Das Tüpfelchen Zahnpasta

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    Re: Das Tüpfelchen Zahnpasta

    methu - 06.07.2008, 11:24

    Das Tüpfelchen Zahnpasta
    Das Tüpfelchen Zahnpasta

    Friedrich hatte es heute eilig der einlullenden Behaglichkeit seines Heimes zu entfliehen. Weg vom bequemen Sofa, den stets gut gefüllten Tellern. Nicht, dass er diese Tatsachen nicht zu schätzen wusste! Er liebte es, gut versorgt zu sein, wie wohl jeder Mann und lebte glücklich in den Tag hinein.
    Aber gestern, auf seinem Verdauungsspaziergang, hatte er sie wieder gesehen. ‚Germaine, Chanel….Chantal.’ Richtig, Chantal hieß dieses reizende Wesen und mit ihrem Namen lebte auch die Erinnerung an ihre gemeinsam verbrachte Nacht im Frühjahr in ihm auf. Augenblicklich hatte er sich zu voller Größe aufgerichtet, Brust raus, Blick geradeaus und war in ihre Richtung stolziert. Friedrich hielt sich für durchaus ansehnlich, dunkelhaarig, grünäugig und mit Muskeln an den richtigen Stellen ausgestattet. Kernig halt. Und, seine Mühe wurde belohnt. Ihre Augen blitzten, als sie ihn auf sich zukommen sah. Langsam war Chantal an ihm vorbeigetrippelt ohne ihn aus ihrem Blickfeld zu lassen. Oh, Friedrich kannte diese Blicke: er wurde begehrt, er war der Auserwählte! Da geht noch was.

    Jetzt stromerte er bereits Stunden im kleinen Park umher. Sollte er doch was falsch gedeutet haben? Nein, er doch nicht! Und richtig, da kam sie, seine Chantal. Sie sah so gut aus, ihre zierliche Figur mit den knackigen Schenkeln, den Kopf stolz erhoben und ein bezauberndes Lächeln im Gesicht. Nun stand sie vor ihm und gleich würden sie heißen, lauten Sex miteinander haben. Vor Erregung zitternd, nimmt er den eigentümlichen Geruch nicht wahr. Aufreizend streicht sie mit ihrem heißen Körper an Friedrich entlang. Das ist zuviel für ihn, er will sie, will sie zu Boden drücken, will spüren, wie sie sich unter ihm windet, will hören wie sie in Erregung schreit.
    Doch was nun? Chantal hat sich befreit, ist einige Meter weggelaufen, gurrt regelrecht, als sie ihm zuzwinkert. Diese kleine Schlampe! Will sie spielen mit ihm? Oh, sie soll bekommen was sie will!
    Blindlings läuft er ihr nach. Erregung macht ihn unaufnahmefähig für alles, was um ihn herum geschieht. Durch unzählige Zäune schlüpfen sie auf ihrer wilden Jagd. Auf einmal geht nichts mehr. Friedrich kann zerren und ziehen und schieben, sein Kopf und eine Vorderpfote stecken fest. Er sitzt in der Falle. Frustriert heult er auf. Sein Verlangen ist ihm schlagartig vergangen.
    Chantal kommt in sein Gesichtsfeld.
    „ Na, Du Sexgott, wie fühlst Du Dich jetzt?“
    Friedrich traut seinen Ohren nicht. Da ist Häme in ihrer Stimme. Was läuft hier falsch?
    „Aber ihr Weiber wollt doch guten Sex von mir.“
    „Ich glaube es ja nicht! Hör mir gut zu!“ Sie ist ganz nah an ihn herangetreten, flüstert:
    „Meinst Du, wir Weiber sind freiwillig so heiß auf die Paarung? Euer verflixter Duft machen uns kirre und willensschwach. Meinst Du, es ist Freude pur, mit diesem dicken Schwabbelbauch durch die Welt zu tigern, es ist Spaß, mehrere Wochen nur für seinen Nachwuchs da sein zu müssen? Die müssen geputzt, gefüttert, beaufsichtigt werden. Ich bringe ihnen geduldig alles bei und letztendlich werden sie mir weggenommen, aus und nimmer wiedersehen.“
    Ihre Stimme war am Ende eher ein zorniges Knurren und Friedrich fühlt sich nun wirklich unbehaglich.
    „Das,…darüber habe ich nie nachgedacht,“ räumt er kleinlaut ein.
    „Solltest Du aber mal. Meinst Du wirklich, die Damenwelt lobt Dich in den höchsten Tönen? Der Friederich, der bringt es! Ist leider nicht so, mein Lieber. Es ist nur Dein Duft, der uns anturnt.“
    „Oh, das haut mich doch um. Aber, wie hast Du es geschafft, Dich meinem ’Duft’ zu entziehen?“
    Chantal stupst ihre Nase gegen seine.
    „Riechst Du es nicht? Zahnpasta. Dieser Geruch überlagert euern Duft perfekt. Eines der Kinder meiner Dosenöffner hat mich mal aus Spaß damit beschmiert, als ich gerade läufig war. Ich roch nur noch die frischen Kräuter und sofort war mein Verlangen nach Sex weg.
    Ich habe die ganze Sache später noch mehrmals ausprobiert und sie funktioniert perfekt.
    So, und nun geh nach Hause!“
    Ihre scharfen Krallen graben sich in seine Nase.
    Schmerz explodiert in seinem Gesicht und er zuckt zurück. Sein Kopf ist nun frei.Blind vor Schmerz kullert er wie ein Katzenbaby mehrere Schritte vom Zaun weg..
    So hatte er sich seinen Tag nicht vorgestellt.
    Mit schmerzender Nase und verletztem Stolz schleicht Friedrich nach Hause.
    Manchmal ist es wirklich nicht leicht, ein Kater zu sein.

    Ende

    (c) Rita Springer 2006



    Re: Das Tüpfelchen Zahnpasta

    Fritz - 14.12.2012, 12:35


    Oh, oh...armer Namensvetter. Dabei tut er doch nur was Mutter Natur von ihm erwartet.
    Die Zahnpastaverhütungs-Idee finde ich witzig.
    Deine Geschichte ist kurzweilig nett geschrieben und für einen Lacher zwischendurch durchaus geeignet. :big_ok



    Re: Das Tüpfelchen Zahnpasta

    methu - 02.01.2013, 13:10


    Hui, danke fürs lesen. :big_blume



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