Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

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    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Julia - 30.08.2007, 22:00

    Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen
    Darüber bin ich heute gestolpert, die Dreharbeiten beginnen aber erst noch: Effi Briest mit Julia Jentsch.

    Könnte sehr schön werden...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 31.08.2007, 10:06


    hey, ja. ich glaube, das finde ich gut. ich halte effie zwar in keiner weise für den tollsten fontane. und die einfallsreichste wahl ist es auch nicht gerade. aber der fontane ist immer noch besser als gar kein fontane. und vielleicht gibt es ja doch mal eine annähernd glaubhafte umsetzung seines speziellen tons ins filmische. und ein gutes deutsches kostümdrama. abeseits vom 3. reich... :roll:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    simone - 03.04.2008, 13:07


    Hatten wir schon irgendwo Bilder zur neuen Effi Briest Verfilmung? Habe diese hier gefunden:


    Kinostart ist übrigens wie die "Buddenbrooks" kurz vor Weihnachten.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Sefie - 03.04.2008, 15:40


    Ist Sebastian Koch dann Instetten? Den könnte ich mir fast besser als Crampas vorstellen... :wink: Aber die Bilder sehen bis jetzt ganz nett aus.

    Interessant ist auch mal ein Blick auf die bisherigen Verfilmungen von Fontanes Werken. Die letzte Verfilmung war 1986! Da wurde es ja mal wirklich wieder Zeit...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 03.04.2008, 15:44


    simone hat folgendes geschrieben: Hatten wir schon irgendwo Bilder zur neuen Effi Briest Verfilmung?

    bis auf ein winzig kleines nicht, nein. obwohl ich immermal wieder gesucht habe (leider ist imdb bei deutschen filmen ja nicht so brauchbar). wo hast du die denn gefunden? scheint neuerdings der hit unter setdesignern zu sein, sich bei der farbpalette auf einige abgestimmte tonkombinationen zu beschränken, wie? ob es mit der pralinenschachtel, die sofia coppola an milena canonero schickte, um ihr die wunschfarben für marie antoinette zu vermitteln, seinen ursprung hat? jedenfalls macht effi dadurch einen ganz frischen eindruck (ich sehe die macher schon da sitzen und grübeln, würfeln und brainstorming betreiben, wie man von der angeblichen klassikerschwarte aus dem deutschleerplan den staub pusten kann :roll:). danke simone!

    PS: obwohl ich der ganzen offenen flusen langsam überdrüssig werde. ich mag hochsteckfrisuren...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 03.04.2008, 15:53


    Anna hat folgendes geschrieben: ... obwohl ich der ganzen offenen flusen langsam überdrüssig werde. ich mag hochsteckfrisuren...
    Genau, das sprang mir auch gleich ins Auge: "Her hair, Louisa!" :wink: Völlig Un-Viktorianisch...

    Bruki :bruki:

    PS: Aber man sollte andererseits nicht zu pinselig sein, denn in "The Scarlet Tunic" wird die wohlsituierte Heldin sogar von ihrem eigenen Vater(!) gezwungen(!) einen potentiellen Verehrer mitten in der Nacht(!) im Nachthemd(!) zu empfangen :eek:... Also könnte man vielleicht bei Fontane ähnliches bzgl. der Haare erwarten? :suspekt:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 03.04.2008, 15:57


    Sefie hat folgendes geschrieben: Ist Sebastian Koch dann Instetten? Den könnte ich mir fast besser als Crampas vorstellen... :wink: Aber die Bilder sehen bis jetzt ganz nett aus.

    yep, isser. naja. vielleicht spielt er den zurückhaltenden despoten ja überzeugend und wollte mal von seinen jugendlich-leidenschaftlichen rollen weg... macht jedenfalls einen etwas weniger sofort-abschreckenden eindruck, als der instettet in der fassbinderversion, da fragt man sich schon, wie sich die briests überhaupt ansatzweise einen solchen mann für die tochter aussuchen konnten :wink:

    Zitat: Interessant ist auch mal ein Blick auf die bisherigen Verfilmungen von Fontanes Werken. Die letzte Verfilmung war 1986! Da wurde es ja mal wirklich wieder Zeit...

    wie verfilmt man denn die wanderungen durch die mark brandenburg?!? :mhh:

    bis eben war ich auch der meinung, ich hätte schonmal einen extra fontane-thread eingerichtet, schon, weil ich so eine vorliebe für ihn habe. da werde ich mich besser gleich mal dranmachen. ich finde ja eigentlich auch, dass seine geschichten sich prima für anständige dramenfilme eignen würden. leider fallen derartige filme hier zu meist entweder zu flach oder zu gewollt intellektuell aus. in jedem fall hängt ihnen aber immer dieser hauch "deutscher leichtigkeit" an bzw. zieht sie runter :roll: wobei ich gerade fontanes ton eher leichtfüßig finde und seine englischen jahre sich eindeutig bemerkbar machen. vielleicht sollte man einfach die BBC bitten, auch im auftrag ausländischer sendeanstalten die jeweiligen nationalen dramen zu bearbeiten. oder wenigstens hiesige praktikanten aufzunnehmen?! :wink:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    simone - 04.04.2008, 16:07


    Anna hat folgendes geschrieben: wo hast du die denn gefunden?

    Ich bin mir gerade nicht mehr sicher, aber ich glaube es war bei filmstarts.de . Die offenen Haare finde ich auch etwas störend, kann mir gar nicht vorstellen, dass man als (verheiratete) Frau die Haare noch offen trug :suspekt:

    Den Crampas Darsteller,Misel Maticevic, finde ich übrigens ganz gut, leider gibts von ihm noch kein Bild, aber ich hab ich schon in einigen Fernsehfilmen gesehen.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 09.07.2008, 17:25


    so. das von einem großteil der darsteller eingesprochene hörbuch gibt es schon zur vorbestellung, wenn man sowas denn mag. vom film selbst ist allerdings weiterhin nicht viel zu sehen. irgendwie klappt das hier inlands mit der PR übers internet noch nich so richtig... :drum:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 20.07.2008, 12:22


    die schweizer pathé seite liefert ein paar recht tiefe und eher weniger verheissungsvolle einblicke in das drehbuch und abänderungen zum buch:

    Zitat: Die ungestüme siebzehnjährige Effi Briest (Julia Jentsch) heiratet auf Rat ihrer Eltern Baron Instetten (Sebastian Koch), einen früheren Verehrer ihrer Mutter. Instetten ist ein gefühlsarmer Mann von Prinzipien, dem eine glänzende politische Kariere bevorsteht. Das Paar zieht zunächst in den kleinen Ostsee-Küstenort Kessin, wo Effi ein eintöniges Leben erwartet. Bis Major Crampas auftaucht, ein Regimentskamerad Instettens und ein charmanter Frauenheld. Effi erfährt durch ihn, was Liebe und Leidenschaft bedeuten können. Es wird eine für Crampas tödliche Affäre. Effi aber wird – anders als bei Fontane – daran nicht zugrunde gehen.

    du meine güte. wie lahm ist das denn? ob daraus noch was anständiges werden kann?!?



