Zur Situation in Griechenland

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    Re: Zur Situation in Griechenland

    macho iberico - 11.12.2008, 12:09

    Zur Situation in Griechenland
    Griechenland Generalstreik: Erinnerung an die Zeit der Junta
    Text: Am 9. Dezember, dem Tag der Beerdigung von Alexandros und einen Tag vor dem Generalstreik, fand in Patras eine der größten Demonstrationen in der Geschichte der Verwaltungsmetropole statt. Bis zu 5.000 Menschen zogen unter schwarzen Fahnen und mit Transparenten gegen die Polizeigewalt durch die Straßen. Am Abend lernten sie diese Gewalt in einer Form kennen, die es seit dem Ende der Militärdiktatur, der Junta, so nicht mehr gegeben hatte. In einer perfekt synchronisierten Aktion griffen Polizisten und Faschisten gemeinsam die Demonstration an. Augenzeugen fragen sich vor dem Hintergrund des heutigen Generalstreiks, ob die in die Enge getriebene Regierung, sich der Faschisten als nützliche Idioten bedienen wird.

    Der Dienstag begann mit einer der größten Kundgebungen in der Geschichte von Patras. Zwischen 3.000 und 5.000 Menschen waren dem Aufruf lokaler anarchistischer Kollektive zu einer Demonstration anlässlich der Beerdigung von Alexandros gefolgt. Während der Demonstrationszug durch die Straßen der Stadt zog, die mit rund 120.000 Einwohnern das Verwaltungszentrum Westgriechenlands darstellt, begann die Polizei große Mengen an Einheiten rund um ihre Zentrale zusamenzuziehen, um diese vor den wütenden Menschen zu schützen.

    Gegen Ende der Demonstration ging die Polizei zum Angriff über und zwang die TeilnehmerInnen gewaltsam zum Rückzug Richtung der Parartima, des historischen Universitätsgebäudes der Stadt. Kurz darauf begann ein bis dahin nicht für möglich gehaltener Angriff: Dutzende von Faschisten, die offensichtlich aus ganz Griechenland zusammengekarrt worden waren, griffen die Demonstration mit Messern und Steinen an. Der Überfall war perfekt mit der Polizeistrategie koordiniert, Augenzeugen sprechen sogar davon, dass die Faschisten Leute festgenommen und der Polizei ausgeliefert haben. Für die älteren TeilnehmerInnen der Demonstration kehrte in dieser Nacht die Vergangenheit zurück: Sie sahen sich attackiert von einem Mob, der Tränengasgranaten aus dem Arsenal der Polizei nach ihnen warf und dabei "Blut - Ehre - Goldene Dämmerung", den Namen einer faschistischen griechischen Organisation, brüllte. Für eine Nacht schienen die Jahre des Obristenregimes, der Junta, zurückgekehrt, in denen die Faschisten als verlängerter Arm des Staates die Bevölkerung terrorisierten.

    Unter dem Eindruck der kombinierten Angriffe von Polizei und Faschisten mussten sich die verbleibenden rund 500 DemonstrantInnen in Gruppen in umliegende Wohnungen zurückziehen. Versuche der Polizei und von Faschisten, einige Wohnungen zu stürmen, konnten verhindert werden.

    Die bügerlichen Medien machten aus den Faschisten, in nahezu wortgleichen Meldungen, umgehend "lokale Geschäftsleute", die ihr Recht "in die eigenen Hände genommen hätte". Wenn man einmal von dem Umstand absieht, dass keinerlei lokale Geschäfte während der Demonstration in Mitleidenschaft gezogen worden waren, strafte sich diese Presse mit ihren Bildern umgehend selbst Lügen.
    Dort waren die vorgeblichen "Ladenbesitzer" und "gesetzestreuen Bürger" abgebildet: Sie hatten Sturmhauben aufgesetzt und hielten Messer in der Hand!

    Dafür, dass es sich bei dem Zusammenspiel von Polizei und Faschisten nicht um ein zufälliges Ereignis, sondern um eine geplante und koordinierte Aktion handeln könnte, spricht noch ein weiteres Detail. Im griechischen Indymedia-Netzwerk berichteten seit Montag Menschen aus mindestens zwei Dutzend Städten übereinstimmend, dass Polizisten lokale Ladenbesitzer aufgefordert hätten, ihre Läden am Dienstag zu verbarrikadieren und sich zu schützen. An allen Orten habe man den Ladenbesitzern erzählt, am Dienstag, dem Tag der Beerdigung würden Busladungen von Anarchisten, wahlweise aus Athen oder Thessaloniki in ihrer Stadt einfallen, um diese zu verwüsten. BeobachterInnen sehen das gezielte Vorbereitung mit dem Ziel, Überfälle wie den in Patras zu legitimieren.

    AktivistInnen in Griechenland nehmen die unglaublichen Vorfälle in Patras sehr ernst. Vor dem Hintergrund einer in die Enge getriebenen und um ihre Pfründe fürchtenden Regierung und einer Polizei die kein Mittel gegen die Wut einer ganzen Generation zu finden scheint, ist es zumindest nicht ausgeschlossen, dass die Behörden erneut die faschistischen Kettenhunde von der Leine lassen, derer sie sich auch in der Vergangenheit immer schon einmal wieder bedient haben. Umso verlockender, als sie sich die Faschisten gleich auf dreierlei Art zunutze machen könnte: Zum ersten, um die Drecksarbeit zu erledigen, für die die Polizei zu sehr im Licht der Öffentlichkeit stünde, zum zweiten, weil man den faschistischen Mob zugleich noch als Anwort der "anständigen Bürger" medial verdrehen kann und zum dritten, weil die dadurch transportierte Angst vor einem angeblichen Bürgerkrieg zwischen "den Jugendlichen" und "den Bürgern" einen Vorwand zu einem härteren Durchgreifen der Polizei liefert und den Staat als Retter aus der - von ihm selbst geschaffenen - Not legitimiert.

