NGO - Ausflüchte, aber keine Erklärungen

Nachtperle's Plauderecke
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    Re: NGO - Ausflüchte, aber keine Erklärungen

    Xantos - 05.01.2008, 23:22

    NGO - Ausflüchte, aber keine Erklärungen
    NGO - Ausflüchte, aber keine Erklärungen

    Als ich sah, mit welchen Gefühlen der Erleichterung der Brief der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland vom 28. Januar 2002 an alle Ältestenschaften zur Erklärung der Mitgliedsschaft der Wachtturm-Gesellschaft (WTG) bei den Vereinten Nationen als assoziierte NGO (non-governmental organisation = Nichtregierungsorganisation) aufgenommen wurde, mit welcher Freude der vorsitzführende Aufseher dessen Inhalt bekanntgab in der unausgesprochenen Hoffnung, damit sei der Unruheherd ‘Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen’ endlich vom Tisch, dann kann man nur Empörung empfinden angesichts der völlig unpräzisen Information, der halben Tatsachen und des Versuchs der Beruhigung, womit man hier die vertrauensvollen Glieder der Versammlungen ‘abspeiste’. Allein dieses Verhalten bewog mich, den Brief ein wenig zu analysieren, um zu zeigen, daß seine Beweisführung mehr ‘Löcher’ aufweist als ein guter Schweizer Käse. Ich möchte die von mir beanstandeten Punkte hier auflisten, ohne jedoch den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

    1. Es wird versucht, mit vielen Worten von der Tatsache abzulenken, daß die ‘irreführenden Gegner’ schlichtweg die Wahrheit gesagt hatten: die ‘Organisation Gottes’ war mit dem ‘wilden Tier’ der Offenbarung assoziiert (Assoziierung: auf Teilbereiche beschränkte Aufnahme in ein Bündnis – siehe Brockhaus); sie hat etwa 10 Jahre lang mit den Vereinten Nationen zusammengearbeitet. Allein diese Tatsache ist entscheidend.

    Würde ein Zeuge Jehovas sich mit der Politik verbinden, dann würden die Ältesten ihm sagen: ‘du hast den Grundsatz der Neutralität grob gebrochen und damit die Gemeinschaft verlassen, ganz gleich, aus welchen Gründen Du das getan hast. Allein die Tatsache zählt!’ Wenn man daran denkt, wie die meisten Zeugen beim Bekanntwerden der Assoziierung der Gesellschaft mit den Vereinten Nationen diese Aussage für unmöglich erklärten, ja manchmal schallend lachten über solche ‘Märchen und Verleumdungen’, dann zeigt das nicht nur ihr damaliges völlig richtiges Empfinden, sondern man müßte jetzt auch ein Gefühl tiefer Beschämung erwarten; aber nichts dergleichen! Man ist ja so froh, daß das Sprachrohr Gottes, sein Kanal, der Sklave, wieder reingewaschen ist; das ‘schmutzige Waschwasser’ wird nicht mehr näher untersucht. Aber es bleibt dabei: er war assoziiertes NGO-Mitglied bei den Vereinten Nationen, ritt auf dem Tier! Nach ihren eigenen Grundsätzen hatte die leitende Körperschaft die Gemeinschaft verlassen. Aber in diesen Etagen mißt man wohl mit anderen Maßstäben.

    Wenn man bedenkt, daß eine Organisation, die Monat für Monat eine Flut von Publikationen über die Öffentlichkeit ausgießt und keine Gelegenheit versäumt, positiv über sich selbst zu berichten, in 10 Jahren kein Wort über ihre Assoziierung zu den Vereinten Nationen veröffentlichte – nicht einmal intern, in den Versammlungen –, dann ist die Frage nach dem ‘Warum’ wohl berechtigt; wußte man, daß diese Assoziierung als ein Schlag ins Gesicht aller Zeugen und als eine Verletzung aller bisher hochgehaltenen und nach unten auch durchgesetzten Grundsätze empfunden würde?

    2. In dem Brief wird gesagt, daß die Körperschaften der WTG nie ein Teil der Vereinten Nationen gewesen seien. Hier wird deutlich eine falsche Spur gelegt, oder, wie die Amerikaner sagen, ein ‘roter Hering’ gelegt, denn das ist ja niemals, auch nicht von Gegnern, behauptet worden; Vollmitglieder bei den Vereinten Nationen können nur ‘Nationen’ werden; Religionsgemeinschaften können nur NGO werden. Auch Babylon die Große in der Offenbarung ist kein Teil des Tieres; Teil des Tieres sind die Hörner, die Nationen; Babylon reitet nur darauf. Warum also etwas bestreiten, was nie behauptet wurde? Will man desinformieren, verwirren, verwischen?