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    simone - 20.07.2008, 12:52


    Anna hat folgendes geschrieben:
    Die ungestüme siebzehnjährige Effi Briest (Julia Jentsch) heiratet auf Rat ihrer Eltern Baron Instetten (Sebastian Koch), einen früheren Verehrer ihrer Mutter. Instetten ist ein gefühlsarmer Mann von Prinzipien, dem eine glänzende politische Kariere bevorsteht. Das Paar zieht zunächst in den kleinen Ostsee-Küstenort Kessin, wo Effi ein eintöniges Leben erwartet. Bis Major Crampas auftaucht, ein Regimentskamerad Instettens und ein charmanter Frauenheld. Effi erfährt durch ihn, was Liebe und Leidenschaft bedeuten können. Es wird eine für Crampas tödliche Affäre. Effi aber wird – anders als bei Fontane – daran nicht zugrunde gehen.



    Klingt wie seichter Kitschroman und nicht wie Fontane......



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Ulli - 21.07.2008, 09:10


    Ach wie schön, dann ist liebt Instetten vielleicht seine Frau auch heiß und innig und nach der Crampas-Affäre vergibt er ihr, sie erkennt seine wahren Werte und wird mit ihm glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Oder aber sie schließt sich den Sufftragetten an und wird zur maßgeblichen Führerin dieser Bewegung, heiratet nach Instettens Tod einen fortschrittlichen Politiker und wird nach dem 2. Weltkrieg Ehrenmitglied der SED? Mannomann, vielleicht hätten sie doch Courths-Mahler o. ä. verfilmen sollen, die bietet einfach mehr Potential.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 21.07.2008, 10:08


    Ulli hat folgendes geschrieben: Ach wie schön, dann liebt Instetten vielleicht seine Frau auch heiß und innig und nach der Crampas-Affäre vergibt er ihr, sie erkennt seine wahren Werte und wird mit ihm glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Oder aber sie schließt sich den Suffragetten an und wird zur maßgeblichen Führerin dieser Bewegung, heiratet nach Instettens Tod einen fortschrittlichen Politiker und wird nach dem 2. Weltkrieg Ehrenmitglied der SED? Mannomann, vielleicht hätten sie doch Courths-Mahler o. ä. verfilmen sollen, die bietet einfach mehr Potential.
    :rofl: Hat's alles schon gegeben, man sehe sich z.B. die letzten beiden Mansfield-Park-Verfilmungen an...

    Bruki :bruki:

    PS: Is sie im Buch nicht an Schwindsucht gestorben?



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    simone - 18.08.2008, 09:20


    In der Welt am Sonntag war ein Interview mit Julia Jentsch und sie hat darin verraten: Effi Briest stirbt tatsächlich nicht :piep: , man habe sich bei der Neuverfilmung nicht an die von Fontane geschaffene Figur gehalten sondern nach dem realen Vorbild, Elisabeth Baronin von Ardenne, die immerhin 99 Jahre alt geworden sei. :suspekt: Da frag ich mich doch, warum sie Effi Briest verfilmt haben und nicht das Leben von Frau von Ardenne......



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Sophie Dorothea - 20.08.2008, 18:23


    Ulli hat folgendes geschrieben: Ach wie schön, dann ist liebt Instetten vielleicht seine Frau auch heiß und innig und nach der Crampas-Affäre vergibt er ihr, sie erkennt seine wahren Werte und wird mit ihm glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Oder aber sie schließt sich den Sufftragetten an und wird zur maßgeblichen Führerin dieser Bewegung, heiratet nach Instettens Tod einen fortschrittlichen Politiker und wird nach dem 2. Weltkrieg Ehrenmitglied der SED? Mannomann, vielleicht hätten sie doch Courths-Mahler o. ä. verfilmen sollen, die bietet einfach mehr Potential.

    Courths-Mahler wurde Endsiebziger-Anfangachtziger bis zum Erbrechen verfilmt.

    Ist es nicht ein schauriger Umstand, das die Produktion sich gemüßigt sieht das von Fontane erdachte Ende zur Schnulze verkommen zu lassen.

    Will man das Publikum für dumm verkaufen?

    Es könnte natürlich sein das das Publikum schon so dumm ist das es ein schmalziges Ende braucht...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Ulli - 21.08.2008, 09:21


    Sophie Dorothea hat folgendes geschrieben:
    Courths-Mahler wurde Endsiebziger-Anfangachtziger bis zum Erbrechen verfilmt.



    Ich weiß, ich flöte nur "Griseldis, Griseldis :love: ".

    Mittlerweile bin ich einfach nur gespannt, was sie aus Effi bzw. ihrem Original nun machen. Vielleicht bekommen sie die Verschmelzung beider Geschichten ja gut hin, so daß es zwar nicht unbedingt eine "Effi"-Geschichte wird, aber vielleicht trotzdem ein sehenswerter Film. Zumindest die drei Hauptdarsteller sind nicht die klassischen Anwärter für Schmonzetten.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 11.12.2008, 21:25


    auch zu "effi" gibt es einen haufen neuer bilder, leider noch keinen trailer. die optik ist eigentlich ganz nett. aber es scheint doch eine sehr freie adaption zu werden. weiß garnicht, ob effi jemals eine brüsk öffentlich rauchende revoluzzerin war. das riecht arg nach emanzentum.




    und an einen apotheker kann ich mich auch nicht recht erinnern. nicht, dass er am ende mit theo angesprochen wird... :cool:

    EDIT: hier gibts n trailer zum runterladen. junge junge. :rofl: effi mit rolle rückwärts vom pferd und in rüschenbüchs vor major crampas... na. ja.



    die werbezeilen:

    Zitat: - ende des 19. jahrhunderts -
    - das schicksal einer jungen frau -
    - gefangen in ihrer zeit -
    - nach dem weltberühmten roman von theodor fontane -
    - eine geschichte über liebe und freiheit -
    - eine frau zwischen moral undleidenschaft -
    - in einer gnadenlosen gesellschaft -
    - ein aufbruch in die unabhängigkeit -

    :ürks:

    die eltern scheinen offensichtlich härter, als im buch und auf den dialog sollte man auch nicht so genau hören:

    Zitat: effi nach dem beischlaf zu crampas: "ist das jetzt liebe"?
    darauf crampas: "das ist freiheit!"

    hmpfff. fairerweise muss ich zugeben, dass das ganze trotzdem mehr lust auf gucken macht, als beispielsweise die buddenbrooks.

    EDIT2: auf youtube gibts den trailer natürlich auch schon.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    simone - 12.12.2008, 19:16


    Hm, der Trailer sieht tatsächlich besser aus als der von den Buddenbrooks, aber mich stört an dem Film immernoch, dass das Ende geändert wurde :| .



