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 Betreff des Beitrags: Briefe
BeitragVerfasst: Dienstag 17. Januar 2006, 10:46 
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Administratorin, die über den großen Teich gegangen ist.
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Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 20:55
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Jane Austen war ja eine ziemlich fleißige Briefeschreiberin. Wo kann man die eigentlich lesen??
Ich bräuchte da nämlich ein paar Zitate raus, weil ich gerade eine Arbeit über P&P schreibe.
1. sie bezeichnet Lizzy ja als "das entzückendste Geschöpf, das jemals im Druck erschienen ist".
2. und dann sagt sie: "Über Fannys Lob freue ich mich sehr, daß sie Darcy und Elizabeth mag, genügt mir, alle anderen kann sie ruhig verabscheuen."
3. und wo steht das mit dem Lieblingskind??

Das hätte ich gerne gewusst. Wenn jemand weiß, welche Briefe das sind, dann wäre ich sehr dankbar. :D

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Verfasst: Dienstag 17. Januar 2006, 10:46 


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BeitragVerfasst: Dienstag 17. Januar 2006, 14:29 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
die gesamtausgabe der briefe gibts nur auf englisch. ich habs mal rausgesucht:

"i have got my own darling child from london" und "i must confess that i think her as delightful a creature as ever appeared in print & how i shall tolerate those who do not like her at least, i do not know" sind beide aus dem brief vom 29. januar 1813

"her liking darcy and elizabeth is enough. she might hate all the others if she would" ist aus dem brief vom 09. februar 1813

was ist denn das für eine arbeit? lässt du uns daran teilhaben, wenn du fertig bist? :wink:

achja, das ist die standardausgabe der gesammelten briefe...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 18. Januar 2006, 10:59 
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Austenbegeistert
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Beiträge: 102
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richtiger Name: Sonja
also ich habe gerade eine deutsche Ausgabe der Briefe von JA gelesen

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 36-0780505

- es ist zwar nicht die Gesamtausgabe, aber trotzdem recht passabel
(enough to tempt me ! :lach: ) -
und für meine morgendlichen, langen Zugfahrten bin ich noch nicht wach genug um mich mit den englischen Texten abzumühen

Ich kann die Briefe von JA nur empfehlen !!!! - jeder ein Kunstwerk für sich -

und sie erlauben einen faszinierenden Einblick, nicht nur in ihren Alltag, ihr Umfeld, sondern auch in ihren manchmal sehr trocken spitzen, manchmal auch etwas bösen Humor

z.B: "Ich gratuliere dir zu unserem neuen Neffen, und sollte er einmal gehängt werden, sind wir hoffentlich schon zu alt, als daß es uns noch etwas ausmacht.."

oder:
"Mrs. Hall aus Sherbourne kam gestern mehrere Wochen zu früh mit einer Totgeburt nieder. Auslösend soll ein Schreck gewesen sein; ich vermute sie hat aus Versehen ihren Ehemann angeschaut.."

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... Captain Wentworth I need your arm
(Luisa Musgrove - Persuasion)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 18. Januar 2006, 12:20 
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Austenbegeistert

Registriert: Donnerstag 24. November 2005, 22:52
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Wohnort: Dresden
Ich habe heute von Amazon Marketplace die deutschen Briefe bekommen. Ich bin schon ganz gespannt drauf. Schon beim Blättern mußte ich über manche Passage schmunzeln. ;D

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Viele Grüße
MANU


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BeitragVerfasst: Donnerstag 19. Januar 2006, 00:00 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
@somima: ja, diese ausgabe habe ich auch. da haben sie quasi die "highlights" rausgepickt. und sehr schön übersetzt, wie ich finde.
mengenmäßig ist das aber nur ein bruchteil.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 19. Januar 2006, 08:11 
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fußballbegeisterte Administratorin im Ruhestand
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Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 16:16
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Wohnort: Berlinerin im tiefsten Sachsenlande
Ich muss sagen, dass ich die deutsche Ausgabe ihrer Briefe für nicht sehr gelungen halte. Da sind teilweise Fehler drin.

Gruß

Sonja

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 19. Januar 2006, 08:34 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
echt? bei mir lagen jahre dazwischen von einem buch zum anderen, daher ist mir das wahrscheinlich nicht aufgefallen.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 19. Januar 2006, 11:11 
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Archivarius

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
Beiträge: 2744
Wohnort: Brandenburg
Sonja hat geschrieben:
Ich muss sagen, dass ich die deutsche Ausgabe ihrer Briefe für nicht sehr gelungen halte. Da sind teilweise Fehler drin. ...