    Die kommenden Tage und der Generalstreik werden deshalb von vielen als sehr kritisch angesehen. Wobei sich schon jetzt die Zeichen mehren, dass die großen reformistischen Gewerkschaften den Generalstreik nutzen werden, um der Regierung zu helfen, die Welle der Proteste zu beenden. Eine ursprünglich angesetzte Demonstration durch die Straßen von Athen wurde kurzfristig von den Gewerkschaftsvorständen abgesagt und durch eine statische Kundgebung in der Nähe des Parlamentes ersetzt.

    http://www. fau. org/artikel/art_081210-064334/bild
    Das Bild zeigt einen Polizisten, der - wenige hundert Meter von der Beisetzung entfernt - Schüsse in die Luft abgibt. Die Polizeiführung dementierte zunächst, gab dann zu, es habe einen Warnschuss gegeben. AnwohnerInnen haben insgesamt 15 Patronenhülsen eingesammelt.






    Erklärung der VV der besetzten Theaterschule/Thessaloniki
    Text: Seit Wochen und Monaten brodelt es in der griechischen Gesellschaft.

    Vor dem Hintergrund der Krise und der Korruption der politischen
    Klasse, reichen sich die unterschiedlichsten Formen von Protest die
    Hände.
    Tausende von Häftlingen befanden sich im Hungerstreik, auf Corfu
    wehren sich BewohnerInnen mit allen Mitteln gegen eine Giftmülldeponie.

    Krankenschwester demonstrieren und setzen den Gesundheitsminister fest.

    ArbeiterInnen, die um ihre Löhne geprellt wurden, ziehen in die
    Hauptstadt, um dort zu demonstrieren.
    An den Schulen und Universitäten
    tobt seit Wochen eine Welle von Besetzungen und Protestaktionen einer
    Generation ohne Perspektive.
    Vor einigen Tagen hat die Polizei
    Alexandros, einen 15 Jahre jungen Anarchisten aus Athen erschossen.
    Vor
    dem Hintergrund der sozialen Proteste liegt für viele auf der Hand,
    dass es sich bei diesem Mord um ein gezieltes Manöver zur
    Einschüchterung der rebellierenden Jugend handelte.
    Über den
    Flächenbrand, der die Antwort auf den schrecklichen Tod von Alexandros
    war, ist bereits anderswo genug geschrieben worden.
    Wir wollen heute,
    am Tag der Beerdigung von Alexandros, SchülerInnen aus der besetzten
    Theaterschule von Thessaloniki zu Wort kommen lassen.
    Ihre Schilderung
    der Situation macht mehr über die Verhältnisse deutlich als manch
    Dutzend kluger Artikel.

    Alexandros war unser
    Freund, unser Bruder, unser Sohn, unser Mitschüler und unser Genosse.

    Der Mord am 15jährigen Alexandros war der Tropfen, der das Fass all der
    Fälle von Morden an jungen Menschen, die der Polizei widersprachen, auf
    Aufforderung nicht an einer Straßensperre angehalten haben oder einfach
    - so wie Alexandros - zur falschen Zeit am falschen Ort waren, zum
    Überlaufen gebracht hat.
    Der Mord an Alexandros mit war kein isoliertes
    Ereignis, wie der Innenminister dreist behauptet.
    Seine Erklärung
    vollendet faktisch die Ankündigung des ehemaligen Justizministers
    Polydaros, wonach es nur eine Frage der Zeit sei, bis einem Polizisten
    das Temperament durchgehe und er schießen würde.

    Der Polizemord am jungen serbischen Studenten Bulatovic im Jahre 1998
    in Thessaloniki, der Mord am jungen Leontidis durch einen Polizisten in
    der Cassandrou Straße 2003, der Tod des 24jährigen Onohua, nachdem er
    im Sommer 2007 von einer Zivilstreife in Kalamaria gejagt worden war,
    der Mord an der 45jährigen Maria in Lefkimi im Zusammenhang mit einem
    Angriff der Polizei auf Menschen, die sich gegen eine Mülldeponie
    wehrten, der Mord am pakistanistischen Migranten in der Straße Petrou
    Ralli in Athen im letzten Monat, die alltägliche Erniedrigung und
    Gewalt gegen jeden kleine Missetäter bei Polizeiaktionen überall in
    Griechenland, die Schüsse gegen die TeilnehmerInnen von
    Studieredendemonstrationen im letzten Jahr, die gewaltsame
    Unterdrückung von Demonstrationen, der Tränengas-Krieg der Polizei, die
    Gewalt gegen jeden, der protestiert ... Und natürlich der tagtägliche
    Mord an wirtschaftlichen und politischen Flüchtlingen durch die
    Grenzpolizei.
    Selbst die Tode in den eisigen Wasser der Ägais oder den
    Minenfeldern von Evros: All dies ergibt das Bild der griechischen
    Polizei.