    3. Als Registrierungsgrund wird angegeben, man wollte die Bibliothekseinrichtungen der Vereinten Nationen benutzen. Gleichzeitig wird aber bestätigt, daß man schon in den früheren Jahren problemlos diese Einrichtungen benutzt habe. Das ist auch heute noch so, wie man bei den Vereinten Nationen leicht erfragen kann; jeder Bürger kann diese Einrichtungen benutzen. Doch die Religionsgemeinschaft schreibt: ‘in diesem Jahr (1991) wurde es erforderlich, sich als NGO registrieren zu lassen’. Warum? Darauf gibt der Brief keine Antwort; doch der Zuhörer oder der flüchtige Leser hat den Eindruck, das Erfordernis hinge mit der Nutzung der Bibliothekseinrichtungen zusammen; jedoch wird diese Aussage geflissentlich vermieden; das Erfordernis kann aus irgendeinem Grund bestehen, und dieser Grund wird ausdrücklich nicht genannt. Warum wohl? Wäre bei dem langen Brief ein aufklärender Satz wohl zuviel gewesen, oder wollte man nur keine Unwahrheit sagen und huschte über die Schwachstelle hinweg wie über dünnes Eis?

    4. Der Brief sagt weiter: der Registrierungsantrag, so wie er eingereicht wurde..., enthielt keine Aussagen, die zu unserem christlichen Glauben im Widerspruch wären.

    Das glaube ich gern; aber auch hier wird wieder eine falsche Spur gelegt; es ist allgemein bekannt, daß in Aufnahmeanträgen – seien es Vereine, Parteien, Versicherungen, Krankenkassen usw. – in der Regel nur die wesentlichen Angaben über den Antragsteller enthalten sind. Die Verpflichtungen, die ein Antragsteller bei genehmigter Mitgliedschaft eingeht, stehen in den jeweiligen Satzungen, und so stehen auch die Verpflichtungen der NGO über Zusammenarbeit und Unterstützung der Vereinten Nationen in deren Satzungen oder Bedingungen der Mitgliedschaft. Doch hier wird nur auf den unverfänglichen Aufnahmeantrag verwiesen; wer soll eigentlich hier getäuscht werden?

    5. Es wird von nicht mehr annehmbaren Kriterien ‘in ihrer jüngsten Version’ gesprochen, auf die man aufmerksam gemacht worden sei, was man sehr geschätzt habe.

    Soll das heißen, daß die Organisation nicht wußte und sich auch nicht bemühte zu wissen, worauf sie sich 1991 einließ? Die ‘jüngste Version’ sagte schon 1968:
    (Resolution 1296 vom 23.Mai 1968): ... daß sich eine NGO verpflichtet, die Arbeit der Vereinten Nationen zu unterstützen und das Wissen über ihre Grundsätze und Aktivitäten zu verbreiten. Und am 14.2.1992 – dem Jahr des Beginns der Assoziierung der WTG bei den Vereinten Nationen –, schrieben diese: ‘daß die NGO mit den Vereinten Nationen zusammenarbeiten, um die öffentliche Meinung und die Unterstützung für die Programme und Ziele der UN zu unterstützen’.

    Waren diese Worte nicht deutlich genug? Und sollte man glauben, daß eine Organisation, die über eine Menge erfahrener Anwälte verfügt, die gewohnt sind, Prozesse und Verhandlungen jeder Art zu führen und bis in die Details zu prüfen, diese Kriterien nicht bemerkt hätten? Nicht einmal die leitende Körperschaft würde das glauben; doch dem einfachen und ach so vertrauensvollen Zeugen kann man das ja vorsetzen; der ist froh, daß endlich der ‘Sklave’ wieder in glänzender Rüstung dasteht. Doch die menschliche Erfahrung sagt, daß jemand, der sich einer anderen Organisation anschließt, sich über die Bedingungen informiert, besonders aber eine Organisation, die dafür bekannt ist, andere schonungslos zu kritisieren. Daß sie die Assoziierung aufgab, nur zwei Tage, nachdem die britische Zeitschrift The Guardian die Tatsache ans Licht gebracht hatte, spricht ebenfalls nicht für Unwissenheit. Es war eher eine Flucht.