Ich hab mal so eine "Studienausgabe"(?) (aus 2. Hand als Taschenbuch) erwischt, mit einem Teil der JA-Briefe, und die wurden von irgendwelchen Studenten anläßlich einer Praktikumsarbeit(?) übersetzt ("Frau in der Literatur" oder sowas)... da kam es mir auch ein- oder andermal vor, als wäre etwas verschludert oder falsch übersetzt worden...

Ansonsten finde ich, dass die Briefe sehr schwer zu lesen sind, wegen der dauernden thematischen hin- und herhopserei Jane Austens und der vielen unverständlichen Anspielungen, die ohne umfangreiche Anmerkungen kaum zu erschließen sind... evtl. könnte man die Briefe mal parallel zu einer der Biografien lesen und so versuchen, damit klarzukommen?

Bruki

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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BeitragVerfasst: Freitag 20. Januar 2006, 10:10 
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opferbereite Chatteilnehmerin
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Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:17
Beiträge: 58
Hallo Angelika,


wie ich Dir am vergangenem Dienstag im Chat versprochen habe, habe ich mal in all meinen Austen-Biographien recherchiert und auch Einiges gefunden. Ich schreibe einfach immer das Zitat und dann, wo ich das gefunden habe. Sehr oft steht es ja in mehreren Büchern, aber jeder schreibt halt woanders ab, deshalb habe ich meist die genommen, wo nicht so ganz klar drin steht, von wo der Autor das jetzt gerade her hat.
Somit schreibt man nicht von dem ab, der von dem abgeschrieben hat, der wiederum von dem abgeschrieben hat usw.

So, also los geht's:

1. Am Freitag, den 29. Januar 1813 schrieb sie an Cassandra:

"Ich muß selber sagen, ich finde sie eine der hinreißendsten Gestalten, die je gedruckt erschienen sind, und ich habe keine Ahnung, wie ich mit denen gnädig sein soll, die nicht wenigstens sie leiden mögen." (in: Christian Grawe: Jane Austen, Stuttgart 1988; S. 141)

"Ich muß gestehen, daß ich diese für eine der liebenswertesten Gestalten halte, die je im Druck erschienen sind, und wie ich Leute ertragen soll, die nicht wenigstens sie mögen, weiß ich nicht." (in: Jane Austen: My dear Cassandra! Ausgewählte Briefe. Aus dem Englischen übertragen von Ingrid von Rosenberg. In Zusammenarbeit mit Studentinnen der Universität Duisburg. Mit einem Nachw. von Ingrid von Rosenberg, Frankfurt/M - Berlin 1993; S.172)


2. Am 09. Februar 1813 schrieb sie an Cassandra:

"...- Fannys Lob ist sehr erfreulich. [...] Wenn sie Darcy & Elizabeth mag, reicht das, sie kann alle anderen gern hassen, wenn es ihr gefällt."
(in: William Austen-Leigh; Richard Austen Leigh. Überarb. und erg. von Deidre LeFaye: Jane Austen. Die Biographie, Berlin 1998; S. 331)


3. Und im selben Brief wie unter 1. schrieb sie ebenfalls an Cassandra:

"...daß ich mein geliebtes Kind aus London erhalten habe; ..." (in der oben schon zitierten Biographie von Austen-Leigh; S. 329)

"... ihres Herzenskindes... " findet sich bei Grawe (auch schon oben zitiert; S. 141)

"... mein geliebtes Herzenskind..." findet sich bei Jane Austen: My dear Cassandra!... (auch schon erwähnt, S. 171)



So, das müßten alle gewesen sein, die Du nachgefragt hattest. Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen; und sei es nur, um Dir noch ein paar Literaturquellen zu nennen. Die Lehrer sehen es ja immer gern, wenn man "viel gelesen" hat :wink:.
Ich habe aber auch noch etwas anderes gefunden und zwar folgende Sätze in einem ihrer Briefe: "Nein, ich bin natürlich nie zu beschäftigt, um an <<Verstand und Gefühl>> zu denken. Ich vergesse es ebensowenig, wie eine Mutter ihren Säugling; ich bin Dir für Deine Nachfrage sehr verbunden." (in: Wolfgang Martynkewicz: Jane Austen, Hamburg 1995; S. 110) Das zeigt, dass sie wohl alle ihre Werke, als ihre "Kinder" ansah, wobei eben P&P ihr Lieblingskind gewesen ist.
Vielleicht willst Du ja auch den Satz mit reinnehmen, den sie über "Emma" gesagt hat? "Ich werde eine Heldin nehmen, die niemand außer mir selbst besonders mögen wird." (in der Biographie von Austen-Leigh; S.354)

Aber ich will Dir natürlich nicht in Deine Arbeit rein reden. Du weißt am besten, was Du sagen möchtest.
Wie gesagt, ich hoffe, es hilft Dir etwas. Bei weiteren Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Was gibt es Schöneres, als in den vielen Büchern, die man "so rumstehen" hat, zu recherchieren :wink: :D .

