Besuch beim Phoniater

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    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 30.05.2008, 09:43

    Besuch beim Phoniater
    Hallihallo,

    ihr wisst ja noch, dass ich beim Abschlusskonzert in Kriftel auf einmal Probleme mit der Stimme hatte, als würden die Stimmbänder nicht richtig schließen, der Klang war viel leiser und auch heiser. Ich habe dann ca 1-2 Wochen meine Stimme geschont, möglichst garnicht oder nur wenig gesungen und am Mittwoch hatte ich wieder Gesangsunterricht, was auch wichtig war, da am Montag die Prüfungen anstehen. Da lief alles ganz schlecht, es war anstrengend, überhaupt einen Ton raus zubekommen, die Flexibilität der Stimme und die Höhe waren komplett weg, ich hatte das Gefühl, ich müsste viel mehr Kraft aufwenden, dass die Stimmbänder überhaupt schließen, was mir natürlich Angst machte, da ich an Vitellia denken musste, die ja ähnliches erlebt hat, und weiche Knötchen hat! Also bin ich heute morgen ganz früh zur Phoniaterin in Frankfurt gegangen, die mir meine Gesangslehrerin empfohlen hat, und die meinte, es wäre alles in Ordnung, es wäre auch kein "Frauen-Dreieck" zu sehen, wie noch letztes Jahr im November bei der Untersuchung in Ludwigshafen, de Stimmbänder würden kerzengerade schließen und wären auch nicht geschwollen oder gerötet... seltsam ist es trotzdem, dass ich so eigenartige Symptome hatte! Hatte das mal jemand von euch, so einen "Phantom-Schmerz"? und was noch komisch ist: also dass die Stimme gut schließt, heißt ja, dass ich einen guten Stimmsitz habe und auch nicht zu hoch oder zu tief singe, sondern genau in meiner richtigen Lage, ich konnte auch mit dem Schlauch im Mund nur einen hohen Ton summen, was die Ärztin verwundert hat, da ich, so wie sie das in dem Moment gesehen hat, garkeine kurzen Stimmbänder habe, sonder relativ lange für eine Frau, aber sie meinte auch gleich, dass sie das richtig ausmessen müsste, und vllt sähe es auch nur so aus, weil meine Stimmbänder so gestreckt sind beim Singen, dass sie länger wirken könnten, als sie wirklich sind! Seltsam, bei Vitellia kam ja bei der Untersuchung raus, sie habe sehr kurze Stimmbänder, und dennoch hat sie eine dunklere und vllt auch etwas tiefere Stimme als ich! Dazu meinte die Ärztin, dass durch die Stimmbandknötchen von Vitellia die Stimme nicht mehr so schnell schwingt, daher vllt tiefer und dunkler wirkt, als sie im gesunden Zustand wäre, aber natürlich kann sie das nur vermuten, da sie Vitellia nicht kennt!
    Aber was ist nun mit der These "kurze Stimmbänder- hoher leichter Sopran, lange Stimmbänder- tiefe schwere Stimme"? das trifft ja bei mir augen- und ohrenscheinlich nicht zu, wie ihr ja bestätigen könnt!
    Bin jetzt irgendwie trotzdem verwirrt, obwohl ich froh bin, dass ich gesund bin und am Montag bei der Aufnahmeprüfung vorsingen kann!

    Lg, Sonja



    Re: Besuch beim Phoniater

    Eponine - 30.05.2008, 10:06


    Liebe Califonia,

    erst mal gute Besserung und viel Glueck fuer die Pruefungen.

    Dieses "lange oder kurze Stimmbaender" stimmt natuerlich, allerdings liegt selbst zwischen den Stimmbaendern eines tiefen Basses und einer hohen Sopranistin (geschweige denn zwischen zwei Frauenstimmen!) grad mal ein halber Zentimeter :wink:
    Mit blossem Auge sieht man zwischen Frauenstimmen kaum Unterschiede, das muss man wirklich messen.
    Ob eine Stimme schwer oder dunkel klingt, haengt ja ausserdem noch von ganz anderen Faktoren ab, das ist mehr eine Resonanzfrage denn ein Lagenproblem.
    Das Stimmbaender gut schliessen heisst auch lange noch nicht, dass man technisch alles richtig macht oder einen guten Stimmsitz hat. Es zeigt nur, dass (noch) keine organischen Probleme da sind und nichts physiologisch am Stimmbandschluss hindert.

    Wenn ich mal ganz frei weg von der Leber schreiben darf: Ich habe bei Dir das Gefuehl, dass die Beschwerden stressbedingt sind. Organisch scheint ja bei Dir, auch nach etlichen Untersuchungen, alles okay, und Du scheinst immer dann Probleme zu bekommen, wenn Pruefungen anstehen (wie damals auch die APs) oder Du Konzertstress hast.
    Das macht die Sache nicht einfacher, allerdings gibt es Dir vielleicht einen Wink, wo Du in Zukunft ansetzen musst.

    Alles Gute dafuer ...



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 30.05.2008, 11:37


    Liebe Califonia, der Unterschied zwischen heller und dunkler empfundenem Klang in Stimmen gleicher Fächer hängt neben den naturgegebenem Timbre auch sehr stark von der Gesangstechnik und dem Grad der Ausbildung der Stimme ab.
    Die benutzten Resonanzräume spielen da, wie Epo ja auch sagt, eine grosse Rolle.
    Den Stress vor Konzerten und Prüfungen mach ich auch gerade wieder durch. Sonntag Konzert, am 10. und 20. Juni Prüfungen und 25. wieder ein Konzert . Auf Berlin freu ich mich nach alledem dann nur noch.
    Bei mir schlägt es weniger auf die Stimme selbst als auf den ganzen Körper . das ist auch nicht besser, glaube ich, da die Stütze bei dauernden Bauchschmerzen etc ziemlich leiden kann.
    Aber ich kann Dir versprechen: dieser psychosomatische Stress wird mit den Jahren immer besser, du brauchst leider viel Geduld mit dir!
    Bon courage, solidarische Grûsse und toitoitoi

    Melusine



    Re: Besuch beim Phoniater

    gioachino - 30.05.2008, 12:30


    Wichtig und beruhigend ist die Tatsache, dass physiologisch alles o. k. zu sein scheint, liebe Califonia !
    Nun gilt es herauszufinden, was letztlich Deine Probleme verursacht.
    Kann es sein, dass Du häufig etwas erzwingen willst, was Deine Psyche und / oder Dein Kehlkopf ( noch ) nicht hergeben ?
    Vor allem : Gönne Deiner Stimme jetzt einmal Ruhe , auch und besonders vom Sprechen ( Hessisch : vom Babbeln ) ! Mache nicht den zweiten vor dem ersten Schritt und habe GEDULD mit Dir und Deiner Stimme. Sie wird es Dir danken !

    Ciao. Gioachino :big_eis



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 30.05.2008, 13:32


    Liebe Cali, wenn dich mal wieder zwischendurch die Babbel-und Kollerier-Sucht packt, denk an die Lustige Witwe und das wunderschöne Duett daraus: Lippen Schweigen! Pssst.......; :wink:



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 30.05.2008, 14:19


    vielen Dank euch allen für die aufmunternden Worte^^
    ich glaube wirklich, dass ich mich unter Druck setze, zb wenn ich in der Gesangstunde bin, weil meine Gesangslehrerin mich immer so schnell in eine Schublade stecken will, je nach dem, wie ich an dem Tag klinge, da will ich dann immer in Topform sein, damit sie mich auch in die "richtige Schublade" steckt. Ich mein damit nicht, dass sie mich unter Druck setzt, aber ich mache mir dann selbst den Druck, weil ich ja weiß, dass es, wenn ich locker bin, besser klappt. Eine Sache zb wäre, dass ich bei ihr noch nie gut Höhe singen konnte, zu HAuse beim Üben aber schon, und darum sagt sie, dass ich eben keine leichtgängige Höhe hätte, also ne Soubrette und kein reiner Koloratursopran bin... es ist ja auch egal, aber wie kann sie das nach 2 Monaten wissen, wenn ich doch sselbst merke, dass ich nicht mein volles Können zeigen konnte (wegen psychischem Druck vermutlich)? Es geht jetzt nicht darum, dass ich unbedingt ein Stimmfach sein will, aber man spürt doch auch selbst, wo man sich wohl fühlt und was man gut kann, und wenn man das dann im Unterricht nicht bringen kann, und der Lehrer einen dann anders einschätzt, dann ist das doch irgendwie ein blödes Gefühl!
    Was macht ihr denn (oder vllt speziell Melusine, weil du auch bei dieser Lehrerin bist) wenn ihr angespannt seit und merkt, dass ihr nicht volle Leistung brngen könnt?

    Lg, Cali



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 30.05.2008, 15:13


    Liebe Califonia, ich glaube, dass sich diese besagte Lehrerin gerade mit hohen leichten Stimmen bestens auskennt, denn sie hat selbst 30 Jahre als Koloratursoubrette an internationalen Bühnen gesungen und fast genauso lange private und universitäre gesangspädagogische Erfahrung.
    Es braucht einfach Zeit und eine ordentliche GesangsTechnik, bis eine Stimme sich überhaupt entwickeln kann und überhaupt irgendetwas "ist".

    Wenn Du Dich vielleicht mal darauf einlassen könntest, noch gar nichts zu sein sondern erst etwas zu werden, wäre Vieles sicher druckfreier und leichter .
    Bei mir entwickelt sich erst jetzt nach vier Jahren Unterrichts eine vorzeigbare Höhe, die nciht nur ein angepiepstes, körperloses , auf fünf Metern schon kaum noch hörbares Tönchen ist.
    Der Weg dahin ist leider weit und mit Steinen gepflastert, die man sich vor allem selbst in den Weg legt.
    Ich wollte das auch lange nicht einsehen und kann dich daher bestens verstehen.
    Aber es hilft ncihts-Singen lernen ist ein langwieriger Reifeprozess und braucht Geduld, Einsicht und gute Beratung.
    Ich bin zwar leider nur noch selten bei Deiner Lehrerin im Unterrciht, aber ganz sicher, dass sie in Sachen passender Literatur gerade hohe Frauenstimmen hervorragend berät .
    Wenn Du in den Übungen im Unterricht keine hohen Töne singen kannst, die aber zu Hause kommen, dann nimm dich doch einfach mal auf und spiel ihr das vor.
    Sie kann ja nur das beurteilen, was sie von Dir hört. Normalerweise singt man im Unterrciht in Übungen leichter und stressfreier als etwa in Konzerten oder vor fremden Menschen.
    Wenn das bei Dir anders ist, hat das Gründe, die Du erforschen musst.
    Ich kenne solchen Druck-Stress nur bei Lampenfieber oder bei musiklaischen Begegnungen mit mir sehr unsympathischen oder nicht wohlmeinenden Menschen , und das habe ich im Unterrciht bei keinem meiner Lehrer je erlebt. Gute und schlechte Tage zu haben, ist ja etwas anderes als zwei Monate lang bei einer Lehrerin nciht so singen können ,wie man glaubt, es zu können.

    Mir hat es serh geholfen ,mal ein ganzes Jahr lang überwiegend lyrische Stücke zu singen und bei Auftritten nciht über ein c3 zu gehen. Wenn diese lyrische Lage dann besser läuft und mit Körper (also gerundet und mit Strahl ) funktioniert, geht wie über Nacht auch die dreigestrichene Lage plötzlich viel leichter.

    Vor ein paar Monaten erst hab ich dann auf Anraten meiner beiden Lehrerinnen und meines Korreps wieder ein richtiges Koloraturstück ausgepackt und siehe da: viel leichter und viel besser als vorher und auch in Konzerten erfolgreich umgesetzt.

    Was ich nun bin oder nciht bin, ist mir ziemlich egal. Irgendeine Art hoch gelegener nicht dramatischer Sopran mit einer gewissen Koloratubegabung. Fertig.
    Was ich singen kann und nicht singen kann und womit ich meine Vorzüge am besten zeigen und die Schwächen am besten kaschieren kann, ist mir aber sehr wichtig.

    Mit Zwang und Druck geht leider gar ncihts.
    Ein Gang zurück und erstmal wieder in "mittelhohen" Lagen singen , um die Stimme zu stabilisieren. Das war und ist zumindest für mich ein guter Weg
    Viel Erfolg und Geduld
    Melusine



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 30.05.2008, 15:26


    Woran man mal wieder sieht, wie hinderlich es sein kann, zu früh in ein bestimmtes Fach eingeteilt zu werden . Eine Sache, die ich auch ein wenig bei meinem eigenen GL bemängele (so sehr ich ihn sonst schätze), auch wenn seine Einschätzung bei mir durchaus ihre Berechtigung hat (und ich mittlerweile so selbstbewusst bin, ihn zu bremsen, wenn er wieder zu viel will) und ich habe ja nun auch schon etwas länger GU, da ist das vielleicht auch nicht mehr so heikel. Aber Du bist doch noch so jung (und selbst bei mir und älteren Sängern entwickelt sich die Stimme noch), da kann man doch höchstens Tendenzen erkennen und ob Du nun eine Soubrette oder ein lyrischer Koloratursopran bist, ist erstens wurschtegal und zweitens zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht sicher. Zumal diese Stimmfächer eh benachbart sind.

    Aber liebe Califonia, dass Du im GU mehr Schwierigkeiten mit der Höhe hast als daheim, ist ja kein Wunder, wenn Du Dich so unter Druck setzt. Was ich im Übrigen sehr gut nachvollziehen kann, ich mach das nämlich auch. Und es ärgert mich auch, wenn ich im GU nicht meine volle Leistung zeigen kann, aber das hängt nun einmal auch von der Tagesform ab. Ich versuche auch, mich davon frei zu machen, aber ein Patentrezept gibt es wohl leider nicht.

    Liebe Grüße

    Contessa

    edit: melusine und ich haben wohl recht zeitgleich unsere Beiträge eingestellt und ich schließe mich ihren Worten mal an. :) Ich bin ja nach reiflicher Überlegung auch dazu gekommen, mal einen Gang zurück zu schalten und lyrischeres Repertoire zu singen, bis auch mein Körper soweit trainiert ist, die Partien, in die ich vielleicht einmal hineinwachsen werde, auch stimmlich ohne Schäden durchzustehen. Ehrgeit ist gut, aber er sollte nicht über das Ziel hinausschießen.



    Re: Besuch beim Phoniater

    gioachino - 30.05.2008, 18:24


    Nichts ist entscheidender für alle Stimmen und für ihre Individualität als die sorgsame Pflege der Mittellage. Alles andere ergibt sich mit der Zeit von selbst - falls das Potenzial dazu vorhanden ist.
    Nichts ist schlimmer für die organische Entwicklung aller Stimmen als das Denken in olympischen Kategorien !

