Agenturvorsingen, das erste

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    Re: Agenturvorsingen, das erste

    dola - 01.09.2008, 15:45

    Agenturvorsingen, das erste
    Obwohl ich gerade erst noch in Vorbereitung für Bewerbungen hierfür bin - mir fehlen Hörbeispiele, die ich in diesem Monat noch erstellen will - ereilte es mich am Wochenende ziemlich überraschend und ohne mein Zutun auf Empfehlung.

    Es wurde ein Mezzo oder Alt kurzfristig zum Ergänzen eines Opernabendprogramms am Sonntag gesucht, erfahren habe ich es am Freitag und zum Vorsingen kam es am Samstag Mittag. Es waren italienische Belcanto - Komponisten (Bellini, Donizetti, Rossini natürlich) und auch Verdi, sodass ich mit den beiden Azucena - Arien antrat (Stride la Vampa und Condotta). Anderes war auch nicht so kurzfristig greifbar, weil ich nicht mit Stücken erscheinen wollte, die musikalisch erst aufzufrischen wären.

    Also: Stride hätte wohl gepasst, Condotta wohl nicht (wobei ich hiermit empfohlen wurde, ist auch nicht mehr so wirklich so sehr Belcanto - Stil) und Duett singen konnten wir leider auch nicht, weil die Stimme der Sopranistin und meine einfach nicht zusammenpassten.

    Die Bedingungen waren nicht so ganz einfach. Es ist ziemlich unkommod, solche Arien bei Sommerwetter in einem Raum, in den nicht viel mehr als ein Flügel passt mit noch 4 anderen Leuten, zu singen. Das war stickig, machte einen trockenen Hals und ich bekam ziemlich Kopfweh. Die schwierigen hohen (a2 und b2) Töne und die tiefen kamen allerdings trotzdem -was auch bestätigt wurde -, aber die Mittellage gefiel nicht so recht. Für das Einspringen klappte es jedenfalls nicht.

    Jedoch bekam ich mitgeteilt, dass ich als Wagner - Stimme interessant sei. Das finde ich jetzt wieder gut:- ) Ich solle mich grundsätzlich bewerben und werde dann zu einem weiteren Vorsingen eingeladen.

    Ich hätte gerne am Sonntag gesungen, aber dafür, dass das alles ziemlich plötzlich über mich kam, bin ich gar nicht so unzufrieden mit dem Ergebnis und hoffe, mich, wenn alles so läuft, wie vorgesehen, auch optimal - mit Wagner - präsentieren zu können. Ich fand es auch schön, empfohlen zu werden und von meiner Bekannten, eine Dame aus dem Publikum eines Hauskonzertes bei meiner früheren Lehrerin, sehr lieb, hier an mich zu denken.

    Wie denkt ihr über diese gesamte Geschichte?

    LG



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    melusine - 01.09.2008, 18:29


    Liebe Dola,
    in jedem Fall positiv.
    Diese Leute waren ehrlich , sachlich und professionell-das ist eine echte Wertschätzung. Honig um den Mund schmieren und rumschleimen kennt man ja zur Genüge.
    Wobei ich persönlich Dich mit dem grossen Verdi-Fach (auch Ulrica!!!) genausogut finde wie mit Wagner. Aber wenn Du schlechte Konditionen an diesem Tag hattest, konntest du das vielleicht leider nciht so optimal zeigen-das wurmt natürlich.
    Was die Duettfähigkeit mit anderen Stimmen angeht, das ist wirklich ein sehr heisses Eisen und das muss einfach passen, sonst geht nichts.
    Wir hatten bei unserem Kurs jetzt auch wieder Beispiele, wo Alles oder gar ncihts ging.
    Ich habe schon mit sehr vielen Stimmen duettiert, aber dass es wirklich in jeder Hinsciht passt, ist ausserordentlcih selten und ein Glücksgriff. Unpassende Duette sind aber für die Hörer doppelt grauslich und je schwerer eine Stimme ist, desto heikler wird oft die Sache.
    Wenn aber nun aus diesem Konzert aus verschiedenen Gründen ncihts wird: Du weisst nun , warum und kannst das weiterverwerten!
    Und dass du weiterempfohlen wirst und für Wagner vorgeschlagen, ist doch Klasse!
    Wer kann das schon von sich sagen, wenn er ursprünglich aus dem Amateurbereich kommt?
    Evtl solltest du aber doch drum bitten, wenn Du besser drauf bist, auch nochmal Verdi singen zu dürfen, vielleicht eine andere Arie.
    Ich fände es sehr schade, wenn die Leute nicht hören, was du diesbezüglich in Kriftel geliefert hast.
    Das war absolut professionell und DEINE P artie.
    Und dass ich KEINE Schmeichelerin bin, weisst du wohl!

    viel Erfolg
    Melusine



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    gioachino - 01.09.2008, 19:31


    Liebe Dola,

    ich möchte mich Melusines Reaktion vollinhaltlich anschließen : Du wirst Deinen Weg machen, wozu ich Dir weiter die Daumen drücke !