Bis bald und ich biete mich auch als Korrekturleserin an (nein, ich bin gar nicht neugierig :wink: )

Lizzy

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"Eine jener Feen, die auf den Wiegen der Neugeborenen thronen, muss die kleine Jane Austen gleich nach der Geburt auf einen Flug durch die Welt mitgenommen haben. Als sie wieder in der Wiege lag, wusste sie nicht nur, wie es auf der Welt aussah, sondern hatte sich schon ihr Reich gewählt. ... So hatte sie bereits mit fünfzehn kaum Illusionen über andere Leute und keine über sich selbst."

Virginia Woolf in " The Common Reader"


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BeitragVerfasst: Dienstag 24. Januar 2006, 16:28 
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Administratorin, die über den großen Teich gegangen ist.
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Beiträge: 5724
Wohnort: Großraum Frankfurt/Main
Lizzy und Julia, VIELEN DANK!!!
Das ist echt sehr nützlich!! :top:
Mal sehen, Lizzy, vielleicht komme ich auf dein Angebot mal zurück. Noch habe ich ja noch etwas Zeit.......

Ein Problem tut sich jetzt von ganz anderer Seite auf: Ich darf nur 5 Seiten am PC schreiben. Aber bei der ersten Fassung (Gedanken, noch lose, unzusammenhängend) habe ich mit der Inhaltsangabe schon 7 Seiten. :eek: Das ist mal ein Problem. Da bleibt entweder Kürzen oder doch Schriftgröße 10. ;) ;D Vielleicht sollte ich doch nicht so viel über Mr. Darcy schreiben......... :lach:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. Juni 2006, 23:10 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
Beiträge: 3007
Bruki hat geschrieben:
Ansonsten finde ich, dass die Briefe sehr schwer zu lesen sind, wegen der dauernden thematischen hin- und herhopserei Jane Austens und der vielen unverständlichen Anspielungen, die ohne umfangreiche Anmerkungen kaum zu erschließen sind... evtl. könnte man die Briefe mal parallel zu einer der Biografien lesen und so versuchen, damit klarzukommen?


Hallo Bruki!

:rolleyes: Ich weiß, ich weiß...ich antworte mal wieder fünf Monate später auf einen Beitrag, aber ich bin gerade erst zufällig beim Stöbern auf diese Seite gestoßen und muss einfach etwas dazu schreiben!

Genau das, was du da geschrieben hast, dachte ich mir auch, als ich zum ersten Mal Janes Briefe gelesen habe, doch dann habe ich beschlossen, mich da durch zu kämpfen :< und habe mir folgende Ausgabe von Deirdre Le Faye bestellt: http://www.amazon.de/gp/product/0192832972/028-2665155-4958945?v=glance&n=573634

Im Anschluss an Janes Briefe gibt Le Faye tausende von Erläuterungen (die man allerdings nicht notwendigerweise alle lesen muss :wink: ) und vor allem verfolgt sie die Familiestammbäume und die Lebensschicksale aller bekannten, in Janes Briefen erwähnten Personen!

Ich habe mir die Mühe gemacht, während des Lesens der Briefe alle Namen nachzuschauen (+Infos aus diversen Biografien, die allerdings ja nie sehr ins Detail gehen!) und gegebenenfalls Notizten zu machen, und nach 10-15 Briefen erkannte ich viele Personen wieder, wusste, in welchem Verhältnis sie zu Jane oder zu Janes Verwandten und Freunden standen usw. Ich bin zwar wegen Zeitmangel noch nicht weit gekommen, aber inzwischen macht es richtig Spaß, die Briefe zu lesen und viel blättern muss ich nur noch, wenn Jane zu Besuch in Godmersham oder sonstwo ist (bisher lebt sie noch in Steventon)!

Ich weiß ja nicht, ob du dir das auch antun willst, aber falls dies der Fall sein sollte, kann ich dir diese Ausgabe der Briefe sehr empfehlen! :wink:

Liebe Grüße,
Alethea

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Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... :biggrin: )


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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Juni 2006, 08:51 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
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Hallo Althea,
ich werde das Buch auf jeden Fall lesen, die Briefe sind sicher spannend
aber bezüglich der "wirklichen" Stammbäume habe ich, siehe mein anderes Mail so meine Zweifel. Das liegt aber wohl an meinem Charakter ich bin "Jungfrau" und die glauben erst mal nichts, müssen alles selbst überprüfen und selbst hinterfragen. Deshalb bin ich im Job ja auch Analytikerin ...Nicht böse sein ... und habe selbst ca. 1.500 Seiten Infos zur Peerage, Adel, House of Lords, Regency etc.pp. ausgedruckt. Was weißt du über Madame LeFaye ...?
Ich möchte nur wissen, wie sicher die datenquelle ist ...
Viele Grüße, Caro