    Ciao. Gioachino :wink:



    Re: Besuch beim Phoniater

    Eponine - 30.05.2008, 19:14


    Wie wahr, lieber gioachino, aber wir haben das wohl alle frueher oder spaeter mitgemacht :wink:

    Ganz am Anfang meiner Ausbildung und als ich noch studiert habe, fand ich es auch immer ungemein wichtig, welches Fach ich denn bin oder mal sein koennte - und stand mir damit selbst auf den Fuessen. Zumal es einfach Stimmen gibt, die sowieso nicht in eine Schublade passen, denn vom Timbre her lag bei mir immer der Verdacht Sopran sehr nahe. Es gibt aber eben auch heller timbrierte Mezzi, genauso wie es dunkle Soprane gibt. Alles Quark ...

    Wenn das fuer Califonia ein Trost ist: Mit der Zeit wird das immer unwichtiger, und Du lernst, Dich von diesen albernen Kategorisierungen frei zu machen, die Du ueberhaupt NULL brauchst. Nicht in Deinem Ausbildungsstadium und spaeter auch nur, wenn Du ernsthaft anfaengst, Agenten vorzusingen. Und selbst dann bleibt vieles in Bewegung, bis die Stimme wirklich reif ist.
    Sieh es positiv: Du weisst wenigstens, dass Du ein Sopran bist, das ist schon was (und das meine ich NICHT ironisch). Selbst das war bei mir z.B. lange ueberhaupt nicht klar, weil es einfach "hybride" Stimmen gibt, die theoretisch fast alles sein konnen (in meinem Fall alles ausser Koloratursopran und tiefem Alt).

    Das Wichtigste ist: Locker bleiben. Ich weiss, sagt sich leicht (konnte ich auch nicht immer, aber mittlerweile immer besser :wink: ).



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 30.05.2008, 19:37


    Ich glaub, ich hab mich missverständlich ausgedrückt, ich will mich ja nicht festlegen, aber meine Lehrerin schiebt mich jetzt schon in SChubladen, vllt hat sie ja Recht, aber vllt auch nicht, und mit diesem "du bist eben das und das, nicht das", nimmt sie mir den Mut und die Kraft, mich frei zu entwickeln, das mit der Höhe war ja nur ein Indiz dafür, dass ich mich dabei dann verkrampfe! Sie weiß, dass ich die Höhe habe, das hört sie ja an der Stimme, an den Anlagen, aber ich möchte eben genauso entspannt singen können, wie zu Hause auch, egal ob jetzt Mittellage oder Höhe, und wenn mir die Höhe zu Hause oder im entspannten Zustand nicht schwer fällt, warum soll ich sie dann nicht auch nutzen? Ich will hier ja nichts unmögliches, sondern einfach nur befreit singen, und irgendwie stehe ich mir dann manchmal selbst im Weg, das äußert sich dann auch an anderen Stellen, wie zb langen Haltetönen, egal in welcher Lage, wo ich weiß, dass ich die sonst lebendiger hinbekommen könnte, aber dann eben nicht... und jetzt auch noch die Ungewissheit, ob wirklich alles in Ordnung ist, denn ich kann der Diagnose der Ärztin von heut morgen niht wirklich trauen, ich merke, wenn ich singe, dass da irgendwas die Stimme blockiert, dass der Klang glanzlos ist und ich fühle mich wie bei einer Erkältung, nur dass da angeblich nichts ist. Die Ärztin hat aber auch nur normal mit einer Lampe in den Hals geleuchtet, kein Monitorbild, nicht gefilmt, dass man das dann genauer erkennen kann, und bei Vitellia war es wohl bei den ersten Untersuchungen von anderen HNO-Ärzten so, dass sie nichts krankhaftes erkennen konnten, erst mit der anderen Methode kamen die weichen Knötchen zum Vorschein. Vllt sollte ich nächste Woche doch noch mal zu einem anderen Arzt gehen. Die heute hat zwar einen sehr guten Ruf bei Sängern, aber sie ist jetzt nicht mehr neutral, weil sie ja denkt, es wär alles in Ordnung.
    Kennt ihr, Melusine und Gio, zufällig noch einen guten Phoniater in Frankfurt, der auch die nötigen Geräte hat, um das genau zu untersuchen?

    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    gioachino - 30.05.2008, 19:54


    Fluch der späten Geburt, liebe Califonia : Einer der angesehensten Phoniater, Prof. Günter Habermann, praktizierte bis zu seinem Tod bei Dir um die Ecke, in der Bolongarostraße ! Als ich ihn kennenlernte, war ich etwas älter als Du.
    Leider weiß ich nicht, wer, wenn überhaupt, wo sein/e Nachfolger/in geworden ist. Hör Dich doch mal gezielt an der HfM um !

    Ciao. Gioachino :wink:



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 31.05.2008, 00:16


    Liebe Califonia, ich muss hier nochmal nachdrücklich unsere Lehrerin verteidigen, denn ich finde dein letztes Posting ungerecht.
    Wie soll sie dich bitte als Koloratursopran erkennen und dich in solchen Mörderpartien wie Olympia (oder was dir sonst vorschwebt) unterstützen, wenn Du bei ihr noch nie in irgendeiner Übung eine Note im dreigestrichenen Bereich gesungen hast ?
    Im Gesang zählt leider nciht das, was man glaubt zu können, sondern das, was man wirklich präsentieren kann, also das, was die Aussenwelt zu hören bekommt.
    Dass ein guter Lehrer auch Potentail und Entwicklung einer Stimme vorausahnen wird , steht dazu nicht im Widerspruch.
    Ich kenne sie mittlerweile über zwei Jahre und habe sie u.A. in drei Sommerkursen mit Schülern der verschiedensten Stimmfächer und Ausbildungsstufen erlebt und von Schubladendenken kann da keine Rede sein.
    Mir hat sie niemals gesagt, was ich "bin" ,aber immer , was ich wann und wo singen kann und was lieber nciht.
    Wenn Du ihre Ratschläge nciht befolgen möchtest und falsch findest, ist das deine eigene Sache und dein gutes Recht, aber dann darfst du Dich über deinen Druck, Spannungen und Probleme im Unterricht nciht wundern. Das Erste was in Lehrer-Schülerbeziehungen da ein muss, ist Vertrauen. Ohne funktioniert leider gar ncihts. Und das gilt für beide Seiten.


    Melusine
    .



    Re: Besuch beim Phoniater

    Eponine - 31.05.2008, 11:56


    Ich moechte melusine da unbedingt beipflichten: Ohne Vertrauen geht es nicht. Das heisst nicht zwangslaeufig, dass man das zu jedem Lehrer entwickelt (habe ich auch nicht) - dann hat es aber auch keinen Zweck. Das macht weder sie zu einer schlechten Lehrerin noch Dich zu einer schlechten Schuelerin - manche Persoenlichkeiten gehen eben auch einfach nicht zusammen. Zwei Monate sind aber eine sehr kurze Zeit, gib Euch beiden doch erst mal eine Chance und nimm Dir auch selbst den Erwartungsdruck (das scheint mir naemlich das eigentliche Problem). Wenn die Toene im Unterricht nicht kommen, kommen sie eben erst mal nicht. Wenn Du schon alles koenntest, muesstest Du ja nicht studieren.

    Vielleicht bist Du auch wirklich kein Koloratursopran, vielleicht schon - what shalls? Konzentriere Dich doch einfach auch das, was momentan geht, und wenn das zu Hause mehr ist als im Unterricht - hast Du da schon mal mit der Lehrerin drueber gesprochen? Offenheit kann auch helfen und den Knoten loesen. Vielleicht teilst Du ihr auch einfach Deine Probleme mit, dass Du Dich unter Leistungsdruck fuehlst und momentan nicht hunderprozentig das zeigen kannst, was Du kannst. Gute Lehrer verstehen das. Du bist ja nicht die Erste, die ein Studium beginnt, fuer die das alles neu ist und die sich erst mal an den neuen Lehrer gewoehnen muss (Umstellungen rauben einem auch viel Energie!).

    Davon mal ganz ab wird Dich auch niemand vom Koloratursopran zur Soubrette "abqualifizieren" (was sowieso Quatsch ist, oder hat das Stimmfach keine Berechtigung?) nur weil momentan ein paar dreigestrichene Toene nicht kommen. Ein Lehrer mit Erfahrung hoert einen Sopran, selbst wenn er momentan nur ein g2 hat. Genauso hoert er auch die Veranlagung zur Koloratur.

    Ich wuerde auch nicht gleich wieder zum naechsten Arzt rennen. Eine zweite Meinung ist sicherlich gut, aber Du scheinst generell Probleme damit zu haben, Dich anderen anzuVERTRAUEN (gilt fuer Lehrer und Arzt), weil Du ueberzeugt davon bist, dass etwas sein MUSS. Dieses permanente Insichreinhoeren macht es aber nur schlimmer, und Du verkrampfst immer mehr (und ich weiss bestimmt, wovon ich spreche :wink: ).



    Re: Besuch beim Phoniater

    LaGioconda - 31.05.2008, 12:15


    Abgesehen davon, dass sich hier interessante Erkenntnisse auftun :

    Wenn du vor deinem Auftritt dir psychisch Stress gemacht hast (mach ich mri auch oft) schlägt sich das auf die Stimme nieder und man hat oft das Gefühl der Hals schwillt zu und die Stimme ist belegt. Vollkommen normal.

    Wenn man dann aber 2 Wochen nicht singt ist das ganz normal, dass die Stimme dann erstmal abgebaut hat, schließlich ist sie ein Instrument, das man täglich benutzen sollte. Musste ich auch erst lernen.

    Klar kommt man dann nicht spielend leicht in die Höhe, man muss sich eben erst wieder einsingen, in einer Prozedur von vielleicht 2 Tagen...

    Im übrigen will eine echte Soubrettenpartie wie Blondchen erst mal gesungen sein. Ich sing ja grade "welche Wonne" und mein Gl hat mir letzte Stunde gesagt, dass er diese Arie so schwer einschätzt, dass die hälfte der Studentinnen gar nicht durchkommt. Meinte wer keine Technik besitzt kann diese Arie einfach nicht singen. War ich sehr stolz auf mich.

    Ich schätze es für viel gefährlicher ein zwei Wochen nicht zu singen und dann direkt an die Olympia zu gehen. Um so eine Partie singen zu können muss man eine kräftige ( was heißt starke, trainierte) Stimme haben und sonst kann man es gleich vergessen.



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 31.05.2008, 20:35


    @Melusine: sie hat wortwörtlich gesagt "du bist wahrscheinlich eine Koloratursoubrette, kein reiner Koloratursopran, dass du die Höhe hast, höre ich, aber sie geht nicht so leicht, weil du mehr Lyrik in der Mittellage hst", das ist für mich schon eine klassifizierung, wenn auch nicht endgültig festgelegt, wenn sie mich nicht in ein Fach stecken würde, dann würde sie sich eben nicht so genau festlegen. Ich meinte ja nicht, dass das schlecht von ihr ist oder so, eher dass es ein Grund dafür s ein könnte, warum ich verkrampft bin, weil ich dann eben versuche, in das Schema zu passen bzw zu zeigen, dass ich auch noch anders kann, und das nicht einfach nur locker versuche, sondern unterbewusst mit Druck, und darum mir selbst im Weg stehe... ausserdem hab ich bei ihr schon 3gestrichene Lage gesungen, einmal sogar g3 (wobei ich das "sogar" schreiben müsste,w eil es zu Hause deutlich drüber geht). Aber wie kann sie denn jetzt schon, nach dem sie mich erst 2 Monate kennt und immer nur ne 3/4 stunde hört, wo ich noch nicht voll eingesungen bin, weil ich Mittwochs einen vollen Unitag habe und mich bei ihr erst einsingen muss, also noch lange nicht warm bin, wie kann sie mich da schon festlegen ("du hast keine so leichtgängige Höhe), das könnte ja am noch nicht ganz eingesungen-sein liegen! Als ich mich auf die APs vorbereitet habe, zu Hause , und quasi den ganzen Tag Zeit hatte, zu singen, hab ich mich eine Stunde allein eingesungen, und dann erst mit Stücken angefangen, das geht natprlich jetzt nicht mehr so, es seidenn ich würde um 6 Uhr anfangen, zu singen, ihr könnt euch ausrechnen, wann ich dann aufstehen müsste... ich finds ja auch blöd, dass das bei mir so ist, aber scheinbar muss ich mich echt warmsingen, vllt aber blockier ich mich auch, weil ich das schon gleich so einplane, dass ich nur dann gute Leistung bringen kann, wenn ich 1 Stunde Einsingen gemacht habe...
    Also nochmal: ich wollte hier nicht die Kompetenz meiner Lehrerin anzweifeln, aber sie kennt mich noch nicht so gut, sie sagt selbst, dass sie noch nicht 100% genau beurteilen kann, warum meine Stimme wie reagiert, und ich muss irgendwie einen Weg finden, wie ich gute Leistung bei ihr bringen kann, sonst komm ich nicht weiter! Wenn ich ihr ne Aufnahem von mir zeige, dann sieht sie zwar, dass ich das singen kann, aber dadurch ändert sich ja nicht zwangsläufig die Situation im Unterricht, vllt bin ich dann noch mehr unter Druck, es dann immer so zu machen, wie auf der Aufnahme...
    Und ich fühle mich nicht "abgewertet" als Soubrette, ich möchte aber einfach ausprobieren, ob ich nicht doch noch was anderes bin, ihr sagt doch selbst, man soll sich nicht zu früh festlegen! Und nochmal: die Olympia hab ich schon für mich zu hause gesungen, Vitellia ist meine Ohren-Zeugin, es war garnicht so schlecht, nicht schlechter als der Oscar, als ich ihn angefangen habe, und der ist ja "mein Fach"... und wenn ich die Adele singen kann, wo ich ein d3 aushalten muss am schluss (und auch kann), kann ich wohl auch ein es3 mal kurz antippen, zumal das bei mir noch nicht Pfeifregister ist, ich es genau singe, wie ein d3 :-)
    aber wenn ich mal eine Stunde lang keinen hohen Ton zeige, dann tut sie gleich so, als hätte ich noch nie einen guten hohen Ton gesungen, und das nervt mich!
    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    LaGioconda - 31.05.2008, 21:26


    Weißt du. Vielleicht solltest du einfach mal das tun, was dir deine Lehrerin sagt und dich nicht so maßlos überschätzen. Olympia ist eine der schwierigsten Partien die es gibt und deine Lehrerin (die kompetent zu sein scheint, wenn Melusine bei ihr unterricht hatte) wird schon ihre Gründe haben, warum sie dich das im Unterricht nicht singen lässt.

    Du brauchst dich doch nicht zu wundern, wenn deine Höhe verschütt geht, wenn du ständig auf eigene Faust Hammerarien singst, schwierigste Koloratur die eine unglaubliche Stimmkontrolle und TECHNIK in der Höhe benötigt.

    Ein g3, das man in der dritten Reihe nicht mehr hört, weil es von einem leichten Anfängersopran kommt ist vollkommen wertlos. Sobald du mehr Kraft in der Mittellage hast und mit Technik an die Höhe rangehst wirst du merken, wie deine Höhe schrumpft. Und das ist auch nicht schlimm, denn man muss sie dann von neuem aufbauen, aber dann ist sie vollwertig und du kannst vielleicht wirklich da oben singen.