    Der Mord am Alexandros mit seinen 15 Jahren erzeugte eine Welle der Wut
    und Verzweiflung bei hunderttausenden von Jugendlichen und Menschen
    jeden Alters.
    Es ist nicht nur die Abscheu und die Trauer über den Tod
    des jungen Mannes.
    Es gibt ein verbreitetes Bewusstsein, dass es für
    jeden von uns oder diejenigen die wir lieben, eine Kugel gibt, die auf
    ein unglückliches Zusammentreffen wartet und dieses Bewusstsein teilen
    wir alle als Brüder, Freunde und Eltern miteinander.
    Wir leben in einer
    sozialen Realität, die die Genauer belohnt, die uns manipulieren – die
    Politiker und den Klerus.
    Wir alle versuchen in einem Morgen ohne
    Zukunft zu überleben.

    Wir haben die Zukunft uns die Verwaltung unserer Gesellschaft an Leute
    ohne Moral und Regeln übertragen, die keinen Respekt vor der Menschheit
    kennen.

    In dieser Realität war der Mord am 15jährigen Alexandros der letzte Tropfen, der das Fass unserer Wut zum Überlaufen brachte.

    Aber Wut ist nicht einfach nur ein Gefühl.
    Sie ist ein Kampf für
    soziale Gerechtigkeit.
    Eine Gerechtigkeit, von der jetzt deutlich wird,
    dass, solange sie in der sozialen Realität nicht existiert, es keinen
    sozialen Frieden geben wird, weil es nur Friedhöfe sind, die mit
    solcher Unterordnung und solcher sozialen Ungleichheit sozialen Frieden
    fordern können.

    Weil wir jung sind wie Alexandros, weil wir einen Traum von Würde
    träumen wollen, wo der Staat und die Autoritäten nur Unterordnung und
    Verzweiflung verbreiten, weil wir leben wollen und nicht nur über den
    nächsten Winter kommen, wegen all dem sind wir wütend und kämpfen.

    Wir werden Alexandros weder vergessen, noch wollen wir einen weiteren toten Alexandros durch Polizeikugeln.

    Es wird keinen Frieden geben mit denen, die die Zukunft der Jugend
    zerstören, kein Eingreifen, keine Krokodilstränen für die
    heuchlerischen Minister. Liebe im Leben und Hoffnung für die Menschen.

    Einen täglichen sozialen Kampf mit unseren MitschülerInnen, unseren
    Freunden, unseren Familien und unseren GenossInnen für eine
    Gesellschaft ohne Wächter, für eine solidarische Gesellschaft.

    Wir rufen alle Bewohner, alle StudentInnen und ArbeiterInnen auf, mit
    uns gegen die staatlich gedeckten Mörder auf die Straße zu gehen.

    Die Vollversammlung der besetzten Theaterschule



    Re: Zur Situation in Griechenland

    macho iberico - 15.12.2008, 20:55


    20.12.2008: Internationaler Aktionstag des Widerstandes
    Text: Am Freitag, den 12.12.2008, entschied das Plenum der besetzten Polytechnic in Athen zu einem internationalen Aktionstag des Widerstandes im Gedenken an alle getöteten Jugendlichen, Migrant_innen und all jene, die gegen die Fehler der Staaten gekämpft haben, aufzurufen. Carlo Juliani, die Jugendlichen in den Banlieus Frankreichs, Alexandros Grigoropoulos und all die ungezählten anderen, überall in der Welt.


    Unsere Leben gehören nicht den Staaten und ihren Mördern!
    Das Gedenken an all unsere ermordeten Schwestern und Brüder,Freundinnen und Freunde, Genossinnen und Genossen bleibt durch unsere Kämpfe am Leben!
    So wie wir sie nicht vergessen, so vergeben wir auch nicht ihren Mördern!

    Bitte übersetzt diesen Aufruf für einen gemeinsamen Tag organisierter
    Aktionen des Widerstandes in so vielen Orten in der Welt wie möglich!

    20.12.
    2008: Auf den Strassen!



    Re: Zur Situation in Griechenland

    macho iberico - 18.12.2008, 10:52


    Griechenland: Arbeiter besetzen Gewerkschaftshaus!!!
    Zentralgebäude der GSEE - Allgemeiner Gewerkschaftsbund Griechenlands von aufständischen Arbeitern besetzt!

    Heute Morgen um 8 Uhr wurde in Athen das Zentralgebäude der GSEE besetzt. Alle ArbeiterInnen sind aufgerufen um 18 Uhr in einer Vollversammlung im befreiten Gebäude über die Fortführung der Kämpfe zu entscheiden.



    Zentralgebäude der GSEE - Allgemeiner Gewerkschaftsbund Griechenlands von aufständischen Arbeitern besetzt!

    Transparenttext: Angefangen von den so genannten Arbeitsunfällen bis hin zu den kaltblütigen Hinrichtungen - Staat und Kapital morden!
    Stoppt die Repression - sofortige Freilassung der Gefangenen! Generalstreik! Die Selbstorganisation der Arbeiter wird der Grabstein der Bosse sein!
    Unterschrift: GSEE - die Anfangsbuchstaben bedeuten nun jedoch - Vollversammlung der aufständischen Arbeiter!


    Der folgende Text erschien in verschiedenen Sprachen in Griechenland und wird an möglichst viele migrantische Arbeiter und Arbeiterinnen in ganz Griechenland verteilt

    Migrantische Kollegen,

    Heute Morgen wurde das Zentralgebäude der GSEE (Allgemeiner Gewerkschaftsbund Griechenlands) von Betriebsgruppen und aufständischen Arbeitern besetzt.