    6. Zuletzt werden wieder die irreführenden Gegner bemüht, deren Verhalten ja schon für die letzten Tage vorausgesagt ist. So kann also die Reaktion von Menschen, die nur die Wahrheit sagten, auf die Tatsache der Assoziierung der WTG als NGO bei den Vereinten Nationen hinwiesen, noch dazu dienen, einen weiteren Beweis für die Zeit des Endes zu haben. Sollte man nicht vielleicht noch eine Prophezeiung über diese Mitgliedschaft finden? Ja, man steht mit Staunen vor der Weisheit – oder sollte man sagen: Unverfrorenheit – dieser leitenden Körperschaft und vor ihrer Selbstsicherheit, mit denen sie ihren Gläubigen einen solchen Brief vorsetzt, ihres Erfolges gewiß. Die Bibel hat schon recht: "Vertraut nicht ... auf einen Menschensohn" (Ps. 146:3; siehe auch Apg. 20:30).

    Die Meldung, die Gesellschaft sei in den neunziger Jahren fast 10 Jahre lang als Nichtregierungsorganisation (NGO) mit den Vereinten Nationen assoziiert (rechtlich verbunden) gewesen, hatte unter den Zeugen viel Staub aufgewirbelt; die Reaktionen reichten vom Verleumdungsgeschrei über Unverständnis bis zur Empörung. Vor allem war man auch verärgert, daß man von der ‘weltlichen Presse’ informiert wurde, während die Gesellschaft selbst in bekannter Weise ihre Brüder von den Vorgängen auf ‘höherer Ebene’ nicht unterrichtet (was die Zeugen vor Ort zu wissen haben, entscheidet der ‘treue und verständige Sklave’; nebenbei: wie wird das wohl in der theokratischen neuen Ordnung sein, wenn es keine Presse mehr gibt, die uns informiert?). Die Rückfragen bei der Gesellschaft – aber auch bei den Vereinten Nationen, die sich sehr auskunftswillig zeigten – führten schließlich dazu, daß Brooklyn sich benötigt sah, ein Schreiben an die Ältesten zu veranlassen, mit dem zwei Dinge erreicht werden sollten:

    1. es sollte die Unruhe unter den Zeugen dämpfen und wenn möglich beseitigen und

    2. es sollte eine einheitliche Sprachregelung gegenüber Außenstehenden herbeiführen.

    Das Schreiben an die deutschen Ältestenschaften lautete wie folgt:


    JEHOVAS ZEUGEN

    AM STEINFELS 65618 SELTERS, NIEDERSELTERS » TELEFON (06483) 41-0
    POSTANSCHRIFT: 63617 SELTERS

    28. Januar 2002

    AN ALLE ÄLTESTENSCHAFTEN

    Liebe Brüder

    in letzter Zeit haben uns wiederholt Anfragen zu einer irreführenden Meldung über eine angebliche Mitgliedschaft der Gesellschaft bei den Vereinten Nationen erreicht. Natürlich sind Jehovas Zeugen und die von ihnen benutzten rechtlichen Körperschaften nie ein Teil der Vereinten Nationen gewesen Da ihr jedoch womöglich ebenfalls mit diesen Fragen konfrontiert werdet, mochten wir gern die Antwort des Hauptbüros auf solche Anfragen an euch weiterleiten:

    "Im Jahr 1991 haben wir uns zu dem Zweck beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Vereinten Nationen (DPI) als Nichtregierungsorganisation (NGO) registrieren lassen, um in den Bibliothekseinrichtungen der Vereinten Nationen zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen sowie zum Thema Gesundheit Nachforschungen anstellen zu können. Die Bibliothek in schon vor 1991 viele Jahre lang von uns genutzt worden: doch in diesem Jahr wurde es erforderlich, sich als NGO registrieren zu lassen. Der Registrierungsantrag, so wie er eingereicht wurde und bei uns in den Akten vorliegt, enthielt keine Aussagen, die zu unserem christlichen Glauben im Widerspruch wäre. Außerdem wurden NGOs von den Vereinten Nationen dahin gehend informiert, dass 'die Assoziierung mit DPI weder [bedeutet], dass die NGO Teil des Systems der Vereinten Nationen wird, noch. das« sie und ihre Mitarbeiter irgendwie Vorrechte, Immunitäten oder speziellen Rechte haben'. Dennoch enthalten die Kriterien für die Assoziierung als NGO – zumindest in ihrer jüngsten Version – Formulierungen, denen wir uns nicht anschließen können. Als wir darauf aufmerksam gemacht wurden, haben wir unsere Registrierung sofort zurückgezogen Wir haben es sehr geschätzt, dass wir über diesen Sachverhalt unterrichtet worden sind"

