Adrenalin-Sucht

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    Re: Adrenalin-Sucht

    fix - 09.02.2006, 18:14

    Adrenalin-Sucht
    Wenn Sport zur Sucht wird.
    Es gibt viele Menschen, die zu wenig für ihre Fitness tun oder gar keinen Sport treiben. Andere hingegen tun zuviel des Guten. Viele Menschen sind regelrecht abhängig vom Sport. Der sportliche Ehrgeiz nimmt überhand und wird zu einer Belastung für Körper und Geist.
    Laut Studien finden sich 90 Prozent aller Frauen zu dick und viele Männer hätten gern 10 Kilo Muskelmasse mehr am Körper. So ist oft das Streben nach dem perfekten Körper Auslöser für Sportsucht und führt zu einer anderen Körperwahrnehmung. So finden sich magersüchtige Frauen selbst noch zu dick und Männer mit Muskelsucht schätzen sich oft als zu schmächtig ein.
    Für Sportsüchtige ist Sport die Hauptrolle und wird zum wesentlichen Lebensinhalt, wobei Freunde und Familie immer mehr vernachlässigt und dem Training untergeordnet werden. Wenn mal nicht trainiert werden kann, kommt es zu einem schlechten Gewissen und auch Verletzungen können Sportsüchtige nicht vom Training abhalten
    Ein Übertraining schadet dabei dem Immunsystem, den Knochen, Sehnen und Bändern. Es kommt zu Stoffwechsel- und Hormonstörungen, Ängsten und Depressionen.
    Zur Sportsucht tragen auch die beim Sport ausgeschütteten Glückshormone wie Endorphine bei. Diese sind eine Art Belohnungssystem des Körpers. Durch Sport sollen außerdem Krisen in anderen Lebensbereichen wie Beruf, Familie oder Freundschaften ausgeglichen und das Selbstbewusstsein gestärkt werden.
    Die häufigsten Formen von Sportsucht sind Adrenalinsucht, Lauf- und Ausdauersucht und Muskelsucht.

    Arbeit als Droge



    Arbeitssucht geht mit einer Vielzahl von Merkmalen, Verhaltensweisen einher, die den Herzinfarkt fördern. Arbeitssüchtige nehmen sich keine Zeit, in Ruhe oder
    ausgewogen zu essen. Die mangelhafte Ernährung kann dazu führen, daß der Cholesterinspiegel gestört wird. Das wiederum begünstigt den Herzinfarkt. Oder sie praktizieren einen exzessiven Zigaretten-,
    Kaffee- oder Alkoholkonsum. Es sind immer mehrere Faktoren, die beim Herzinfarkt zusammenwirken, wobei die Arbeitssucht bestimmte Risikofaktoren aber einfach begünstigt." Zu diesem Ergebnis kommt
    der Bonner Psychologe Stefan Poppelreuter, der sich intensiv mit dem Thema Arbeitssucht beschäftigt hat.

    Während bei anderen Süchten stimmungsverändernde Stoffe wie Alkohol, Heroin, Tabletten u. ä. dem Körper zugeführt werden müssen, scheinen Workaholics auch allein von der Tätigkeitskomponente abhängig
    sein zu können. Bestes Beispiel ist die 33jährige Ursula: „Worauf ich so süchtig war? Es war der Termindruck, der mir ein Gefühl ,high` zu sein gegeben hat. Ich war stolz darauf, daß ich doppelt
    und dreifach so viel leisten konnte wie andere und abends auch noch fortgehen konnte. Allerdings war ich oftmals ohne äußeren Anlaß hektisch und hatte einen Herzkasperl. Dann kam der Tag, an dem ich
    mir eingestehen mußte, daß mich das vorgelegte, arbeitssüchtige Tempo irgendwann umbringen würde."