    Auch eine Soubrette kann Olympia singen, WENN SIE DIE DAZUGEHÖRIGE TECHNIK UND KRAFT HAT. Das ist wirklich nicht der springende Punkt.

    Ich möchte mal anmerken ich finde deine Mittelage eigentlich sehr schön und weiß nicht warum du dich auf das gepiepse jenseits c3 so festbeißt. Nutz doch einfach mal das was du hast und höre was die Leute dir sagen. die schon jahrelang singen und wissen wovon sie sprechen (vielleicht stimmfachgenossinnen wie melusine).



    Re: Besuch beim Phoniater

    Eponine - 31.05.2008, 21:41


    Califonia hat folgendes geschrieben: Aber wie kann sie denn jetzt schon, nach dem sie mich erst 2 Monate kennt und immer nur ne 3/4 stunde hört, wo ich noch nicht voll eingesungen bin, weil ich Mittwochs einen vollen Unitag habe und mich bei ihr erst einsingen muss, also noch lange nicht warm bin, wie kann sie mich da schon festlegen ("du hast keine so leichtgängige Höhe), das könnte ja am noch nicht ganz eingesungen-sein liegen!

    Liebe Califonia,
    das ist doch kein Festlegen auf ewig, sondern einfach eine Feststellung Deines momentanen Zustandes - heisst ja nicht, dass das so bleiben muss. Wenn ich dazu aber aus eigener Erfahrung was sagen darf: Wer sich eine volle Stunde einsingen muss, um seine Spitzentoene zu erreichen, hat wahrscheinlich auch keine wirklich leichtgaengige Hoehe und oder/technische Probleme. Ich halte das fuer zuviel bzw. mehr eine psychologische Geschichte, wie Du ja selbst andeutest: Du MEINST, Du kannst die Hoehe nur erreichen, wenn Du Dich stundenlang einsingst, und dann wirst Du sofort fest, wenn Du vielleicht nur 15 Minuten Zeit zum Einsingen hast, und Dein Kopf sagt Dir: "Ich bin noch nicht warm, das kann nichts werden." Und dann wird es auch nichts. Effektives Einsingen muss aber keine Stunde dauern. Es gibt verschiedene Veranlagungen, manche sind schneller, andere langsamer warm, aber laenger als eine halbe Stunde (und das ist schon viel) finde ich persoenlich sehr lang.

    Zitat:... und ich muss irgendwie einen Weg finden, wie ich gute Leistung bei ihr bringen kann, sonst komm ich nicht weiter!

    Aber genau durch diese Einstellung kommst Du nicht weiter - Du musst ihr nichts beweisen, sondern Dich "einfach" entspannen und den Kopf mal ausschalten. Du bist da nicht auf einem Vorsingen, sondern es ist Deine Lehrerin, die alle saengerischen Schwaechen kennt und dazu da ist, Dir zu helfen. Wenn ich Deine Zeilen lese, lese ich aber nur Defensive. Auch dafuer ist es nach 2 Monaten noch zu frueh. Als Schueler muss man Rat annehmen koennen und dem Lehrer vertrauen. Wenn man alles selbst besser weiss, braucht man ja keinen Lehrer mehr (komisch nur, dass selbst Profis in aller Regel noch einen haben :wink: ).
    Wenn ihr jetzt schon Jahre zusammenarbeiten wuerdet und Deine Stimme sich nicht entwickelt oder sogar abgebaut haette, laege der Fall anders. Tut er aber nicht nach gerade mal 2 Monaten. Das ist eine normale Umstellungsphase, und das es momentan nicht gut klappt, kann man niemandem anlasten, das ist ganz normales Auf und Ab.

    Zitat:Und ich fühle mich nicht "abgewertet" als Soubrette, ich möchte aber einfach ausprobieren, ob ich nicht doch noch was anderes bin, ihr sagt doch selbst, man soll sich nicht zu früh festlegen! Und nochmal: die Olympia hab ich schon für mich zu hause gesungen, Vitellia ist meine Ohren-Zeugin, es war garnicht so schlecht, nicht schlechter als der Oscar, als ich ihn angefangen habe, und der ist ja "mein Fach"... und wenn ich die Adele singen kann, wo ich ein d3 aushalten muss am schluss (und auch kann), kann ich wohl auch ein es3 mal kurz antippen,

    Ein erfahrener Lehrer hat aber Gruende, warum er bestimmtes Repertoire erst mal nicht singen laesst. Viele Schueler machen sich auch selbst kaputt, weil sie sich permanent ueber die Ratschlaege der Lehrer wegsetzen und dauernd an irgendwas rumprobieren, wofuer sie noch nicht weit genug sind. Was Du da nennst, sind alles ziemliche Haemmer, und ich wuerde die auch nicht unbedingt mit einem jungen Saenger mit instabiler Technik erarbeiten. Es geht ja nicht darum, ob Du die Olympia irgendwann mal singen kannst. Es geht darum, was Dir JETZT am meisten hilft und JETZT technische Fortschritte bringt. Und da muss man Geduld haben. Und da sind eben nicht immer die Stuecke angebracht, die man selbst am liebsten singen wuerde.

    Und zu hohen Toenen: Einen hohen Ton erreichen heisst ja nicht gleichzeitig, ihn qualitaetvoll erreichen. Es sollte die Entscheidung des Lehrers sein, wo individuell am besten angesetzt wird, nicht die des Schuelers. Du musst auch mal Bedenken, dass Du mit dieser defensiven Haltung jegliche Unterrichtsfortschritte und ein vertrauensvolles Miteinander sabotierst.

    Ja, ich hoer' schon auf :wink: , aber es liegt mir schon dran, da auch von Lehrerseite mal zu zu schreiben, und die Schuelerzeit ist bei mir ja auch noch nicht lange her bzw. ich bin immer noch eine und werde auch fuer den Rest meines Lebens eine bleiben. Ich hatte rueckblickend eine wirklich schlechte Lehrern in meinem Leben, die ich aber nicht so ohne weiteres wechseln konnte. Allen anderen habe ich vertraut, und das war auch gut so. Vor allem muss man sich die Zeit geben, dieses Vertrauen auch wachsen zu lassen und offen sein gegenueber dem, was der Lehrer sagt ...



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 31.05.2008, 22:19


    @Leila: du hast mich glaub missverstanden, ich sing jetzt nicht Olympia, wo meine Stimme angeschlagen ist, ich singe die Sachen, die meine Lehrerin für die Prüfung angeraten hat (Blondchen und Oscar), ich habe die Olympia wirklich nur gesungen, wenn ich fit war, und es war nicht anstrengend, ich habe nicht gepiepst, sondern gesungen und ich fand die Koloraturen nicht anstrengend! Klar, wenn ich jetzt irgendwelche hammerschweren Verzierungen gemacht hätte, dann hätte ich mich sicher übernommen, aber ansonsten ist die Lage ja nicht sooo hoch, mit der Königin der Nacht zb kann man es ja nicht wirklich vergleichen, und es ist auch nicht wirklich viel höher von der Tessitur als "Welche Wonne", und das ist ja so ideal für mich, wie meine Lehrerin sagt. Und egal, auch beim Ständchen und bei Einsingübungen, ist meine Stimme belegt und unflexibel. Und komplett glanzlos! Es kommt manchmal vor, dass ich längere Zeit nicht zum singen komme, und deswegen ist nicht gleich alles weg, manchmal ist es gerade dann am besten! Daher kann das allein nicht der Grund sein!
    Wegen dem Einsingen: ich meinte nicht, dass ich mich so hoch einsingen muss, um hohe Töne zu bekommen, sondern um warm zu werden, also wenn ic hjetzt kein richtiges einsingen amche, dann ist mein Stimmsitz einfach nicht so gut, weil ich dann eben viel falsch mache, nicht gut stütze, und dann ausm HAls singe, was natürlich auch die Höhe nicht leichtgängiger macht... und gerade wenn ich gut im Körper bin und stütze und so weiter fällt es mir leicht, und ob ne Stimme leicht ist, hängt ja in erster Linie von der beweglichkeit und dem Klang ab, und nicht, wie lange sie braucht, um warm zu werden, an manchen Tagen muss ich mich auch nicht lange einsingen, aber an manchen Tagen ist es für mich fatal, wenn ich mich nicht gut einsingen würde, weil ich dann eben ausm HAls singe, und da ist Druck vorprogrammiert! Es ist alles blöd zu erklären in schriftlicher Form, wahrscheinlich glaubt ihr mir auch garnicht, und denkt, dass ich mir das zurecht spinne, dass ich rumpiepse und das mit singen verwechsel, aber das ist es nicht, ich nehme mich auch auf wenn ich übe, daher kann ich es auch meiner Lehrerin zeigen! Ich will ja auch nicht nur da oben singen, ich will meine Stimme voll einsetzen, alle Stärken zeigen können, und fühle mich eingesperrt, wenn das nicht geht! Versteht ihr das nicht? Super-schwere Stücke sing ich ja auch nicht! Ich finde wie gesagt Olympia nicht anstrengender als Oscar oder Adele oder Blonde, alles sachen, die ich auf Anraten meiner GL singe!
    Lg, Cali



    Re: Besuch beim Phoniater

    Notka - 31.05.2008, 23:21


    Olympia und Oscar :n169: Na ja...

    Und was sind für Dich super-schwere Stücke?

    Viele Grüße
    Notka



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 01.06.2008, 07:47


    Liebe Califonia,
    ich sage es noch einmal:
    am Ende entscheidet beim Singen das, was die Mitwelt zu hören bekommt und sonst gar ncihts. Ob im Unterricht, im Workshop,bei einer Prüfung oder im Konzert.
    Was du zu Hause kannst oder nicht, ob du angeschlagen, gestresst oder sonstwas was bist oder nicht, ist leider-so frustrierend das auch oft genug ist- für Deine Zuhörer nicht relevant . Wenn Du weiter eine Bühnenlaufbahn anstrebst, zählt das doppelt und dreifach, denn der Opernbetrieb ist im Sopranfach absolut gnadenlos und "Stimmmimosen"(egal ob organischer oder psychischer Natur) haben da null Chance.
    Du kannst sicher sein, dass gerade unsere Lehrerin das ganz genau weiss.

    Was den Schwierigkeitsgrad der genannten Stücke angeht:
    sowohl der Oscar(beide Arien), wie die ERSTE Arie der Adele(also Deine) als auch die ERSTE Arie der Blonde(also Deine) sind leichter zu singen als die Olympia. Zum Einen wegen der Länge und damit der Kondition die gebraucht wird , zum Andern wegen der Höhe , dem Schwierigkeitsgrad der Koloraturen und dem musikalischen wie interpretatorischen Anspruch.
    Es ist ja wohl ein entscheidender Unterschied, ob in einem knapp zwei Minuten Stück wie den Oscars (mit denen hab ich neben Mozart, Weber und Händel übrigens auch angefangen) zwar Beweglichkeit und musikalische Schnelligkeit, aber keine Töne im dreigestrichenen Bereich, keine richtigen Haltetöne, langen Triller , echten Koloraturketten etc pp gefordert wird -- oder ob frau als Olympia sich minutenlang mit rythmisch hochkomplizierten Koloraturketten( z.B. die Triolen!), Thrillern ,einer ganzen Menge Töne im dreigestrichenen Bereich und dazu noch einer wirklich sehr anspruchsvollen Interpretation herumschlagen muss.
    Ich finde Olympia wirklich SEHR schwierig und bin damit gewiss nciht allein.

    Wenn wir beim Koloratursoubrettenfach bleiben: was sind da Stücke, die noch schwieriger bzw gleich schwierig sind?
    Die zweite Blonde wegen des Legatos und brutalen Aufgangs zum e3? Die Unschuld vom Lande? Die diversen Strauss-Walzer?
    Im französischen Fach gibt es noch eine Menge Gleichwertiges zur Olympia, etwa die Philine aus Mignon oder einige Meyerbeerpartien. Es gibt aber auch eine ganze Menge wesentlich leichterer Literatur.
    Ansonsten schliesse ich mich Epos Posting an, will mich auch nciht wiederholen und schon gar nicht hier irgendwelche Interna zur Sprache bringen.
    Du bist sicher ein guter Fall für Gioachinos (von mir hier leicht abgewandelten) schon mehrfach vorgebrachten Rat :wink: :
    Don't think, trust and sing.
    Bon courage für die Aufnahmeprüfung .
    Mit Wonne und Lust (und ohne Sorgen und Frust) ist doch eine gute Devise dafür! :lol:

    Melusine



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 01.06.2008, 09:38


    Liebe califonia,

    es ist eigentlich schon alles gesagt, aber ich kann Dich auch nur warnen, daheim und ohne Kontrolle zu schwere Stücke zu singen. Diese Einsicht musste bei mir übrigens auch erst reifen. :roll: Man meint vielleicht, man kommt durch das Stück durch, aber vielleicht schleichen sich doch Unarten ein, vielleicht forciert man unbewusst doch, weil der Körper für diese Hammerarien einfach noch nicht fit genug ist.

    Ich kenn das nur zu gut, man fühlt sich gut, will ausprobieren, was machbar ist. Da schieße auch ich manchmal noch über das Ziel hinaus. Aber sobald ich merke, dass meine Stimme bei einem Stück schwerfällig wird, höre ich entweder sofort auf oder suche mir zumindest Literatur in einer moderaten Lage und vor allem ohne große Dramatik, um die Stimme zu schonen.

    Außerdem ist es ja auch immer noch eine Sache, eine Arie "nur" mit Klavierbegleitung zu singen und das ist bei einer Arie wie der der Olympia schon heikel genug oder sich vorzustellen, ob man das auch stemmen könnte, wenn man das volle Orchester unter sich hat (wie es ja eigentlich komponiert wurde) Da stoßen dann viele Stimmen (auch vermeintlich große) schnell an ihre Grenzen (da nehme ich mich übrigens nicht aus- ich hab die Senta z.B. auch schon mit Klavierbegleitung gesungen, klappte gut - aber mit Orchester? - No way)

    Also versuch, wirklich, Dich nicht so unter Druck zu setzen. Keiner verlangt von Dir, dass Du jetzt schon so schwere Arien perfekt singen können musst. Außerdem haben die vermeintlich "leichten" Arien und Lieder oft auch ihre Tücken und man lernt bei ihnen etwas für die schwerere Literatur, ohne sich daran kaputt zu machen.

    Weise :wink: Grüße sendet

    Contessa



    Re: Besuch beim Phoniater

    Norina - 01.06.2008, 09:46


    Eponine hat folgendes geschrieben:Wenn ich dazu aber aus eigener Erfahrung was sagen darf: Wer sich eine volle Stunde einsingen muss, um seine Spitzentoene zu erreichen, hat wahrscheinlich auch keine wirklich leichtgaengige Hoehe und oder/technische Probleme. (...) Effektives Einsingen muss aber keine Stunde dauern. Es gibt verschiedene Veranlagungen, manche sind schneller, andere langsamer warm, aber laenger als eine halbe Stunde (und das ist schon viel) finde ich persoenlich sehr lang.