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 03.01.2009, 00:44


    deutschlandstart ist übrigens der 12.02.09



    es wird offensichtlich und tatsächlich das ganz große liebesdramenepos zwischen effi und crampas ausgelotet :nixweiss:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 09.02.2009, 17:39


    soch, der film startet diese woche, selbst die fernsehwerbung rollt an und ich bin mir sicher, im deutschunterricht wird tausenden von deutschen schülern angst und bange ;D obwohl ich sagen muss, das film besprechungen eigentlich immer den kurzweiligeren teil des unterrichtes darstellten und die lehrer meist nie so auf der höhe waren, dass sie den stoff zu irgendeinem filmstart aufbereitet hätten. oder zur dvd-veröffentlichung. oder sonstigen interessensbekundung :roll: aber ich schweife ab:

    hier gehts zur offiziellen seite, die zwar ganz nett "geflasht" ist (tihi, diefähnchen...) aber ausser trailer und den bekannten bildern sowie minimalster hintergrundinfo nicht sooo viel bietet.

    mhh. der trailer macht wirklich immernoch lust aufs gucken. und gewissermaßen zum nochmallesen. waren die eltern wirklich so offen hart? und hat fontane tatsächlich nicht widerstehen können, sich ein kleines cameo als apotheker zu gönnen und seiner geliebten effi doch mal von angesicht zu angesicht zu begegnen? muss mir wirklich komplettentfallen sein.

    leider wächst mit mehrmaligem sehen des trailers auch die gewissheit, dass sich der film wohl besser ohne dialogton sehen läßt. warum haben filmleute nur immer so viel angst, publikum und darsteller mit etwas ausgefeilterer sprache zu fordern?!? an irgendeinem realitätsanspruch kann das doch nicht liegen? schade jedenfalls um fontanes feine dialoge.

    meine fernsehzeitung hat auch schon eine kritik abgedruckt und kommt zu folgendem schluß:

    S. Sturm hat folgendes geschrieben: LITERATURVERFILMUNG: vor vielen jahren liebte er ihre mutter, doch sie wählte einen anderen. jetzt hat landrat geert von instetten (sebastian koch) ein auge auf ihre schöne tochter geworfen. diese effi (julia jentsch), ein temperamentvolles mädchen von 17 jahren, ist entsetzt, als ihr der mehr als doppelt so alte instetten einen antrag macht. doch die eltern, vor allem ihre mutter (juliane köhler), nötigen sie in diese ehe. und so zieht effi mit instetten an die ostseeküste. in ein dunkles haus, das ihr angst macht, und eine in konventionen erstarrte umgebung. trost findet sie beim dorfapotheker und dem feschen major crampas (misel maticevic). letzterer macht ihr so lange den hof, bis effi sich ihm hin gibt und zum ersten mal in ihrem leben eine unkontrollierbare leidenschaft erlebt

    als ob dem "normalen" menschen sowas alle tage zuteil würde...

    S. Sturm hat folgendes geschrieben: als instetten nach berlin versetzt wird, bricht effi, inzwischen mutter einer tochter, mit crampas. jahre später findet instetten crampas' liebesbriefe, verstößt seine frau und fordert den einstigen rivalen zum tödlichen duell.

    soweit so bekannt

    S. Sturm hat folgendes geschrieben: schon viermal wurde fontanes "effi briest" verfilmt. wohl als tribut an die heutige zeit ändert hermine huntgeburth in ihrer interpretation den schluss des romans. ein überflüssiger kunstgriff, denn das spiel von jentsch und maticevic, das so unwiderstehlich ist, wie das des ganzen namhaften ensembles, besitzt, was klassiker auszeichnet: zeitlosigkeit.

    fazit: literaturverfilmung, die auch büchermuffeln spaß macht, daumen nach oben.

    mehr kritik gibts hier, ansonsten hält sich die (online) presse noch recht bedeckt. vielleicht, weil der film heute und morgen noch auf der berlinale laufen wird.

    bin ja mal gespannt, obs denn die ritterschaftsrätin in den film geschafft hat.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Ulli - 09.02.2009, 18:37


    Nach Lesen aller Kritiken bin ich so schlau wie vorher: Keinen blassen Schimmer habend, was mich da nun erwartet. Ich habe mal zurückgerechnet und meine, den Roman in meinen 2. Sommerferien gelesen zu haben. Mönsch, war die Geschichte langweilig. Wer da wo berechtigt oder unberechtigt auftaucht und welche Miene zu welchem Spiel macht, ist mir also ziemlich egal, aber eine Geschichte mit übersteigerter Bedeutungslastigkeit brauche ich nur sehr bedingt.

    Wenn ich mir aber andererseits das Filmplakat ansehe mit einer wunderhübsch Brünetten und zwei auch ziemlich sehenswerten Mannsbildern, könnte ich mich doch zu einer näheren Prüfung durchringen.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 09.02.2009, 18:53


    da kann ich dir zur entscheidungsfindung nur nochmal die begutachtung des trailers ans herze legen. vielleicht läßt sich der aufwand, den du um der zwei mannsbilder und der brünetten (welcher eigentlich? effi und mama sind doch eher hell) zu betreiben bereit bist, dann besser abschätzen. kannst du den link zur offiziellen seite öffnen bzw youtube videos schauen? wie gesagt, ich finde, allen weiteren übeln zum ztrotz, das etwas abgeschupperte aber wunderbar typische land- und strandhaus und die sommerliche seeluft machen schon lust auf mehr. mal ganz abgesehen von frau jentschs spiel- und sprechweise für die ungestüme junge effi, die muttern auf dem ball hinterherblafft, dass sie den tanz längst nem anderen versprochen hat.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 11.02.2009, 13:32


    die kulturseite der hiesigen tageszeitung (ja tatsächlich, ich bin selbst überrascht, aber die haben sowas. meist werden die filmbesprechungen da sogar zur chefsache :eek:) ist übrigens schwer begeistert von hermines effi.