    Ursulas Herzflattern wird von körpereigenen Wunderdrogen · den sogenannten Psychedelika · hervorgerufen. In Streßsituationen produziert der menschliche Körper nämlich Adrenaline, Dopamine und
    Endorphine, die auf Herz, Kreislauf und Zentralnervensystem stimulierend wirken. Von diesem berauschenden Kick bekommt so mancher nicht genug, weshalb er sich täglich aufs neue in den Arbeitsstreß
    werfen muß. Damit könnte eine Suchtkarriere vorprogrammiert sein . . .

    Aktivitätsschübe

    Ähnlich wie Alkoholiker entwickeln auch Workaholics, sobald eine Gewöhnung an die tägliche Dosis eintritt, das unbändige Verlangen nach einer Dosiserhöhung, um high zu bleiben. Um einen
    euphorisierenden Zustand zu erreichen, müssen Workaholics allerdings immer hochtouriger schuften, sonst drohen Entzugserscheinungen wie Lustlosigkeit, Müdigkeit und Depression. Auf die Dauer haben
    die durch Psychedelika ausgelösten Aktivitätsschübe negative Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Es kommt zu Bluthochdruck, Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Konzentrations- und
    Gedächtnisschwäche, Angstzuständen usw. Diese Alarmsignale werden von waschechten Arbeitstieren wiederum mit Leistungsmaximierung kompensiert. Als langfristige Folgeschäden können sich ein
    vorzeitiger Alterungsprozeß, schwere Depressionen, Burnout-Syndrom, Herzinfarkt oder ein Schlaganfall einstellen. In Japan lautet die Diagnose bei Tod durch Überarbeitung: Karoshi. Daß man in
    unseren Breiten bislang noch keinen treffenden Fachausdruck gefunden hat, läßt auf das mangelnde gesellschaftliche Problembewußtsein hinsichtlich der Arbeitssucht schließen.

    Mittlerweile ist bekannt, daß Suchtursachen bis in die früheste Kindheit zurückreichen. Viele Workaholics stammen aus suchtkranken Familien, in denen zu viel gearbeitet oder getrunken wurde. Der
    46jährige Erich, der heute als leitender Angestellter eines großen Konzerns tätig ist, kann sich noch gut an seine Kinderstube erinnern. Sein Vater hatte einen Handwerksbetrieb, in dem er rund um die
    Uhr geschuftet hat. Logisch, daß dabei Zärtlichkeit, Zuwendung, Anerkennung und Liebe für die Kinder auf der Strecke blieben. Nur bei schulischen Spitzenleistungen konnte der Sohn mit väterlichem Lob
    rechnen. Erich wurde frühzeitig darauf getrimmt, im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten. Insbesondere im Sommer, während seine Schulfreunde die Ferien unbeschwert genießen konnten, wurde seine Mithilfe
    erwartet, die freilich gut honoriert wurde. Trotz erbrachter Leistungen konnte er den überhöhten Erwartungshaltungen der Eltern selten gerecht werden. Die Wutausbrüche seines autoritären Vaters sind
    ihm ebenso in lebendiger Erinnerung wie die mahnenden Worte: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen."

    Das arbeitssüchtige Familienklima spornte einerseits zu höchsten Leistungen an, schürte anderseits Versagensängste, aus denen eine tiefe Unsicherheit, ein schwach ausgebildetes Selbstwertgefühl und
    eine gestörte Eigenwahrnehmung resultierten. Erich ist sich heute sicher, daß in der Kindheit der Grundstein für seine spätere Arbeitssucht gelegt wurde. Seinen Vater, der rastlos geschuftet hat und
    sich nie erlaubte krank zu sein, raffte der Herzinfarkt bereits als 50jährigen hin. Erich hingegen schloß, von klein an auf Leistung programmiert, sein Studium innerhalb kürzester Zeit mit Bravour
    ab. In den folgenden Berufsjahren schlitterte er immer tiefer in die Arbeitssucht. Als Angestellter eines Konzerns kam er wöchentlich auf 10 bis 20 Überstunden. Oftmals nahm er seine
    Arbeitsunterlagen · zum Leidwesen seiner Familie · mit ins Wochenende. Der hohe Arbeitsdruck führte immer häufiger zu Migräneanfällen sowie zu Schmerzen im Schulter-Nacken-Rücken-Bereich. Nach
    einigen Berufsjahren stellten sich auch Schlafstörungen ein: „Nachts konnte ich kein Ende finden mit der Arbeit. Dauernd drehte sich alles im Kopf herum. Das hat mich um den Schlaf gebracht,
    dementsprechend gerädert war ich morgens."

