KANNITZ (ORF)

E Euphorium Bruno Mayer
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    Re: KANNITZ (ORF)

    brunowanderer - 16.12.2012, 03:44

    KANNITZ (ORF)
    Politik/Inhalt EU FINANZ FISCHER JUSTIZ ÖVP °ORF° SPÖ Politik Zitate

    ZITATE-Online FINANZAMT - WORDPRESS KELAG
    ] - DIENER des STAATES
    - DRIVE - Heinrich Gross
    AKTIONEN POLITIK ZEITUNG

    http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_J._Noll http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/literatur/buecher_aktuell/27868_Noll-Alfred-J.-Kannitz.html http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/623514/Wenn-der-Staat-erbt
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    Post.A Post.B


    2012-12-15 http://oe1.orf.at/programm/322883 http://oe1.orf.at/konsole?show=ondemand&track_id=322883&load_day=/programm/konsole/tag/20121215
    Die Hörspiel-Galerie Samstag 15. Dezember 2012 14:00
    "Kannitz". Von Alfred J. Noll. Mit Gert Voss, Joachim Bißmeier, Peter Matic, Michael Dangl, Linde Prelog, Stefano Bernardin u.a. Komposition: Martin Zrost. Regie: Götz Fritsch
    Es ist das Gemeinsame, das die beiden Herren trennt. Beide sind Juristen. Präsident des Verwaltungsgerichtshof der eine, erfolgreicher Rechtsanwalt der andere. Und während der eine, Dr. Kannitz, kleinlich an den Buchstaben des Gesetzes klebt, interpretiert der andere, der großbürgerliche und kunstsinnige jüdische Rechtsanwalt Dr. Isidor Hoffer, das Recht als formbare Masse. Schließlich sei der "Rechtsbruch", sagt Hoffer, der "Motor einer jeden Entwicklung".

    Erbloses Gut fällt dem Staate zu.
    Wei sie nie etwas geändert haben wurden sie geändert.
    Hat schon jemals ein Parlament beschlossen was das Volk wollte.
    Die Herren sitzen an allen Orten nur nicht im Parlament.