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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Juni 2006, 10:52 
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Archivarius

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Beiträge: 2744
Wohnort: Brandenburg
Deirdre LeFaye sollte eine der bestinformiertesten akademischen Austenkennerinnen sein, hat sie doch u.a. das Standardwerk der Austen-Biografien, die von Austen-Leigh, redigiert und auf dem neuesten Stand gebracht... und wohl auch bei der normalerweise sehr zergeligen Britischen JAS einen riesigen Stein im Brett... :wink:

Bruki

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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Juni 2006, 16:23 
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Austenexperte
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Registriert: Montag 7. November 2005, 09:18
Beiträge: 858
Wohnort: Bodensee
zum Thema Briefe: bei ebay gibts gerade "Jane Austen- May dear Cassandra- ausgewählte Briefe", das Buch ist ja schon länger vergriffen.

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The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid. -HenryTilney
„Das Rationale am Menschen sind seine Einsichten, das Irrationale, daß er nicht danach handelt.“
Friedrich Dürrenmatt

What is written without effort
is in general read without pleasure-
Samuel Johnson.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Juni 2006, 17:10 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Caro hat geschrieben:
bezüglich der "wirklichen" Stammbäume habe ich, siehe mein anderes Mail so meine Zweifel. Das liegt aber wohl an meinem Charakter ich bin "Jungfrau" und die glauben erst mal nichts, müssen alles selbst überprüfen und selbst hinterfragen. Deshalb bin ich im Job ja auch Analytikerin ...Nicht böse sein ... und habe selbst ca. 1.500 Seiten Infos zur Peerage, Adel, House of Lords, Regency etc.pp. ausgedruckt. Was weißt du über Madame LeFaye ...?
Ich möchte nur wissen, wie sicher die datenquelle ist ...


Liebe Caro!

Warum sollte ich böse sein? Du hast vollkommen Recht! :gut: Man sollte alle Quellen in Zweifel ziehen (meiner Meinung nach gilt das besonders für Informationen aus dem Internet!!! :schlaumeier: ), ich denke allerdings, dass man sich bei Deirdre Le Faye darauf verlassen kann, dass sie gut recherchiert hat und profondiert schreibt (sonst hätte ich sie auch nicht empfohlen!) Sie hat einige Bücher über Jane Austen herausgebracht, von denen ich die meisten schon gelesen und als sehr gut empfunden habe! In England ist sie, soweit ich weiß, sehr renommiert und eine der Jane-Austen-Spezialistinnen schlechthin! Sie arbeitet (oder hat gearbeitet) im Britischen Museum, hielt Vorträge bei der Jane Austen Society im Chawton House, ist also wirklich anerkannt!
Ich hatte leider nicht viel Zeit, lange zu suchen, hier aber trotzdem ein paar Links zu Deidre Le Faye:

http://books.google.de/books?q=all+books+deirdre+le+Faye&ots=C-5NODoT28&sa=X&oi=print&ct=title
http://www.amazon.co.uk/exec/obidos/Author%3DFaye%2C%20Deirdre%20Le/202-9447324-0413458
http://images.google.de/images?svnum=10&hl=de&lr=&ie=ISO-8859-1&q=deirdre+le+faye
http://www.janeaustensoci.freeuk.com/pages/publications1.htm
http://www.jasna.org/agms/england/Authors.htm

Allerdings werden dir die Briefe, bis auf die paar Hinweise, die Jane zu ihren Romanen gegeben hat, wahrscheinlich nicht viel nützen, wenn du eine Fortsetzung zu P&P schreiben willst! :nein:

Liebe Grüße,
Alethea

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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 09:06 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Liebe Alethea,
ich hoffe, jetzt habe ich deinen Namen richtig geschrieben, was hälst Du bezüglich Internet-Recherche von WIKIPEDIA ? Es werden doch rechte viele Inhalte als "lesenswert" eingestuft ...
Natürlich werden mir die Recherchen nicht bei der STORY weiterhelfen,
aber ich möchte z.B. keine Entwicklungen einflechten, wie eine Ernennung
zum LORD, wenn derjenige bereits Lord ist (oder im Verdacht steht, einer zu sein). In meinen Augen wäre das ein schlimmer Fauxpas. Ich kann auch nicht aus der vergangheit von Darcy's Familie schreiben, wenn ich nicht sicher bin, wes Standes diese ist ...?
Verflixt, in der Hinsicht bin ich Perfektionistin. Kleinere Ungenauogkeiten sind erlaubt (iiren ist menschlich), aber ich hoffe, es passieren mir keine gravierenden Fehler ...
Herzliche Grüße, Caro


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 09:38 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
Beiträge: 3007
Hallo Caro!