    Dem schließe ich mich insofern gerne an, daß ich sage, wer eine Stunde zum einsingen braucht, hat noch enorme technische Probleme. Auch eine sehr schwere Sopranstimme mit garantiert nicht leichtgängiger Höhe sollte nach ca. 10 Min eingesungen sein. Das Übepensum, das ich von dir hier schriftlich mitbekomme, erscheint mir grundsätzlich oftmals viel zu hoch.

    Was die Lehrerin betrifft: Ich kenne weder dich noch deine Stimme (jedenfalls nicht live) noch deine Lehrerin, habe aber durchaus meine Erfahrungen mit Hochschulen und auch damit, Schüler dafür fit zu machen oder Schüler von der Hochschule parallel zu unterrichten, weil sie mit ihrem Hauptfachlehrer nicht klar kommen. Zum Lehrer-Schüler-Verhältnis wurde ja schon viel geschrieben, da will ich mich gar nicht weiter drüber auslassen (außer, nicht jedes "Paar" paßt zusammen).
    Mein ganz persönlicher Eindruck ist jedenfalls der, daß die grundsätzliche Basistechnik noch fehlt bzw. sehr instabil ist und hier ein geeigneter Lehrer ansetzen müsste, ob das nun deine momentane Lehrerin ist oder eben nicht. Meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit für dich, deine stimmlichen Probleme langfristig in den Griff zu bekommen.



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 02.06.2008, 13:19


    Ach ihr habt ja Recht, ich und mein Ehrgeiz immer... genau der steht mir auch an manchen Tagen im Unterricht im Weg, ich muss einfach lernen, auch zu akzeptieren, dass nicht alles gleich klappt... das würde mir einfacher fallen, wenn ich dann nicht gleich wegen technischen Mengeln in eine Schublade gesteckt werde... du sagst ja selbst, Melusine, dass du mit Oscar und co angefangen hast, und mittlerweile singst du ja auch anderes, und ich meinte ja nicht, dass ich die Olympia jetzt im Moment machen möchte, aber vielleicht kann ich sie ja in nicht allzu ferner Zukunft mal ausprobieren, zusammen mit meiner Lehrerin, aber dazu müssen beide unvoreingenommen sein, wenn ich mit dem Gefühl dran gehe "das kann ich eh noch nicht", kann ich es auch gleich lassen, genau so wird aber auch ein "du hast die Töne eh nicht drauf" auf mich abfärben, wenn meine Lehrerin das denkt, und dann wird meine Stimme vllt wirklich abbrechen, obwohl es garnicht sein müsste...
    Aber noch mal zum Detail: in der Adele-Arie (ja, auch in der 1.!) kommt sehr wohl ein d3 vor, würdest du das nicht als "Ton aus der 3gestrichenen Lage" bezeichnen? und zwar nicht nur das kurz angetippte, wie notiert, sondern gehört es ja schon zum guten Ton, dass man am Schluss auch ein lang gehaltenes singt... wo du aber Recht hast: Die Koloraturen sind deutlich weniger und kürzer als bei der Olympia und auch die Gesamtlänge der Arie ist kürzer, da mir aber Koloraturen nicht schwer fallen, muss das ja nicht zwangsläufig heißen, dass ich die Arie nicht singen kann, zumindest kann man das nicht 100% sagen, wenn ich es noch nicht getan habe, wärend ein Gesangslehrer oder sonst wer mit Ahnung dabei war! Klar kann ich nicht sicher sein, dass ich die Arie wirklich gut gesungen habe, wenn ich sie für mich geübt habe, und ich bin mir sogar sicher, dass technische Mengel drin waren, aber das ist bei semtlichen Arien so, die ich im Alleingang neu beginne einzustudieren, dafür geh ich ja in den Gesangsunterricht, dass ich es lerne, besser zu machen^^
    Ich werde aber jetzt, nachdem meine Stimme angeschlagen ist, sowieso erstmal keine solchen Hämmer singen, das mache ich nur, wenn ich fit bin, hab ich auch schon geschrieben, und dann tut es mir auch nicht weh, weil die Höhe einfach da ist, ich muss nicht stemmen und nichts... klar, wenn ich das jetzt im moment oder mit ner fetten Erkältung versuchen würde, wäre sicher Druck dabei, und darum lasse ich es dann auch^^ ich habe das Gefühl, wenn ich diese oder eine vergleichbare Arie für mich singe, und sie aufnehmen würde, dass meine Lehrerin dann überrascht wäre, was in mir steckt, sie würde vermutlich sagen "das hätte ich dir nicht zugetraut" oder ähnliches...
    gegen die "Stimmimose" muss ich wirklich was tun... und vllt sollte ich weniger am Stück üben, eigentlich achte ich auch immer auf mein Gefühl, ob ich noch fit bin oder nicht, und hör dann auch auf, wenn ich müde bin.

    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 02.06.2008, 14:24


    Liebe califonia,

    konzentriere Dich doch mehr darauf, was ist und nicht darauf, was sein könnte. Und vertraue ein wenig dem Urteil Deiner Lehrerin. Denn ich habe erlebt, dass man sich auch ganz arg vergalloppieren kann. Du meinst vielleicht, dass Du die Arie schon gut bewältigen kannst (und vielleicht kannst Du das ja auch, ich will Dir hier gar nichts unterstellen), aber ein guter GL hört dann eben doch noch die Fehler heraus, die einem selbst gar nicht so bewusst sind. Und nachher ist das Urteil dann eher enttäuschend, das will man doch auch nicht, oder?

    Mich fragt mein GL zwar immer, was ich singen möchte, aber ich spreche das immer mit ihm ab und wenn er meint, das ist noch nichts für mich, dann glaube ich ihm das auch. Aber ich hab auch schon ein paar Jahre länger Unterricht. Ich würde an Deiner Stelle zum jetzigen Zeitpunkt eher warten ,bis Deine GL mit Literaturvorschlägen kommt. Sie wird, wenn sie gut ist, schon wissen, was gut für Deinen jetzigen Ausbildungsstand ist.

    Sei doch froh, dass sie Dir diese Hämmer noch nicht zu singen gibt, sondern Dich langsam aufbauen will.

    Und ehrlich gesagt, finde ich Blondchen schon anspruchsvoll genug für eine junge Sängerin. Okay, ich werde das meinen Lebtag nicht singen (weil dann der Pedrillo ein jugendlicher Heldentenor sein müsste und der Belamonte gar ein ausgewachsener Heldentenor - und finde mal den hochdramatischen Sopran, der die Koloraturen der Konstanze hinbekommt ... ich schweife ab *g*), aber auch davon mal abgesehen, finde ich diese Arien, soweit ich das beurteilen kann, alles andere als einfach. Gib Dir und Deiner Stimme doch einfach Zeit zur Entwicklung.

    LG

    Contessa



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 02.06.2008, 16:50


    aber meine Lehrerin hat mir die Arien ja "erlaubt", zwar nicht vorgeschlagen, da ich schon mit ihnen im Gepäck ankam, aber sie meinte, Oscar und Blondchen würden im Moment am besten klappen bei mir^^ und Ständchen zb, was ja in euren Augen sicher einfacher zu singen ist, wäre nicht so gut! Ihr müsst ja auch daran denken, dass es ne Frage der individuellen Stimme ist! was für den einen leichter ist, kann für den andren schwer sein, und umgekehrt! Darum, wenn Leila sagt, für sie ist die "Welche Wonne, welche Lust"-Arie mega-anstrengend und sie muss wer weiß wie toll eingesungen sein und stützen wie blöde, damit sie nicht in den Hals rutscht etc, dann kann sie das nicht für alle Soprane sagen, dann ist das eben ihr Problem, weil sie eine schwerere Stimme hat! Darum ist "schwer" und "leicht" doch mehr relativ zu sehen, oder? Mir fallen eben grundsätzlich schnelle, bewegliche Stücke mit Höhe leichter, als langsame, tiefere mit vielen Haltetönen, weil ich mich da eher festsinge, weil ich eben ein leichter Sopran bin, und vllt fallen mir darum auch die Olympia-Koloraturen nicht so schwer, wie ihr es annimmt, dass es müsste! als ich meine erste Gesangsstunde bei meiner jetzigen Lehrerin hatte, meinte sie, das beste, was ich könnte, wären Staccato-Koloraturen, die wären als einzigstes richtig auf dem Atem und mit Stütze, alles andere wäre noch nicht so gut, ich würde sonst leicht aus dem Hals singen etc... ich merke auch, das für mich Übungen mit Koloraturen immer leichter zu singen sind, und mit denen komm ich auch gut in die 3gestrichene, es kommt dann auch garnicht hoch vor, ja, ich kann behaupten, dass ich damit alle 3gestrichenen Töne singen kann... ob die Töne über fis3 qualitativ wertvoll sind, mag ich nicht festlegen, aber diese Hammerhöhe wird ja auch bei der Olympia nicht verlangt, es seidenn man macht Zusatz-Kadenzen, und das verlangt ja keiner von mir! Welcher Koloratursopran singt bitte von anfang an alles genau so, wie er es vllt nach jahrelangem Studium der Partie singen wird? Vllt Außnahmen, aber aus dem Grund muss man doch nicht anzweifeln, dass ich das nicht in 2-5 Jahren auch hinbekomme, nur weil es im Moment vllt noch nicht so klappt? Ich will auch eigentlich garnicht darauf herum reiten, ich habe nur immernoch das Gefühl, dass ihr nicht versteht, was ich meine... vllt kann ja Vitellia hier mal Partei für mich ergreifen, die ist schließlich "Ohren-Zeugin" meiner Olympia-Versuche! Und klar könnt ihr jetzt sagen, JA, sie hat ja selbst Knötchen und ist daher nicht besonders gut, aber hören kann sie ja gut, und sie merkt auch immer, wenn ich ausm Hals singe, wenn ich nicht gut stütze etc und korrigiert mich dann... wir arbeiten viel zusammen^^ da mir eine 3/4 Stunde Kontrolle in der Woche nicht ausreicht, ich mag auch ab und zu beim Üben Featback von jemandem bekommen!

    Ok, ich würde vorschlagen, ich gebe mich geschlagen, ihr habt Recht, die Olympia ist kein Anfänger-Stück, ich werde auf meine Lehrerin hören und nur das singen, was sie mir erlaubt, und vllt erlaubt sie mir ja in einem Jahr oder 2 die Olympia mal zu versuchen... ich will ja wirklich nicht riskieren, dass ich irgendwann garnicht mehr singen kann.. hatte zwar trotzdem nicht das Gefühl, dass ich mich übernommen habe, ausser vllt, als ich wärend des Workshops so größenwahnsinnig war und mit Vitellia zusammen Königin der NAcht etc vor mich hingesungen habe... aber trotzdem werde ich in Zukunft vorsichtiger sein^^

    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 02.06.2008, 17:29


    Liebe califonia,

    ich will Dir ja gar nicht unterstellen, dass Du die Olympia nicht bewältigen kannst, und natürlich gibt es Unterschiede zwischen leichten und schweren Sopranen.

    Ich wollte einfach nur zu bedenken geben, dass man als Schüler manchmal meint, etwas schon bewältigen zu können, sich aber trotzdem falsche Unarten einschleichen, die man selbst vielleicht gar nicht so bemerkt, weil einem einfach die Erfahrung fehlt. (Ob das bei Dir so ist, kann ich nicht beurteilen, es ist nur ein Denkanstoß vorsichtig zu sein)

    Ich erleb das ja an mir selbst. (Natürlich bin ich ein schwererer Sopran, vergleichen kann man das also wohl nicht eins zu eins aber mir geht es eher ums Pinzip). Wenn ich daheim gewisse Arien singe (Maskenball-Amelia, Pace-Arie usw.) finde ich die erstmal auch nicht übermäßig anstrengend, sie liegen in einer angenehmen Lage, ich bin danach auch nicht abgesungen, aber trotzdem mache ich einfach vieles noch falsch und tendiere auch etwas zum Forcieren, weil ich künstlich auf "noch größere oder dramatischere " Stimme machen will. Ich will jetzt nicht sagen, dass Du das auch tust, sondern wie gesagt, Dir nur ans Herz legen, vorsichtig zu sein.

    LG

    Contessa (die dank einer verschleppten Erkältung gerade keinen piep singt)



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 02.06.2008, 18:19


    Liebe Califonia, es gibt hier etliche User die Dich schon singend erlebt haben, (manche sogar mehrfach) und es gibt hier auch User, die Ähnlichees erlebt haben wie du und von daher sehr wohl verstehen können, was Du sagen willst.
    Zum Beispiel ich.
    Ich habe am Anfang über zwei Jahre in Deutschland, noch ohne passende Gesangstechnik Alles gesungen, was mir Spass machte und gefiel. Von Königin der Nacht bis Tosca.
    Die Töne kamen immer irgendwie, ich hatte von Anfang an Auftrittsmöglchkeiten und daher dachte ich, dass ich das alles ruhig singen kann. Es gab niemanden, der mich mal richtig aufgeklärt hat und ich hatte instinktiv anscheinend eine so gute und robuste Stimmhygiene, dass mir nie etwas weh tat oder Schaden enstand. Und das hab ich dann eben munter weitergetrieben, bis ich in Frankreich zu meiner Gesangslehrerin kam, die die Hände über dem Kopf zusammenschlug, als sie meine Literatur sah.
    Da ich dann auch noch gerade einen Preis in einem Gesangswettbewerb mit einer sehr virtuosen Koloraturarie gewann und in einem Opernatelier aufgenommen wurde, wollte ich natürlich auf niemanden hören und weiter meine gewohnten Stücke singen.
    Bis ich mal kapiert habe, dass meine Stimme keinerlei Focussierung, Projektion, tragfähige Höhe, Stabilität, hatte (wie gesagt, die Töne kamen ja immer , solche Stressblockierungen wie du kannte ich nicht)!)- das war ein ziemlicher Akt!
    Ich musste eine ganz neue Technik lernen und das war total hart, denn wie Leila total richtig schreibt, geht es erstmal auf Kosten der Höhe, wenn die Stimme sich in die Breite entwickelt. Und dass man mit einer unfokussierten dünnen und instabilen Stimme auf Dauer ncihts werden kann, egal ob privat oder an einer Bühne oder nur zum Vergnügen, das wissen wir Alle.
    Leider lernt man das alles nur-siehe Gioachino und Epo-wenn man sich viel in der Mittellage aufhält und erstmal an der Basis arbeitet. Also Lied, und keine Virtuositäten als Pflichtprogramm. Stimmen entwickeln sich nach Ansicht nicht nur meiner hiesigen Lehrerin mit lyrischer Literatur. Und da kann man im Unterricht natürlich ruhig auch mal ausserhalb seines Fachs singen. Ich habe z.B. Mimi schon vor zwei Jahren gesungen, um die Phrasen zu trainieren und die Atembögen zu lernen, wäre damit aber niemals aufgetreten.
    Es war sehr sehr frustrerend für mich ,erstmal eine sehr instabile Phase durchzumachen-von daher kann ich dich durchaus gut verstehen.
    Nicht zu wissen,was eigentlich noch geht und was überhaupt je gehen wird, ist sehr schmerzlich.
    Man sehnt sich da oft nach einem Zustand der Unschuld und des Zwitscherns ohne Sorgen zurück.
    Aber für mich zahlen sich die Durststrecken nun aus.
    Die verlorene Höhe kommt wieder, ich kann mich nun auf tragfähige c3 verlassen und wage mich auch ganz langsam wieder an die d3 in Konzerten. Bleibe aber überwiegend in normaler Sopranhöhe.
    Jetzt zur Prüfung soll ich z.B.die Norina von Donizetti singen-solche Literatur habe ich ganz am Anfang aus dem Bauch rausgemacht, alle Töne getroffen, aber es klang eher wie eine Piepsmaus als wie iene ausgebildete Stimme.
    Dann ging es zwei Jahre nur noch mit Riesenstress und jetzt nach Jahren sind die Töne wieder zurück und der entscheidende Unterschied ist, dass die Stimme nun richtig trägt und die Töne in allen Lagen allmählich stabil und rund werden. Das musst du aber erst mal im zweigestrichenen Bereich richtig können , ehe du Deine Kraft auf das rein Virtuose konzentrierst.
    Staccato-Koloraturen wie im Rossini oder im Oscar kannst du schon gut singen, das fand ich auch, deshalb musst Du vor allem das lernen, was du eben nciht kannst.
    Mir ging das ja sehr ähnlich, deshalb erzähle ich das alles.
    Da Deine Stimme und Sängerseele offenbar sehr empfindlich ist, musst du erst Recht auf Deine Lehrer hören und schon gar nicht mit Vitellia Wettbewerbe im schneller, weiter , höher singen bis zum Stimmkollaps veranstalten.


