Ein Ehemaliger

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    Re: Ein Ehemaliger

    Wolfgang - 21.02.2008, 18:40

    Ein Ehemaliger
    Hallo, Leute!

    Bin gestern durch Zufall auf die MP- Seite gestossen und war ziemlich erstaunt, dass es auch heute noch so viele Betroffene gibt.
    Ich selbst bin ein richtiger "Ehemaliger": Erkrankung 1965, verschleppte und danach Fehl- Diagnose (Rheuma), nach 7 Wochen dann doch die Perthes- Diagnose, 21 Wochen Beckengips mit Streckverband und Spritzenkur. Danach 4 Jahre Thomas- Splint mit Gehhilfe, 1971 OP (Durchtrennung des Oberschenkel- Knochens mit Mark- Nagelung), 1972 Nagel- Entfernung und wieder Geh- Hilfe. Da war ich mittlerweile 18 Jahre
    und eigentlich noch immer nicht wieder gesund.
    Trotzdem hatte ich beruflich und privat immer grosses Glück gehabt.
    Erfolgreiche Berufs- u. Weiterbildung, verständnisvolle Ehefrau und eine
    prachtvolle Tochter (27, kein MP!)

    Mein gesundheitl. Zustand heute ist nicht so prachtvoll: Starkes Hinken,
    immer Schmerzen, Veränderungen an den LWS, Beinverkürzung.

    Habe gestern sofort an die Uni Düsseldorf gemailt, um mich als Probanden zur genannten Studie zur Verfügung zu stellen, vielleicht klappt es ja noch (ist ja ziemlich spät). Es kann ganz sicher nicht schaden, einmal eine andere und aktuellere Situationseinschätzung zu bekommen, evtl. mit Beratung für evtl. weitere Therapieformen.

    Mein Prof. an der Uni Greifswald ist inzwischen in Rente gegangen und für meine Orthopädin am Ort bin ich eher der durchlaufende Patient, um die akuten "Tagesprobleme" zu lösen.

    Meine Erfahrung insgesamt ist: Man darf sich von dieser Krankheit nicht vereinnahmen lassen, trotz aller Einschränkungen im täglichen Leben
    nicht kapitulieren und immer offen auf die Menschen zugehen und LEBEN,
    jeder hat nur dieses EINE!



    Re: Ein Ehemaliger

    manuhalfenberg - 28.02.2008, 20:44


    Hallo Wolfgang,
    ich finde es sehr gut das Sie ihren weg einmal beschrieben haben. Sicherlich ware die Medizin noch nicht so weit wie heute. Obwohl heute weiss man auch nicht die genaue Ursache. Mich würde folgendes Interessieren. Haben Sie nach der Kindheit Probleme gehabt, insbesondere mit der Seele. Man ist doch bestimmt als Kind sehr traurig. Ich merke es bei unserem Sohn.Aber man weiß schon nicht mehr was man sagen soll.Ich hoffe das ich Ihnen nicht zu Nahe trete. Ich denke immer wieder darüber nach was es für Spuren hinterlassen wird. Davor habe ich ein bißchen Angst. Ich würde mich freuen wenn Sie mir antworten könnten.
    Gruß Manuela



    Re: Ein Ehemaliger

    Bambi - 12.03.2008, 21:27


    Hallo,

    ich bin auch eine alte ehemalige,
    bei mir wurde MP mit fast 3 Jahren 1970 festgestellt und ich mußte für 21 Monate ins Krankenhaus. War fast bis zum Schluß im Gips und konnte nur liegen. Danach kam noch die Thomasschiene.
    In den 70 er Jahren durften die Eltern die ersten 4 Wochen gar nicht und danach nur einmal im Monat kommen.
    Allerdings habe ich von der Hüfte her heute keine Probleme mehr. Wenn ich höre wie manche noch leiden bin ich ganz froh, daß bei mir alles gut ist.
    Nur die Seele, die hat gelitten.
    Ich denke aber daß dies in der heutigen Zeit kein so großes Problem ist, da die Eltern mit im Krankenhaus sind und auch die Betreuung besser ist.
    Wahrscheinlich braucht Ihr Sohn viel Verständnis und Trost, dann sind die Folgen nicht so schlimm. Heute gibt es ja auch Stellen, wo man sich Hilfe holen kann.
    Ich wünsche Ihnen viel Kraft für sich und für Ihren Sohn.

    Bambi



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