Du hast Recht, es ist ganz schön schwierig, so etwas zu schreiben!!! In dieser Hinsicht bin auch ich Perfektionistin.
Ich schreibe gerade selbst an einem Buch (bin allerdings erst auf Seite 70), zwar kein Sequel, dafür aber etwas Biografisches über Jane Austen (wie könnte es anders sein :wink: ) Daher auch die unendliche Arbeit, die ich mir mit den Briefen mache und mein Interesse an den Stammbäumen! Ich will keine Personen erfinden, die in ihrem Umfeld gelebt haben, sondern nur welche in meine Geschichte einbauen, die es wirklich gegeben und die sie in ihren Briefen erwähnt hat....Dann muss ich noch herausfinden, was sie von ihnen gehalten hat, ob sie regelmäßig mit ihnen zusammengekommen ist, usw. Und natürlich will ich Jane selbst auch treffend charakterisieren... Es ist wirklich eine Heidenarbeit, macht aber andererseits auch viel Spaß! :freude:

Wenn ich irgendetwas finde, was dir weiterhelfen könnte, werde ich mich an dich wenden! Allerdings glaube ich nicht, dass über die Darcys mehr bekannt ist, als sie in ihrem Buch schreibt!

Alethea

P.S.: Wikipedia ist, denke ich, in Ordnung. Ich habe für mein Buch gerade gestern auch etwas dort entdeckt. Allerdings vergrabe ich mich gerne in Bibliotheken, tätige Fernleihen und stütze mich vor allem auf wissenschaftliche Wälzer! :wink:

PPS.: Alethea (Bigg) war eine Freundin von Jane Austen, wie du sicherlich weißt. Der Name tauchte gelegentlich in Biografien und in ihren Briefen auf und hat mir so gut gefallen! ;D

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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 09:47 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Dann hast Du es ja noch schwieriger als ich. Hut ab !!! Von Autobiographischen Projekten lasse ich die Finger weg. Ich denke, dann würde ich nie fertig werden und dafür hast du meine volle Bewunderung.
Ich denke übrigens nach wie vor, dass die Darcys adlig waren. Ich bin grad im Büro, geht also nicht, abr wenn du magst, werde ich dir die Tage genaueres dazu schreiben (Hinweise, Wikipedia, etc.)...?
Liebe Grüße, Caro


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 09:59 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Gerne! Das würde mich sehr interessieren! :wink:

Wegen Darcy und Adel würde ich mir noch einmal die Redeschwalle von Mr Collins vorknöpfen! Ich meine mich zu erinnern, dass in Bezug auf Lady Catherine de Bourgh und ihre Familie (und darüber spricht er ja wirklich ständig) mal etwas zu diesem Thema fällt. Absolut sicher bin ich mir allerdings nicht! Hat nicht Anne de Bourgh, Darcys bleiche "Zukünftige" irgendeinen Titel??? :/

Alethea

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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 10:18 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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also, was auf die schnelle geht (Hinweise aus dem Buch selbst):
Darcy schreibt sich erstens richtig d ' Arcy, was de Arcy heißt. Im Französischen gibt es nämlich das stimmlose "H" wie bei le Hotel, wo man dann l'hotel schreibt, weil Vokale in dieser Verbindung nicht ausgesprochen werden. Gleiches also bei Darcy. Bei der Vorstellung auf dem ersten Ball sagt Mr. ....(?) "Mr. Darcy of Pemberley, wobei das englische "of" in dieser Verbindung das gleiche wie eben das franz."de",
das deutsche "von" eben Bestandteil eines Adelstitels ist. Das heißt also deutsch dann "von Darcy von Pemberley". Dann gibt Lady Catherine einen Hinweis bei dem Disput mit Lizzie als sie zu ihr sagt "sie", also beide," entstammen mütterlicherseits aus derselben noblen Linie, und väterlicherseits, respectablen, ehrenhaften usw." Das ist ein versteckter Hinweis, denn, wenn dem so wäre, dass die Väter nicht von Adel sind,
wäre sie keine Lady de Bourgh, ebensowenig wie ihre Tochter Lady de Bourgh. Eine Frau erhält den Titel des Mannes, sie erhält nur dann zusätzlich den Titel der Familie, wenn es vorher keinen männlichen Erben des Titels gab. Ihr Mann war einer "von Bourgh", sie eine "Fitzwilliam"
Findest Du das nachvollziehbar ...?
Caro


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 10:52 
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:ja: Ich finde, das hört sich nachvollziehbar an. Wegen dem "de" vor dem Namen habe ich ja auch auf Lady de Bourgh hingewiesen...
Dass Darcy eigentlich d'Arcy hieß, wusste ich allerdings nicht, obwohl es nicht unlogisch klingt... woher hast du diese Informationen?
Bist du dir sicher, dass das mit dem "of Pemberley" nicht nur "Jane-Austen-Englisch" ist? Heutzutage würde man sicherlich "from" sagen...aber sagten sie im Buch nicht auch "Bingley of Netherfield Park" usw.? Ich werde später mal nachschauen, bin mir nämlich nicht sicher... vielleicht klang es auch einfach nur vornehmer...??? :/