    Ciao. Gioachino :big_applaus



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    Contessa - 02.09.2008, 10:50


    Hallo Dola,

    ich stimme melusine und gioacchino da auch zu, besonders auch, was das Duettsingen betrifft. Dass wir beide stimmlich ganz gut zusammenpassen, haben wir ja nun schon herausgefunden, was aber in der Tat wohl auch daran liegt, dass wir beide über größere Stimmen verfügen und froh sind, uns bei der jeweils anderen nicht ständig zurückhalten zu müssen. :wink: Das soll jetzt natürlich keine Wertung gegenüber leichteren Stimmen sein, aber wenn ich als schwerere Stimme ständig gezwungen bin, mit "angezogener Handbremse" zu singen, tue ich 1. mir damit stimmlich keinen Gefallen und es wird auch nie so harmonisch zusammen klingen, als wenn zwei einigermaßen gleich schwere oder leichte Stimmen zusammen singen. Einmal davon abgesehen, dass die leichtere Stimme unter Umständen zum Forcieren verleitet wird, was ebenso schädlich ist. Natürlich sollte man anpassungsfähig sein und sich zurücknehmen können, das aber alles wohl dosiert. Aber die Erfahrungen hast Du ja sicher auch schon gemacht :wink:

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg weiterhin und hoffe, dass wir alsbald einmal zum Duettieren kommen.

    Liebe Grüße

    Contessa



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    melusine - 02.09.2008, 17:02


    Ic hglaube nciht, dass es immer vor allem an Leichtigkeit oder schwere der stimme leigt, wie man zusammen duettieren kann.
    Es kommt insbesondere auf die verträglcihkeit der Timbres und eine nciht zu greifende Harmonie an. Bei rosenkavalier und mir ist das evident. Ich bin deutlich leichter, ,aber sie muss weder die Bremse ziehen noch muss ich forcieren.
    Solange man das richtige Repertoire singt und gut fokussiert ist, geht das wunderbar.
    stimmen vom gleichen Schwere-Kaliber passen manchmal ganz schlecht, weil die Harmonien zu ähnlich sind und die Timbre sich wenig unterscheiden.

    Dass es mit euch beiden gut geht, kann ich mir theoretisch auch vorstellen.

    Melusine



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    Contessa - 03.09.2008, 09:54


    Letztendlich gibt es auch für das Zusammenpassen von Stimmen keine allgemeingültige Regel, wie das ja so oft der Fall im Gesang ist. Man muss wohl einfach individuell ausprobieren, ob man als Duettpartner zusammen passt. Dann können im Einzelfall zwei schwere/ zwei leichte Stimmen ebenso gut zusammen passen wie eine leichte und eine schwere. Oder zwei ähnlich timbrierte Stimmen genau so wie zwei unterschiedlich timbrierte.



    Gruß

    Contessa



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    Uralt - 03.09.2008, 11:12


    Und ich will noch was hinzufügen : Wenn die Stimmen zueinander passen, Timbre und alles andere wunderbar passt - dann muß nur noch die Chemie stimmen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Duettieren mit Menschen, mit denen es nicht stimmt, nie so harmonisch ist wie bei anderen. Ich bin der festen Überzeugung, dass bei Duetten auch Schwingungen entstehen, die nicht mit Stimmbändern erzeugt werden, die der Zuhörer/die Zuhörerin aber ganz deutlich spürt.

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    Contessa - 03.09.2008, 12:06


    Liebe Uralt,

    da stimme ich Dir absolut zu.

    Schöne Grüße

    Contessa



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    melusine - 03.09.2008, 13:05


    Ich sowieso!
    Das meinte ich ja mit den unbeschreibbaren Harmonien.
    Ist eben ein Glücksfall, wenn da mal wirklich Alles passt und deshalb schicke jetzt gleich ein paar enthusiastische Baci an meinen persönlichen Glücksfall rüber !

