Monster im Spiegel

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    Re: Monster im Spiegel

    Kaye - 18.01.2006, 04:19

    Monster im Spiegel
    Hey!

    Wie schon gesagt soll ich die Geschichten und Gedichte aus der Klasse irgendwo veröffentlichen! Hier habe ich noch eine zum Teil doch recht komplizierte Geschichte von meiner Freundin! Mal abgesehen vom Stil ist sie echt gut!


    Die Realität im Spiegel


    Rafael Stein war ausgesprochen gut in dem was er tat. Er war kaltherzig, rücksichtslos und arrogant. Für seine Mitmenschen hatte er nur dann etwas übrig, wenn sie ihm in irgendeiner Art und Weise einen Vorteil verschafften. Doch genau deshalb war er so erfolgreich. Rafael verdiente sein Geld als Börsenmakler. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich sein Sachverstand, sowohl seine Geschicklichkeit im Umgang mit Geld, als auch seine Fähigkeit in der Erschließung lukrativer Investitionsobjekte herumgesprochen und ihn zu einem der meist gefragten Vertreter seiner Zunft gemacht.
    Nach Rafaels kometenhaften Aufstieg sollte nun der Umzug aus seiner am Stadtrand gelegenen Doppelhaushälfte in ein standesgemäßes Penthouseappartement im Zentrum der Stadt, fünf Autominuten von seinem Arbeitsplatz entfernt, erfolgen.
    Seiner Meinung nach, sollte eine neue, kostspielige Wohnung auch über eine neue, kostspielige Einrichtung verfügen, welche dem äußeren Luxus in nichts nachstand und das glänzende Gesamtbild abrundete.
    Den Ratschlag eines geschätzten Kollegen folgend, suchte Rafael einen versteckt liegenden Antiquitätenladen im Hafenviertel auf, der teure und exklusive Waren aus allen Winkeln der Welt für ein auserwähltes und zahlungskräftiges Klientel bereithielt.
    Die riesigen Räumlichkeiten aus rotem Backstein waren bis zur Decke angefüllt mit den erlesensten und seltensten Dekorationsgegenständen, die man für Geld kaufen konnte.
    Stilsicher wählte Rafael die interessantesten Stücke aus dem Sortiment aus, welches sowohl aus den Nachlässen europäischer Adliger, als auch aus ausgesuchten Kostbarkeiten aus dem asiatischen und orientalischen Raum bestand.
    Als Rafael gerade im Begriff war, seine Auswahl abzuschließen, fiel sein Blick auf einen prächtig verzierten Spiegel, welcher im Zentrum einer Seitenwand drapiert war, und somit die Aufmerksamkeit des Betrachters uneingeschränkt auf sich lenkte.
    Der makellose Florentinerspiegel war in einen filigranen Goldrahmen gefasst, in den der Künstler die Gestalten und Gesichter verschiedenster Fabelwesen eingearbeitet hatte. Auf Nachfrage erfuhr Rafael, dass es sich um ein Unikat handelte, welches der Antiquitätenhändler erst vor kurzem aus dem Nachlass eines persischen Chirurgen erworben hatte.
    Er hatte sich in dieses Meisterwerk verliebt, und das Gefühl, es um jeden Preis besitzen zu müssen, ergriff augenblicklich von ihm Besitz. Ohne lange zu überlegen gab er dem inneren Drängen nach und erstand den Spiegel gegen eine horende Summe.

    In der fertig eingerichteten Penthousewohnung bekam das wunderschöne Stück erneut einen Sonderplatz zugewiesen. Rafael war zufrieden, die Ausstattung der Wohnung war eine gelungene Komposition verschiedener Stile, die seiner Meinung nach seinen Erfolg und Wohlstand widerspiegelte.

    In der Nacht erwachte Rafael schweißgebadet aus einem unruhigen, traumlosen Schlaf. Seine Kehle war trocken und das Lacoste T-Shirt klebte an seinem Körper. Nachdem er sich einige Male von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, gab er sich einen Ruck, stand auf, um in die Küche zu gehen und einen Schluck kaltes Wasser zu trinken.
    Als er die geöffnete Wohnzimmertür passierte, fiel sein Blick auf den Spiegel, in dem sich das einfallende Mondlicht in einem geheimnisvollen Widerschein brach.
    Von der Magie der Lichtreflexionen auf dem wunderschönen Kleinod angezogen, schlurfte er schlaftrunken ins dämmrige Wohnzimmer, um das Lichtspiel aus der Nähe zu betrachten und sein in goldenes Mondlicht getauchtes Spiegelbild zu genießen.