    Ich habe natürlich im Gegensatz zu Dir das Glûck, mich nciht beeilen zu mûssen und keine Bühnenlaufbahn und Zeitdruck vor den Augen, aber wenn Du keine Basistechnik lernst, dann kannst du die ohnehin abschreiben.
    Wie war denn deine Prüfung heute oder ist das nächsten Montag?

    Jedenfalls solltest du nciht dieselben Fehler machen wie wir Alten hier, deshalb bekommst du auch so viele Ratschläge-wir haben eben alle ein gutes Herz und wollen Dich davor bewahren! :wink: :wink: :wink:

    Melusine



    Re: Besuch beim Phoniater

    Rosenkavalier - 02.06.2008, 19:53


    Mir juckt es schon seit Tagen in den Fingern, hierzu was zu schreiben. Und da ich jetzt auch wieder mitschreiben kann.....

    1) Singen lernen kostet Zeit
    2) Singen können heißt nicht nur Töne treffen
    3) Es ist immer schwer, eigene Grenzen zu akzeptieren und dann daran zu arbeiten, sie zu überwinden.

    Ich gehöre auch zu den Sängerinnen, deren Stimmfach sicher nicht leicht zu bestimmen ist. Nach 20 Jahren gar nicht mal so schlechtem Chorsopran (bis hoch zum b'', und das machte mir auch keine Mühe) kam mein GL und meinte, das wäre kein Sopran (obwohl ich beim ersten Vorsingen auch ein f''' hatte!). Also ich - furchtbar unglücklich - wer will schon gesagt bekommen, dass es für Sopran NICHT REICHT, denn genauso ist das Empfinden.....
    Mein Gesangslehrer wurde mal von einer Mit"schülerin" gefragt, welches Fach ich denn sei. Er meinte: Schwer zu sagen, wohl am ehesten eine 2. Dame. Soweit zu dem Quatsch der Stimmfächer....
    Ich kann wie alle anderen nur davor warnen, UNKONTROLLIERT an Literatur zu arbeiten, vor allem in einem relativen Anfängerstadium (und in solch einem scheinst Du, liebe Cali, nach allen Schilderungen, die ich gehört habe, zu sein). Ich frage auch heute (nach 16 Jahren Unterricht) noch meinen Lehrer, ob er das eine oder andere Stück als für mich geeignet erachtet. Er hat mich nie auf ein Fach beschränkt, im Gegenteil, ich habe von tiefer Altpartie bis jugendlich-dramatischem Sopran (und auch mal die Norina) zu ÜBUNGSZWECKEN alles gesungen. Allerdings immer unter Kontrolle und diese "Ausflüge" waren auch nie für die Öffentlichkeit bestimmt. (Und Olympia kann ich auch mitsingen, die Töne sind da, notfalls wird oben eben ein wenig gekickst und das Tempo "angepasst" :lol: )
    Bis ich "Konzertreif" war, hat es einige Jahre gedauert, dann dauerte es aber auch nicht lange, bis ich mit Orchester singen durfte. Und wenn Du dann einmal versuchst, gegen ein Orchester bei Beethovens Neunter anzusingen, dann weißt Du, warum es nicht reicht, einen Ton zu "haben".
    Aber: Das alles dauert und man darf um Himmels willen nicht den dritten Schritt vor dem ersten machen wollen!!!! Das führt zwangsläufig zu Stimmschäden...
    By the way: Wenn ich jedesmal, wenn die Stimme mal keinen Glanz hatte, zum Phoniater gerannt wäre, hätte ich dort viel Zeit verbracht. Stimme ist nunmal wie der Mensch selbst Schwankungen unterworfen.
    Und sorry, wenn ich das mal so deutlich sage: Nicht jeder hat das Talent zum großen Opernsänger......

    Hier sind viele erfahrene Sängerinnen und GLs - Du tätest gut daran, ab und zu auch mal einfach etwas anzunehmen und nicht nur nach Deinem - vielleicht etwas gefärbten und vom Wunschdenken bestimmten - Selbstbild zu gehen.
    Und man macht es sich ziemlich einfach, wenn man immer nur alles auf die anderen schiebt.....

    LG
    Rosenkavalier
    (die hofft, dass Dir das Schicksal vieler überambitionierte Sängerinnen erspart bleibt, die mit spätestens 30 nur noch beim Phoniater sitzen)



    Re: Besuch beim Phoniater

    Notka - 02.06.2008, 19:57

    Re: Besuch beim Phoniater
    Califonia hat folgendes geschrieben:Hallihallo,

    ihr wisst ja noch, dass ich beim Abschlusskonzert in Kriftel auf einmal Probleme mit der Stimme hatte, als würden die Stimmbänder nicht richtig schließen, der Klang war viel leiser und auch heiser...

    ...als ich wärend des Workshops so größenwahnsinnig war und mit Vitellia zusammen Königin der NAcht etc vor mich hingesungen habe...


    Kein Wunder, dass Du Probleme mit der Stimme hast.

    Viele Grüße
    Notka



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 03.06.2008, 14:40


    Liebe Rosenkavalier: Danke für die ehrlichen Worte :-) Ich denke zwar, dass bei mir nicht der gleiche Fall vorliegt, wie bei dir, da bei mir die Gattung Sopran sehr eindeutig ist, und selbst die koloraturfähigkeit will mir keiner bis jetzt absprechen^^ und genau das ist ja die Sache: es gibt Leute, bei denen ist in meinem Stadium noch überhaupt garnichts sicher, sicher ist ja auch nie was, weil die Stimme sich entwickelt, aber man kann zumindest doch erkenne, wo die Stimme sich wohlfühlt und was ihr schwer oder leicht fällt... natürlich heißt das nicht gleich, sich mit schweren Stücken zu überfodern, die man irgendwann vielleicht mal singen kann... ich sehe darum auch meinen Fehler ein, aus Lust an der Freude zwischendurch solche Hämmer vor mich hingeträllert zu haben... und weil ich den Fehler einsehe, habe ich eben Angst bekommen, dass meine Stimme davon schaden genommen haben könnte.. so abwägig ist es ja nicht, wenn ich ähnliche Symptome habe, wie Vitellia, die genau den gleichen Fehler gemacht hat wie ich, und der dann Stimmbandknötchen im Frühstadium bescheinigt wurden! Und wenn ich dann zu einem Arzt gehe, und der nicht die gleichen Instrumente anwendet, und man das Gefühl hat, er KÖNNTE (nicht müsste) was übersehen haben, und man aber keinen wirklichen Rat bekommt, wie man die Stimme wieder fit bekommt, ist es dann nicht verständlich, dass man sich Sorgen macht?
    Ich habe überigens die Aufnahmeprüfung abgesagt, weil ich mir 1. nicht sicher war, ob ich die stimmlich durchhalte, wenn dann noch Lampenfieber dazu kommt, und ich 2.) auch von meiner Lehrerin dazu geraten bekommen habe, da sie meint, die Stücke könnten sich noch mehr setzen, und ich habe ja jetzt vor, mehr auf sie zu hören^^
    Aber um ihr wirklich ganz zu vertrauen, muss ich auch das Gefühl haben, dass sie meine Stimme wirklich total richtig einschätzt, das hab ich ja alles schon geschrieben...
    Das singen nicht nur "Töne treffen" ist, weiß ich^^ vllt habt ihr Recht, und ich sollte es alles lockerer sehen, dann platzt der Knoten vielleicht und ich komme bei ihr weiter... aber wie du, Melusine, ja selbst geschrieben hast, ich habe den Druck, dass ich das beruflich machen möchte, und wenn ich nunmal realistischer Weise eines Tages diese Rollen auf der Bühne singen werde, weil sie zu meinem Typ und meiner Stimme passen (es seidenn sie würde sich von Grund auf komplett ändern, was niemand vorhersagen kann...), ist es dann nicht verständlich, dass ich Angst habe, mit der Konkurrenz nicht mithalten zu können?

    Lg, Cali



    Re: Besuch beim Phoniater

    gioachino - 03.06.2008, 15:45


    Wie man Euch Zwei, Vitellia und Dich, kennt, ist nicht auszuschließen, dass Ihr Euch tatsächlich gegenseitig " angesteckt " habt mit Eurem häufigen sängerischen Aktionismus ! :roll:
    Am 14. 6. hast Du drei Auftritte in der Heimat. Gönne Dir und Deiner Stimme ein paar Tage Ruhe, bevor Du dann gut vorbereitet und stimmlich besser disponiert in die Schlacht ziehst ! Sollte sich jedoch die Stimme bis dahin nicht erholt haben, scheue Dich nicht, die Auftritte abzusagen, so schwer das auch fallen mag. :!:
    Die größte Herausforderung jedoch steht Dir noch bevor: Semesterferien !
    In dieser " coachlosen Zeit " die optimale Balance zu finden, ist alles andere als einfach. Aber Du wirst diese hohe Hürde nehmen - certo !

    Ciao. Gioachino :big_give5



    Re: Besuch beim Phoniater

    Uralt - 03.06.2008, 18:47


    Califonia hat folgendes geschrieben:
    ...., ist es dann nicht verständlich, dass ich Angst habe, mit der Konkurrenz nicht mithalten zu können?
    Lg, Cali

    Liebe Cali,
    auch ich habe mich bisher zurückgehalten, ich kenne dich nicht, deine Stimme nicht, die genannten Arien nur vom Hören.
    Dieser Satz, den ich oben zitiert habe, erscheint mir aber so wichtig in diesem Prozess, den du gerade durchmachst, dass ich ein paar Worte dazu sagen möchte :
    Ja, es ist verständlich, zumal Du ( so sieht es für mich aus ) mit Vitellia eine "Konkurrentin" direkt vor der Nase hast. Aber in diesem Geschäft hat man/frau immer die Konkurrenz vor der Nase, das mußt du lernen auszuhalten, ohne in Panik zu verfallen. ( Ich weiß aus Erfahrung, dass das ganz schön schwer sein kann )

    Dein Thema scheint im Moment "Vertrauen" zu sein. Vertrauen zu Deiner Lehrerin, Vertrauen zu dem Arzt, und am allermeisten Vertrauen zu dir, deinen Fähigkeiten und deiner Stimme. Geh Deinen Weg, glaub dem Arzt, dass du nicht krank bist, laß dich von Deiner Lehrerin begleiten und schau nicht andauernd nach links und rechts, wer dort was kann, singt, für ganz leicht befindet, was du nicht kannst oder schwer findest.
    Schau auf dich, hab Vertrauen, dass die Menschen, die um dich sind, die dir ( auch in diesem Forum ) Ratschläge geben, es gut mit dir meinen ( davon geh ich aus ). Du bist wichtig, die gesunde Ausbildung Deiner Stimme ist wichtig und es ist wichtig, dass du selbst an dich glaubst.

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Besuch beim Phoniater

    dola - 03.06.2008, 22:57


    Liebe Cali,

    leider kann ich erst jetzt diesen Thread richtig verfolgen und bin betrübt, dass speziell Vitellia so gravierende Folgen davontrug. Ich habe ja direkt miterlebt, was ihr zwei Unersättlichen da veranstaltet habt. darum geht es jetzt auch gar nicht mehr, denn ihr habt den Fehler ja doch sehr bald erkannt und eingesehen.

    Sorry, aber vielleicht kannst du zwischendrin auch mal denn gewaltig positiven Aspekt würdigen, dass deine Stimmbänder keinen physichen Defekt davongetragen haben? Dir ist zwar inzwischen einiges mächtig auf die Psyche gegangen und auch das macht es sicher mal notwendig, innezuhalten und dir zu überlegen, wie du dein "Arbeitsmittel" in Schuss hältst, aber du könntest eigentlich sicher sein, dass ein wenig Ruhe und Schonung der Stimme tatsächlich Besserung bringt.

    Es ist vollkommen richtig: In einem solchen Zustand macht man weder Aufnahmeprüfung nicht wichtige Vorsingen, und darum war es klug, dass nun zu lassen. Ein schlechtes Vorsingen, dass bei Stimmproblemen eigentlich vorprogrammiert ist, ist viel schlimmer als ein abgesagtes in einem solchen Fall.

    LG

    dola



    Re: Besuch beim Phoniater

    Fliu - 04.06.2008, 12:57


    Ich finde auch, dass es sehr vernünftig war, die Aufnahmeprüfung abzusagen und stattdessen einen Gang zurückzuschalten.