    Melusine



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    dola - 03.09.2008, 13:33


    Danke zunächst für eure Anregungen. Ich bewerbe mich einfach mal weiter und harre der Dinge. Ich weiß ja, dass da keine Karrierechancen in echten Sinn mehr dahinterstehen, aber bezahlte Konzertgelegenheiten sind allemal das, was durchaus weiterbringt.

    Was ihr zum Duettieren gesagt habt, kann ich voll bestätigen, auch bezüglich der Chemie, die stimmen muss. Letzteres hat dann einfach Einfluss auf die "Seele" der Darbietung. Bei einer kurzfristigen Zusammenstellung der Partner wie hier war das Risiko eben gegeben, dass es nicht geht. Ich habe schon öfter erlebt, dass Duette nicht gehen, auch wenn ich mich mit der betreffenden Person gut verstehe. Dann liegt es wohl doch eher an der Stimmart. In diesem Fall kann man an der Situation so gut wie nichts ändern.

    Es gibt sicher Kriterien, die das Potential der mangelnden Kompatibilität wahrscheinlicher machen, z. B. wenn die andere Stimme sehr gerade geführt und gleichzeitig leicht angelegt ist, aber die Art des Duetts, des Stückes kann hier auch eine Rolle spielen. Beim Pergolesi - Stabat Mater funktioniert eine Besetzung mit einem barockorientierten Sopran und einem schwereren Alt durchaus, zumal Kirchenmusik von schweren Stimmen eine andere Herangehensweise erfordert als in der Oper. Je mehr vom Komponisten eine Klangverschiedenheit gewollt ist (genauer: Je tiefer der Alt gesetzt ist), desto besser kann man zusammen singen. Weniger problematisch dürften daher auch Kombination Frauen/Männer sein.

    Das Liedduett ist m. E. der sensibelste Teil zu diesem Thema. Eigentlich weiß man es erst, wenn man es ausprobiert hat. Wenn es nicht klappt, heißt es noch lange nicht, dass eine/r der beiden schlecht singt.

    LG

    dola



    Re: Agenturvorsingen, das erste

    melusine - 03.09.2008, 16:18


    Liebe Dola, natürlich heisst es nciht, dass Einer schlecht singt, wenn die Duettkompatibilität nciht da ist.
    Das besser oder schlechter wird nur in dem Falle virulent, wenn ein partner musikalsich viel unsicherer ist als der Andere und hat gar nichts mit der Stimme selbst zu tun.
    Meiner Erfahrung nach wird es in zwei Fällen besonders schwierig:
    wenn die beiden Stimmen in der Tessitura dicht zusammenliegen
    zum Beispiel in den Cosi fan tutte Duetten oder dem Lakmé-Duett.
    Wenn sich da nciht die rcihtige Mischung aus verschiedenen Timbres und innerer Klangharmonie herstellt , wird das nichts als Katzengejammer.

    Wenn sehr verscheiden ausgebildete Stimmen (evtl auch verschiedene Ausbildungsstände) aufeinandertreffen
    So wie du schreibst z.B.vibratoarme, gerade geführte Barock- mit Opernstimmen.

    Das gilt m.E. durch alle Stimmfächer und auch für die Kombination Mann/Frau. Dann ist es umso wichtiger, dass beide Stimmen im genau richtigen Repertoire für ihre Tessitur sind.
    Je hôher die lecihtere Stimme udn je tiefer die Schwerere liegt, desto grösser ist dann die Wahrscheinlcihkeit, dass schon allein die Höhe trägt. So etwa beim Pergolesi.

    Ich hatte mal ein Konzertprogramm mit einer Altistin, wo wir zunächst auch ein Schumann-Duett planten "Wenn ich ein Vöglein wär".
    Für sie ideal, für mich zu tief-das ging dann überhaupt nicht, weil ich nicht in meiner Sahnelage singen konnte und das Klangglecihgewicht gestört war.

    Ich werde mich nun immer strikt weigern, Duette zu singen, die zu hoch oder zu tief liegen-gerade im Zusammenklang mit schwereren Stimmen muss man dafür sorgen, die volle Resonanzfähigkeit der besten Lage nutzen zu können.
    um im Lied-Repertoire zu bleiben: bei den Mendelssohn-Duetten oder Fauré-Duetten geht das wunderbar.

    Jetzt sind wir aber bei einem gazn anderen Thema.....

    l.G. Melusine



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