Kommaregeln

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    Re: Kommaregeln

    pat - 12.01.2006, 18:55

    Kommaregeln
    Die Kommaregeln gehören zum Thema Grammatik und wurden durch die Rechtschreibreform etwas vereinfacht. Um genau zu sein hat die neue Rechtschreibung den unzähligen und oftmals widersprüchlichen Kommaregeln der deutschen Sprache den Garaus gemacht. Es sind nur noch relativ wenige verpflichtende Beistriche übrig gelassen worden.

    Das Komma, auch Beistrich genannt, dient dazu, Teile eines Satzes gegeneinander abzugrenzen. Fehlende oder gar falsch gesetzte Kommas (früher nannte man den Plural Kommata) stören erheblich beim Lesen und können in Extremfällen sogar die Bedeutung des Satzes verändern. Beispiel: Petra erbt den Schmuck nicht aber Susanne. Was soll das heißen? Es gibt zwei Interpretationen:

    * Petra erbt den Schmuck, nicht aber Susanne.
    * Petra erbt den Schmuck nicht, aber Susanne.

    Kommas werden oft, aber eben nicht immer, dann gesetzt, wenn man in der gesprochenen Sprache eine kurze Sprechpause einlegen würde. Manchmal hat es allerdings den Anschein, als bestimme die Kurzatmigkeit einiger Zeitgenossen deren persönliche Kommasetzung. Entgegen landläufiger Meinung sind die Kommaregeln der deutschen Sprache nicht besonders schwierig. Das gilt für die alte wie für die neue Rechtschreibung gleichermaßen.

    Hier eine Übersicht über die wichtigsten Kommaregeln der deutschen Sprache (muss noch ergänzt werden):
    Inhaltsverzeichnis


    * 1 Aufzählungen
    * 2 Entgegengesetzte Konjunktionen
    * 3 Appositionen
    * 4 Nebensätze
    * 5 Vergleichssätze
    * 6 Erweiterter Infinitiv
    * 7 Partizip
    * 8 Subjekt
    * 9 Weblinks



    Aufzählungen

    Werden in einem Satz Satzteile (das können ein- oder auch mehrwortige Satzteile sein) mit gleicher syntaktischer Funktion aufgezählt oder verbindend genannt, so kann dies mittels Konjunktionen oder durch Kommas geschehen. Die direkte Aneinanderreihung von Konjunktion und Komma ist jedoch ausgeschlossen.

    Wir besitzen einen Hund und eine Katze und eine Maus und einen Vogel.

    wird so zu

    Wir besitzen einen Hund, eine Katze, eine Maus und einen Vogel.

    Das gilt auch, wenn man eigentlich unabhängige, grammatikalisch vollständige Sätze (beispielsweise aufgrund ihrer großen inhaltlichen Nähe) zu einem Komplex zusammenfassen möchte:

    Sie riss die Tür auf. Sie sah den Toten. Sie schrie.

    wird so zu

    Sie riss die Tür auf, sie sah den Toten, sie schrie.

    verkürzt (aber je nach Anlass auch weniger dramatisch) schreibt man auch

    Sie riss die Tür auf, sah den Toten, schrie.


    Zuletzt steht das Komma zwischen Satzteilen, die durch anreihende Konjunktionen in der Art einer Aufzählung verbunden sind: einerseits – andererseits, je – desto, nicht nur – sondern auch

    Einerseits will er alles haben, andererseits möchte er nichts dafür geben.
    Je mehr sie gibt, desto besser fühlt sie sich.



    Entgegengesetzte Konjunktionen

    Ein Komma kommt vor entgegengesetzte Konjunktionen, z.B. aber, sondern, allein, doch, jedoch, vielmehr.

    Sie war eine junge, aber reiche Frau.
    Nicht nur ich, sondern auch du bist verwöhnt.



    Appositionen

    Appositionen (Beifügungen) werden in Kommas eingeschlossen:

    Willy Brandt, SPD, war früher Bundeskanzler.

    Der Zusatz "SPD" ist die Beifügung. Der Satz könnte auch umgekehrt konstruiert werden:

    Willy Brandt, früherer Bundeskanzler, war SPD-Mitglied.

    Appositionen können manchmal ziemlich komplex und dabei länger als der Hauptsatz sein:

    Die SPD, eine beliebte deutsche Partei mit einer langen und durchaus wechselvollen Geschichte, ist noch da.

    Wenn jedoch der Beisatz Teil eines Namens ist, dann steht kein Komma.

    Heinrich der Löwe wurde in Braunschweig begraben.


    Nebensätze

    Nebensätze werden durch Komma abgetrennt. Zu den Nebensätzen gehören die mittels einer Konjunktion verbundenen Sätze und die Relativsätze:

    Das Auto, das ich letzte Woche kaufte, ist schon kaputt.

    Der Teil "das ich letzte Woche kaufte" ist ein eingeschobener Relativsatz, der durch Kommas begrenzt wird.