    Wir sind davon überzeugt, dass diese Ausführungen dazu beitragen, irreführenden Äußerungen von Gegnern zu begegnen. Solche Versuche der Gegner, Gottes Volk und die verantwortlichen Brüder zu schmähen, hat es bereits im ersten Jahrhundert gegeben, und sie wurden besonders für die letzten Tage vorausgesagt (2.Timotheus 3:13,. Johannes 9, 10). Wir hingegen freuen uns dass wir volles Vertrauen in das Haupt der Versammlung Jesus Christus und die von ihm durch heiligen Geist eingesetzten Brüder haben können (Epheser 5:23 Offenbarung2:1).

    Wir senden unsere herzlichen Grüße, wahrend wir mit euch weiterhin das Königreich allem voranstellen.

    Eure Brüder

    Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland

    Mit dieser Antwort gaben sich die meisten Brüder zufrieden, und viele Älteste waren erleichtert, das unangenehme Thema vom Tisch zu haben. Aber wenn es auch vom Tisch ist, so ist es noch lange nicht aus den Köpfen und Herzen derer, die nachdenken. Bevor ich auf das Schreiben eingehe, hier noch eine Vorbemerkung:

    Ich kann mir vorstellen, daß es christliche Gemeinschaften gibt, die auf Grund der Gedanken über unsere Stellung zum Staat nach Römer 13:1 und auch wegen der Worte Jesu, daß wir nicht aus der Welt herausgenommen werden (Joh. 17:15), zu dem Schluß kommen: obwohl nach christlicher Auffassung die Welt zwar in der Gewalt des Bösen liegt, sind wir als Christen dennoch gehalten, so lange Gottes Evangeliumszeitalter andauert, als Lichter in der Welt und als Salz der Erde etwas zur Verbesserung unseres sozialen Umfelds zu tun, so weit dies in unserer Macht steht. Daraus könnte die Folgerung kommen, die UN als NGO in ihren Bestrebungen zu stützen und zu unterstützen. ‘Kein Teil der Welt’ zu sein würde für sie bedeuten, sich in der Denk- und Handlungsweise von anderen zu unterscheiden, aber nicht, sich gleichsam in der menschlichen Gesellschaft zu isolieren.

    Im Falle der Gesellschaft, der WTG, muß man jedoch von ihrer grundsätzlichen Einstellung ausgehen; sie belehrt ihre Gläubigen, daß jede Verbindung mit der Politik sie zu einem Teil der Welt mache; die Vereinten Nationen sind für sie das wilde Tier in der Offenbarung des Johannes, das von der Hure ‘Babylon die Große’ geritten wird. Darum wurden auch die anderen Gemeinschaften immer wieder als geistige Ehebrecherinnen bezeichnet, weil sie Beziehungen zur Politik hatten. Solche Bindungen wären auch für den einzelnen Zeugen Grund genug gewesen, vor ein Rechtskomitee der Versammlung zu kommen und auch ausgeschlossen zu werden. Von einer solchen Organisation mit diesem lehrmäßigen Hintergrund war und ist zu erwarten, daß sie selbst jede Beziehung zu politischen Kräften, und schon gar zu dem ‘wilden Tier’, peinlichst vermeidet. Doch siehe, der treue und verständige Sklave assoziiert sich in Form der WTG mit dem wilden Tier. Kam eine Entschuldigung – von Reue gar nicht zu sprechen – als die Sache ruchbar wurde? Betrachten wir den Brief der Gesellschaft!