    Zitat: "effi briest" zeigt mit erstklassigen darstellern wie sebastian koch als baron geert von instetten und julia jentsch in der titelrolle, dass auch ein vermeintlich angestaubter klassiker noch stoff für einen gelungenen kinofilm abgeben kann.

    was natürlich der einzige lebenssinn eines verstaubten klassikers ist. :cool: ich seh grad: diesmal ist es direkt ein artikel der deutschen presse agentur. mhh. kulturministerium ick hör dir trapsen... seis drum, die kritik/das feuilleton scheint darauf bedacht, den film zu mögen. und ich ziehe tatsächlich gerade in erwägung, donnerstag das kino zu stürmen. so er denn hier läuft, der film...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 11.02.2009, 14:21


    Anna hat folgendes geschrieben: die kulturseite der hiesigen tageszeitung (ja tatsächlich, ich bin selbst überrascht, aber die haben sowas. meist werden die filmbesprechungen da sogar zur chefsache :eek:) ist übrigens schwer begeistert von hermines effi. ...
    Die meinige war dagegen schwer gelangweilt von der Verfilmung ... und hat sich eher mit der Location und den beiden Gymnasiastinnen, die in der Ballszene debütierten, aufgehalten - da hat sie - lokalpatriotisch wie sie ist - bei den Dreharbeiten dazumals schon was drüber geschrieben... (Sie hat aber auch schon beim "Reader" gemault ("flache Handlung")... und insbesondere die roten Bikinis der Mädels und die zwar korrekte 50ger Jahre Tapete bemerkt, jedoch deren seltsamerweise vergilbten Zustand bemängelt... Kommt einem das irgendwie bekannt vor? Anna? Warst Du das?? :wink:)

    NB: Sie hatte wohl, abgesehen von der gekonnten Darstellerin der Effie, die sie zu verehren schien, vor allem auch Probleme mit den Abweichungen der Verfilmung vom Roman gehabt... wie sie in der 2. Hälfte ihrer Besprechung andeutet... Die Ballszene am Anfang fand sie jedoch "opulent"...

    Bruki :bruki:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 11.02.2009, 15:44


    Bruki hat folgendes geschrieben: Die meinige war dagegen schwer gelangweilt

    ach, deine knallharte kulturreporterin ist immer schwer gelangweilt sowie der film irgendwas mit einer buchvorlage oder einem kostüm zu tun hat. da drängt sich einem ullis frage förmlich auf:

    Ulli hat folgendes geschrieben: Vielleicht sind die Preußen einfach nur Kunstbanausen?

    :bg:

    Bruki hat folgendes geschrieben:
    die zwar korrekte 50ger Jahre Tapete bemerkt, jedoch deren seltsamerweise vergilbten Zustand bemängelt... Kommt einem das irgendwie bekannt vor? Anna? Warst Du das?? Winken

    das mir... und dann auch noch von dir. ich habe nur ein wort für dich: paretz. du als oller mittelmärker müßtest doch am besten wissen, dass man sich besonders bei euch von alters her und erst recht seit 2003 mit tapeten auskennt :aetsch: ausserdem würde ich nie nicht (ausserhalb einer beruflich notwendigen doku) den vergilbungsgrad einer alten tapete bemängeln :beleidigt: ich habe doch (ab einem gewissen alter) respekt vor dem alter :engel:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 12.02.2009, 07:56


    Anna hat folgendes geschrieben: ... ausserdem würde ich nie nicht (ausserhalb einer beruflich notwendigen doku) den vergilbungsgrad einer alten tapete bemängeln :beleidigt: ich habe doch (ab einem gewissen alter) respekt vor dem alter :engel:
    Ich fürchte jedoch, die Kritikerin meiner Zeitung ist der Ansicht, eine 50ger Jahre Tapete in einem 50ger Jahre-Film sollte nicht vergilbt sein... aber da gibt es bei Restaurantoren sicher auch mehr als 2 gegensätzliche Meinungen drüber :wink: ...

    Bruki :bruki:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 12.02.2009, 11:14


    das kommt, wie überall, wohl darauf an, wieviele restauartoren du fragst. bei zwein darfst du durchaus schon mit drei meinungen rechnen, da is man denn ja auch nicht knauserig.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 12.02.2009, 13:13


    Anna hat folgendes geschrieben: das kommt, wie überall, wohl darauf an, wieviele restauratoren du fragst. bei zwein darfst du durchaus schon mit drei meinungen rechnen, da is man denn ja auch nicht knauserig.
    Kannste glauben, kannste das: Hab das soeben im Britischen Museum erlebt, als dieselben sich beinahe ins Prügeln kamen, ob der eingesetzten Menge von Lösungsmitteln resp. Farben bei der Renovierung eines der Bilder :prust: ...

    Bruki :bruki:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 12.02.2009, 13:42


    ein durchaus erstzunehmendes problem bei bildern, die die zeiten schon über das restaurierwütige 19. jahrhundert und die purifizierfreudigen ersten 50 bis 70 jahre (je nach landstrich und bearbeiteralter) des 20. jahrhunderts hinaus überdauern.

    was hastn geguckt (und komm mir jetzt nicht mit "nachts im museum")?



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 12.02.2009, 14:17


    Anna hat folgendes geschrieben: ... komm mir jetzt nicht mit "nachts im museum" ...
    Oi, wie hassn det erraten?! :shock:

    Bruki :bruki:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 14.02.2009, 12:59


    Anna hat folgendes geschrieben: und ich ziehe tatsächlich gerade in erwägung, donnerstag das kino zu stürmen. so er denn hier läuft, der film...

    was er selbstverständlich nicht tut... :roll: hat ihn von euch schon jemand gesehen?

    der spiegel meint: "ey alter, ich bin kein opfer!" :rofl:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Hazel - 26.02.2009, 15:41


    Ja, gut, die neue Verfilmung (2009) hat schon was. Effi ist kein Opfer, sondern stirbt selbstbewusst und rauchend, und darf auch ihre Leidenschaft zeigen, aber GEFALLEN hat mir die Verfilmung trotzdem nicht. Das wirklich Positive an ihr ist, dass sie mich zur (großartigen) Fassbinder-Verfilmung gebracht hat.

    Zu den Schönheiten des 2009-Films mag deshalb vielleicht jemand anders etwas sagen.

    Im übrigen gibt es noch folgende Effi Briest-Verfilmungen:

    Effi Briest (1974) mit Hanna Schygulla (Fassbinder-Verfilmung)
    Effi Briest (1970) mit Angelica Domröse (TV)
    Rosen im Herbst (1955) mit Ruth Leuwerik
    Der Schritt vom Wege (1939) mit Marianne Hoppe (Österreich)

    Zumindest die 1970er Version lief vor nicht allzu langer Zeit im Fernsehen. Vielleicht bekommt man die anderen auch einmal zu sehen - Rosen im Herbst soll auch gut sein.
    Den Fassbinder-Film kann man kaufen.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 26.02.2009, 20:31


    den fassbinderfilm fand ich etwas zu theaterhaft mit großkünstlerambitionen. war aber etwas kurz angebunden, als ich diesen sah und bin entschlossen, ihm nach der wohl eher mittelprächtigen neuen effi noch einmal eine chance zu geben. hast du ihn denn schon komplett gesehen?

    effi stirbt also doch im neuen film? jung oder hoch betagt, nachdem sie neben zigarettensucht auch rennwagen, achterbahn und elefantensafaris kennenlernen konnte?

    es liefen im vorfeld seit herbst so ziemlich alle verfilmungen ausser der von fassbinder mal hier, mal da im TV. ich konnte aber nicht alle sehen. die leuwerik-variante war etwa so, wie alle leuwerik filme. angesiedelt auf der gaaanz melodramatischen seite des leidens. muss man mögen, mein fall ist es nur bedingt. aber ich fand effis dachzimmer mit sitzecke in der gaube herrlich altmodisch (eben so richtig nach gutsherrenart). wenn ich mich recht erinnere.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    simone - 28.02.2009, 21:41


    Anna hat folgendes geschrieben:
    effi stirbt also doch im neuen film? jung oder hoch betagt, nachdem sie neben zigarettensucht auch rennwagen, achterbahn und elefantensafaris kennenlernen konnte?