    Peter sagte ihm, dass das nicht gut gehen könne.

    Weiterhin werden Haupt- und abhängige Nebensätze durch ein Komma getrennt:

    Alle rannten weg, als der Untote aus dem Grabe stieg.
    Wir ziehen uns Kleidung an, weil wir nicht nackt sein wollen.

    Zuletzt werden Kommas auch bei indirekten Fragesätzen verwendet:

    Er fragte mich, wo der Bahnhof sei.



    Vergleichssätze

    Das Komma trennt Vergleichssätze die mit "als" oder "wie" geteilt sind und deren zu vergleichender Teil ein vollständiger Satz ist:

    Dein Zeugnis war besser, als ich geglaubt hatte.
    Satz 1: Das Zeugnis war besser. Satz 2: Ich hatte geglaubt.

    Sie arbeitete genauso lange, wie sie es vorgehabt hatte.
    Satz 1: Sie arbeitete genauso lange. Satz 2: Sie hatte es vorgehabt.

    Wenn der zu vergleichende Teil des Satzes jedoch kein vollständiger Satz ist, dann entfällt das Komma:

    Ich mag Milcheis mehr als Fruchteis.
    Ich bin genauso klug wie du.



    Erweiterter Infinitiv

    Ein erweiterter Infinitiv wird ebenfalls üblicherweise durch Komma abgetrennt. Dies ist nach neuer deutscher Rechtschreibung kein Zwang mehr, erleichtert jedoch den Lesefluss (erweiterter Infinitiv unterstrichen):

    Alte Rechtschreibung: Uta glaubte, den Mann schon einmal gesehen zu haben.
    Neue Rechtschreibung: Uta glaubte den Mann schon einmal gesehen zu haben.

    Das "zu haben" ist der Infinitiv, der um "den Mann schon einmal" erweitert ist. Ohne Erweiterung wird ein Infinitiv nicht mit Komma abgetrennt:

    Uta versuchte zu singen.

    Aber: Ein Komma beim erweiterten Infinitiv muss gesetzt werden, wenn dieser Satzteil "angekündigt" wird, also ein Teil des Satzes bereits die grammatikalische Stelle der Infinitivkonstruktion einnimmt (erweiterter Infinitiv unterstrichen):

    Daran, jetzt zu verschwinden, hatte er noch nicht gedacht.

    Das Beispiel zeigt, dass der Satz jeweils auch dann vollständig ist, wenn entweder "daran" oder "jetzt zu verschwinden" fehlen würde - zwei funktionsgleiche Satzglieder in einem Satz sind aber nicht erlaubt, weshalb der erweiterte Infinitiv in der Funktion einer Apposition mit Komma abgetrennt werden muss.

    Die gewöhnliche Konstruktion lautet (erweiterter Infinitiv unterstrichen):

    Er hatte noch nicht daran gedacht, jetzt zu verschwinden.
    Er hatte noch nicht daran gedacht jetzt zu verschwinden.



    Partizip

    Genau so wie mit dem erweiterten Infinitiv verhält es sich auch mit dem Partizip (I und II):

    Ein spannendes Buch lesend, bemerkte sie nicht, dass es zu regnen begann.

    Am Reiseziel angekommen, gingen wir sofort ins Hotel.



    Subjekt

    Kein Komma steht nach dem Subjekt eines Satzes. Das gilt selbstverständlich auch dann, wenn das Subjekt durch Zusätze erweitert wird, es sei denn, die Erweiterungen sind Nebensätze oder Appositionen:

    Das seit langem ersehnte Geschenk war dann doch eine Enttäuschung.
    Das ihm nach langem Kampf aus der Hand geschlagene Schwert donnerte zu Boden.

    Das Subjekt ist hier durch die Zusätze länger als der restliche Hauptsatz, wird aber dennoch nicht durch ein Komma abgetrennt.

    Auch wenn sie auf den ersten Blick oft wie das Subjekt aussehen, so steht jedoch sehr wohl ein Komma vor Nebensätzen und Appositionen:

    Das Schwert, das ihm nach langem Kampf aus der Hand geschlagen wurde, donnerte zu Boden.

    Das ihm nach langem Kampf aus der Hand geschlagene Schwert, das schwere, donnerte zu Boden.



    Re: Kommaregeln

    Nico - 12.01.2006, 21:15


    und das lerne ich jetzt auswendig, denn meine Kommasetzung wird nur bemängelt



    Re: Kommaregeln

    Jo'ogn - 12.01.2006, 21:59


    Zitat: Daran, jetzt zu verschwinden, hatte er noch nicht gedacht.

    Das Beispiel zeigt, dass der Satz jeweils auch dann vollständig ist, wenn entweder "daran" oder "jetzt zu verschwinden" fehlen würde

    - Daran hatte er noch nicht gedacht. - Ok!

    - Jetzt zu verschwinden, hatte er noch nicht gedacht. - Find ich eher nicht "vollständig"



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