GUN

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    Re: GUN

    [SKz] joini - 20.02.2006, 21:21

    GUN
    Nachdem sich Neversoft durch die Tony Hawk-Reihe weltweit einen Namen machen konnte, versucht sich die Softwareschmiede mit "Gun", welches im Vorfeld bereits als ein GTA im Wilden Westen bezeichnet wurde, nun an einem komplett anderen Genre. Warum man "Gun" aber nur bedingt mit "GTA: San Andreas" und seinen Vorgängern vergleichen kann, lest ihr am besten in unserem Test.

    Staubig, dreckig, Gun




    Colton White ist ein Haudegen, wie man ihn aus alten italienischen Westernfilmen kennt. Ein rauer Geselle mit einer mysteriösen Vergangenheit, beachtlichen Schießkünsten und einem nicht zu übersehenden Drang für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Das Spiel selbst beginnt aber dennoch recht unscheinbar. So sind wir anfangs mit unserem Vater unterwegs, der uns zeigt, wie man jagt und sich gegen Wölfe wehrt. Dieser Abschnitt dient gleichzeitig als Tutorial. Doch die vorläufige Ruhe wehrt leider nicht lange, denn kurze Zeit später wird Coltons Vater von einem mysteriösen Prediger und einer Gruppe von Banditen ermordet. Vor seinem Tod gibt er uns aber zu verstehen, dass er nicht unser leiblicher Vater ist und wir nach Dodge City reisen müssen, wo wir eine Frau namens Jenny treffen sollen. Warum Coltons Vater dies verlangt, verrät er natürlich nicht. Hier beginnt auch das eigentliche Abenteuer, welches den Spieler quer durch die Prärie jagen wird, um schlussendlich Rache an den Mördern zu nehmen und nach den Gründen für den Tod des Mannes zu suchen, der sich als der Vater unseres Helden ausgab. Dabei trifft Colton auf allerlei klischeebehaftete Gestalten, die ihn auf seinem Weg helfen oder an den Galgen hängen wollen. Fast jede Szene, die man bereits in Western-Filmen gesehen hat, greift auch "Gun" auf, was das Spiel zu einer interessanten Reise in das Amerika des 19. Jahrhunderts macht.

    So viel zu tun




    Nachdem unser vermeintlicher Vater getötet wurde, machen wir uns also auf den Weg nach Dodge City und da "Gun" wie die GTA-Serie eine offene und weitläufige Spielwelt hat und sich PKWs im Wilden Westen noch nicht so richtig durchgesetzt haben, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns ein Pferd zu schnappen und gen Sonnenuntergang zu reiten. In Dodge City angekommen, warten schon die ersten Aufträge: Neben den Hauptmissionen, welche die Story rund um den mysteriösen Prediger und seine Auftraggeber vorantreiben, kann man in der Welt von "Gun" auch mit zahlreichen Nebenaufträgen Geld verdienen. Überall auf der Karte verteilt findet man z.B. Steckbriefe, die uns nahe legen einen gesuchten Verbrecher zu finden. "Wanted - dead or alive" ist in diesem Fall das oberste Motto. Wer die bösen Buben aber lieber einfängt, statt sie mit Blei voll zu pumpen, der bekommt auch mehr Geld, wobei sich dieses Unterfangen jedoch als schwieriger herausstellt. Neben dieser Art von Aufträgen kann man sich auch als Hilfssheriff beweisen, als echter Cowboy Rinder zusammentreiben, sich auf die Jagd nach Wölfen machen oder als Bundesmarshall knifflige Aufträge wie die Rettung von Siedlern, die in Bedrängnis durch Banditen gekommen sind, bestreiten.