    Dieses "in der Luft hängen" kann ich aber sehr gut verstehen. Es ist eben schwierig, nicht sicher zu wissen, wo die Reise hingeht. Auch für mich - ich habe gern alles unter Kontrolle :wink: Aber nun bin ich seit etwas über einem halben Jahr bei meiner Lehrerin und habe gelernt, dass es einfach im Moment nicht wichtig ist, was sich später über meine Stimme herausstellt. Ich weiß nur, dass ich keine ganz leichte Stimme habe und entweder Mezzo oder Sopran bin, aber wohin das noch führt, steht in den Sternen. Ich singe einfach nur, was mir meine GL vorschlägt (im Moment Dido's lament und Tre Ariette von Bellini) und wir sehen, wie es mir liegt. Und es geht auch nicht immer alles problemlos, v.a. auch was die Höhe betrifft. Ich kam mit der festen Ansicht zu ihr, Mezzo zu sein. In Übungen kam ich dann plötzlich locker bis zum e3 und sie meinte, Sopran wäre für sie etwas wahrscheinlicher (natürlich nicht allein wegen dem e3), was mich erstmal total verunsicherte. Aber im Endeffekt macht es keinen Unterschied, denn wir legen uns sowieso auf nichts fest. Würde ich jetzt sagen, ich bin ein Sopran und muss den Anforderungen genügen, hätte ich ein Problem, denn ordentlich singen fällt mir ab fis2 oder g2 relativ schwer (mit Piepsen gehts natürlich anstandslos, bin ja Chorsopran :lol: ), auch wenn die Höhe in den Übungen anderes verspricht. Aber es ist eben ein langer Weg.
    Im Moment habe ich außerdem ebenso wie du mit Stimmproblemen zu kämpfen und weiß, wie einen das fertigmacht :sad: Ich hatte im Frühjahr ständig das Gefühl, verschleimt zu sein, musste morgens immer husten und war nach dem Singen heiser (beim Sprechen). Ich fühlte mich zwar nicht krank, aber als es nicht besser wurde, ging ich zum Arzt, der eine verschleppte Bronchitis diagnostizierte. Wir versuchten es zuerst ohne Antibiotika, was nicht half, also verschrieb er mir dann doch welche. Anschließend ging es mir zwar besser, die Probleme waren aber nicht vollständig weg. Nachdem die Situation anhielt, ging ich zu einem HNO, den mir meine GL empfohlen hatte. Er machte einen Allergietest und eine Stroboskopie. Ich war richtig überrascht, dass der Allergietest negativ ausfiel, denn ich war mir schon ziemlich sicher gewesen, dass meine Probleme daher kamen. Der Arzt sagte mir, die Stimmlippen wären zum Glück nicht geschädigt und schließen auch komplett, wären aber sozusagen überspannt. Ich singe also mit zuviel Spannung, was daher kommt, dass ich mir offenbar während der Bronchitis angewöhnt habe, trotz Schleim mit Druck einen klaren Ton zu erreichen :sad: Meiner GL kann ich nicht vorwerfen, das nicht erkannt zu haben, denn ich weiß, wie schwer sie es mit mir hat :wink: Sie hat mir nämlich schon von Anfang an gesagt, dass es bei mir extrem schwierig wäre, Fehler zu erkennen, weil ich so gut "schwindle". Nun passen wir immer doppelt und dreifach auf, aber es ist wirklich sehr mühsam, sich umzustellen. Sie meint nun auch, dass ich manchmal dazu neige, mit der Zungenwurzel auf den Kehlkopf zu drücken, was wohl auch mitverantwortlich für das Problem ist. Leider ist sie zur Zeit im Ausland und ich bin ohne Anleitung im Moment sehr vorsichtig. Am Wochenende hab ich mir zu allem Überfluss auch noch eine dicke Erkältung eingefangen und leide niesend und hustend vor mich hin :? Also singe ich im Moment gar nicht, abgesehen von Proben und Auftritten mit meinem Vokalensemble - die kann ich natürlich nicht ausfallen lassen. Aber bald ist meine GL wieder da und dann bin ich hoffentlich wieder gesund und wir können mein Problem schrittweise lösen :)
    Tja, jetzt hab ich fast nur über mich geredet und kaum über dich, aber vielleicht hilft es dir trotzdem ein wenig, wenn du nicht die einzige mit solchen Problemen bist. Ich glaube, der entscheidende Unterschied zwischen uns beiden ist, dass ich meiner GL völlig vertraue, und das, obwohl sie meine Probleme nicht sofort erkannt hat. An deiner Stelle würde ich auch mal versuchen, deiner GL einfach mal komplett zu vertrauen, was die Literatur betrifft. Und wenn sie was zum Stimmfach sagt, nimm es einfach nicht so wichtig und denk, das kann sich alles noch ändern. Ich verstehe, dass du dich darüber ärgerst, in eine Schublade gesteckt zu werden (auch wenn sie das vielleicht gar nicht so gemeint hat), aber streich die Stimmfachfrage einfach mal aus deinem Kopf. Dafür ist später noch genug Zeit.



    Re: Besuch beim Phoniater

    LaGioconda - 04.06.2008, 13:43

    Re: Besuch beim Phoniater
    Notka hat folgendes geschrieben:Califonia hat folgendes geschrieben:Hallihallo,

    ihr wisst ja noch, dass ich beim Abschlusskonzert in Kriftel auf einmal Probleme mit der Stimme hatte, als würden die Stimmbänder nicht richtig schließen, der Klang war viel leiser und auch heiser...

    ...als ich wärend des Workshops so größenwahnsinnig war und mit Vitellia zusammen Königin der NAcht etc vor mich hingesungen habe...


    Kein Wunder, dass Du Probleme mit der Stimme hast.

    Viele Grüße
    Notka

    Naja von einmal Königin der Nacht singen hat noch niemand Knötchen bekommen, jetzt lasst mal die Kirche im Dorf.
    Ich sing die Königin der Nacht auch ab und zu zum einsingen und meiner Stimme gehts gut, denn ich lasse die Töne die nicht kommen wollen einfach weg. Kein Druck, nichts.

    Wichtig ist, dass man nichts erzwingt. Wenn Töne nicht da sind ohne ich schwellen wollen dann wollen sie eben nicht.

    Es geht darum, dass man nicht konstant über Monate versuchen sollte Töne in der dreigestrichenen Lage zu erzwingen, die vielleicht erst im Ansatz da sind. Davon bekommt man nämlich Knötchen und nicht von der Literatur an sich.



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 04.06.2008, 14:19


    Hallo Fliu,

    muss mal ein bisschen off-topic schreiben, aber den Entschluss, das Vorsingen abzusagen, finde ich aus den genannten Gründen auch gut.

    wir scheinen ja so einige Gemeinsamkeiten zu haben, was die Stimme betrifft, nur weiß ich mittlerweile immerhin, dass ich Sopran bin. Aber diese Unsicherheit kenne ich nur allzu gut und sie kann echt zermürbend sein. Aber wie Eponine schon sagte, es gibt eben diese hybriden Stimmtypen und ich bin eben ein schwererer Sopran, der auch hin und wieder mal im lyrischen Mezzorepertoire wildert. Aber ich kann auch gut "schummeln", ein wenig die Stimme abdunkeln, die Stütze besonders in der Tiefe vernachlässigen und schon klinge ich nach Mezzo, was ja aber nicht Sinn der Sache ist.
    Aber das nur am Rande...

    Ich habe übrigens ganz ähnliche Probleme wie Du, ständig Erkältungen, die sich dann zu Kehlkopfentzündugnen und so nem Schmu ausweiten (zum Glück sind meine Stimmbänder nicht in Mitleidenschaft gezogen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht von stimmlicher Überanstrengung kommt, da ich vor meinen jetzigen Beschwerden eh kaum gesungen habe). Ich hab dann auch ewig Allergietests gemacht, die bis auf eine leichte Hausstauballergie, die aber nicht allein für den ganzn Mist verantwortlich sein kann, aber nichts ergeben haben. Und die Antibiotika haben auch nur meine Entzündungen in den Nebenhöhlen bekämpft, der Hals ist immer noch rot und ich hab diesen lästigen Hustenreiz. Der Stimme geht es täglich besser ,aber das Singen werde ich erstmal noch lassen. Meine HNO hat jetzt den Verdacht auf Reflux geäußert, was nicht abwegig ist, da ich häufiger an Sodbrennen leide und die Symptome halt auch passen. Vielleicht ist das ja mal die Lösung meiner Probleme...

    Nen anderen Job zu suchen wäre auch ne Maßnahme ... hier rege ich mich viel zu oft unnötig auf...

    LG

    Contessa



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 04.06.2008, 15:19


    Mich würde mal interessieren, woran es liegt, dass manche Sänger nie irgendwelche physilogischen Probleme mit ihrer Stimme habe und Andere wiederum dauernd. Gibt es dazu Studien?
    Ist das Veranlagung? Robustheit aus den Genen?
    Stimmhygiene?
    Oder Psychologie?

    Ich selbst bin ein Fall, der zwar psychosomatisch sehr sensibel reagieren kann, aber in all den Jahren ausser bei richtigen Erkältungskrankheiten(und auch das eher selten) noch nie irgendwelche Stimmband/Hals/ Nasen etc Probleme hatte.

    Und ich habe wahrlich lange Zeit nicht die richtige Literatur gesungen, aber auch die Königin der Nacht oder Aida konnten meine Stimmbänder nicht kleinkriegen.

    Ist das eine Ausnahme und einfach eine glückliche Veranlagung?
    Oder kann man z.B. in Califonias und Vitellias Fall da auch aktiv etwas zur Stärkung der Stimme tun?
    Meine Lehrerin, die dann all die falsche Literatur ausbaden musste, hat gemeint, das sei bei mir insbesondere der richtige Körper-Instinkt gewesen, einfach Alles als Soubrette gezwitschert zu haben und nie auf die dramatische Tube zu drücken.

    Aber auch Leute, die guten Untericht bekommen und im richtigen Fach singen, sind ja offenbar manchmal total empfindlich .
    Woran liegt sowas?

    Melusine



    Re: Besuch beim Phoniater

    Lux - 04.06.2008, 17:12


    So unterschiedlich kann es gehen: ich bin ein klassisches Opfer meiner Psyche und mir schlaegt jeder Stress direkt auf den Koerper, und auf manche Bereiche am liebsten (Muskeln, Stimme). Ich denke, den Stressfaktor darf man nie vernachlaessigen - manche koennen damit besser umgehen (oder finden leicht entsprechende Strategien) und manchen schlaegt das direkt auf die Gesundheit.

    Das Problem ist, dass es ein Teufelskreis ist. Bei Verspannungen zB gewoehnt man sich Ausgleichshaltungen an, die dann wieder Verspannungen ausloesen. Auch das kann auf die Stimme schlagen. Oder man ist schnell heiser, entwickelt Panik und belastet damit Koerper und Immunsystem noch mehr...

    Und gerade als Saenger ist man ja doch sehr koerperverbunden. Daher denke ich, dass eine psychisch induzierte Abwaertsspirale da sehr viel leichter beginnt (gerade wenn es auch Beruf ist / werden soll).
    Technik, generelle Konstitution, Ueberanstrengung, ... als externe Faktoren sind natuerlich auch noch zu beruecksichtigen...



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 04.06.2008, 18:18


    Liebe Lux, auf den Körper schlägt mir auch alles sofort, aber eben nciht auf die Stimmbänder, sondern auf andere Organe.
    In etlichen Sängerbiographien kann man lesen, dass man eine eiserne Gesundheit braucht um, diesen Beruf auszuüben. Ich bin z.B. gerade bei den Memoiren der Christa Ludwig, die fast ihr gesamtes soziales Leben um des Berufs willen quasi aufgab und sich immer nur zurückzog, vor erkältungen hüten musste und niemals mit Anderen feiern konnte/wollte.
    Zu dem Singen selbst kommen ja noc hdie Resien, Flugzeuge mit Klimaanlagen, zugigen oder überhitzten Proben-sie beschreibt das sehr eindringlich.
    Andere wiederum plädieren total dagegen , sich in Watte zu packen, weil das nur Hysterie erzeuge und dann erst recht alle Krankheiten anzieht.
    In jedem Fall ist es schon ein Balanceakt, da seinen eigenen Weg zu finden.

    Die Psyche spielt m.E. eien ganz entscheidende Rolle. aber bei Jedem schlägt sie an anderen Stellen durch. Wenn das bei Sängern nun ausgerechnet die Stimmbänder sind, denkt man unwillkürlich an sich selbst erfüllende negative Imaginationen.
    Wenn aber nun tatsächlich organische Schäden vorliegen-wie soll man da eines vom Anderen unterscheiden?
    Melusine



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 04.06.2008, 18:24


    Ich glaube, dass bei mir im Moment mehrere Faktoren dafür verantwortlich sein könnten, warum meine Stimme nicht so will... ich komme mit dem Lernen nicht hinterher, habe das Gefühl, die Referate nicht rechtzeitig fertig zu bekommen, komm noch nicht gut mit der totalen Selbstständigkeit im Studium klar, wo kein Lehrer sagt "so, jetzt macht ihr das als Hausaufgabe und nächste Stunde überprüf ich das", sondern ich muss mich selbst dazu zwingen, immer fleißig dabei zu sein, sonst verpass ich den Anschluss, dann noch ein Wechselbad der Gefühle auf Emotionaler Ebene und dann die Umstellung von einem GEsangslehrER, der a) natürlicherweise eine ganz andere Stimme hat, den ich also auch nicht imitieren kann, und b)der auch ganz andere Übungen mit mir gemacht hat, und dann eben nie angezweifelt hat, dass ich die Höhe habe, auch wenn sie nicht immer kommt, aus welchem Grund auch immer. Ich weiß, es kommt nich allein darauf an, aber wenn man in der allerersten Gesangstunde beim neuen Lehrer gesagt bekommt "du bist ne Soubrette eigentlich, aber du hast zu wenig Höhe", weil ich an dem Tag nur bis d3 mit ihr gesungen habe, und ich denke, Hallo? - da ist ja noch mehr, und das müsste sie auch am Stimmklang hören, man muss ja nicht alle Töne singen , die im Umfang enthalten sind, um zu hören, ob man ne hohe oder tiefe Stimme hat, und damit hat sie mich gleich vom ersten Moment an verunsichert... dazu kam dann noch, dass sie sehr direkt ist und ich mich einfach erst an ihre Art gewöhnen muss... und dann ist es halt anders, wenn man vorher Jahrelang ganz gemütlich zum Gesangsuntericht maschiert ist, und dann plötzlich von einem Seminar zum Gesangsunterricht hetzen muss, in den 4.Stock rennen, weil der Aufzug nur für Schlagzeuger gedacht ist und man dann eh schon total ausgepowert ist... ich werde es ihr aber auch selbst nochmal genau so erklären, vielleicht hat sie dann mehr Verständnis (oder bessergesagt, ich fühle mich dann verstanden, denn vielleicht hat sie ja Verständnis, nur ich merke es nicht)...
    Gestern hab ich wieder versucht, ein paar einfache Einsingübungen zu machen (Summen etc)... und ich hatte wieder das Gefühl, dass total viel Luft über der stimme ist, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob es daran liegt, dass ich jetzt 3 Wochen nicht mehr intensiv geübt habe, aus Angst, mir was kaputt zu machen. Vielleicht sollte ich mir irgendwie einreden, dass ich gesund bin und dann versuchen, ganz ohne Vorurteile an meine Stimme zu gehen und dann klappt es doch wieder gut? Es stimmt, ich merke jedes bisschen WEtterumstellung und Trockenheit im Hals sofort und das ist dann ein ekliges GEfühl beim Singen, ist das bei euch anderen echt nicht so? Vielleicht liegt es auch daran, dass die Stimme einer Soubrette empfindlicher ist, als die eines lyrischen (Koloratur)soprans, wie bei dir, Melusine! Wenn du wirklich robustere Stimmbänder hast, dann wär das ja logisch, weil mich so Hämmer wie Aida sicher ruinieren würden! Ich merk das beim SChauspiel-Seminar, da werden wir immer dazu aufgefordert, so tief wie möglich und so kräftig und laut wie möglcih zu sprechen, und da die meisten sehr tiefe Stimmen haben, muss ich echt aufpassen, dass ich nicht zu sehr auf den Kehlkopf drücke, um genauso klingen zu wollen.



