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Re: Nigel de Jong
blauercellersven - 16.03.2006, 08:49Nigel de Jong
"Ich bin ein Team player"
Zwar ist Nigel de Jong erst 21, dennoch kann er schon auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Ajax-Schüler, Nationalmannschaft, Champions League. Nun also Hamburg. Im Interview spricht de Jong über seine neue Herausforderung - und das erstmals auf deutsch.
Nigel de Jong kommt zum Interview-Termin geschlendert. Er grüßt auf englisch, nimmt Platz und beginnt zu erzählen. Von seinen ersten Empfindungen in der neuen Heimat, über das Verhältnis zu seinen Landsleuten Boulahrouz und van der Vaart sowie über seine nicht immer ganz leichte Kindheit. Auf halber Strecke des Interviews befinden wir uns bereits in einem Kauderwelsch aus deutsch und englisch, am Ende schließlich antwortet der 21-Jährige in einem sehr ordentlichen, von einem sympathischen, typisch niederländischen Akzent geprägten Deutsch. "Geht ja schon ganz gut", freut sich de Jong. Er versteht perfekt, und das mit dem Sprechen klappt auch immer besser. "Schon sehr bald", antwortet er selbstbewusst auf die Frage, wann er denn sein erstes Interview komplett auf deutsch geben wird. Man spürt: Der Junge will sich ganz schnell einleben. Nicht nur auf dem Platz.
Herr de Jong, Ihr Wechsel von Ajax Amsterdam zum HSV ging ja sehr rasant über die Bühne. Wie haben Sie all das empfunden?
de Jong: Es stimmt, alles ging sehr schnell. Neues Land, neue Stadt, neuer Verein - da gab es eine Menge zu klären. Es war schon alles ein bisschen hektisch, aber ich habe mich so gefreut, nach Hamburg zu kommen, dass ich all das gern ich Kauf genommen habe. Ich spüre das volle Vertrauen, die Rückendeckung. Da fällt einem solch ein Wechsel dann doch wieder sehr leicht.
Obwohl Sie das erste Mal Ihre Heimatstadt verlassen.
de Jong: Als ich sieben Jahre alt war, habe ich bei Ajax angefangen. Das prägt natürlich. Aber trotzdem wollte ich unbedingt nach Hamburg, ich wollte den nächsten Schritt machen. In der heutigen Zeit kann man nicht 18 oder 20 Jahre im gleichen Club spielen. Man sollte sich neuen Herausforderungen stellen. Dazu gehören auch ein neues Land und eine neue Kultur. Meine Zeit ist jetzt einfach gekommen, deshalb habe ich auch keine Sekunde gezögert, obwohl ich Ajax natürlich sehr verbunden bin.
Wie fühlen Sie sich denn nach den ersten Tagen in Ihrer neuen Heimat?
de Jong: Sehr gut, ich fühle mich absolut wohl. Ich glaube, in diesem Umfeld, in dieser Mannschaft kann man sich gar nicht schlecht fühlen. Außerdem besitze ich ein Telefon. Sobald mir etwas fehlt, kann ich sofort meine Familie und Freunde anrufen. Und die Strecke Hamburg - Amsterdam ist ja auch keine Weltreise. Wenn ich den Flieger nehme, bin ich in einer Stunde da.
Und in Hamburg sind Sie ja auch nicht allein.
de Jong: Eben. Meine Freundin Winonah kommt mit mir, wir suchen gerade eine Wohnung.
Stand von Anfang an fest, dass sie mit nach Hamburg zieht?
de Jong: Ich habe es mir gewünscht. Und zum Glück stand es für sie auch sofort fest. Wir sind jetzt seit zwei Jahren zusammen und ich bin wirklich sehr froh, dass Winonah mit mir nach Hamburg zieht. Ich bin nun mal Fußballprofi und das bedeutet eben auch, dass man hin und wieder mal die Stadt wechselt. Wenn die Freundin, die ja schließlich auch ihre Familie und Freunde zurück lässt, da mitmacht, dann ist das schon ein schönes Gefühl.
Und im Notfall sind ja auch noch Ihre beiden Landsmänner da.
de Jong: Ja, Boula und Rafael - es ist wirklich eine tolle Sache, dass ich jetzt mit den beiden zusammenspiele. Wir verstehen uns sehr gut, Khalid hat mir ja auch wochenlang vom HSV vorgeschwärmt und mich gedrängt, hierher zu kommen. Und für unseren Bondscoach Marco van Basten ist es so natürlich auch einfacher. Er muss jetzt nicht mehr ganz soviel durch Europa jetten, um alle Spieler zu beobachten. Beim HSV hat er gleich drei auf einen Schlag, da lohnt sich der Hamburg-Besuch richtig.