    Die GSEE ist ein bürokratischer Apparat, der im Interesse der Regierung und der Bosse agiert. Momentan ist die GSEE-Zentrale eine befreite Zone der arbeitenden Bevölkerung.


    Wir rufen euch auf gemeinsam mit uns über die Fortführung des Kampfes in der Vollversammlung, die heute nachmittag um 18 Uhr stattfinden wird, zu entscheiden. ( Patision Str. 69 Ecke L. Alexandra Str.) Die Zeit ist reif. Eure Meinung zählt, eure Stimme wird gehört werden.


    Besetzung der GSEE-Zentrale


    Der Aufruf im Orginal - Übersetzungen der migrantischen ArbeiterInnen

    Το παρακάτω κείμενο σε διάφορες γλώσσες μεταναστών. Το μοιράζουμε τυπωμένο ή το στέλνουμε με e-mail σε όσους μετανάστες μπορούμε. Συνάδελφοι μετανάστες, Σήμερα το πρωί στο κτήριο της ΓΣΕΕ (Γενική συνομοσπονδία εργατών ελλάδος) έγινε κατάληψη από σωματεία εργαζομένων και εξεγερμένους εργάτες. Η ΓΣΕΕ είναι ένας γραφειοκρατικός οργανισμός που εξυπηρετεί την κυβέρνηση και τα αφεντικά. Τώρα το κτήριο της ΓΣΕΕ είναι Απελευθερωμένος χώρος εργαζομένων. Σας καλούμε να αποφασίσουμε μαζί τη συνέχεια του αγώνα στη συνέλευση που θα γίνει σήμερα το απόγευμα στο κατηλειμμένο κτήριο της ΓΣΕΕ (Πατησίων 69 και Λ.Αλεξανδρας) στις 6:00 το απόγευμα. Εχει έρθει η ώρα που η γνώμη σας μετράει και η φωνή σας θα ακουστεί.


    Братя имигранти, От тази сутрин сградата на GSEE (Обща Конфедерация на Гръцките Работници) се намира под окупация от работнически здружения и от бунтубащи се работници. GSEE е бюрократична организация, която служи на правителството и на босовете. Сега сградата е GSEE освободено работническо пространство. Приканваме ви да вземем заедно решението за продължаване на борбата, на събрание което ще се проведе този следобед в окупираната сградата на GSEE (Патисион 69 и Александрас) в 6:00 следобед. Дойде времето, когато вашето мнение и вашият глас ще бъдат чути.


    Camarades Émigrés, Aujourd’hui ce matin, le local de la GSEE (Organisation Syndicale des Travailleurs Grecs) a été occupé par diverses associations de travailleurs ainsi que par des travailleurs insurgés. La GSEE est un organisme technocratique qui sert la gouvernement et les patrons. A présent, le local de la GSEE est un lieu libre des travailleurs. Nous vous invitons a décider ensemble la continuation de la lutte, a l’assemblée cette après-midi aujourd’hui dans le local occupé de la GSEE (69 Rue Patision et Avenue Alexandras) a 18:00. L’heure est venue que votre point de vue et votre voix soient enfin entendus.


    Братя иммигрантов, Из сегодня утром здании GSEE (Всеобщая конфедерация трудящихся в Греции) находится под оккупации, от свободных работников и объединений трудящихся. GSEE это бюрократическая организация, лояльныя правительством и боссы. Сейчас здании GSEE является свободное пространство работников. Мы приглашаем вас принять решение вместе за продолжение борьбы в открытая ассамбля работников, которая состоится сегодня в оккупиранное здание GSEE (Патисион 69 & Aлlександрас) в 18:00 сегодня. Настало время, что ваше мнение и ваш голос будет услышан.


    Our immigrant fellow workers, Since this morning the building of GSEE (General Confederation of Workers of Greece) is occupied by workers base syndicates and rebel workers. GSEE is a bureaucratic organization that serves only the government and the bosses. Now, the building of GSEE is a liberated workers' area. We invite you to decide together the continuation of the struggle in the assembly held today afternoon, inside the occupied building of GSEE (69 Patision street and Leoforos Alexandras) on 18:00. It's time for your opinion also to count and to be heard.


    Companeros inmigrantes, Esta manana en el edificio de la Confederacion General Obrera de Grecia(GSEE) se ha efectuado ocupacion por parte de asociaciones de trabajadores y obreros rebelados.
    GSEE es un organismo burocratico que sirve al gobierno y a los patrones. En este momento el edificio de la Confederacion es un liberado lugar de trabajadores. Os invitamos a decidir juntos la continuacion de la lucha,en la asamblea que se realizara esta tarde en el edificio ocupado de GSEE (c/Patision,69 y Av.Alexandras) a las 18:00h.
    La hora que vuestra opinion cuenta y vuestra voz se escuchara ya ha llegado



    Re: Zur Situation in Griechenland

    macho iberico - 18.12.2008, 10:57


    Update: Die Gewerkschaftsbonzen waren sauer über die Besetzung der Zentrale der GSEE durch rebellische ArbeiterInnen. Etwa 50 Bürokraten kamen am Mittag mit Bodyguards vorbei, um das Gebäude zurückzuerobern, verschwanden aber beim Anblick von AnarchistInnen aus der Wirtschaftsuniversität, die schnell herbei geeilt waren und Solidaritätsparolen riefen.