Alethea

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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 10:54 
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Noch was vergessen, wenn man bei Google nur mit den Namen sucht, kann es sein, dass er nichts findet. Ich habe mir jetzt angewöhnt erst Nachnamen, wenn das nichts bringt Sir&Namen, earl&ofNamen, Lord&Namen bzw.ofnamenBzw. earl&Grafachaft etc.pp. Dann kfindet man meistens doch was und Wikipedia ist am besten, kann man auch schön ausdrucken unt enthält die meisten Hintergrundinfos (falls bekannt).
Es gibt übrigens einen Sir Bennet (nach Austens Tog geboren), oder Lord, odder Baronet (Weiß grad nicht mehr, wie ich gesucht hatte), der Biologe und Ökonom aus Hertfordshire war und wegen seiner Blumenzüchtungen berühmt wurde . Es gibt auch ein Bild und das sieht unserem "Vater" von Keira Knightley zum verwechseln ähnlich. Hatte Emma Thompson wohl auch gesehen, das Bild ....
Caro


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 11:03 
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Na ja, mein Französisch ist nicht überältigend, aber immerhin habe ich Albert Camus "la pest" und "l'etranger" eigentlich der Fremde also "le etranger", aber wie gesagt, der reste Vokal fällt dann weg Französisch gelesen. Du kannst auch richtig nach d'arcy googeln, kommt was dabei raus (aber die meisten Seiten erwähnen leider nur eine Person, haben aber keinen Lebenslauf).
Wegen dem Englisch dachte ich eigentlich das
"from" das ynonym für "aus" also mehr die Ortsbschreibung
und "of" eben ein "von" oder "de" darstellt ....
Aber vielleicht findet sich jemand in unseren Reihen, der noch mehr weiss ?Caro


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 11:10 
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Sorry für die Tippfehler, aber mein Kopf ist schneller, als die Finger ...
Es gibt Adelslisten, da kann mann auch den Namen Darcy finden, wird aber nur genannt und Vater und mutter, aber leider ohne Hintergrundinfo, ist also nicht so ergiebig, aber vielleicht kannst Du darunter noch mehr finden ....


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 11:45 
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:gruebel: Bist du der Ansicht, dass Jane Austen an eine reale Adelslinie gedacht hat, als sie sich Mr Darcy ausdachte?
Das mit den englischen und französischen Regeln kann ich bestätigen - aber ob das zu Janes Zeit auch schon so war?

Ich habe gerade mal ein wenig in P&P geblättert und folgende Stellen gefunden:

"The ladies of Longbourn soon waited on those of Netherfield." (P&P; Anfang 6.Kapitel)

Das zeigt zumindest, dass für Jane Austen offenbar das "of" gleichbedeutend mit "from" war. Heutzutage jedenfalls sagt man "I'm from...", da bin ich 200% sicher!
Eine Szene mit "Mr Darcy of Pemberley" oder "Mr Bingley of Netherfield" (oder "from Netherfield") habe ich allerdings nirgendwo gefunden, auch nicht beim ersten Ball. Vielleicht habe ich es aber auch überlesen! (Der Mann auf dem Assembly hieß übrigens Sir William Lukas, oder irre ich mich???)

Die zweite Stelle bezüglich Darcys adligen Vorfahren war folgende:

"[...] My daughter and my nephew are formed for each other. They are descended, on the maternal side, from the same noble line; and, on the father's, from respectable, honourable, and ancient, though untitled families. [...]"

Ich werde mal bei Google ein bisschen forschen, sobald ich ein paar freie Minuten habe!

Alethea

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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 12:16 
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Also das englische "of" kann sowohl "von" als auch "aus" bedeuten.
Aber sorry, Du hast recht, ich habe noch einmal gekuckt, da hatte ich wohl die Szene aus einem der Filme im Kopf.
Goole mal unter "earl of darcy" oder "earl of d'arcy". Es gibt beides ...
Earl Fitzwilliam gibt mehr Info her ...
Ach ja, und bei Mr. Bennet war es unter "Sir Bennet" und zwar John Bennet Lawes (Wikipedia) ...wobei es auch adlige gibt die mit "Bennett"
eingetragen sind ...ein weites Feld ....
Genau, Lady Catherine sagt zwar, dass die Väter aus "unbetitelten" also "nicht adligen" Familen stammen. Was aber nicht sein kann weil ihr verstorbener Gatte ja ein "Sir Lewis de Bourgh" war. Und entweder es gilt für beide, oder für keinen ....? Und es gab im Mittelalter einen "Earl de Bourgh". Okay, natürlich hat sie nicht die wirklichen Namen genommen, wobei mich doch erstaunt wieviele von den "Allerweltsnamen" sich in Adelslisten wiederfinden ...