Waren Khalid Boulahrouz und Rafael van der Vaart für Sie auch ein Grund, nach Hamburg zu wechseln?
de Jong: Es ist toll, mit den beiden zusammen zu spielen, ein schöner Nebeneffekt. In erster Linie achtet man bei solch einer wichtigen Entscheidung aber auf andere Punkte, allen voran natürlich die sportliche Perspektive. Deshalb bin ich hier.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer hat bei Ihrer offiziellen Vorstellung Ihre Reife gelobt. Dabei sind Sie erst 21 Jahre alt.
de Jong: Ich habe schon häufig gehört, dass ich einen älteren Eindruck mache. Das ist aber keine Show, so bin ich eben. Natürlich möchte ich bei allem, was ich tue, Spaß haben. Ich weiß aber eben auch, dass Spaß nicht alles ist. Ich habe eine Familie zu unterstützen, und ich habe mit meinen 21 Jahren auch schon einiges mitgemacht. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich einen reiferen Eindruck mache als andere 21-Jährige.
Was genau meinen Sie?
de Jong: Meine früheste Kindheit bestand nur aus Fußball. Jeden Tag, rund um die Uhr. Egal, ob mit einem Fußball oder einem Tennisball. Ich habe meine Mutter verrückt gemacht, wenn ich in der Wohnung gespielt habe und dabei etwas zu Bruch ging. Aber das war egal, ich habe immer und überall gespielt. Das war traumhaft. Doch irgendwann trennten sich meine Eltern, und plötzlich musste ich als ältestes von fünf Kindern Verantwortung übernehmen. Ich habe zwei kleine Brüder und Schwestern, auf die ich ein Auge haben musste. Und nebenbei habe ich die ganze Zeit meinen Traum vom Profifußball verfolgt. Auch das war kein Zuckerschlecken. Wenn man so aufwächst, reift man vielleicht etwas schneller.
Kann man Ihren Frisurwechsel von Rastazöpfen zu dem jetzigen Kurzhaarschnitt auch als Reifeprozess bezeichnen?
de Jong: Nein, das hat damit nichts zu tun. Ich experimentiere einfach unheimlich gerne mit meinen Haaren. Nun war ich eben der Meinung, sie mal ganz kurz tragen zu müssen. So bin ich auch noch ein bisschen schneller. Und es gefällt mir gut.
Und Winonah?
de Jong: Nein, sie mag es leider gar nicht leiden. Da muss sie jetzt aber durch. Na ja, wächst ja alles wieder nach.
Können die Fans sich auf irgendwelche besondere Aktionen von Ihnen einstellen - von den Haaren mal abgesehen?
de Jong: Ich werde auf dem Feld meinen Job erledigen. Ich arbeite für die Mannschaft, ich bin ein Teamplayer. Auf spektakuläre Aktionen bin ich nicht aus. Dafür haben wir andere Spieler in unserer Mannschaft, die können das besser als ich. Ich bin dazu da, um die dreckige Arbeit zu erledigen.
Haben Sie denn vor dem Spiel ein bestimmtes Ritual?
de Jong: Ich bin gläubig und nehme mir daher immer genau fünf Minuten vor dem Anpfiff eine Minute Zeit für mich. Ich gehe in mich, konzentriere mich, bete, bekreuzige mich und dann geht es raus auf den Platz, dann geht es los. Ich weiß, das kling nicht sehr spektakulär, aber es hilft mir und gibt mir Kraft.
Wagen wir zum Ende des Gesprächs doch mal einen kleinen Ausblick auf die Zeit nach der Saison 2005/06. Welche Rolle können Sie, van der Vaart und Boulahrouz mit den Holländern bei der WM spielen?
de Jong: Ich denke, eine gute. Allerdings sind die Brasilianer natürlich absoluter Top-Favorit. Ihre Offensivgarde ist das Beste, was die Fußballwelt derzeit zu bieten hat. Dennoch, vielleicht können wir ja für eine Überraschung sorgen. Im Fußball weiß man ja nie, da passieren manchmal die verrücktesten Dinge. Das gilt übrigens nicht nur für eine WM, sondern auch für die Bundesliga.
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