    Entweder wir bestimmen unsere Geschichte selbst, oder andere werden sie ohne uns bestimmen

    Wir hier geborenen oder zugewanderten ArbeiterInnen, Angestellte, Erwerbslose, ZeitarbeiterInnen sind keine passiven TV-GlotzerInnen. Seit dem Mord an Alexandros Grigoropoulos Samstag Nacht nehmen wir an den Demonstrationen teil, an den Zusammenstößen mit der Polizei, den Besetzungen der Innenstadt oder der Wohnviertel. Immer wieder haben wir unsere Arbeit und unsere täglichen Verpflichtungen sausen lassen um mit den SchülerInnen, StudentInnen und den anderen kämpfenden ProletarierInnen auf die Straße zu gehen.


    Wir haben entschieden, das Gebäude der GSEE zu besetzen

    * Um es in einen Ort des freien Meinungsaustausches und in einen Treffpunkt für ArbeiterInnen zu verwandeln

    * Um den von den Medien verbreiteten Irrglauben zu zerstören, dass die ArbeiterInnen nicht an den Zusammenstößen der letzten Tage beteiligt waren oder sind sodnern dass diese Sache von 500 "Vermummten", "Hooligans" und anderen Ammenmärchen seien. Auf den Fernsehschirmen werden die ArbeiterInnen als Opfer der Unruhen dargestellt, während gleichzeitig die kapitalistische Krise in Griechenland und der restlichen Welt zu unzähligen Entlassungen führt, die von den Medien und ihren Managern als "natürliches Phänomen" behandelt werden.


    * Um die Rolle der Gewerkschaftsbürokratie bei der Untergrabung des Aufstandes – und nicht nur dort – aufzudecken. Die GSEE und der ganze seit Jahrzehnten dahintersteckende gewerkschaftliche Mechanismus, untergraben die Kämpfe, handeln Brotkrumen für unsere Arbeitskraft aus und verewigen das System der Ausbeutung und der Lohnsklaverei.
    Das Vorgehen der GSEE an letzten Mittwoch (dem Tag des Generalstreiks - Anmerkung www. fau. org) ist ziemlich erhellend: Die GSEE setzte eine vorgesehen Demonstration der streikenden ArbeiterInnen ab, stattdessen gab es eine kurze Kundgebung am Syntagma Platz, bei der sie gleichzeitig dafür sorgte, dass die Leute sich in aller Eile den Platz verließen, aus Furcht davor, dass sie mit dem Virus des Aufstandes infiziert werden könnten.


    * Um diesen Ort, der mit unseren Beiträgen erbaut wurde, von dem wir aber ausgeschlossen waren, zum ersten Mal zu einem offenen Ort zu machen. Einem offenen Ort in Fortsetzung der sozialen Öffnung, die der Aufstand hervorgebracht hat. All die vielen Jahre haben wir an unser Schicksal geglaubt, die Retter für alles Mögliche zu sein und haben dabei unsere Würde verloren. Als ArbeiterInnen müssen wir unsere Dinge selbst in die Hand nehmen und Schluss damit machen, unsere Hoffnungen auf kluge Anführer oder "fähige" Vertreter zu übertragen. Wir müssen uns gegen den Großangriff, der auf geführt wird, eine eigene Stimme erobern, uns treffen, miteinander reden, zusammen entscheiden und handeln. Der Aufbau von kollektivem Basis-Widerstand ist der einzige Weg dazu.


    * Um die Idee von Selbstorganisaton und Solidarität in den Betrieben, den Kampfkomitees und dem kollektiven Handeln der Basis zu verbreiten und dadurch die bürokratischen Gewerkschaften abzuschaffen.


    All die Jahre haben wir das Elend hinuntergeschluckt, die Zuhälterei, die Gewalt auf der Arbeit. Wir haben uns daran gewöhnt, die Verkrüppelten und die Toten - die sogenannten "Arbeitsunfälle" - einfach nur noch zu zählen. Wir haben uns daran gewöhnt, zu ignorieren, dass die MigrantInnen, unsere Klassengeschwister, getötet werden. Wir haben die Schnauze voll davon, mit der Angst um unseren Lohn, die Steuern und eine Rente zu leben, die sich mittlerweile wie ein in die Ferne entrückter Traum anfühlt.


    So wie wir darum kämpfen, unsere Leben nicht an die Bosse Bosse und die Gewerkschaftsvertreter zu verlieren, so werden wir auch keinen der verhafteten Aufständischen alleine lassen, die sich in den Händen des Staates und der Justizmaschine befinden.


    Sofortige Freilassung der Festgenommenen!
    Keine Strafe für die Verhafteten!
    Selbstorganisation der ArbeiterInnen!
    Generalstreik!

    Die ArbeiterInnen-Versammlung im "befreiten" Gebäude der GSEE
    Mittwoch, 17.
    Dezember 2008, 18:00

    Die Generalversammlung der aufständischen ArbeiterInnen



    Re: Zur Situation in Griechenland

    macho iberico - 20.12.2008, 15:05


    Griechenland - Bewegung wird breiter
    Text: Nachdem schon gestern in Athen eine Gruppe (General Assembly of Insurgent Workers) die Zentrale des Gewerkschaftsdachverband besetzt hatte, um ein Zeichen dafür zu setzten, dass die Proteste nicht nur von StudentInnen getragen würden, kam es heute zu einer Besetzung eines Gewerkschaftsgebäudes in Patras.


    über 600 Schulen und Universitäten besetzt, AnwohnerInnen von Exarchia fordern Abzug der Bullen, GSEE-Zentrale (Allgemeiner Gewerkschaftsbund Griechenlands) besetzt. Arbeiter-Zentrum Patras besetzt, um der Medienpropaganda entgegenzutreten werden immer wieder Radio- und Fernsehsender besetzt und dann live gesendet, Rathäuser besetzt ...