    Zuerst wird erwähnt, es habe Meldungen gegeben über eine angebliche Mitgliedschaft der Gesellschaft bei den Vereinten Nationen. Das seien sie nie gewesen! Dieser Satz dient meines Erachtens nur dazu, den Brüdern den Gedanken zu vermitteln: ‘na ja, wie üblich falsche Behauptungen!’. Doch hat nie jemand behauptet, die WTG sei Mitglied der Vereinten Nationen gewesen; das können nämlich nur Staaten sein; auch religiöse Gemeinschaften und andere Institutionen sind nicht Mitglieder der Vereinten Nationen, sondern den UN als NGO assoziiert. Aber auch ‘Babylon die Große’ ist ja kein Teil des Tieres, kein ‘Kopf oder Horn’, sondern sie reitet nur auf dem Tier, das heißt, sie benutzt und unterstützt es; dasselbe hat die WTG getan. Doch hier weist sie – geschickt – einen Vorwurf als falsch zurück, der nie erhoben wurde.

    Dann wird gesagt, man habe die Assoziierung als NGO beantragt, um die Bibliotheken der Vereinten Nationen benutzen zu können; die UN bestätigen aber, daß jedermann jederzeit Zugriff zu den Bibliotheken haben könne; auch die WTG selbst bestätigt ja, daß sie schon vor 1991 davon Gebrauch gemacht habe. Sie sagt dann: ‘doch in diesem Jahr wurde es erforderlich, sich als NGO registrieren zu lassen’. Warum? Der flüchtige Leser denkt: ‘um die Bibliotheken zu benutzen’. Aber das wird nicht gesagt! Nach Auskunft der UN kann das nicht der Grund sein; welche Gründe aber auch immer die WTG zu ihrem Antrag auf Assoziierung bewogen haben, ist im Grunde unerheblich. Warum? Dazu gleich die Antwort.

    Es wird gesagt, der Antrag enthielte keine Aussagen, die zu unserem christlichen Glauben in Widerspruch ständen! Ist das Tier nicht schon Widerspruch genug? Kann ich als Zeuge Jehovas einer Partei beitreten, nur weil ihr Mitgliedsantrag nichts enthält, was meinem christlichen Glauben widerspricht? Frage einmal die Ältesten, was sie dir antworten! Und was meinst du, wenn du den Ältesten gegenübertreten würdest mit der Aussage: ‘ich bin in eine Partei eingetreten, bleibe aber neutral; ich will nur ihre Schreibmaschine in ihrem Büro benutzen!’ Was würden sie wohl sagen? ‘Schreibmaschine hin oder her, Parteizugehörigkeit bedeutet Politik und Neutralitätsverletzung! Für wie dumm hältst du uns?’ Das wäre wohl die – verständliche – Antwort! Und die WTG setzt ihren Gläubigen eine solche Begründung vor! Für wie dumm hält sie eigentlich ihre Anhänger?

    Das Argument, die NGO würden nicht Teil des Systems der Vereinten Nationen, ist ebenfalls nicht aufrichtig! Haben wir nicht die anderen Religionen immer wieder wegen ihrer Verbindung zu den Vereinten Nationen angeklagt, weil sie sich mit einem politischen System einließen? Sie waren so wenig Teil des Systems wie die WTG, denn sie waren NGO wie die WTG! Ihre Vorhaltungen gegenüber den anderen treffen sie ganz genau so! Und jetzt kommt man mit solchen Ausreden wie ‘keine Vorrechte, Immunität oder speziellen Rechte’? Kommt es darauf an? Sind zum Beispiel UN-Ausweise für die Leiter der NGO schon Vorrechte? Das sind doch unaufrichtige Ausreden! Aber auch darauf kommt es im Grunde nicht an!

    Jetzt entdeckt man plötzlich, daß in der neuesten Version die Kriterien für die Assoziierung Formulierungen enthielten, denen wir uns nicht anschließen können. Doch die ‘neueste Version’ galt schon vor 1991; hat man diese Kriterien nicht gemerkt? Sollte eine Organisation, die über äußerst befähigte Rechtsanwälte, Notare und andere Juristen verfügt, Anträge nicht lesen können, in denen eindeutig über die Unterstützung der Ziele und Bestrebungen der Vereinten Nationen als Bedingung der Zulassung zur Assoziierung als NGO informiert wird? Die Gesellschaft gilt als äußerst geschickt in Rechtsfragen; hier sollte sie die einfachsten Dinge nicht gemerkt haben? Und NGO, nur um die Bibliotheken zu benutzen?