    Ich hab den Film noch nicht gesehen, aber ich dachte ich hatte gelesen, dass sie im Film alt wird.
    Die Fassbinderverfilmung habe ich zuletzt vor 10 Jahren im Deutsch-LK gesehen und fand ihn eher emotionslos und langweilig. Aber da das ja jetzt schon eine Weile her ist, vielleicht gebe ich ihm nochmal eine Chance und schau ihn mir nochmal an.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 01.11.2010, 23:26


    ich habe es, nach all der vorlaufzeit, endlich mal geschafft, mich an die "romanze in moll" heranzuwagen.



    zwar halte ich immer noch die feuerzangenbowle für den besten (deutschen) film der nazi-zeit. aber das mag daran liegen, dass ich immer noch so begeistert von dem fakt bin, dass ich den zur neulichen TV-wiederholung erst so richtig kapiert habe. nichts destotrotz:

    ...

    mehr später.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Tinka - 02.11.2010, 23:11


    Anna hat folgendes geschrieben: zwar halte ich immer noch die feuerzangenbowle für den besten (deutschen) film der nazi-zeit. aber das mag daran liegen, dass ich immer noch so begeistert von dem fakt bin, dass ich den zur neulichen TV-wiederholung erst so richtig kapiert habe.

    Habe den letztens bei meinen Eltern auf ihrem neuen großen LED TV auf HD Sender gesehen und es wirkte fast, als wär der damals auch schon auf HD aufgezeichnet... :cool: Gestochen scharf, das alte Ding. Kann aber auch daran liegen, dass ich nur einen mini Röhrenfernseher habe und normalerweise zu faul bin meine Brille aufzusetzen, wer weiß das schon. Jedenfalls fand ich ihn auch klasse und habe zum erstenmal gecheckt, dass Pfeiffer sich das alles nur ausgedacht hat. Habe ich irgendwie früher nicht mitbekommen. Ich dachte immer, die hätten ihn wirklich wieder in die Schule geschickt.

    Tinka



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 03.11.2010, 09:41


    Tinka hat folgendes geschrieben: Gestochen scharf, das alte Ding.
    Das liegt wahrscheinlich daran, dass die den alten Kinofilm auf DVD übertragen haben - und die waren auch damals schon "hochauflösend" - das kann man schon an "normalen" DVDs feststellen, wenn man sich die auf einem höher auflösenden PC-Monitor ansieht - da kann man plötzlich die Namen im Abspann lesen, die man auf dem "Röhren"-Fernseher nur auf undeutliche Krakel sehen konnte...

    ...oder die haben zusätzlich noch den Film digital bearbeitet - sowas hab ich mal bei den Extras der DVD "Der Kontrakt des Zeichners" gesehen (wo man beeindruckende "vorher"-"nacher"-Clips vorführte und bei "In Fesseln von Shangri-La" ... wo man in den Extras zeigte, wie man die alten Schrammen und Belichtungsfehler wegdigitalisierte und das verblichene Bild des alten Filmmaterials zur alten Brillianz rekonstruierte)...

    Bruki :bruki:

    PS: Ich bin übrigens nicht Annas Ansicht, dass "Feuerzangebowle" der beste Ufa-Film ist... er ist sicher unter den ersten 10, aber nicht auf Platz eins... da kommen ohne weiter darüber nachdenken zu wollen "Münchhausen", "Viktor und Viktoria", "Hokuspokus", "Amphitryon", "Das Testament des Dr. Mabuse", "Der Kongress tanzt" ... also ich hör mal lieber auf... eher es mit mir durchgeht... "Frau im Mond", "Der Mann, der Sherlock Holmes war", "Emil und die Detektive", "Der Postmeister" *brems* :wink:) ...aber "Feuerzangenbowle" kann man sicher als einen der besten Filme Heinz Rühmanns nennen...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 07.11.2010, 17:37

    intermission: die feuerzangenbowle
    naja, ufa ist ja nicht gleich goebbels, jedenfalls nicht ausschließlich. und sowas wie "das testament des dr. mabuse" von jemandem wie fritz lang, kann man wohl eher nicht in den kanon der goebbels-popcorn-erfolgs-filme einreihen, oder?

    warum ich also auf ausgerechnet auf die feuerzangenbowle komme: es ist mir angesichts eines so fröhlich-sympathischen filmes im nachgang immer etwas bitter aufgestoßen, dass er vor allem entstehungszeitlich, wie heute ein so unbestritten erfolgreicher, funktionierender film war. oder besser der unbekümmerte grundton des films in unschönem kontrast zur "opium-fürs-volk"-maßgabe, unter der er in der propaganda-getränkter kulturlandschaft entstand, schmeckte trotz allem hin und her immer fahl nach/vor/bei.

    gleichzeitig fiel immer wieder der unstimmige abfall der fröhlichen atmosphäre nach dem eigentlichen happy end auf, wenn der dr. pfeiffer über den abschließenden worten hinter dem bowlekübel in wehmut, sehnsucht und gekräuselter stirn geradezu ersäuft. dann sah ich den kompletten film neulich noch mal und folgendes fiel mir ein:





    er ertrinkt ja garnicht in dem süffigen gebräu mit abschließendem cut auf das bowle-gefäß, er verschwindet hinter den flammen, die das eben gezeigte bild/(moving)picture geradezu auffressen. wo hat man das zuletzt im kino gesehen? richtig, als die nazi-spitze im kinosaal von den flammen (und haufenweise blauen bohnen) gefressen wurde, die tarantinos rachsüchtige jüdin in ihren heiligen hallen mit filmischem sprengstoff zündete...

    da könnte man also helmut weiss' filmende durch aus als deutlichstmöglichen hinweis (an anderer stelle ist der unabdingbare stempel der pädagogik der "neuen - NS - zeit" sehr deutlich) auf das "dicke ende" dass da alle possierlichen schulbubenerinnerungen wegfegen wird, verstehen. und deswegen blickt der heinz rühmann/dr. johannes pfeiffer, der quasi nach vorne in die zukünftigen flammen schaut, während das publikum - so gesehen - ja in die von ihm zuvor dargestellte sentimental verfärbte, betont unbeschwerte "früher war alles besser"-vergangenheit blickte, aus so bedröppelt aus der wäsche. nu, da darf man denn auch schon mal etwas wehmütig werden. schließen wir also den kleinen exkurs mit einem ermunternden hoch auf den bömmeligen lehrkörper (wenn meine physik-lehrer mal so entspannt gewesen wären. nur meine geschichtslehrerin - ausgerechnet - war ebenso zackig auf linie gebucht, wie der oberlehrer brett... :roll:)