    Klar, in den Mainstreammedien steht fast nichts mehr - sie haben Angst, dass die Revolte übergreift! Deshalb eine kurze Zusammenfassung:

    * Heute Mittag war erneut eine Großdemonstration mit 15-20.000 Menschen in Athen, es kam erneut zu Auseinandersetzungen, Tränengaseinsatz, Steinen, Mollies, Verhaftungen ... Demos auch in anderen Städten, aber ruhiger ...

    * 2000 AnwohnerInnen im Athener Stadtteil Exarchia (dort wurde Alexandros ermordet) haben die Polizeiwache belagert und den sofortigen Abzug der Bullen aus dem Stadtteil und die Entwaffnung der griechischen Polizei gefordert.


    * Es sind mittlerweile über 600 Schulen und Hochschulfakultäten besetzt und in Aktionszentren umgewandelt. Gemeinsames Ziel: "Sturz der Mörderregierung" und die Reformierung des maroden Bildungssystems ...

    * Die LehrerInnen- und ProffessorInnen-Gewerkschaften haben sich mit den Aktionen solidarisiert und beginnen sich untereinander zu koordinieren. Schon für nach den Weihnachtsferien rufen sie zu einem gemeinsamen Aktionstag am 9.Januar auf. Am 9.Januar 1991 wurde der linke Lehrer Temponéras in Patras von Faschisten erschlagen. Aus Protest gegen eine damals geplante reaktionäre Bildungsreform hatten SchülerInnen in ganz Griechenland Schulen besetzt. Temponéras war als solidarischer Lehrer mit seinen SchülerInnen in der besetzten Schule als diese von Faschisten angegriffen wurde.


    * Die GSEE-Zentrale in Athen wurde gestern von aufständischen Arbeitern besetzt! Sie fordern alle ArbeiterInnen zum Generalstreik auf und sprechen explizit migrantische ArbeiterInnen an sich an Vollversammlungen und den Kämpfen zu beteiligen.
    (Alle Erklärungen übersetzt auf www. fau. org) Heute wurde auch das Arbeiterzentrum in Patras besetzt.


    * Die besetzten Rathäuser in Stadtteilen von Athen, Thessaloniki, Iraklion sind nicht wie öfter zu lesen "von Jugendlichen besetzt", sondern von AktivistInnen aus den jeweiligen Städten. In täglichen öffentlichen Vollversammlungen, die unter der Beteiligung von teilweise mehreren Hundert BürgerInnen aus dem Stadtteil stattfinden wird dort über das weitere Vorgehen beraten! Zumindest in Agios Dimitrios haben sich auch die Angestellten mit der Besetzung solidarisiert.


    * Täglich werden für Minuten, teilweise auch Stunden Radio- und (seltener) Fernsehsender in verschiedenen Städten besetzt um der Medienpropaganda und der Verdrehung von Tatsachen entgegen zu treten.
    Bekannt sind mir Besetzungen aus (Athen, Thessaloniki, Patras, Volos, Xanthi)
    * Zum Abschluss noch was zur Kommunistischen Partei (KKE) - weil ab und an gemeldet wird, dass die Partei an den Protesten beteiligt sei. Dies ist falsch! Die KP führt zwar Demonstrationen gegen die Regierung und gegen die Polizeigewalt durch, versucht jedoch gleichzeitig Unibesetzungen entweder zu verhindern oder putschartig zu bestimmen (die Besetzungen werden ansonsten immer in Vollversammlungen beschlossen). Sie verurteilt jegliche nicht von ihr zu kontrollierende Aktion und ist vor allem damit beschäftigt "Randalierer" zu verleumden und Syrisa (Allianz der radikalen Linken, mit 5 Prozent im Parlament) als parlamentarische Konkurenz anzugreifen, da Syriza im Rahmen ihrer parlamentarischen Denkweise einigermaßen solidarisch mit den Protesten ist und sich auch daran beteiligt. Seit Jahren schlagen Ordner der KKE auf Demonstrationen gemeinsam mit SEK-Bullen auf missliebige DemonstrantInnen ein oder liefern sie an die Bullen aus. Die (im übrigen stalinistische) KKE ist inhaltlich das reaktionärste was es außer der rechtsradikal/monarchistischen Partei Laos im griechischen Parlament gibt. Momentan geben beide Parteien im Übrigen oft wortgleiche Presseerklärungen zu den Ereignissen ab.


    Presseerklärung vom 12.12. zitiert nach der linksliberalen Tageszeitung Eleftherotypia vom 13.12. Die Generalsekretärin der KKE, Aléka Paparíga erklärte:"Die staatliche Repression und die Vermummten stehen auf der selben Seite. Sie sind miteinander verbunden, unterstützen sich gegenseitig und verfolgen das Ziel die Werktätigen und die Jugendbewegung zu terrorisieren. Die Molotowcocktails und die Plünderungen der Vermummten, deren Komandozentrale mit den Geheimdiensten und ausländischen Zentren verbunden ist, haben keinerlei Beziehung mit der massenhaft geäußerten Wut der Schüler, Studenten und des werktätigen Volkes.
    "

    soweit für heute - was in Griechenland gerade geschieht ist der Versuch der Wiederaneignung des eigenen Lebens, ohne Chefs, Parteibeschluss und Fernsehlügen.