    Re: Besuch beim Phoniater

    Rosenkavalier - 04.06.2008, 19:22


    Sicher gibt es robuste Stimmen und empfindliche - ist ja mit dem Rest des Organismus auch so.... Mir sagt man z.B. nach, dass ich IMMER singen kann. Ist nicht ganz richtig, weil auch ich schonmal nach einem langwierigen Husten Ödeme auf den Stimmbändern hatte - aber im Großen und Ganzen klappte es meist, insbesondere im Ernstfall bei Konzerten.
    Allerdings reagiere ich allergisch auf Mottenpapier, da macht die Stimme total zu :roll: - da kommen dann nur noch drei Töne Mittellage und sonst nichts mehr...

    Ich weiß, das klingt jetzt wieder nach erhobenem Zeigefinger, aber wenn die Stimme beim kleinsten Anzeichen von Stress negativ beeinflusst wird, dann sollte man seinen Berufswunsch lieber nochmal überdenken.....Gerade zu Beginn wird es immer wieder Stress mit Vorsingen, Wettbewerben, Prüfungen u.ä. geben. Und wie in jedem Beruf muss man seine Kenntnisse und Fähigkeiten auch unter schwierigen Umständen abrufen können.
    Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Eigenwahrnehmung meist schlechter ist als das, was bei den Zuhörern ankommt.
    Vielleicht sollte man sich auch nicht ständig nur Gedanken ums Singen machen.....Sowas kann auch schnell zur Neurose werden!

    LG
    Rosenkavalier



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 04.06.2008, 22:11


    Ich kenne eine Sängerin, die hat mit Kehlkopf-Entzündung Jugend Musiziert-Wettbewerb gewonnen... mit 23 Punkten! Die hat sich dann Ibuproqhen oder sowas reingepfiffen, und dann losgeträllert... und die hat keine schwere Stimme, sondern eine sehr leichte... also kann es daran wohl nicht liegen, ist dann wohl doch eher von Mensch zu Mensch verschieden... ich bin ja nicht immer so, ich habe monatelang ohne das kleinste Bisschen durchgesungen, habe mein Pensum von mindestens 2 Stunden am Tag erfüllt, mir ging es top, als die Aufnahmeprüfung näher rückte, kam auf einmal dieser unerklärliche Reizhusten, aber meine Stimme war nicht belegt, daher konnte ich trotzdem vorsingen und es hat dann ja auch geklappt, ich hab mich dann einfach nicht irritieren lassen... das war sicher auch psychosomatisch, das Husten, aber ich hab es trotzdem durchgezogen... normaler Weise würde ich jetzt auch einfach auf meine Lehrerin , die nichts besorgniserregendes gehört hat, und die Ärztin, die nichts gefunden hat, hören, warum sllte ich auch nicht?! Aber wenn es nunmal einen FAll in meinem Freundeskreis gibt, bei der das auch so war, Lehrer und 2 Ärzte haben nichts gefunden bzw gehört, ausser wenn man halt mal was technisch falsch macht, und dann korrigieren muss, wie es ja normal ist, und dann beim 3.Arzt kam auf einmal die Sache mit den Knötchen raus... ich will nicht damit sagen, dass ich das jetzt auch haben muss, aber garantiert mir einer, dass es nicht so ist? Und wenn ich dann einfach weitermache und sie sich irgendwann verhärten würden... das wäre dann wirklich leichtsinnig! Aber natürlich ist die Gefahr groß, dass man sich etwas so lange einredet, bis man es wirklich spürt... und vllt hat mein Unterbewusstsein auch gedacht :"Hoppla, die Vitellia hat beim gleichen LEhrer Unterricht wie du und die glichen Gesangstechnik und jetzt Knötchen, ausserdem habt ihr zusammen zu schwere Stücke gesungen... hoffentlich hast du jett nicht auch welche!"... und dann "will" mein Körper das auch fühlen... und dabei ist da vllt wirklich nichts... darum versuche ich jetzt, es nicht mehr zu denken, vllt geht es dann wirklich weg...
    Ach ja, noch was zu Uralt: ich sehe Vitellia nicht als Konkurrentin, das hast du falsch verstanden, mit Konkurrenz meinte ich eher solche, wie die, die bei Jugend Musiziert trotz Kehlkopfentzündung gewonnen hat, Leute, die schon mit 12 ihren ersten JuMu-wettbewerb gewonnen haben, die technisch eh schon weiter sind, und dann vllt auch weniger belastbarer, und die eben alles singen können, das ganze Sopran-FAch rauf und runter, und ich dann am Ende vllt nur so ganz leichte Nebenrollen... aber daran kann man ja dann auch nichts ändern... und wenn ich das jetzt zu früh schon singen will, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dss ich es später gut singen kann, nicht mehr so hoch... da habt ihr schon Recht, ich muss es mir nur immer wieder vor Augen halten! Und darum war die Sache mit Vitellia auch für mich ein Warnschuss, dass ich mich nicht mehr an so schweres Zeug ranwage, bevor meine Lehrerin mir dazu rät!
    Ich meine, ich kann mich ja damit trösten, dass ich es früher oder später singen kann!
    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    Notka - 04.06.2008, 23:23

    Re: Besuch beim Phoniater
    LaGioconda hat folgendes geschrieben:Notka hat folgendes geschrieben:Califonia hat folgendes geschrieben:Hallihallo,

    ihr wisst ja noch, dass ich beim Abschlusskonzert in Kriftel auf einmal Probleme mit der Stimme hatte, als würden die Stimmbänder nicht richtig schließen, der Klang war viel leiser und auch heiser...

    ...als ich wärend des Workshops so größenwahnsinnig war und mit Vitellia zusammen Königin der NAcht etc vor mich hingesungen habe...


    Kein Wunder, dass Du Probleme mit der Stimme hast.

    Viele Grüße
    Notka

    Naja von einmal Königin der Nacht singen hat noch niemand Knötchen bekommen, jetzt lasst mal die Kirche im Dorf.
    Ich sing die Königin der Nacht auch ab und zu zum einsingen und meiner Stimme gehts gut, denn ich lasse die Töne die nicht kommen wollen einfach weg. Kein Druck, nichts.



    Wir sind alle Superstars :wink:

    Viele Grüße
    Notka



    Re: Besuch beim Phoniater

    Lux - 05.06.2008, 08:21


    Hallo California,

    hast Du schonmal ueberlegt vielleicht auf homoeopathischer Ebene was zu machen? Ist natuerlich ein bisschen eine Glaubensfrage, aber ich habe damit allgemein sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein guter Homoeopath wird Dir nach ausfuehrlicher Beratung sowohl zur Staerkung Deiner koerperlichen Konstitution als auch zur Unterstuetzung der Psyche das richtige "Programm" zusammenstellen. Ich kann nur raten das mal zu probieren! Gerade wenn herkoemmliche Medizin keine koerperlichen Ursachen feststellen kann...

    LG Lux



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 05.06.2008, 10:24


    Califonia hat folgendes geschrieben:Ich kenne eine Sängerin, die hat mit Kehlkopf-Entzündung Jugend Musiziert-Wettbewerb gewonnen... mit 23 Punkten! Die hat sich dann Ibuproqhen oder sowas reingepfiffen, und dann losgeträllert... Califonia

    Ach, ich hab auch schon mal ein d3 (nebst längerer Arie) mit einer dicken Erkältung kurz vor Kehlkopfentzündung hingelegt (nicht ausgehalten, aber immerhin) -es geht doch nichts über eine halbsolide Gesangstechnik :roll: - und Gott seis gedankt, dass meine Stimmbänder davon keine Schäden davon getragen haben. Aber sowas würde ich nie und nimmer als Vorbild nehmen und ich würde es auch nicht wieder tun. Damit tut man sich echt keinen Gefallen...

    Califonia hat folgendes geschrieben:
    Ach ja, noch was zu Uralt: ich sehe Vitellia nicht als Konkurrentin, das hast du falsch verstanden, mit Konkurrenz meinte ich eher solche, wie die, die bei Jugend Musiziert trotz Kehlkopfentzündung gewonnen hat, Leute, die schon mit 12 ihren ersten JuMu-wettbewerb gewonnen haben, die technisch eh schon weiter sind, und dann vllt auch weniger belastbarer, und die eben alles singen können, das ganze Sopran-FAch rauf und runter, und ich dann am Ende vllt nur so ganz leichte Nebenrollen...

    Ich will ja nicht bestreiten, dass es solche Ausnahmetalente gibt, aber "das ganze Sopranfach rauf und runter singen" können wohl nur die wenigsten, ohne Schäden davon zu tragen. Ich hab ja nun das Glück, dass meine Stimme ein relativ breites Feld abdeckt, aber es gibt definitiv Grenzen ... und ich wage zu behaupten, dass viele dieser so genannten Ausnahmetalente auch ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwinden.

    Califonia hat folgendes geschrieben:
    aber daran kann man ja dann auch nichts ändern... und wenn ich das jetzt zu früh schon singen will, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dss ich es später gut singen kann, nicht mehr so hoch... da habt ihr schon Recht, ich muss es mir nur immer wieder vor Augen halten! Und darum war die Sache mit Vitellia auch für mich ein Warnschuss, dass ich mich nicht mehr an so schweres Zeug ranwage, bevor meine Lehrerin mir dazu rät!

    Das ist, denke ich die richtige Einstellung. Und auch wenn der Trend immer mehr zu jünger, höher, weiter, schneller geht. Wäre es nicht irgendwie auch traurig, wenn Du jetzt schon alle Hammerarien singen könntest und gar nichts Neues mehr zu lernen hättest?

    Die Gefahr, in zu gr0ße Schuhe hineingepresst zu werden, ist heute im dem Geschäft eh schon groß, Sänger mit schönen lyrischen Stimmen, die dann aus Personalmangel, eigenem Ehrgeiz oder anderen Gründen zu schwere Partien übernehmen müssen oder wollen, gibt es echt schon genug.

    LG

    Contessa



    Re: Besuch beim Phoniater

    Rosenkavalier - 05.06.2008, 12:48


    Lux hat folgendes geschrieben:Hallo California,

    hast Du schonmal ueberlegt vielleicht auf homoeopathischer Ebene was zu machen? Ist natuerlich ein bisschen eine Glaubensfrage, aber ich habe damit allgemein sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein guter Homoeopath wird Dir nach ausfuehrlicher Beratung sowohl zur Staerkung Deiner koerperlichen Konstitution als auch zur Unterstuetzung der Psyche das richtige "Programm" zusammenstellen. Ich kann nur raten das mal zu probieren! Gerade wenn herkoemmliche Medizin keine koerperlichen Ursachen feststellen kann...

    LG Lux

    Ich bin auch ein großer Fan der Homöopathie. Allerdings sollte man nicht mit der Einstellung rangehen, ich MUSS daran glauben. Bei mir haben sogar Maßnahmen geholfen, denen ich sehr skeptisch gegenüber stand....
    Meine Schwester hat mit Unterstützung durch homöopathische Mittel sogar ihre Panikattacken in Griff bekommen.

    LG
    Rosenkavalier



    Re: Besuch beim Phoniater

    Lux - 05.06.2008, 13:03


    Das ist richtig, man MUSS nicht dran glauben, aber um es auszuprobieren, muss doch mindestens eine gewisse Neugier da sein :D frueher fand ich das immer irgendwie doof und hab es trotzdem mal probiert - nach dem Motto "schadet ja nicht" und es wirkt. Aber Du hast Recht - auch mit Zweifeln sollte man sich ruhig mal einen Ruck geben und was alternatives ausprobieren. Eigentlich hab ich bisher alle meine Wehwehchen (chronische Rueckenschmerzen, schubweise Gelenkschmerzen, Nierenprobleme, ..) ausschliesslich ueber alternative Methoden angegriffen gekriegt (neben Homoeopathie auch Rolfing, Osteopathie und diverse Entspannungs- und andere Koerpertechniken). Und fuer meinen Reflux werde ich wohl demnaechst auch wieder nach alternativem Rat suchen...



    Re: Besuch beim Phoniater

    Fliu - 05.06.2008, 19:10


    Contessa hat folgendes geschrieben:
    Ich habe übrigens ganz ähnliche Probleme wie Du, ständig Erkältungen, die sich dann zu Kehlkopfentzündugnen und so nem Schmu ausweiten (zum Glück sind meine Stimmbänder nicht in Mitleidenschaft gezogen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht von stimmlicher Überanstrengung kommt, da ich vor meinen jetzigen Beschwerden eh kaum gesungen habe). Ich hab dann auch ewig Allergietests gemacht, die bis auf eine leichte Hausstauballergie, die aber nicht allein für den ganzn Mist verantwortlich sein kann, aber nichts ergeben haben. Und die Antibiotika haben auch nur meine Entzündungen in den Nebenhöhlen bekämpft, der Hals ist immer noch rot und ich hab diesen lästigen Hustenreiz. Der Stimme geht es täglich besser ,aber das Singen werde ich erstmal noch lassen. Meine HNO hat jetzt den Verdacht auf Reflux geäußert, was nicht abwegig ist, da ich häufiger an Sodbrennen leide und die Symptome halt auch passen. Vielleicht ist das ja mal die Lösung meiner Probleme...
    Oje, sowas ist echt lästig. Aber Reflux wär da wirklich naheliegend... mich hat der HNO auch gleich gefragt, ob ich Sodbrennen habe, aber auf mein "Nein" hat er das dann wohl gleich ausgeschlossen. Hoffentlich stimmts auch.
    Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass sich deine Probleme bald in Wohlgefallen auflösen :wink:



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 05.06.2008, 22:04


    Ich nehm hauptsächlich Homöopathische Medikamente, im Moment nehm ich Propolis-Bonbons, ist zwar glaub ich nicht homöopathisch, aber sonst nehm ich noch Toxiloges oder so...
    ich bin am WE bei meinen Eltern und in deren Nachbarschaft wohnt ne Heilpraktikerin, vllt weiß die Rat... Danke für den Tipp, Lux.. :-)

    Ach ja, heut konnt ich wieder bissl üben, Cherubina ist Zeugin^^. lief auch ganz gut wieder! Ich glaub, das war echt ne psychische Sache!

