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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: methu - Anonymous Forum: methusworld.iphpbb.com Forenbeschreibung: Kurzgeschichten und mehr aus dem Unterforum: Sonstige Antworten: 3 Forum gestartet am: Samstag 05.07.2008 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Fipo Letzte Antwort: vor 15 Jahren, 8 Monaten, 29 Tagen, 1 Stunde, 59 Minuten
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Re: Fipo
methu - 07.07.2008, 10:38Fipo
Fipo streckte sich, schlug mit seinen Flügeln. Er fühlte sich schon groß und stark.
„He, schubs nicht so! Du wirfst noch einen aus dem Nest.“ Seine Geschwister nervten mal wieder.
„Ach, ihr Feiglinge. Wie lange wollt ihr noch faul rumhocken und euch füttern lassen? Wollt ihr nicht auch was von der Welt sehen?“ Die Eltern waren auf Futtersuche und so hüpfte der Vogeljunge wild auf dem Nestrand herum. Wie ihn die Enge seiner kleinen Welt, dem Nest in der dichten Hecke, nervte. Er will Abenteuer erleben, Neues entdecken. Die Gruselgeschichten seiner Eltern von bösen, blutrünstigen Katzen oder riesigen Raubvogelklauen konnten ihn nicht mehr aufhalten.
Wieder, dieses Mal mit mehr Krafteinsatz, flatterte er mit seinen Flügeln und siehe da, er erhob sich in die Luft. Um ihn tat sich eine farbdurchflutete Welt auf. Wie im Rausch flog er, spürte, wie die warme Sommerluft ihn trug. Das ist Freiheit, das ist das wahre Leben, jubelte alles in ihm. Vergessen waren Nest, Eltern und Geschwister.
Seine Flügel wurden schwer, doch heimkehren wollte er noch nicht. Fipo glitt langsam Richtung Erde. Im Gras gelandet, machte er Pause. Als er sich wieder kräftig genug wähnte, beschloss er, noch weiter auf Entdeckungsreise zu gehen und hüpfte los. Das hohe Gras barg neue Freuden. So schwer ist es ja gar nicht was Essbares zu finden, dachte der Vogel, einen Käfer verspeisend.
Ein Geräusch lies ihn sich umschauen.
Über ihm stand ein Wesen, wie er es sich schöner nicht vorstellen konnte. Flauschiges Fell bedeckte seinen schlanken Körper, beeindruckende große Augen blickten ihn an. Und erst diese sanfte Stimme!
„Hallo mein kleiner Vogel, willst du mit mir spielen?“, schnurrte das Wesen.
Fipo hüpfte vor Freude. Und ob er spielen wollte! Jetzt hatte er sogar schon einen Freund.
Die beiden tollten über die Wiese.
Als sein Freund ihn sanft in seinen Pfoten hielt, behutsam über seinen Rücken leckte, fühlte Fipo sich wie im siebten Himmel.
„Wie heißt du denn?“, fragte er kichernd.
„Entschuldige, ich vergaß, mich vorzustellen. Ich bin Mia, die Katze.“ Das Funkeln in Mias wundervollen Augen war das Letzte, was Fipo sah.
Ende
© Rita Springer 2007
Re: Fipo
Anonymous - 28.07.2008, 12:38
Oh, armer kleiner Vogel. Beim ersten Versuch eigenständig zu handeln ist er gescheitert. Ich finde das schon hart, denn nur weil ihm Erfahrungen fehlen die er ja noch garnicht sammeln konnte, ist ihm das Schlimmste passiert.
Re: Fipo
methu - 28.07.2008, 13:23
Schon richtig. Ich habe das schlimmste Ende geschrieben.
Aber, was ich so mitbekomme aus dem Dunstkreis meiner Jungs, es ist nicht zu weit hergeholt. Wenn welche, nur weil sie nicht mit Anweisungen oder allgemein gültigen Regeln umgehen können, ihre Lehre schmeissen und sich auch sonst benehmen wie die Axt im Walde, ihre Chancen vergeben, verstzehe ich das nicht.
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