    Alle auf die Straße am 20.12.
    Nehmen wir unser Leben in die eigenen Hände!

    quelle: http://fau-duesseldorf. org/nachrichten/griechenland-bewegung-wird-breiter



    Re: Zur Situation in Griechenland

    macho iberico - 20.12.2008, 15:06


    GREECE IN FLAMES !

    For days the young people of Greece have been in the streets, venting their anger.

    Anger against the police who murdered a 15 year-old in cold blood.

    Anger towards a political class (those of all parties) which is infested with corruption and nepotism.

    Their anger against this politcal class that privatises universities, casualises the young workforce and chips away at the gains of the workers (social security and retirement reforms)

    In Paris, in Roma, in Madrid, in Warsaw, in Stockholm as in Athens...

    Capitalism exploits, sacks and kills ; it criminalises workers’ movements ; it expels immigrants.

    We are calling for international solidarity with the students and workers of Greece in their struggle !

    In Paris, in Roma, in Madrid, in Warsaw, in Stockholm as in Athens...
    We need to globalise resistance !

    We need a General Strike against Capital !

    We need a General strike agaisnt State represion !

    CNT (france), WORKERS INITIATIVE (Poland), CGT (Spain), USI (Italy), ESE (Greece), IWW (Great Britain), LA (Poland), SAC (Sweden), Solidaridad Obrera (Spain)
    Interview with Yannis, international secretary of the ESE.

    Can you describe the events surrounding the death of Alexis again ?

    For the last three years the Greek police’s strategy in Exârcheia, a district famous for popular struglle and home to many students., young people and libertarians, has been one of provocation.

    Police patrols have become more frequent recently and on a daily basis the police are insulting the people in the area.

    When it comes to the murder of this 15 year-old boy all the witnesses (resdients, passers-by etc) state that the police were provoking a group of young people by insulting them. When the youths responded the police parked their car and then returned to where the youths were sitting then they fired three times. The witnesses state that the murderer fired directly at Alexis who died on the pavement.

    What are the tatics of the Greek police ?

    Since the end of the dictatorship of the Colonels dozens of Greeks have been killed by the police. Amongst the dead are : Mikalis Kaltezas, a 15 year-old anarchist militant killed in 1985 ; Issidoros Issidoropoulos, a 16 year-old extreme left-wing militant killed in 1976 ; Koumis and Kanellopoulou, two demonstrators and also a number of immigrants and people from ethnic minorities (gipsies and Thracian turks etc). Recently the police murdered a young disabled boy.

    At the same time we’re seeing countless cases of militants, demonstrators and immigrants being tortured by the police ; as well as a systematic and unjustified use of tear gas bombs and other gas weapons at all demonstrations.

    I’ll add a final note, a police officer has never been killed by a demonstrator, furthermore no police officer, has ever spent more than two and a half years in prison.

    What exactly is happening across Greece ?

    The revolt has exploded in virtually all the regional capitals. In Salonika, Agrinion, Yannena and across Crete there have been clashes between police and demonstrators. In Patras the police attacked demonstrators accompanied by a battalion of armed neo-nazis, so-called "outraged citizens".

    Every day in Athens there are two or three different demonstrations, with tens of thousands of participants. In solidarity 20000 demonstrators attended the funeral of Alexandros Grigoropoulos. This isn’t about "blind rebellion" like the media claims, on the contrary it is a real movement and one that continues...

    The targets of the demonstrators are the banks and the multinational enterprises that are the symbols of poverty and suffering.

    The revolt unites young and old, militants and the non-politicised.

    It is the largest revolt in Greece since the Second World War and the Civil War which folowed in Greece. It could be the largest revolt in the western world for the last forty years. For us this revol is a completely legitimate response.

    Apart from the murder of this young man, what are the other reasons for this explosion of protests ? We are the first post-war generation to experience worse economic and employment conditions than our parents.

    In Greece we often speak of the "700 euro generation". Without a doubt this slogan doesn’t express how bad things are. In fact the majority of people under 30 live on less than 700 euros a month. The only jobs available are casual or short term, a lot of people are forced to work on the black market. The bosses fire people, blaming the crisis, mean while Greek Capital is benefiting from the massive profits gained from the pillage of the balkans.

    The situation is worse for immigrants who suffer from racist laws, widespread xenophobia and attacks from nazi groups which go unpunished. We must underline that immigrants have played a large part in this movement and, as usual, they have been the main victims of state repression. Of the 400 arrests so far, half have been of immigrants.

    As far as politics and corruption goes I can briefly sum up the situation for you : Recently there was a scandal as the ’Vatopedia’ affair saw the government giving land to the church.

    Two families, Papandreou of the centre left and Caramanlis of the right have governed Greece for 34 of the last 40 years.

    To this we can add the disastrous mismanagement of the fires in 2007 and of the aftermath. The attacks on social security by the socialists in 2001 and the right in 2006. Privatisation of the electricity company, the ports and of Olympic Airways.

    Interview by Jérémie International Secretary of the CNT



    Re: Zur Situation in Griechenland

    macho iberico - 29.12.2008, 13:14


    Mordanschlag auf unabhängige Gewerkschafterin in Athen
    Text: Auf die Vorsitzende des unabhängigen Syndikats der Reinigungskräfte und Haushaltshilfen im Großraum Athen, Konstantína Kounérva, wurde am 23.12. eine Säureanschlag verübt. Sie wird seitdem im Krankenhaus behandelt und schwebt mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr. Solidarische ArbeiterInnen haben das Gebäude der staatlichen ISAP (Elektrische Straßenbahnen Athen-Piräus) - der Betrieb in dem sie arbeitete - besetzt und rufen alle zur Vollversammlung um 20 Uhr auf.