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 07.11.2010, 18:19

    romanze in moll
    aber nun zurück zu den fatalen femmes. offiziell gehört die "romanze in moll" übrigens nicht zu den UFA-filmen, auch wenn prinzipiell alle filmunternehmen gleichgeschaltet goebbels-UFA zugeordnet waren. laut etikettierung ist es ein "tobis"-film (auch den kleckernden hahn gabs damals schon).



    aber das ist ja auch eher krümelkram.
    der film ist ein astreiner vertreter der melodramatischen ehebruchgeschichten, wie sie von den viktorianern überkommen sind. obwohl: eigentlich ist es sogar eine übergreifende tragödie, ähnlich wie hardy's "tess". nur: hier ist es ausnahmsweise mal keine dreiecksgeschichte, sondern eine mit vier ecken, ausgehend von der dame, die sich, in der hoffnung auf besseres, sehenden auges ins verderben stürzt.





    die darsteller sind erfreulich zurückhaltend (hat immerhin keiner einen sterbenden schwan versucht), eher nüchtern. die bilder bieten spielerische motivsuche - auch wenn man die heute alle schon vielfach gesehen hat - man könnte auch sagen, in diesem gericht sind alle gängigen genrezutaten enthalten: das vögelchen im goldenen käfig, das zerbrochene portrait einer dame, das verschwimmende spiegelbild in der pfütze, der rollige, unverständige gatte, der in der oper stumpf einschläft, wo der wackeren gattin das herze bersten will, der liebhaber, groß, dunkel (für damalige verhältnisse) gutaussehend in der mysteriösen rückenansicht usw. das gericht im ganzen wirkt dennoch unerwartet frisch, aufrecht empfunden und bündig. durchaus zeitlos eben.



    waldorf und statler sind übrigens auch schon dabei. :wink:

    PS: regisseur helmut käutner hat sich übrigens 1970 auch mal an eine verfilmung der feuerzangenbowle gewagt, mit uschi glas als eva - was sich als idee genauso schlecht anhört, wie die kritiken zum film denn auch wirklich ausgefallen sind.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 07.11.2010, 18:32

    Re: intermission: die feuerzangenbowle
    Anna hat folgendes geschrieben: naja, ufa ist ja nicht gleich goebbels, jedenfalls nicht ausschließlich. und sowas wie "das testament des dr. mabuse" von jemandem wie fritz lang, kann man wohl eher nicht in den kanon der goebbels-popcorn-erfolgs-filme einreihen, oder?
    Die Rede war von "UFA" - wie kommst Du darauf, dass "Mabuse" da nicht reingehöre?

    Bruki :bruki:

    PS: "Feuerzangenbowle" war einer der im Sinne der Goebbelschen Durchhalte-Politik hergestellten Filme (obwohl Heinz Rühmann mit den Filmrollen unterm Arm in die Wolfsschanze gefahren sein soll, um dort für den Film persönlich bei "seinem" Führer um Protektion nachzusuchen) - und Goebbels wird gewusst haben, warum er solche Filme produzieren liess... Was "Die Feuerzangenbowle" nun aber nicht zu einem schlechten Film macht...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 07.11.2010, 18:40

    Re: intermission: die feuerzangenbowle
    Bruki hat folgendes geschrieben: PS: "Feuerzangenbowle" war einer der im Sinne der Goebbelschen Durchhalte-Politik hergestellten Filme

    genau das meine ich ja mit dem unschönen beigeschmack. filme sind zwar immer reinste manipulation. aber wenn schon manipulation, dann lieber manipulation zu und aus heheren gefilden, wie liebhaber-geek-und-freakkreisen, nicht mit staatlich-bürokratischem zeigefinger. jedenfalls fühlt man sich damit als zuschauer ja immer besser...

    achja, die rede war - wenn du mir als gesprächseröffnerin das abstecken des redebereichs zugestehen magst - von deutschen filme der NS-zeit. nicht von UFA - produktionen, was ja die auswahl der filme sehr viel umfangreicher gestalten würde.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 07.11.2010, 18:48

    Re: intermission: die feuerzangenbowle
    Anna hat folgendes geschrieben: achja, die rede war - wenn du mir als gesprächseröffnerin das abstecken des redebereichs zugestehen magst - von deutschen filme der NS-zeit. nicht von UFA - produktionen, was ja die auswahl der filme sehr viel umfangreicher gestalten würde.
    Na ja, ok... aber sachma: Watt zieht Dich denn so mächtich in'd UFA-Archiv? ... Wo ich dich doch kaum in die (von der Ufa unübersehbar profitierenden) Hollywoodfilme der 30ger Jahre bekommen konnte. :wink:

    Bruki :bruki:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 07.11.2010, 18:55

    Re: intermission: die feuerzangenbowle
    Anna hat folgendes geschrieben: filme sind zwar immer reinste manipulation. aber wenn schon manipulation, dann lieber manipulation zu und aus heheren gefilden, wie liebhaber-geek-und-freakkreisen, nicht mit staatlich-bürokratischem zeigefinger. jedenfalls fühlt man sich damit als zuschauer ja immer besser...
    Na ja, Menschen fühlen sich besser, wenn sie ihre Meinungen / Vorurteile von künstlerischer / intellektueller Seite bestätigt bekommen...

    Und: Yep, wie ich schon sagte:
    Bruki hat folgendes geschrieben: ... Was "Die Feuerzangenbowle" nun aber nicht zu einem schlechten Film macht...

    Bruki :bruki:

    PS: Setze doch mal anstelle "Die Feuerzangenbowle" "Pride and Prejudice" - mal sehen, was dabei herauskommt? :engel:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 07.11.2010, 19:02

    Re: intermission: die feuerzangenbowle
    Bruki hat folgendes geschrieben: Na ja, Menschen fühlen sich besser, wenn sie ihre Meinungen / Vorurteile von künstlericher / intellektueller Seite bestätigt bekommen...

    Yep, wie ich schon sagte...