    Auf den ersten Blick sticht sofort die elegante Aufmachung des Buches ins Auge: gänzlich in rot gehalten, Autor und Titel mit weißer Schrift und hervorragende Qualität des Papiers, praktisch Ästethik pur.
    Ebenso elegant weiß Alfred Noll auch die Feder zu führen und erzählt die Geschichte des Wieners Rudolf Kannitz, einem ehemaligen Verwaltungsbeamten und Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs in der Ersten Republik und im späteren Ständestaat.
    -- Im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit lernt Kannitz den berühmten jüdischen Rechtsanwalt Dr. Hoffer kennen. „Es klopfte, ein großer und ausgesprochen eleganter Mann trat ein. Ich merkte sofort, dass der Magistrat nicht die gewohnte Bühne seiner Auftritte war. Dieser Mann kam aus einer anderen Welt. Anwälte wie Doktor Isidor Hoffer gibt es heute nicht mehr. Er hatte Statur, er war ein Herr.“
    -- In weiterer Folge berät Kannitz die Kanzlei Hoffer bei verwaltungsrechtlichen Problemen – ja, das gab es auch damals schon, aber im Gegensatz zu heute wurde auch wirklich noch eine Leistung für das Honorar erbracht – und die beiden Juristen schließen so etwas wie Freundschaft.
    -- Hoffer ist ein universell gebildeter Mensch, interessiert an allen Themen des menschlichen Lebens und mit einem erlesenen Kunstgeschmack ausgestattet. Kannitz dagegen ist der Prototyp des biederen, gesetzestreuen Beamten, ein Rechtspositivist alter Schule und kann sich der Ausstrahlung des Staranwaltes nicht entziehen.
    -- Als sich die Schatten des Naziregimes in Deutschland auch über Österreich legen und den Optimismus vieler verdunkeln, beschließt Dr. Hoffer seine gesamten Besitzungen treuhändisch ohne Zeugen an Dr. Kannitz zu übergeben und das Land zu verlassen, um, wenn der Spuk vorbei ist, wieder zurückzukehren.
    -- Doch bei der Überfahrt von Europa nach Amerika wird das Passagierschiff von einem deutschen U-Boot torpediert und Dr. Hoffer und seine Frau komen dabei ums Leben. Da Kannitz von Verwandten des Verstorbenen keine Kenntnis hat, steht er vor dem Problem, was er mit den verwalteten Besitztümern, darunter Fabriken, Hotels und Villen anstellen soll.
    -- Alfred J. Noll, ebenfalls ein renommierter Rechtsanwalt und Wissenschafter, hat mit diesem Buch ein fulminantes belletristisches Debüt abgeliefert und als Form die heute nicht mehr sehr häufig verwendete Parabel gewählt. Beeindruckend die klare Sprache des juristischen Textes und vor allem die kleinen Kunstexpertisen über Richard Gerstl, Max Liebermann oder Josef Danhauser – da spricht der Restitutionsexperte und Kunstkenner aus Noll.
    -- Höhepunkte des Buches sind allerdings die monologisierenden, rechtsphilosophischen Betrachtungen die Hoffer im Dialog über Kannitz ergießt, von Cicero, Rosseau, Montesquieu bis hin zum Koran. Garniert mit literarischen Beilagen von Fontane, Brecht, Heine oder Kleist.
    -- „Das Gesetz, mein lieber Doktor Kannitz, ist der Wille mancher Herren, und diese Herren, das dürfen sie mir glauben, sitzen an allen möglichen Orten, nur nicht im Parlament.“
    -- Raffiniert die Gegenüberstellung der beiden Protagonisten: einerseits der großbürgerliche, intellektuelle, kunstsinnige Rechtsanwalt und auf der anderen Seite der paragrafentreue, unflexible, kleinmütige Staatsbedienstete. Noll legt die Feder auf die Wunden der Vergangenheit und der Gegenwart, wie Antisemitismus, Opportunismus und die Tendenz sich das Recht nach eigenen Bedürfnissen zurechtzubiegen.
    -- Damit hält er unserer heutigen Gesellschaft den Spiegel vor und all die Grassers und Meinls können sich glasklar darin er blicken. Bleibt nur zu hoffen, dass Alfred J. Noll sein beachtliches literarisches Talent auch in Zukunft nicht ausschließlich den Interpretationen von Gesetzestexten angedeihen lässt. http://www.literatur-blog.at/2011/02/alfred-j-noll-kannitz/

    Alfred Noll zum Fall Zucker­kandl: "Entscheidung nicht nachvollziehbar" Redaktion, 31. März 2008, 13:35
    -- Der Anwalt der Erbengruppe kritisiert Schiedsspruch zum Klimt-Porträt - Finanzprokuratur: Entscheidung vorhersehbar. Wien – Alfred Noll, Anwalt der Erben nach Hermine Müller- Hofmann, hält die schiedsgerichtliche Entscheidung, nach der das Bildnis der Amalie Zuckerkandl von Gustav Klimt nicht zu restituieren ist, "für falsch und in wesentlichen Passagen für nicht nachvollziehbar". Im Gegensatz zum Schiedsgericht hält er den Preis von 1600 Reichsmark, den die Kunsthändlerin Vita Künstler in der NS-Zeit für das Gemälde zu bezahlen hatte, für "grob unangemessen". Es hatte schließlich einen Versicherungswert von 10.000 RM.
    -- Zudem erfolgte der Verkauf nicht an eine "befreundete" Person: Hermine Müller-Hofmann kannte Vita Künstler zwar, sie "war aber in keiner Weise mit ihr befreundet", so Noll. Der Verkaufserlös wurde verwendet, um sich einen Ariernachweis zu beschaffen: "Das war sehr wohl spezifischer Druck und Zwang, der aus der nationalsozialistischen Verfolgung resultierte."
    -- Und Müller-Hofmann hätte auch keine Möglichkeit gehabt, das Bild 1948 zurückzukaufen: "Sie war vollkommen verarmt." Noll bezweifelt zudem, dass Vita Künstler angeboten hat, das Gemälde zurückzuverkaufen: Sie war gar nicht mehr die Eigentümerin (es gehörte ihrem Mann).
    -- Gottfried Toman von der Finanzprokuratur zeigte sich vom Schiedsspruch zugunsten der Republik "nicht überrascht". Hermine Müller-Hofmann hätte "ja auch einen Kredit aufnehmen können", wenn ihr der Rückkauf des Bildes so wichtig gewesen wäre ... (DER STANDARD, Printausgabe, 10.5.2006) Von Thomas Trenkler