    Der Arbeitsdruck, dem sich Erich ausgesetzt fühlte, war hausgemacht, hing also direkt mit seiner Arbeitssucht zusammen. In das Krankheitsbild paßte auch, daß er seinem Chef die Autorität zubilligte,
    die früher sein Vater hatte: „Damit ich mir seinen Zorn nicht zuziehe, habe ich halt mehr gearbeitet." Die Beantwortung der Frage, wie denn der Vorgesetzte auf seinen unermüdlichen
    Arbeitseinsatz reagiert hat, fällt Erich leicht: „Der hat diesbezüglich nie eine Bemerkung gemacht. Leute, die viele Überstunden machen, sind groß angeschrieben. Von Arbeitgeberseite wird nicht
    erkannt, daß ein derartiges Drüberarbeiten eine unheimliche Fehlerquelle bedeutet. Gelegentlich Überstunden zu machen, ist sicher nicht das Problem . . ., aber ununterbrochen mehr zu arbeiten und zu
    glauben effizient zu sein · das ist ein Irrglaube."

    Langfristig ging Erichs unermüdlicher Arbeitseinsatz zu Lasten des Familienlebens und seiner Sozialkontakte. „Heute bin ich darüber entsetzt, wie abwesend ich damals war. Wenn ich meinen Kindern
    Märchen vorgelesen habe, dann ist mir nach zwei Sätzen das Buch aus der Hand gefallen, weil ich vor Müdigkeit eingenickt bin, so wie früher mein Vater."

    Arbeitssüchtige Chefs

    Man kann davon ausgehen, daß die Kaste der Arbeitssüchtigen die oberen Büroetagen fest in ihren Händen hat · mit fatalen Auswirkungen auf die unmittelbaren Kollegen. Schließlich verlangen
    arbeitssüchtige Chefs von ihren Mitarbeitern einen ähnlich hals- bzw. herzbrecherischen Arbeitsstil. Meist haben sie einen Hang zu chaotischer Arbeitsorganisation, sind eher autoritär als kooperativ,
    legen ein gesteigertes Kontrollbedürfnis an den Tag · und weisen oftmals einen hohen Grad an Vergeßlichkeit auf.

    Damit hat der 34jährige Peter böse Erfahrungen gemacht: „Arbeitssüchtige Führungspersonen neigen dazu, andere unter Termindruck zu setzten. Sie erinnern sich, daß noch dieses und jenes zu
    erledigen sei, was irgendwo auf einem Zettel notiert worden ist. Falls die Notiz aus der Versenkung wieder auftaucht, stellt sich meist heraus, daß die Arbeit bereits gestern zur Abgabe anstand und
    daß es jetzt sinnlos wäre, sie noch zu machen. Oder verschiedene Kollegen arbeiten an ein-und demselben Projekt, ohne voneinander zu wissen. Typisch ist auch, daß der Chef beim Mittagessen im
    Nebensatz einen Auftrag erteilt, ohne daß man sich genaue Notizen machen kann. Diese Aufgabenzuteilung geschieht immer unzulänglich und meist unter enormem Zeitdruck. Es ist ein einziges
    Dahinwurschteln."

    Es verwundert nicht, daß in einem solch arbeitssüchtigen System die Fehlerquote enorm hoch · und die Arbeitseffizienz extrem gering ist. Statt Arbeitszufriedenheit herrscht Arbeitsfrust. Während die
    einen versuchen, sich von der Arbeit zu drücken, schlüpfen die anderen in die Opferrolle und schuften für zwei. Jedenfalls können unter arbeitssüchtigen Chefs Abteilungen oder Unternehmen zur wahren
    Tretmühle verkommen, wie Ursula am eigenen Leib erfahren hat: „Ich habe nach dem Studium in einer kleinen Handelsfirma mit der Auflage, Überstunden zu machen, angefangen. Überstunden wurden nach
    einem Prämiensystem vergütet, das eher nach Gutdünken als nach Leistung ausgeschüttet wurde."