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 12:30 
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Ach, in dem Zusammenhang fällt mir noch etwas ein. Georg der IV war doch so begeistert und wollte dass ihm ein Werk "Emma" (?) gewidmet wird. Lag es vielleicht doch daran, dass J.A. zwar Namen verändert und abgewandelt oder in eine ander Beziehung gesetzt hat, er aber ganz genau den einen oder anderen seiner Standesgenossen genau wiedererkannt hat? Außerdem war er doch derjenige, der seine große Liebe (weil Katholische Katholikin) nicht heiraten konnte. Vielleicht hat ihm gefallen, dass sie bei ihr die kriegen, die sich lieben (allen Anfeindungen zum Trotz). Caro


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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 19:27 
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Eine interessante These!

:nein: Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass Jane Austen sich bei Hof sonderlich gut auskannte und die Adligen der Zeit irgendwie in ihre Romane hat einfließen lassen.
:ja: Ich vermute, sie entspringen ganz einfach ihrer Fantasie!

Aber vermutlich hat sie sich hemmungslos bei den Nachnamen ihrer Bekannten bedient! :ja: Willoughby (ja eigentlich ein ziemlich ungewöhnlicher Name) hieß irgendeine Verwandte (ich kann es genauer nachschauen, hab' es nur gerade nicht im Kopf!) von Anne Mathew, der ersten Frau von Janes ältesten Bruder James! Und in Janes Briefen tauchen auch wiederholt die Coles (Familie in "Emma") auf! Ich habe beim Lesen der Briefe auch noch ein paar andere Namen entdeckt, sind mir nur entfallen... :/


Das mit dem Happy End mag natürlich schon sein, dass ihm das gefallen hat! :wink:

Alethea

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BeitragVerfasst: Freitag 30. Juni 2006, 21:19 
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Caro hat geschrieben:
... die Antwort, es habe damals nicht viele Lords gegeben stimmt definitiv nicht. Das "House of Lords" wurde deshalb so benannt, weil jeder ab einem gewissen Titel (siehe wikipedia unter "peerage" oder "House of Lords") ein Lord war und automatisch einen Sitz Im Parlament hatte. ... Es wurden laufend Admiräle, kleiner Landadel etc., die sich für die Majestät oder die Regierung verdient gemacht haben geadelt bzw. eine Stufe erhöht. ...

... das ist natürlich eine Frage der Relation... die Anzahl der Sitze im House of Lords war beschränkt. Die genaue Zahl kann man in Foremans "Georgiana" nachlesen (das Buch ist unbedingt lesenswert für Fännficktschenschreiberinnen und solche, die es werden wollen :wink: ):

Es gab (1774) etwa zweihundert Peers (Mitglieder des englischen Hochadels). Es gab nur achtundzwanzig Herzöge, die aber wegen ihres Reichtums und ihrer Stellung unverhältnismäßig großen Einfluß auf die Politik ausübten. (Ein Herzog) stand direkt unter der königlichen Familie; in der weiteren Rangfolge folgten Marquis und Marquise, Graf und Gräfin, Baron und Baronin, Lord und Lady. Die Peers erhielten ihren Sitz im House of Lords, dem Oberhaus der Houses of Parliament, durch Geburtsrecht. Ein Peer schied nur durch Tod aus dem Parlament aus. 1778 verabschiedete sich Graf Chatham mit einem dramatischen Abgang aus dem Abgeordnetenhaus, als er mitten in einer Rede an einer Herzattacke starb.
Während die zweihundert Peers in prunkvoller Isolation im Oberhaus saßen, tummelten sich ihre Söhne, Cousins, Schwäger, Freunde und Anhänger im House of Commons, dem Unterhaus.


Die Zahl der Peers blieb seit 1688 so ziemlich gleich, in dem Jahr gab es (Lt. Trevelyans "Kultur und Sozialgeschichte Englands" nach der Zählung Gregory Kings) 160 Weltliche Lords, 26 Geistliche Lords, 800 Barone, 600 Ritter, 3.000 Landedelleute (Esquire) und 12.000 Gentlemen usw. in England (insges. ca. 5,5 Mio Einwohner / 1760 waren es ca. 7.5 Mio und 1820 ca. 14 Mio)...

Mr. Darcy ist der Enkel eines Earls (also eines Grafen). Ich glaube, das ist der höchste Rang, den Jane Austen jemals einem ihrer Geschöpfe verliehen hat...