    Mordanschlag auf unabhängige Gewerkschafterin in Athen

    Am 23.12. wurde die kämpferische Gewerkschafterin Konstantína Kounérva das Opfer eines feigen Mordanschlags in Athen. Konstantìna Kounérva ist die Vorsitzende des unabhängigen Syndikats der Reinigungskräfte und Haushaltshilfen im Großraum Athen. Am Abend des 23.12. lauerten ihr auf dem Nachhauseweg von der Arbeit vor ihrer Haustür im Athener Stadtteil Petrálona Unbekannte auf und verübten einen Säureanschlag mit Vitriol auf sie. In komatösem und lebensbedrohendem Zustand wurde sie ins Krankenhaus Evangelimós eingeliefert und wird seitdem dort auf der Intensivstation behandelt. Die sofort benachrichtigte Polizei brauchte über eine Stunde um am Tatort zu erscheinen.


    Mittlerweile (27.12.) scheint Konstantína außer Lebensgefahr zu sein, sie wird jedoch schwere Verletzungen im Gesicht und an den Schultern davongetragen. Noch ist unklar, ob sie ihr Augenlicht (vollständig) wiedererlangen wird. Momentan kann sie nur Schatten erkennen und leidet unter schwerer Atemnot.


    Obwohl noch unklar ist wer die Täter des Mordanschlages waren, deutet vieles auf eine Auftragstat von Arbeitgeberseite hin, da sich ihr kämpferisches Syndikat seit Jahren in arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen gegen die systematische Verletzung der ArbeitnehmerInnenrechte durch das Reinigungsunternehmen OIKOMET des Unternehmers und PASOK-Mitklieds Níkos Oikonomáki befindet. Erst vor einer Woche hatte sie die vollständige Auszahlung des Weihnachtsgeldes für sich und ihre KollegInnen eingefordert. Mitverantwortung trifft die beiden staatlichen Großkunden des Unternehmens EBO (Griechische Wagonbauindustrie) und ISAP (Elektrische Straßenbahnen Athen-Piräus), die den wiederholten öffentlichen Beschwerden des Syndikats genauso mit Desinteresse begegneten wie die Verantwortlichen des Transport- und des Arbeitsministeriums. OIKOMET beschäftigt offiziell 800 ArbeiterInnen und ist als Generalunternehmer für die Reinigung der ISAP-Wagons zuständig.


    Weder von staatlicher Seite noch der GSEE (Allgemeiner Griechischer Gewerkschaftsbund) gibt es bisher Stellungnahmen zu dem Anschlag.

    Die UnterstützerInnen von Konstantína betonen, dass sich der Mordanschlag nicht nur gegen eine widerständische Gewerkschafterin richtet. Als ebenso bedeutend wird die rassistische Komponente gewertet, da Konstantína Kounérva als bulgarische Migrantin eine von zehntausenden ausländischen Arbeitskräften ist, die unter menschenunwürdigen Bedingungen vor allem in Reinigungsfirmen ausgebeutet werden. Der Anschlag zeige, wie gefährlich die Bosse werden, wenn die von ihnen Ausgebeuteten beginnen sich unabhängig von bürokratischen Gewerkschaften zu organisieren.


    Konstantína und ihre MitstreiterInnen des Syndikats hatten sich unter anderem aktiv an den Vollversammlungen der aufständischen ArbeiterInnen während der Besetzung der GSEE-Zentrale in Athen beteiligt.


    Am 26.12. versammelten sich um 15 Uhr ca. 200 solidarische Menschen vor dem Krankenhaus Evangelismós. Es handelte sich um AnarchistInnen, Linksradikale, unabhängige GewerkschafterInnen, Mitglieder von SYRIZA (Allianz der radikalen Linken) und ArbeitskollegInnen von Konstantìna. Eine Kollegin hielt eine kurze Rede und informierte über den Kampf des Syndikats in den letzten Jahren. Ein Transparent mit der Aufschrift: „Konstantína du bist nicht alleine - der Terror der Arbeitgeber wird nicht siegen!“, drückte die Solidarität der Versammelten aus. Spontan wurden 1400,- Euro für Konstantína, die alleinerziehende Mutter ist, gesammelt.


    Heute (am 27.12.) besetzten solidarische ArbeiterInnen das Gebäude der ISAP in Athen und laden für 20 Uhr zu einer offenen Vollversammlung im besetzten Gebäude ein. Ziel ist die Unterstützung des Kampfes der ArbeiterInnen des Syndikats der Reinigungskräfte und Haushaltshilfen Athens und die persönliche Unterstützung von Konstantína Kounérva.


    Eine der Hauptforderungen des Syndikats war seit Jahren die Aufnahme des Berufs in der Kategorie der „schweren und gesundheitsschädlichen Berufe“, was u.a. zu höheren Löhnen, früherem Renteneintritt und höheren Renten führt. Als „schwer und gesundheitsschädlich“ wird ihre Arbeit nur bei einer täglichen Arbeitszeit von sechs Stunden anerkannt. Alle ArbeiterInnen bei Oikonomáki erhalten jedoch nur Arbeitsverträge über fünfeinhalb Stunden pro Tag.


    Weitere Informationen und das Solidaritätskonto wird in den nächsten Tagen von der FAU veröffentlicht.



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