    Zuerst war Ursula durchaus bereit, dem arbeitssüchtigen Tempo, das im Betrieb vorherrschte, zu entsprechen, weil die Arbeit Spaß gemacht hat · und die Kollegen so nett waren. Aber es gab auch Gründe,
    die sie verdrängte und zudeckte, nämlich daß sie von der Anerkennung anderer Menschen extrem abhängig war und den täglichen Adrenalinkick brauchte. Mit der Zeit wurde sie allerdings immer
    unzufriedener. „Wenn der Chef nicht da war, haben die Kollegen viel Zeit damit verbracht, über die herrschende Ungerechtigkeit in puncto Überstunden und Bezahlung zu tratschen und zu klagen."

    Schwieriger Ausstieg

    Im Gegensatz zu anderen Suchtkranken (Alkoholiker, Fixer, u. a.) bilden die Workaholics in unserer Leistungsgesellschaft eine ehrbare Kaste, überhäuft mit Sozialprestige und Einkommen. Das ist der
    Hauptgrund dafür, daß der Ausstieg aus dem Suchtkreislauf große Schwierigkeiten bereitet. Nur wer zur kritischen Selbstreflexion bereit ist, hat eine Chance, seine arbeitssüchtigen
    Verleugnungstendenzen zu durchbrechen und seiner Sucht auf den Grund zu gehen. In einem langwierigen Bewußtwerdungsprozeß, der viele kleine Erkenntnis- und Handlungschritte beinhaltet, muß der
    Süchtige eine gesunde Beziehung zur Arbeit entwickeln lernen.

    Unterstützung im Heilungsprozeß bietet die Selbsthilfe der Anonymen Arbeitssüchtigen (AAS). Erich besucht seit 5 Jahren eine AAS-Gruppe, mit deren Hilfe er zu einem gesunden Arbeitstil gefunden hat.
    „Einer meiner ersten Abstinenzschritte war, daß ich meine Überstunden schrittweise reduziert habe. Als nächstens habe ich am Wochenende und am Abend keine Schreibtischarbeit mehr nach Hause
    mitgenommen. Dann habe ich begonnen, die Pausen strikt einzuhalten und mittags in der Kantine zu essen. In kleinen Schritten habe ich also zu einem normalen Arbeitsleben gefunden."

    Positive Veränderungen hat auch Ursula erfahren. Ihr gelang es, ihrem arbeitssüchtigen Arbeitgeber „Lebewohl" zu sagen und sich eine andere Stelle zu suchen, in der Überstunden nur in Ausnahmefällen
    auftreten. Ebenso positiv verläuft nun auch ihr Privatleben: „Der Panzer der Arbeitssucht und der Adrenalinsucht, der mich früher von allem abgeschirmt hat, von Schmerz und Trauer, aber auch von
    Freude, ist brüchig geworden. Seither ist in meiner Partnerschaft mehr Platz für Nähe da, haben meine Freundschaften an Intensität und Ehrlichkeit gewonnen."

    Hilfesuchende können sich an die Anonymen Arbeitssüchtigen wenden, deren Meetings jeden Montag zwischen 17 und 18.30 Uhr stattfinden: 1090 Wien, Rooseveltplatz 8, erste Tür rechts



    Re: Adrenalin-Sucht

    Anonymous - 07.03.2006, 09:26


    hi :)
    Für meinen Geschmack is der Text n weng zu lang !!!
    Des würd doch keiner lesen, oder ?
    Versuch halt des n weng interessanter zu gestalten. Wenn ma auf die Seite kommt will ma sich des gar net durchlesen !!!
    Na ja guck halt ma :wink:



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