    Die beschriebenen Nebenmissionen sind eigentlich sehr vielfältig. So muss man als Hilfssheriff Kneipenschlägereien auflösen, reiche Mitbürger vor neidischen Pistoleros beschützen oder ein höchst explosives Fass von Punkt A nach Punkt B bringen. Leider haben diese Missionen auch ein große Schwäche, denn im großen und ganzen ändert sich nicht sehr viel am Verlauf und die Art der Nebenaufgaben wiederholt sich im Grunde in diversen Variationen. Gerade die Steckbriefaufträge laufen fast alle nach demselben Muster ab: Den Verbrecher finden, seine Begleiter und eventuell auch ihn ausschalten und schon der Auftrag ist erfolgreich beendet. Dafür ist dieser Teil auch recht kurzweilig, da die Aufträge nie länger als 10 Minuten dauern, wobei die meiste Zeit für die Reitwege drauf geht. Zu den nervigsten Momenten gehören allerdings die so genannten "Pony Express"-Abschnitte, in denen wir unter enormen Zeitdruck Gegenstände von einem Ort zum anderen transportieren müssen. Obwohl die Nebenmissionen optional sind, ist dringend empfohlen diese vor den echten Story-Abschnitten abzuschließen, da man neben dem Geldsegen auch mit Fähigkeitspunkten, die wir aber nicht selber verteilen können, belohnt wird. So kann unser Held seine Gesundheit, sein Können zu Pferd oder seine Waffenfähigkeiten verbessern, was auch dringend notwendig ist, da dies die Hauptmissionen um einiges leichter gestalten dürfte. Mit dem verdienten Geld können wir dann das eine oder andere anstellen und damit ist nicht der Besuch im örtlichen Freudenhaus gemeint: Beim Händler werden kräftig Verbesserungen für das Pferd und die Waffen eingekauft oder das Fassungsvermögen der Whiskeyflasche, welche zum Auffüllen unserer Lebensenergie dient, erweitert. Wer sich vom gewalttätigen Alltag eines Pistolenhelden erholen will, kann übrigens auch eine Runde Poker spielen und sich nebenbei etwas dazu verdienen.

    Rache ist süß




    Hat man sich genug mit Nebenmissionen und Pokerspielen ausgetobt, kann man die zahlreichen Hauptmissionen in Angriff nehmen, die jeweils nach erfolgreichem Abschluss weitere alternative Aufträge freischalten. Gerade dieser Teil von "Gun" macht aber den Hauptreiz aus, denn die Qualität der Storymissionen ist auf hohem Niveau und auch für die nötige Abwechslung ist stets gesorgt. So eskortieren wir eine Kutsche und verteidigen sie vor anstürmenden Indianern, brechen aus Gefängnissen aus oder überfallen einen Zug. Leider spielen sich die Abschnitte ziemlich linear, was dem Experimentierfreudigen mit verschiedenen Lösungswegen leider einen Strich durch die Rechnung macht. Wovon "Gun" aber hauptsächlich lebt ist die dichte Westernatmosphäre und das spannende Missionsdesign. Ein weiterer Punkt, der "Gun" von anderen 3rd Person Action-Spielen abhebt, ist neben dem noch unverbrauchten Szenario der sogenannte "Schnell-Ziehen" Modus. Hier schaltet das Spiel in die Ego Perspektive, wodurch als Nebeneffekt die auch Zeit stark verlangsamt wird. Nun ist es möglich die Gegner reihenweise in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Leider ist der Balken, der dieses Feature ermöglicht recht schnell aufgebraucht. Nur durch getötete Gegner kann der "Schnell-Ziehen"-Modus wieder aktiviert werden.

    Nichts los im Wilden Westen?




    Ein Manko ist jedoch die kurze Spielzeit. Wenn man nur die Hauptmissionen bestreitet, flimmert der Abspann nach ca. sechs Stunden über den Bildschirm. Da empfiehlt es sich noch dringender die Zusatzaufträge zu absolvieren, da diese die Spielzeit fast verdoppeln. Im Endeffekt kommen wir aber auf 10 Stunden Westernspaß, was eindeutig etwas zu kurz sein dürfte. Dafür kann sich der neugierige Spieler aber auch noch in der frei begehbaren Welt umschauen und nach Geheimnissen suchen. Das Areal, in dem man sich im Laufe des Rachefeldzuges aufhalten wird, ist von der Größe her im Vergleich mit "GTA 3" allerdings deutlich kleiner. Erschwerend kommt hinzu, dass die Umgebung bis auf die zwei Städte Dodge- und Empire City etwas zu karg ausgefallen ist, da außerhalb fast nur die weitläufige Prärie vorzufinden ist. Während in den GTA-Spielen Menschen über die Straßen flanierten und überall etwas los war, wirken die Städte in "Gun" wie ausgestorben. Die Bewohner zeigen sich eher selten und die Verkehrsdichte in Form von Pferden und Kutschen ist auch gleich Null. Da hätten die Entwickler einfach mehr Leben in die Städte bringen müssen Einen Tag-Nacht Wechsel gibt es auch nicht, nur wenn es die Mission vorschreibt, bekommt man den Mond zu Gesicht. Trotz dieser Mängel macht es aber dennoch Spaß die Welt mit Pferd und Pistole zu erkunden, da man immer wieder neue Orte wie verlassene Minen findet, die einige Schätze in Form von Gold bereithalten.