    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    Lux - 06.06.2008, 08:27


    Fliu hat folgendes geschrieben:
    Oje, sowas ist echt lästig. Aber Reflux wär da wirklich naheliegend... mich hat der HNO auch gleich gefragt, ob ich Sodbrennen habe, aber auf mein "Nein" hat er das dann wohl gleich ausgeschlossen. Hoffentlich stimmts auch.
    Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass sich deine Probleme bald in Wohlgefallen auflösen :wink:

    Was offenbar viele HNOs noch nicht kapiert haben, ist dass man durchaus unbemerkten Reflux haben kann, der sich zB auf Stimme, Nebenhoehlen, Lungen usw. auswirkt, aber nicht direkt als Schmerz in Magen oder Speiseroehre zu fuehlen ist. Es muss ja nicht literweise fliessen, ein paar hochgetragene Troepfchen Magensaeure taeglich reichen voellig aus, um andere Bereiche zu beschaedigen, und da merkt man in der Speiseroehre noch nix...



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 06.06.2008, 09:41


    Hallo Fliu, hallo Lux,

    genau das meinte meine HNO-Ärztin ja auch, die Beschwerden können sich durch Sodbrennen u.ä. zeigen, müssen es aber nicht. Ich nehme jetzt übrigens seit 2 Tagen Säureblocker und es geht mir schon viel besser, auch stimmlich. Nach ca. 3 Wochen Husten ist zwar alles noch etwas verschleimt und mein Bronchialsystem reagiert etwas überempfindlich (z. B wenn ich was Krümeliges esse), aber ich konnte gestern bei unserem Quartett, wo ich meistens eh nur in einer sehr moderaten Lage singe (selten mal über e2 hinaus) schon wieder ohne Probleme mitträllern. Jetzt werde ich mich so langsam mal wieder daran machen, vorsichtige Übungen zu singen und mich dann über Lied und Händel- und Mozartarien so langsam wieder an die schwereren Sachen heran arbeiten.

    Liebe Grüße

    Contessa



    Re: Besuch beim Phoniater

    Lux - 06.06.2008, 09:53


    Freut mich, dass es Dir besser geht! Bei mir wirken die Medikamente derzeit eher maessig, hatte gestern sehr heftige Probleme, die aber auch mit daran liegen, dass mich meine GL trotz der Angeschlagenheit deutlich ueberbeansprucht hat...
    Ich nehm meine Tablette abends (Protonenpumpenhemmer) und gegen Mittag tuts meist wieder weh :(



    Re: Besuch beim Phoniater

    Fliu - 06.06.2008, 22:27


    Lux hat folgendes geschrieben:
    Was offenbar viele HNOs noch nicht kapiert haben, ist dass man durchaus unbemerkten Reflux haben kann, der sich zB auf Stimme, Nebenhoehlen, Lungen usw. auswirkt, aber nicht direkt als Schmerz in Magen oder Speiseroehre zu fuehlen ist. Es muss ja nicht literweise fliessen, ein paar hochgetragene Troepfchen Magensaeure taeglich reichen voellig aus, um andere Bereiche zu beschaedigen, und da merkt man in der Speiseroehre noch nix...
    Danke für den Hinweis, ich hatte das auch so ähnlich im Kopf, war mir aber nicht sicher. Ich werd das mit dem Reflux auf jeden Fall im Hinterkopf behalten und den HNO auch auf Säureblocker ansprechen, sollte sich nichts ändern!



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 19.06.2008, 21:49


    Ich glaube mittlerweile auch, dass es bei mir alles mehr Einbildung (bzw psychosomatisch) war, weil ich nach der AP-Woche auf einmal wieder ganz normal singen konnte, als wär nichts gewesen! Habt ihr ne Idee, was man gegen so psycho-somatische Probleme tun kann? Wär ja echt ätzend, wenn mich das bei jeder Prüfung erwischen würde! Das seltsame ist, dass ich oft garnicht merke, dass ich aufgeregt bin, sondern denke, es wär wirklich ne Erkältung, weil es sich genauso anfühlt! Mit Lampenfieber hab ich mitlerweile garkeine Probleme mehr, sogar als ich erkältet ein Konzert singen musste, war ich die Ruhe selbst, früher hatte ich immer zittrige Hände, dass ich immer ohne Mappe singen musste, dass es nicht so auffiel *lol*

    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    melusine - 20.06.2008, 08:05


    Liebe Califonia,
    ich finde es ganz normal, dass man vor Prüfungen mehr Angst und Aufregung hat als vor Konzerten. Schliesslich wird man bei Konzerten vom Publikum nciht in allen technischen Einzelheiten auseinandergenommen, sondern es geht um den Gesamteindruck, den die Leute haben und da sind sehr oft ganz andere Dinge entscheidend als ein genau placierter Ton.
    Prüfungen entscheiden zum Teil über unsere Zukunft im Gesang, Konzerte können auch mal daneben gehen ohne dann wegweisende Folgen zu haben. Ein Konzertpublikum schlägt Dir auch nciht jeden Fehler um die Ohren, hört ihn manchmal sogar nichtmal, die Jury dagegen notiert fein säuberlcih Alles .
    Ich habe schon preisgekrönte (von einer Jury) Sänger erlebt, die das Publikum nicht mochte und umgekehrt. Zum Beispiel neulich wieder in Brüssel.
    Das sind also zwei Paar schuhe und da darf deine Reaktion auch dann verschieden sein-mir geht es genauso!
    Ich habe jetzt im Juni einen Turbo-Monat mit zwei Prüfungen und vier Konzerten und ich kann Dir sagen, dass ich schon so weit bin, dass ich mich auf die Konzerte richtig freue (trotz Lampenfiebers), während ich bei den Prüfungen weiter nur Bauchweh habe!


    Was ich ganz entscheidenend finde für deine Psychosomatik, ist die Selbsterkenntnis, dass es eben Psychosomatik ist und sonst ncihts. Damit nimmst du den Druck weg, du könntest stimmlich , organisch krank sein .
    Bist du nciht und fertig-ist doch klasse oder?

    Der Nachteil ist, dass es dann keine Entschuldigung mehr für schlechtes Singen gibt . Nichts anderes ist nämlich all dieses Krankheitsgesuche bei vielen Sängern. "Tut mir leid, ich bin ja nur indisponiert, in Wahrheit singe ich viel besser...." hört man ja ständig überall.
    Da kann ich meistens nur noch drüber lachen, obschon ich es natürlich gut verstehe.
    Entweder man singt oder man singt nciht, dazwischen gibt es ncihts und wenn man singt, dann gibt es keine Entschuldigung für die Töne die da raus kommen. Sie sind so, weil man eben noch nciht besser kann; Das ist die Wahrheit, die man leider akzeptieren muss.
    Wenn man sich das mal ganz klar macht, ist schon viel Druck weg. Dann kann man sich nämlich z.B. immer noch entscheiden , nicht zu singen.

    Aber: wer irgendwann mal gut singen will, muss sich auch erlauben können, klein anzufangen und nciht so gut zu singen, um eben Erfahrungen zu sammeln.Wenn man wartet bis man perfekt ist, singt man niemals.
    Und dann natürlich-ganz wichtig- aus den jeweiligen Erfahrungen lernen. Ganz realistisch.
    Du hast eine sehr patente Lehrerin, bei der Du sicher gut weiterkommen kannst und die Du immer bitten solltest, offen und ehrlich zu Dir zu sein und nicht zu schonen.
    Enttäuschungen bei Prüfungen dürfen uns nicht so aus den Schuhen werfen, dass man sogar glaubt krank sein zu müssen, um das"Versagen" vor sich selbst zu entschuldigen.
    Wenn wir die Schritte machen, die im Moment gut und richtig sind, sind solche Enttäuschungen auch nur ganz selten.
    Lieben Gruss
    Melusine



    Re: Besuch beim Phoniater

    Califonia - 20.06.2008, 18:47


    Da geb ich dir Recht, ich seh das auch so, darum hab ich auch mittlerweile kein Problem, vor Leuten zu singen, weil ich mir sage, ok, ich bin noch lange nicht perfekt, aber das werde ich nur, wenn ich trainiere, und von Auftritt zu Auftritt sicherer werde. Das fällt mir vielleicht auch desewgen nicht so schwer, weil ich weiß, dass den Leuten meine Stimme gefällt und weil ich von verschiedenen Seiten Talent bestätigt bekommen habe (sogar die Phoniaterin hier in Frankfurt meinte, sie hätte selten so glatt und ebenmßig schließende Stimmbänder gesehen, und das, obwohl bei der Untersuchung ja immer ein Fremdkörper stört), so dass ich eigentlich keine Angst haben muss, meine Stimme zu präsentieren (mittlerweile ist das auch bei mir angekommen^^), aber ich glaube, ich hatte deswegen so Angst, weil meine Lehrerin von Anfang an meinte, es sei nicht so geschickt, so kurz nach einem Lehrerwechsel schon eine Aufnahmeprüfung zu machen, weil ich mich erst aklimatisieren muss und auch die Stücke fand sie nicht ratsam, die ich ursprünglich für die Prüfung gedacht hatte, und wenn man das weiß, dann ist man glaub ich schon blockiert. WEnn sie mich jetzt total bestärkt hätte in meinem Vorhaben, dann wäre ich vielleicht auch lockerer gewesen, so kann man vielleicht sagen, das mein Körper etwas verhindert hat, was eh nicht so gut geworden wäre?
    Noch was zu der SChließung von den Stimmbändern (zwar off-topic, aber heute aktuell gehört):
    Die Ärztin meinte, dass man wohl am Schließen der Stimmbänder (schnell, langsam, gebogen, glatt) eher die Höhe und Leichtigkeit (bzw Schwere) der STimme erkennen könne, als an der Länge, da da kein so großer, mit bloßem Auge erkennbarer, Unterschied sei, wie beim SChließmechanismus, hast du (oder auch die anderen) schonmal was davon gehört? Es klingt eigentlich logisch, denn das erklärt ja dann, warum sich Stimmbänder schneller bewegen können (höhere Töne und schnellere Läufe), und andere nicht, träger sind, und dann eben tiefer, oder?
    Lg, Califonia



    Re: Besuch beim Phoniater

    Schneeflocke - 28.05.2010, 10:13


    Nicht um eine "Neurose" zu pflegen, aber im Verlaufe meines eigenen Gesangsunterrichtes stellte sich für mich aus diversen Gründen auch die Frage, was für einen Stimmapparat habe ich eigentlich? Sind z. B. beide Stimmlippen gleich lang? Hat der Kehlkopf Asymmetrien? Sind Stimmlippen und Kehlkopf größenmäßig in einem "stimmigen" Verhältnis zueinander? Wie sind die verschiedenen Teile dessen, was in seiner Gesamtheit als "Ansatzrohr" oder "Vokaltrakt" bezeichnet wird , zueinander proportioniert?

    Den Lehrerwechsel nahm ich zum Anlass, den Besuch bei einem Phoniater ins Auge zu fassen. Meine neue Lehrerin meinte allerdings zunächst, da müsse ich nicht hin, ich hätte keine Stimmprobleme, die stimmlichen "Mängel" seien rein technischer Natur. Das "Instrument" Stimme müsse erst mal gebaut werden, dafür brauche man Zeit und Geduld.

    Nun ja, es ging weitere Zeit ins Land, und wenige Monate später war es genau diese Lehrerin die mir riet, nun doch mal einen Phoniater aufzusuchen. Der konnte mich jedoch gar nicht untersuchen, jedenfalls nicht die oben angeführten Fragen betreffend, denn die Untersuchung (Stroboskopie) war schlichtweg nicht möglich. Ich sollte mit weit geöffnetem Rachen und heraus gestreckter Zunge einen Ton von mir geben, aber das funktionierte überhaupt nicht, und das Untersuchungsgerät in meinem Mund verursachte sofortigen Würgereiz. Es war nicht mal möglich, Kehle und Stimmlippen überhaupt ins Blickfeld des Untersuchungsgerätes zu bekommen. Nix zu machen!

    Oder doch? Kann man das irgendwie trainieren? Ich kenne eine Vor-Form dieser Untersuchung vom "normalen" Hausarzt, wenn der sich den Rachen anschauen will, dann soll man die Zunge rausstrecken und "A" sagen, aber das habe ich auch nie können. Ich kann so nur "leer" atmen, aber keinerlei Ton produzieren. Wenn ich mich selber dabei im Spiegel ansehe und den Mundraum mit einer Taschenlampe ausleuchte, dann sehe ich wie bei dem Vorhaben, irgend einen Ton von mir zu geben, der ganze hintere Mundraum zu geht. Und die Zunge MUSS wieder nach hinten, sonst geht einfach gar nichts.

    Wie lässt sich das ändern? Kann man das überhaupt ändern, oder ist so etwas anatomisch bedingt? Oder wäre das ein Fall für eine (vermutlich langwierige) logopädische Behandlung wenn bei jeglicher Tonbildung Mund-/Zungen-/Rachen-/Halsmuskeln aktiviert werden die eigentlich gar nichts zu tun haben sollten?

    Schneeflocke



    Re: Besuch beim Phoniater

    Eponine - 28.05.2010, 12:58


    stroboskopie ist immer unangenehm, da musst du dir keine gedanken machen, dass der wuergereflex unnormal waere.

    wenn er allerdings so stark ist, dass die untersuchung unmoeglich wird, kann der untersuchende arzt ein anaesthetikum auf die rachenschleimhaut aufspruehen, ist das bei dir nicht gemacht worden?



    Re: Besuch beim Phoniater

    Schneeflocke - 01.06.2010, 10:23


    Nein, das ist nicht gemacht worden. Statt dessen wurde noch versucht, eine biegsame Röhre die vorne ein kleines Sichtgerät hat durch eines meiner Nasenlöcher zu schieben. Angeblich kann man auch von der Nasenhöhle her zu Kehle und Stimmlippen schauen. Klappte aber auch nicht, denn das Mittel mit dem das Nasenloch betäubt werden sollte damit man die Röhre überhaupt durchschieben kann wirkte bei mir nicht.

    Meinst Du es liegt an dem Würgereflex dass ich in der beschriebenen Weise überhaupt keinen Ton hervorbringe? Was kann man denn dagegen machen? Zuhause hab' ich kein Anästhetikum zur Hand, meines Wissens sind solche Mittel ohnehin nicht frei verkäuflich.

    Schneeflocke



    Re: Besuch beim Phoniater

    Contessa - 01.06.2010, 11:36


    Hallo Schneeflocke,

    ich kann mir gut vorstellen, dass es am Würgereflex liegt. Ich hab damit auch zu kämpfen - und ich kann (mit Spachtel im Rachen) wohl irgendwas wie chiiiii oder chaaaa rauspressen, aber ob man das als Ton bezeichnen möchte.... ich bin immer froh, wenn's vorbei ist. Und Röntgen der hinteren Backenzähne beim Zahnarzt - eine einzige Tortur!!! :roll:

    Eine Patentlösung dagegen habe ich noch nicht gefunden, habe aber festgestellt, dass es bei mir auch viel mit Stress zu tun hat. Wenn ich im Ganzen entspannter bin, ist auch der Würgereflex nicht so ausgeprägt.

    Liebe Grüße

    Vitellia



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