    Angekommen strich er sich eine Strähne seines dunklen Haares aus dem Gesicht, hob erwartungsvoll den Kopf und schrak zurück. Auf einen Schlag war die Müdigkeit verflogen und Rafael war hellwach. Ein Schrei verstummte in seiner Kehle. Fassungslos war er einen zweiten Blick auf das kalte Glas des Spiegels, hoffend, dass seine Wahrnehmung ihn beim ersten Mal ein Trugbild projiziert hatte. Doch auch auf den zweiten Blick starrte ihm eine reglose, kalte Fratze von dort entgegen, wo er sein Spiegelbild mit den makellosen Gesichtszügen erwartete hatte, die für den oberflächlichen Charakter Rafaels von großer Bedeutung waren.
    Zwar erinnerte das Gesicht entfernt an das Seine, doch die Haut schimmerte in einem ungesunden Grünton, die Wangen waren eingefallen und die eigentlich stahlblauen Augen fixierten Rafael wie dunkel, Unheil verkündende Löcher. Schlohweißes Haar stand wirr und kraus in alle Richtungen ab und verlieh dem Anblick eine noch unheimlichere Aura.
    Der Schreck saß Rafael noch in den Gliedern, als er das Zimmer fluchtartig verließ.
    In dieser Nacht fand er keinen Schlaf mehr.

    Am nächsten Morgen stand Rafael in aller Frühe vor der Tür des Antiquitätenlandens. Den Spiegel hatte er vorsichtshalber in grobes, braunes Packpapier eingeschlagen, um nicht mehr Gefahr zu laufen, von der abscheulichen Fratze aus der letzten Nacht, heimgesucht zu werden.
    Als der Händler die Ladentür öffnete, drängte Rafael ohne zu warten hinein und schob dem Verkäufer mit beiden Händen das Paket mit dem antiken Spiegel entgegen. Er wunderte sich über die Reaktion des Mannes, der sich äußerst gefasst verhielt und in keinster Weise überrascht zu sein schien. Wortlos nahm er das große Paket an sich und lehnte es vorsichtig gegen eine Ausstellungsvitrine.
    „Hat sich Ihre Begeisterung für das gute Stück gelegt?“, erkundigte der Mann sich mit einem süffisanten Lächeln.
    „Ich weiß nicht, wo das verfluchte Ding herkommt!“, stieß Rafael hervor.
    „Meinetwegen behalten Sie das Geld, aber den Spiegel will ich nicht mehr! Seinetwegen habe ich letzte Nacht kein Auge zugemacht.“
    „Interessant.“, - Das war alles, was der Verkäufer zunächst zu sagen hatte.
    „Gibt es etwas, was Sie mir nicht gesagt haben? Ich meine über Herkunft oder Geschichte des Spiegels?“, fragte Rafael.
    „Nun ja…“, begann der Händler zögernd,
    „Als ich dieses Kunstwerk kaufte, erfuhr ich tatsächlich von einer Sage, die sich schon seit hunderten von Jahren um dieses Objekt rankt.“
    Der alte Verkäufer senkte die Stimme.
    „Um was für eine Geschichte handelt es sich?“, fuhr Rafael erregt dazwischen.
    „Es heißt, der Spiegel offenbare seinen Besitzern ihre wahre Persönlichkeit, das tiefste Innere. Sozusagen die dunkelsten Abgründe des Menschen und gewissermaßen ein Spiegelbild der Seele.“

    Die Worte des Händlers hallten noch immer in Rafaels Kopf nach, als er den Laden verließ.
    Ein Spiegelbild der Seele? War sein Innerstes tatsächlich so abstoßend, wie er es in jener Nacht in dem Spiegel erblicken musste? Hatte seine nicht enden wollende Jagd nach Profit und Karriere ihn tatsächlich zu einem derartigen Monster gemacht und seine Seele vollkommen verrotten lassen?
    Ende



    Juwelchen wird wahrscheinlich erraten können, von wem sie ist?!

    LG
    Luna



    Re: Monster im Spiegel

    Jewel - 18.01.2006, 05:37


    Hi!
    Die Geschichte ist von Milli, stimmt's? Du hattest mir doch auch mal davon erzählt...
    Ansonsten gefällt mir die Geschichte gut... diese Menschen sind so von sich selbst beherrscht und merken wahrscheinlich gar nicht, wie arrogant und selbstverherrlichend sie auf andere wirken...
    und genau das sieht dieser Rafael ja in dem Spiegel, wenn auch eher bildlich gesehen...Gute Idee!

    Greetz, Jewel



    Re: Monster im Spiegel

    Kaye - 18.01.2006, 12:25


    Ja, die war von Milli! Ich finde die Idee auch gut, aber... sie hatte sie mit ihrem Bruder zusammen geschrieben und eine Art Wettkampf der kompliziertesten Sätze draus gemacht! Naja... Wer's mag!

    LG
    Luna



    Re: Monster im Spiegel

    Jewel - 18.01.2006, 12:34


    Hi!
    Dachte ich's mir doch! *g*

    Ja, da waren schon einige komplizierte Sätze drin ... *lach* und daher also etwas schwieriger zu lesen! aber die Idee war gut!

    Greetz, Jewel



    Re: Monster im Spiegel

    Kaye - 18.01.2006, 12:47


    Ja, sag ich ja... Bloß dass sie das dickste Lob vom Heimel gekriegt hat (meine Geschichte hatte ich noch nicht abgegeben, war krank) fand ich unfair, weil sie nichts alleine gemacht hat... :cry: naja... hat sich ja geklärt, meine geschichte gefiel ihm besser... daraufhin war milli voll lange sauer... ich hasse es, wenn sie so egoistisch ist!!!!!!!!! ARGHHHHH!!!

    LG
    Luna



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