    Matte Texturen und raue Männerstimmen




    Grafisch ist "Gun" etwas enttäuschend ausgefallen. Die western-typischen Landschaften kommen zwar authentisch rüber, wirken allerdings sehr altbacken und überzeugen den Spieler nicht gerade mit detaillierten Arealen, wie wir sie beispielsweise aus "Far Cry: Instincts" kennen. Die Texturen wirken etwas zu matt und unspektakulär. Lediglich die Städte und einige wichtige Ortschaften wurden mit viel Liebe zum Detail modelliert. Hier kommt auch die staubige und dreckige Westernatmosphäre sehr gut rüber, die wir uns eigentlich vom ganzen Spiel gewünscht hätten. Die Charaktere hingegen bewegen sich wieder auf deutlich höherem Niveau und sind vor allem in den zahlreichen In-Game Zwischensequenzen, die uns durch die Storymissionen begleiten, sehr nett anzuschauen, was gerade bei der hübschen Jenny zu Geltung kommt. Die Animationen sind auch positiv zu erwähnen, denn gerade an den Bewegungen der Pferde, erkennt man wie viel Mühe sich die Männer und Frauen von Neversoft in diesem Punkt gemacht haben. Einen Vorteil hat die etwas unscheinbare Grafik aber dennoch, denn die Sichtweite ist enorm und störende Ruckler sind auch kaum zu erkennen und ist die Spielwelt einmal geladen, sind lästige Ladebildschirme ein Fremdwort.

    Zur stimmigen Westernatmosphäre trägt auch die passende Soundkulisse bei, an der man grundsätzlich nichts negatives erkennen kann. Besonderes Highlight ist die gelungene englische Sprachausgabe, die jeder Figur einen unverwechselbaren Charme verleiht. Die Sprecher wirken sehr engagiert und reißen den Spieler förmlich mit. Leider muss die deutsche Version ebenfalls mit der englischen Sprachausgabe auskommen. Nur die Untertitel sind in Deutsch gehalten aber dies ist allemal besser, als eine verhunzte Synchronisation.

    Greenhorns willkommen




    Die Steuerung von "Gun" ist eigentlich sofort ohne größere Probleme zu beherrschen. Colton White lässt sich präzise durch den staubigen Westen bewegen und auch die vier unterschiedlichen Waffentypen, darunter Revolver, Gewehr, Schrotflinte und Bogen, lassen sich schnell auswählen, und auch eine Nahkampfattacke ist auf Tastendruck schnell aktiviert. Der Schwierigkeitsgrad und die großzügig verteilten Checkpoints lassen Anfänger nicht im Regen stehen. Das leichte Autoaiming tut das übrige. Profis können sich aber selbstverständlich in einem höheren Schwierigkeitsgrad beweisen. Leider muss man an dieser Stelle sagen, dass die künstliche Intelligenz der Gegner auch ihren Beitrag dazu leistet, dass das Spiel im Allgemeinen keine zu große Herausforderung darstellt. Situationen, in denen uns der Feind umzingelt und versucht von hinten anzugreifen, sind in anderen Spielen zu finden, nicht aber in "Gun". Zwar gehen die Schurken in Deckung aber das ist auch das mindeste, was man von einem aktuellen Spiel erwarten kann.

    Die deutsche Version von "Gun" ist ab 16 Jahren freigegeben und muss im Gegensatz zur englischen Fassung auf Blut verzichten, was den Spielablauf aber in keinster Weise nachhaltig beeinträchtigt.



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