    Bruki hat folgendes geschrieben: ... PS: Setze doch mal anstelle "Die Feuerzangenbowle" "Pride and Prejudice" - mal sehen, was dabei herauskommt? :engel:

    dass pride and prejudice der beste UFA-film ist?!? :mhh:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 07.11.2010, 19:08

    Re: intermission: die feuerzangenbowle
    Anna hat folgendes geschrieben: Bruki hat folgendes geschrieben: ... PS: Setze doch mal anstelle "Die Feuerzangenbowle" "Pride and Prejudice" - mal sehen, was dabei herauskommt? :engel:
    dass pride and prejudice der beste UFA-film ist?!? :mhh:
    Mich würde mal interessieren, was Dein Manipulationsfühler zu dem Roman zu sagen hat :wink:

    Bruki :bruki:

    PS: Kannst natürlich auch auf die Verfilmungen dazu eingehen, obwohl "Sense and Sensibility" ergiebiger wäre --- ich hab 'ne Weile geschwankt, ob ich anstelle P&P "Emma" einsetzen sollte... denn mir ist nicht ganz klar, ob die Thread-Überschrift auf DIE "Emma" enspielen soll oder auf 'ne andere Emanze :lol: ...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 07.11.2010, 19:10


    aaachso. aber jane austen heroinnen haben doch unter den großen viktorianischen ehebrecherinnen nix zu suchen?!? :eek: zumal brandons eliza nicht einmal die versteckte heldin in S&S ist.

    nein, selbstverfreilich gehts im titel um emma bovary, sowie madeleine in käutners "romanze in moll" die tragische heldin ist. ich hätte statt der emma auch die anna (karenina) in den thread-titel setzen können. aber das würde ja glatt mein tadelloses selbst in verruf bringen :engel:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Ulli - 16.11.2010, 17:22

    Re: romanze in moll
    Anna hat folgendes geschrieben:





    Der Film harret auch noch auf meiner Festplatte. Habe schon mal reingesehen bis Paul Dahlke beim Pfandleiher feststellt, daß die zu versetzende Kette wertvoller ist, als das Familieneinkommen einen Erwerb zugelassen hätte. Bis dahin war der Film so leise traurig und rührend, daß ich eine weitere Sichtung bei passender Stimmung verschoben habe.

    PS.
    Den besten Ufa-Film habt Ihr übrigens noch gar nicht genannt: "Wir machen Musik".



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Bruki - 23.12.2011, 20:40


    ... also denn mal wieder zu was aktuellerem: Die Franzmänner sind mal wieder am Period Drama dran: Und die eine oder annern Twilight Fännin wird juchsen - "Bel Ami", der olle Herzensbrecher dräut...

    Na, zumindest gibt Uma Thurman ihr Korsett zum Besten :hurra: ...

    Bel Ami opens in UK cinemas on March 2, 2012.

    Bruki :bruki:

    PS: Ich hab jetzt absichtlich nix von der wilden Orgie erwähnt, die der Film beinhalten soll :wink: ... aber wer sowas in Period-Filmen verabscheut, sollte auf keinen Fall einen der obigen Links anklicken :blll: ... Junge, Junge, Bella muss den ganzschön angeheizt haben, dasser glaubt, so über die Stränge zu schlagen müssen :shock: ...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 01.02.2012, 21:33

    bel ami
    tja, da sind die berliner schneller an der quelle, denn auch bel ami wird bei den filmfestspielen, also innerhalb der dritten februarwoche, laufen. allerdings außerhalb des wettbewerbes.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 18.02.2012, 18:51

    bel ami
    und wie es schon das wenig launige marketing nahelegte, scheint der film tatsächlich nur mit vorsicht genießbar zu sein. die filmstartsredaktion zeigt sich ziemlich unterwältigt, macht die schwächen merkwürdiger weise aber auch an der nationalität der filmemacher fest... :kreuz:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Tinka - 05.03.2012, 22:10


    Bel Ami habe ich mir letztens als Hörbuch angehört und obwohl mir die Geschichte durchaus gefiel, hat sie mich doch eher kalt gelassen, so dass ich auch hier nur mäßiges Interesse heucheln kann. Zwar finde ich die Damenriege durchaus sehenswert, aber irgendwie stößt mich das etwas bräsige Gesicht von Robert Pattinson dann doch ab. Und im Trailer wirkte er auch dauer-debil. Für mich ganz klar fehl gecastet. Der Typ hat herzlich wenig Ausstrahlung, mag sein, dass das mit gekalkter Gesichtsfarbe und roten Kontaktlinsen anders rüberkommt... :abgelehnt:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 05.03.2012, 22:14


    Tinka hat folgendes geschrieben: herzlich wenig Ausstrahlung, mag sein, dass das mit gekalkter Gesichtsfarbe und roten Kontaktlinsen anders rüberkommt... :abgelehnt:

    meinst du ausstrahlung im sinne von herzlicher oder debiler? naja. im UK, wo der film diese woche anläuft, vergleicht man seine rolle nicht ganz unberechtigter weise mit john malkovich. und zwar so. also: weit und breit nüscht, was die heizdecken ersetzt.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 17.05.2012, 19:57

    confessions of a child of the century
    tihi. wer hätte das erwartet. statt sich endgültig ins nirvana zu schießen, sucht pete doherty seine bewußtseinserweiterung jetzt im kostümfilm. mit charlotte gainsborough (daher kennen die sich also). und es spielt, wie sollte es anders sein, mitten in der romantischen epoche. na jedenfalls laufen die "confessions of a child of the century/bekenntnisse eines jungen zeitgenossen" nach alfred de musset (in "children of the century" übrigens von guillaume canet verkörpert) demnächst bei den schon engeläuteten filmfestspielen in cannes. mhh. ich würds/werds gucken. wenn sich die gelegenheit ergibt. zumal auch august diehl von der party ist. na, das kann ja heiter werden. man darf ja wohl annehmen, dass sich die herren besser schlagen, als sparkly vampyre eddy?!

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    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 07.08.2012, 21:56

    madame bovary 2013
    und auch diese emma ist mal wieder fällig für ein make-over. dieses mal unter weiblicher regie (sophie barthes) und aus weiblicher feder (rose barreneche) - beide noch recht neu in der branche. die (natürlich weibliche) hauptrolle hat bislang mia wasikowska inne, was mir recht jung erscheint? aber emma bovary ist ja in rein äußerlicher beschreibung keine solche ikone, wie eine... :wink: sagen wir mal jane eyre. der sehhhhr weiblich wirkende ezra miller und paul giamatti sind auch dabei. wohl keiner der lover. hoff' ich. "madame bovary". die dreharbeiten sollen im herbst beginnen.