    Mehr "Kronzeugen" braucht das Land Kommentar der anderen | Alfred J. Noll, 3. Oktober 2012, 19:34
    -- Strafdifferenzierung im Birnbacher-Prozess sollte richtungsweisend sein.
    -- Viel wurde in den vergangenen Jahren über Kronzeugen und deren Bedeutung in Zeiten zahlreicher großer Wirtschaftsstrafverfahren gesagt und geschrieben. Vieles ist Papier geblieben. Gewiss freilich ist, dass Korruption für die Ermittlungsbehörden schwer aufzuklären ist, weil es sich um ein in sich geschlossenen System handelt: Jeder bekommt darin, was er will, und keiner redet (mehr) darüber. Der Ruf nach Schutzvorschriften für jene, die aus diesem System aussteigen wollen, wurde laut.
    -- In der Telekom-Affäre werden die Angaben des dortigen Kronzeugen auf ihre Richtigkeit überprüft, Anklagen stehen noch aus. In Kärnten aber hat sich die nicht nur bei den Verfolgungsbehörden tief sitzende Hoffnung auf Personen, die Teil eines solchen korrupten Systems waren und dann offen darüber den Gerichtsbehörden Rede und Antwort stehen, konkret erfüllt. Der Mann, der von Haider und dessen Vertreter über den Umweg der Kärntner Landesholding ein Honorar in der Höhe von sechs Millionen Euro bekam, hat in den vergangen Monaten vor dem Landesgericht in Klagenfurt ausgepackt. Nicht nur gab er zu, dass die von ihm erbrachte Leistung vergleichsweise läppische Euro 300.000 wert war, er legte auch schlüssig dar, dass er dem Stellvertreter Haiders Euro 65.000 in bar übergeben hatte und dass auch Uwe Scheuch und Harald Doberning von ihm einen Betrag in der Höhe von Euro 500.000 gefordert hätten. All dies stets zum Wohl der jeweiligen Parteien. Birnbacher hat also ausgesprochen, was die Öffentlichkeit stets vermutet hat, er hat Namen und Abläufe konkret benannt. Wir wollen mehr davon.
    -- Man mag zu Leuten wie Birnbacher stehen, wie man will, aber es gibt kaum einen Zweifel, dass es in diesen Zeiten genau solcher Personen bedarf, um Bewegung in die Affären Buwog, Telekom, Hypo, Immofinanz, Inserate und andere zu bringen. Es bedarf, auch wenn es manchen aufstößt, der gerichtlichen Ermunterung solcher Leute.
    -- Die über den Villacher Steuerberater verhängte teilbedingte Freiheitsstrafe ist ein deutliches Signal. Denn es können (leider) nur durch solche Leute diese Strukturen, die von wechselseitigem Schweigen getragen sind, in denen man sich eben kennt und in denen Kuverts überreicht werden, tatsächlich aufgedeckt werden.
    -- Nur durch diese vom Landesgericht Klagenfurt praktizierte Differenzierung zwischen den Angeklagten wird es gelingen, jene Jahrzehnte alten Systeme, die einen erheblichen Anteil an der nunmehrigen Politikverdrossenheit haben, tatsächlich aufzubrechen. Die Justiz soll weitermachen, damit dieses Urteil nicht als Einzelfall in die Geschichte eingeht. (Alfred J. Noll, DER STANDARD, 4.10.2012) Alfred J. Noll ist Rechtsanwalt in Wien.



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