Wolles Welt: Jahreshauptversammlung 2008

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    Re: Wolles Welt: Jahreshauptversammlung 2008

    Wolle die Axt - 26.01.2008, 18:26

    Wolles Welt: Jahreshauptversammlung 2008
    Liebe Freunde des Spochts, des leckeren Getränkes und der flotten Sprüche,

    vorbei sind die Zeiten heißer Diskussionen vor dem Parlament. Hervorragende Redner lieferten sich Redeschlachten, die die Nation fesselten. Doch spätestens seit der Ära von Schaumschläger Schröder, der uns ja jetzt aus Russland „Gerdgas“ verkauft, nachdem er uns als Kanzler für dumm verkaufte, hat Deutschland keine Lust mehr auf rhetorische Reden, die fesseln und informieren.

    Ganz Deutschland? Nein, es gibt eine Gemeinde, hoch im Norden, verwachsen mit Bremen, die sich diesem Trend nicht anschließt. Eigentlich ist es nicht die ganze Gemeinde, vielmehr der ortsansässige Fußballklub namens FC Hansa. Ganz in Blau-Weiß gehüllt (zumindestens von der Einstellung her), treffen sie sich immer Ende Januar um in rhetorische Genüsse zu Gelangen. Diese Veranstaltung wird nicht Redeabend oder ähnlich genannt, nein, man gibt ihr den gewichtigen Titel „Jahreshauptversammlung“.

    So, jetzt kurz Spaß beiseite, darauf komme ich gleich zurück. Wir haben fast 500 Mitglieder im Verein, auch wenn davon überwiegend Kinder und Jugendliche sind, finde ich es ein Unding, dass gerade einmal 45 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung kommen. Ich bitte darüber nachzudenken.

    Kommen wir langsam zum Abend. Die 45 teilnehmenden Zuhörer der JHV sammelten sich gut gelaunt in Hans-Jürgens Nebenhabitat. Unser „El Presidente“ (Viva la Rrrrrrrevoliuzjon) begann seinen Rückblick damit, dass er uns stolz verkündete, dass der Vorstand den Verein nach außen hin bei Empfängen oft „Repätierte“. Er übersetzte dieses Wort mit „nach außen verkaufen“, andere nennen es „Repräsentieren“.

    Danach erhielt Werner „Dagobert“ Behrmann (Warum nicht Bärmann?) das Wort, der eine mit vielen Zahlen marginale Rede hielt, die von Marginalitäten nur so strotzte. Aufmerksame Zuschauer waren am Ende marginal enttäuscht, das lag nicht am Kontostand von 11,70 €, sondern daran, dass er sich nicht marginal versprach und ein „Marginal“ durch „Vaginal“ ersetzte.

    Dennis Flechtner erhielt Redezeit, einer, der die freie Rede morgens um 3 an der Theke besonders verkörpert. Doch gestern Abend, zu diesem Zeitpunkt fehlte noch der Bacardi, der die Zunge sonst nur löst. Um es in seinen Worten Auszudrücken: „Das spiegelt sich […] nieder.“ Richtig, alles spiegelt sich nieder, wenn ein Spiegel am Boden liegt, im Grunde kann man sogar sagen, alles spiegelt sich wieder.

    Im Anschluss durfte der Jugendleiter über den Vereinsnachwuchs berichten. Eine der Kernessenzen aus den letzten 12 Monaten war, dass Zitat: „…wir schlagen uns mehr als recht…“. Die Zuhörer waren sich einig: „Das finden wir nicht schlecht“.
    Weiter berichtete Rainer, dass „die Mannschaftsehrungen dieses Jahr wetterbedingt […] stattfanden“. Das ist gut so, man muss auch mal neue Wege gehen. Wo wir gerade beim Thema neue Wege sind, Rainers Worten zufolge wird „die 1. D-Jugend von R. Hoya ab dem kommenden Jahr als 11er-Mannschaft in der zweiten Kreisklasse auflaufen“. Sehr gut, eine 3. Herrenmannschaft können wir gebrauchen.

    Den Jahresbericht über die Tischtennisabteilung verlas unser Chef vom Ganzen. Er gab uns weiter, dass die „Weihnachtsfeier in der Hose“ stattfand. Es ist auch angesichts der Temperaturen im Dezember sinnvoll eine Hose zu tragen. Nebenbei, die Feier fand in der Oase statt.

    Nach einer kurzen Zigarettenpause durfte gewählt werden. Unser Wahlleiter fragte nach Vorschlägen für einen neuen Schriftführer: „Wer hat Vorschläge?“ - „Wiederwahl“ - „Weitere Vorschriften?“ Nee, danke, davon haben wir genug…!
    Im Folgenden dann wurden fast alle Kandidaten mit „Ralf“ benannt, um die Wahlen zu vereinfachen.

    Zum Ende hin sollte die Satzung geändert werden, es ging wie in den letzten Jahreshauptversammlungen um das Thema Arbeitsdienst. Peter Vethacke erklärte uns nochmal den Sinn des Arbeitsdienstes: „Wir machen Arbeitsdienst […] damit wir besser spielen können“. Diese Tatsache war dem Publikum nicht bekannt, da alle der Meinung waren, dass man, um besser spielen zu können, zum Training geht.


    Somit war es das fast, eines ist noch anzuführen. In einer rhetorisch guten Rede sollte das „Highlight“ immer zum Schluss kommen. Gestern war es das nicht der Fall, hier schon. Last but not least, möchte ich nochmal unseren Präsi zitieren, der zu Beginn die Marschrichtung für 2008 vorgab: „Not butt not least…“!!! Aus dem englischen übersetzt heißt das: „Nicht Arsch – nicht Letzter!“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    In diesem Sinne
    WdA



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