    Aber all diese letzten Punkte sind im Grunde unerheblich und zweitrangig; entscheidend ist etwas anderes! Was erwartet die WTG von ihren Gläubigen hinsichtlich Neutralität? Danach muß sie nach Jesu Worten auch sich selbst beurteilen lassen! Als die Brüder in Malawi sich eine vom Staat geforderte Ausweiskarte von der die Regierung tragenden Partei beschaffen sollten – in der Karte stand bestimmt nichts, was gegen ihren Glauben sprach –, wurde ihnen das nicht erlaubt mit der Begründung, sie verletzten dadurch ihre christliche Neutralität. Sie wurden ermordet, vergewaltigt, beraubt, vertrieben, mußten in Nachbarländern in Lagern leben, alles wegen einer Ausweiskarte und wegen ihrer christlichen Neutralität. Und diese Organisation assoziiert sich – ganz gleich wie und weswegen – mit dem ‘wilden Tier’! Was wohl die Zeugen in Malawi dächten, wenn sie davon Kenntnis hätten! Hätte die WTG ehrlich und ungeheuchelt gehandelt, sie hätte sagen müssen: bei dem Stellenwert, den wir der Neutralität beilegen, bei dem, was wir von unseren Brüdern verlangen, da verzichten wir lieber auf Bibliotheken oder auf alles andere sonst und werden uns mit dem ‘wilden Tier’ nicht assoziieren, werden es weder stützen noch unterstützen, was die WTG laut Satzung tun mußte! Das war kein Versehen, keine Nachlässigkeit, sondern im Hinblick auf das, was Zeugen in Malawi und in anderen Ländern mitgemacht haben aus ‘Neutralitätsgründen’, eine Schande! Und dann kommt keine Reue oder Einsicht, sondern ein so ‘billiger’, weil unaufrichtiger Brief!

    Ja mehr noch! Im letzten Absatz werden alle gleich zu Gegnern gemacht, die lediglich Tatsachen ans Licht gebracht hatten! Wenn negative Berichte über die Kirchen in den Medien veröffentlicht werden, dann sind die Autoren ehrliche Journalisten, die an Tatsachen und Wahrheit interessiert sind; werden dagegen unangenehme Wahrheiten über die WTG veröffentlicht, dann sind das Schmähungen und Verleumdungen von Gegnern; wenn und weil jemand schreibt, was zutreffend ist, bezeichnet man ihn als jemanden, der ‘Gottes Volk und die verantwortlichen Brüder schmähen’ will. Und sollten jetzt Zeugen dennoch Fragen stellen, werden sie gleich mit dem Odium von Gegnern und Schmähern behaftet. Und am Schluß die nette Aufforderung, doch ‘das Königreich allem voranzustellen’ (und sich nicht um die UN und die WTG und deren Verbindungen zu kümmern).

    Man muß sich die Frage stellen, ob dieses Suchen der Nähe politischer Institutionen – der Antrag auf Assoziierung als NGO wurde von der Gesellschaft gestellt, die Aufforderung dazu kam nicht von den Vereinten Nationen – Methode ist; warum plötzlich die Erkenntnis, daß der Ersatzdienst nicht unbiblisch ist? Wie viele Brüder gingen dafür weltweit 'aus Gewissensgründen' ins Gefängnis? Warum dürfen wir plötzlich ‘in die Wahllokale gehen’, auch wenn wir natürlich nicht wählen sollen, oder, wie ein Ältester es formulierte: ‘es hat sich nichts geändert!’? Hängt das damit zusammen, daß man zum Beispiel in unserem Land ‘Körperschaft des öffentlichen Rechts’ werden will, daß man ‘wie die anderen Kirchen’ sein will, daß man Vorteile von dem wilden Tier erhofft? Man führte ja auch schon Jesaja 60:9-11 an, um zu zeigen, daß die Organisation von ‘Königen’ profitieren dürfe. Immer, wie man es braucht! Da darf man dann wohl ein Teil der Welt sein!

    Ich habe hier sicher mit viel Verbitterung geschrieben, weil ich an die Menschen denken muß, die wegen dieser Frage so viel gelitten haben – oftmals ohne biblischen Grund, wie man sieht –, und daneben eine Gesellschaft, deren Grundsätze offensichtlich so löchrig werden wie Schweizer Käse, wenn es ihre Interessen verlangen. Die Zeugen mögen sie beruhigt und getäuscht haben; doch Christus hatte schon zu Lebzeiten ein gutes Auge für Heuchelei. Er wird auch solche Dinge nicht übersehen!



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