh schneller als ich". Zwischen den dunklen Stämmen der beiden Bäume kann er ihn sowieso nicht erkennen.

    Aber die kindliche Neugier siegt. Vorsichtig geht Bjarne doch zu den Bäumen, um sich dort einmal umzusehen. Er entdeckt ein Vogelnest. Aufgeregt fragt er sich: "Ob dort mein Vögelchen wohnt?"

    Anschließend macht sich Bjarne auf den Weg zurück ins Haus. Die Hunde bleiben träge auf dem Rasen zurück. Der Junge verabschiedet sich von Frau Hartmann. Als er in der Küche auf die Uhr sieht, freut er sich.
    Der Vogel ist vergessen.

    Bjarne hat nämlich an der Uhrzeit gesehen, daß im Fernsehen bald die Sesamstraße kommt.

    Ein schöner Nachmittag geht zuende.

    Schnell eilt er nach nebenan.
    Nach Hause .......



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