    PS: huh. ezra miller spielt leon, den zweiten, offenbar blutjungen liebhaber von emma. :eek:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 02.09.2012, 14:41

    Re: bel ami 2011
    aoouu. sieht so aus, als wäre mein bel ami ein russischer gewesen :shy:



    vorneweg: zwei anläufe zum gucken hats bei mir schon gebraucht. im endeffekt ist es aber nicht gar so gurkig, wie anhand der weltweiten kritikerschelte (die größtenteils aus betretenem schweigen bestand) befürchtet.

    eigentlich ein erfrischendes vorhaben, den gesellschaftlichen aufstieg von tiefster gosse (naja, zimmer und huren konnte sich duroy ja immerhin noch leisten) zu blitzendstem salon (wirkte alles erstaunlich übersichtlich und gut gelüftet) mal anhand einer männlichen figur (neudeutsch: manwhore :engel:) zu zeigen, die mit nichts anderem, als dem eigenen körper und im verlauf der handlung wachsender, herausgeforderter skrupellosigkeit punktet. klar, dass das marketing dann nicht recht wußte, wie das teil am besten an den mann (neudeutsch: twilight teenie) zu bringen ist.

    leider, und das fangen die minuspunkte auch schon an, ist der schneidend fiese humor, den ich maupassants vorlage jetzt einfach mal unterstelle, vom aufmerksamen zuschauer nur noch zu erahnen.

    die patenten ladies in den weiblichen hauptrollen (uma thurman, chrissi ricci, kristin scott thomas, holliday granger als widerlicher fratz und auch natalia tena in perfektem toulouse-lautrec-huren-make-up) haben vornehmlich spaß an den rauschenden roben und bewegen sich mit der leichtigkeit, die damen von stand gebührt, über die ungefälligkeiten des scriptes hinweg. selbiges ist sprachlich reichlich simplifiziert. das ist eingedenk der optischen präsentation zwar nur konsequent, wirkt im gegensatz zu den entstaubten kostümen und szenerien aber dämlich. nicht zuletzt gerät dadurch die psychologie der figuren ins hintertreffen. zwar lassen sich die lücken noch gerade so vom zuschauer füllen, aber der fahle nachgeschmack des scriptes als adaption an sich bleibt.






    und dann der hauptdarsteller selbst. ich schwanke zwischen kongenial besetzt und kolossal daneben gegriffen. klar bleibt die figur oberflächlich, leer, ziellos wütend, größtenteils unsympatisch und etwas undurchschaubar. das würde ich nicht robert pattinson als schauspielerisches unvermögen anlasten sondern als treffsichere charakterisierung der figur duroy festhalten wollen. eigentlich spielt der robert technisch sogar ganz gut. aber vollends mitreissen kann die geschichte mit einer solchen figur im zentrum dann natürlich nicht. das ist ja der punkt, der mich immer vor französischer literatur des 19. jhs generell zurückschrecken läßt.

    allerdings hätte es dem hauptpart nicht schlecht getan, wennse einen wirklich charmanten jungen herren gecastet hätten, der wenigstens kurzfristig durch einen guten ersten eindruck sein publikum einwickeln kann. pattinson sieht immer so verquollen und müde (neudeutsch stoned) und unrasiert aus, dass man sich wundern muss, warum die damen sofort auf tuchfühlung gehen, statt erst mal gebührenden abstand zu halten und sich luft zu zufächeln, bis die nächste eau de toilette flasche gegriffen ist. wobei er natürlich auch wieder nicht wie ein unrasiertes mannsbild wirkt, dass die ladies mit roher energie und dunkler aura nur so dahin schmelzen läßt. wies in der empire steht: "Pattinson ain't no Malkovich either."
    dafür dürfte selbst die marquise de merteuil überrascht sein, was für ein eisekaltes trockenfrüchtchen sie sich da in gestalt von uma thurman rangezüchtet hat. :eek:



    alles in allem: nicht das ganz große übel, wenn auch leider nicht ausgereift (will sagen: ganz groß bösartig). oder schmissig. drei von fünf operngläsern mit sprung in der linse.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Tinka - 02.09.2012, 14:58

    Re: bel ami 2011
    Anna hat folgendes geschrieben:
    und dann der hauptdarsteller selbst. ich schwanke zwischen kongenial besetzt und kolossal daneben gegriffen. klar bleibt die figur oberflächlich, leer, ziellos wütend, größtenteils unsympatisch und etwas undurchschaubar. das würde ich nicht robert pattinson als schauspielerisches unvermögen anlasten sondern als treffsichere charakterisierung der figur duroy festhalten wollen. ...

    ... pattinson sieht immer so verquollen und müde (neudeutsch stoned) und unrasiert aus, dass man sich wundern muss, warum die damen sofort auf tuchfühlung gehen, ...

    ... wies in der empire steht: "Pattinson ain't no Malkovich either."...

    ...alles in allem: nicht das ganz große übel, wenn auch leider nicht ausgereift (will sagen: ganz groß bösartig). oder schmissig. drei von fünf operngläsern mit sprung in der linse.

    Das deckt sich so ziemlich mit meinen Eindrücken nach der Sichtung selbiger russischer Version. :anonym:
    Die gefühlte Leere, das Unvermögen und eine gewisse naive Anmaßung angesichts der eigenen begrenzten (schauspielerischen) Möglichkeiten, kann man mit sehr viel guten Willen als Auslegung und Interpretation der Rolle auslegen. Ich kann aber auch total verstehen, wenn andere das wie immer ganz anders sehen...



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 10.03.2013, 15:13

    Re: confessions of a child of the century
    Anna hat folgendes geschrieben: tihi. wer hätte das erwartet. statt sich endgültig ins nirvana zu schießen, sucht pete doherty seine bewußtseinserweiterung jetzt im kostümfilm. mit charlotte gainsborough (daher kennen die sich also). und es spielt, wie sollte es anders sein, mitten in der romantischen epoche. na jedenfalls laufen die "confessions of a child of the century/bekenntnisse eines jungen zeitgenossen" nach alfred de musset (in "children of the century" übrigens von guillaume canet verkörpert) demnächst bei den schon engeläuteten filmfestspielen in cannes. mhh. ich würds/werds gucken. wenn sich die gelegenheit ergibt. zumal auch august diehl von der party ist. na, das kann ja heiter werden. man darf ja wohl annehmen, dass sich die herren besser schlagen, als sparkly vampyre eddy?!

    Link
    Link

    offenbar ist das ganze tatsächlich noch für eine deutsche kinoauswertung angedacht. am 20.06.2013 soll es soweit sein. ich habe mir derweil schonmal die DVD aus dem UK bestellt :cool:



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 13.11.2013, 00:02

    Re: madame bovary 2013
    Anna hat folgendes geschrieben: und auch diese emma ist mal wieder fällig für ein make-over. dieses mal unter weiblicher regie (sophie barthes) und aus weiblicher feder (rose barreneche) - beide noch recht neu in der branche. die (natürlich weibliche) hauptrolle hat bislang mia wasikowska inne, was mir recht jung erscheint? aber emma bovary ist ja in rein äußerlicher beschreibung keine solche ikone, wie eine... :wink: sagen wir mal jane eyre. der sehhhhr weiblich wirkende ezra miller und paul giamatti sind auch dabei. wohl keiner der lover. hoff' ich. "madame bovary". die dreharbeiten sollen im herbst beginnen.

    PS: huh. ezra miller spielt leon, den zweiten, offenbar blutjungen liebhaber von emma. :eek:

    und hier der erste eindruck von mia als emma:



    ersteres verspricht besseres als kostüme in dauerwiederverwendungsschleife und letzteres erinnert mich sehr daran:



    oder daran. beides bestens.



    Re: Effi, Emma und Madeleine - Sammelthread der Ehebrecherinnen

    Adminette - 18.12.2013, 00:41

    madame bovary 2014
    und noch mal mia im ornat:



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