Das mit der „laufenden Adelung“ sollte man nicht so verstehen, dass der Hochadel ständig „Nachwuchs“ aus dem niederen Landadel oder gar aus der Marine erhielt, das war gewiss sehr unüblich... Mitte des 18. Jh. wird geschätzt, gehörten etwa 70 % der landwirtschaftlichen Fläche Englands Angehörigen des Hochadels. In diesen exklusiven Klub reinzukommen, war nicht so leicht möglich...

Der ehemalige Kaufmann Sir Lucas z.B. wird zum „Knight“ (Ritter) ernannt, das ist niederer Adel... was den ehemaligen Händler in Meryton schon zu einer „hochstehenden“ Person macht... übrigens sehr zum Missfallen seiner „Schicksalsgenossinnen“ den Bingley-Schwestern, deren Vater als Kaufmann ein Vermögen erwarb, und seinen Kindern damit die Möglichkeit gab, in den Kreisen eines finanziell klammen Mr. Hurst oder in Standesfragen toleranten Mr. Darcy zu verkehren...

Eher wird eine mehr oder weniger profane „Vermischung“ der Schichten stattgefunden haben, wie z.B. bei der Ehe Miss Bingleys mit Mr. Hurst (das Geld der Bingleys heiratet den Namen der Hursts) oder der Ehe Elizabeth‘ mit Mr. Darcy (Spötterin heiratet ernsthaften Mann :lach: ).

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Samstag 1. Juli 2006, 11:58 
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Bruki hat geschrieben:
Mr. Darcy ist der Enkel eines Earls (also eines Grafen). Ich glaube, das ist der höchste Rang, den Jane Austen jemals einem ihrer Geschöpfe verliehen hat...


James Edward Austen-Leigh ist in seinem Buch "A Memoir of Jane Austen" ja besonders stolz darauf, dass seine Tante nur über das schrieb, wovon sie etwas verstand! Sie erfand keine Charaktere, die von wesentlich niedrigerem oder wesentlich höherem Rang waren als sie selbst. Und bei Mr Darcy beschreibt sie ja auch stets nur Abende, bei denen die Bingleys und die Gardiners anwesend sind, nicht die "feine Gesellschaft", mit der Darcy vermutlich normalerweise verkehrt...

Zitat: "It will be seen also that though her circle of society was small, yet she found in her neighbourhood persons of good taste and cultivated minds. Her acquaintance, in fact, constituted the very class from which she took her imaginary characters, from the member of parliament, or large landed proprietor, to the young curate or younger midshipman of equally good family; and I think that the influence of these early associations may be traced in her writings, especially in two particulars. First, that she is entirely free from the vulgarity, which is so offensive in some novels, [in dieser Hinsicht scheint Austen-Leigh offenbar besonders empfindlich gewesen zu sein... :wink:] of dwelling on the outward appendages of wealth or rank, as if they were things to which the writer was unaccustomed; and, secondly, that she deals as little with very low as with very high stations in life. She does not go lower than the Miss Steeles, Mrs. Elton, and John Thorpe, people of bad taste and underbread manners, such as are actually found sometimes mingling with better society.[...]

Meiner Ansicht nach geht er hier etwas zu moralisch beziehungsweise nach schlechtem Benehmen vor. Bei "stations of life" denke ich an den Lebensstandard und somit weniger an Mrs Elton als zum Beispiel an die Prices...

Was das "House of Lords" angeht, hatte ich das eigentlich auch immer so verstanden, dass man im "House of Lords" nur per adlige Geburt hineinkam und bis zu seinem Tod ein Anrecht auf einen Sitz im Parlament hatte, der an die Erben weitergegeben wurde(das halten die Engländer ja selbst heute noch so! :stupid:); die Sitze im "House of Lords" waren begrenzt. Und früher gab es, soviel mir bekannt ist, auch in Bezug auf das "House of Commons" bestimmte Regelungen und eine begrenzte Anzahl von Sitzen!

Der niedere Adel wurde vom "richtigen" Geburtsadel zu JAs Zeit wohl auch eher belächelt...auf den Titel "Sir" oder "Lady" waren wohl am meisten die stolz, die ihn erhalten hatten (so wie man (neidvoll) später auf "Neureiche" herabsah!). Die Töchter von "Ladys" oder "Sirs" wurden immerhin als Hofdamen gestattet; ich kann mich an eine Stelle in P&P erinnern, als Mrs Bennet sich beim lieben Mr Collins erkundigt, warum Lady Anne de Bourghs Name nicht unter denen der anderen Ladys am Hofe auftaucht, woraufhin Mr Collins erwidert, dass ihre schlechte Konstitution leider, leider, leider den Britischen Hof seines strahlendsten Schmuckes beraubt hat...

Besonders großes Fachwissen besitze ich allerdings nicht zu diesem Thema...da sollte man sich doch wirklich eher an Bruki halten... :wink:

Alethea

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