Zwitter in Schieflage

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    Re: Zwitter in Schieflage

    Frehni - 16.02.2006, 21:26

    Zwitter in Schieflage
    Crossover" ist ein Lieblingswort der Autoindustrie. Doch kaum jemand mischt die Konzepte so gründlich wie das japanische Designbüro Phiaro. Dort wurde zum 50. Geburtstag eine Kreuzung aus Auto und Motorrad gebaut, die als "Eternity" vielleicht sogar in Serie geht.

    So genau weiß man es nicht: Ist der Eternity nun ein Auto oder ein Motorrad? Entweder hat er ein Rad zu viel oder eines zu wenig. Die vor wenigen Wochen auf der Motor Show in Tokio präsentierte Designstudie vereint Elemente beider Gattungen und ist deshalb ein Dreirad, das mit der Spitze voraus fährt. Nein, keines jener Trikes, wie sie viele Tüftler und Kleinserienhersteller um den Motor und die Hinterachse eines alten VW Käfers bauen, damit sich Zahnärzte, Lehrer oder Anwälte am Wochenende wie Easy Rider fühlen können. Sondern ein moderner und fast schon futuristischer Zwitter, der mit der windschnittigen Karosserie eines schlanken Sportwagens und der Schieflage eines Motorrades durch die Kurven hetzt.



    Phiaro Eternity: Dreirad-Studie mit 68 PS starken Turbomotor
    Angetrieben wird die Studie von einem 660 Kubikzentimeter großen Motorrad-Motor, der dank eines Turboladers auf 68 PS (50 kW) kommt und den Eternity auf bis zu 180 km/h beschleunigt. Weil sich dabei die Kabine wie der "Pendolino" auf einer eng gewundenen Eisenbahnstrecke mit einem speziellen Mechanismus in Kurven automatisch um maximal 45 Grad zur Seite neigt, genießen die beiden hintereinander sitzenden Passagiere unter der großen Kanzel ein "Fahrgefühl, das man in keinem anderen Fahrzeug erleben kann", schwärmen die Entwickler.

    Gedacht war der Eternity ursprünglich als ein Geschenk, das sich die noch immer von einer Familie geführte japanische Designschmiede Phiaro zum 50. Geburtstag selbst gemacht hat. Doch nach einem ausgesprochen positiven Echo auf der Motorshow in Tokio mehren sich nun die Gerüchte, dass die Japaner gemeinsam mit amerikanischen Partnern die Serienproduktion vorbereiten. So ganz unwahrscheinlich ist dieses Vorhaben nicht. Schließlich basiert der Eternity auf einem anderen Dreirad, das seine Feuertaufe bereits bestanden hat und mittlerweile frei verkäuflich ist. Pate bei der Entwicklung war nämlich der Carver, der in Europa bereits den ersten Motorrädern davoneilt. Er kommt aus den Niederlanden und verspricht für etwa 35.000 Euro mehr Fahrspaß als die meisten Sportwagen in dieser Preislage.

    Schlaue Hydraulik sorgt für Schlagseite

    Möglich macht das eben jene hydraulische Steuerung, die auch den Eternity so elegant um die Ecke bringt. Diese "advanced Dynamic Vehicle Control" stellt abhängig von der Geschwindigkeit immer die ideale Seitenneigung der Karosserie ein und bringt auch das Vorderrad exakt so weit in Schräglage, dass die Fliehkraft optimal ausbalanciert wird. Außerdem ist die Lenkung ausgesprochen direkt: Nur 0,8 Umdrehungen sind nötig, um das kleine Lenkrad vom linken Anschlag zum rechten zu drehen. So "fliegt man über die Straße und carvt wie auf Skiern durch die Kurve", schwärmen die Niederländer.

    Dabei geht es mit dem 3,40 Meter langen Zweisitzer ganz ordentlich zur Sache: Weil der fliegende Holländer nur 670 Kilogramm wiegt, hat der fast 70 PS starke Vierzylinder mit dem Dreirad leichtes Spiel: In nur 8,2 Sekunden jagt der Wagen auf Tempo 100. Und wer sich traut, der kann mit bis zu 185 km/h über die Piste flitzen. Dabei bleibt der Verbrauch im Normzyklus mit 5,5 Litern hinter vielen viel vernünftigeren Kleinwagen zurück.



    Peugeot 20Cup: Prinzip umgekehrt mit zwei Rädern vorne
    Da gerade bei Dreirädern offensichtlich aller guten Dinge drei sind, macht sich in Europa derzeit ein weiterer Threewheeler startklar: Der Peugeot 20Cup. Allerdings kehrt er das Prinzip von Eternity und Carver um. Bei ihm stecken die zwei Räder auf der Vorderachse. Hinten dagegen gibt es nur eine breite Walze, die als Führungsrad ohne Antrieb mitrollt. Zwar ist die vor wenigen Wochen auf der IAA in Frankfurt enthüllte Studie zu allererst einmal der stilistische Vorbote des neuen Peugeot 207, der im Frühjahr auf den Markt kommen wird. Doch ist das Echo auf den 500 Kilogramm leichten Karbon-Flitzer mit seinem bis zu 200 PS starken Turbo-Motor so groß, dass die Franzosen derzeit über eine Kleinserie für den Renneinsatz nachdenken. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Schließlich hat Peugeot auch die beiden letzten Sport-Studien RC Pik und Karo quasi direkt vom Messestand auf die Rundstrecke geschickt.

    Noch nicht ganz so weit ist das Projekt "Clever", das derzeit Studenten an der Universität Berlin mit Kommilitonen an anderen europäischen Unis sowie tatkräftiger Unterstützung von BMW vorantreiben. Sie forschen am "Compact Low Emission Vehicle for Urban Transport", das ein wenig an die moderne Fassung der Isetta oder des Messerschmidt Kabinenrollers erinnert. Allerdings geht es dabei weniger um Fahrspaß und Dynamik als um Sicherheit und Effizienz. Deshalb denken die Entwickler für den drei Meter langen und einen Meter breiten Zweisitzer derzeit wohl auch über einen Erdgasmotor nach, der immerhin mehr als 80 km/h erreichen und umgerechnet nur 2,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen soll. Die Reichweite wird auf etwa 200 Kilometer taxiert und genügt damit den Anforderungen an einen Stadtwagen allemal.

    Immer wieder waren aller guten Räder drei

    Ebenfalls zwischen Motorrad und Auto stand das Projekt F-300 Life Jet, das Mercedes vor mittlerweile acht Jahren zur IAA ins Rampenlicht gerückt hat. Allerdings ging es damals weder um einen geringen Verbrauch, noch um eine hohe Sicherheit, sondern vor allem ein Maximum an Fahrdynamik. Dahinter stand einerseits die Idee, sich wie bei einem Motorrad "in die Kurven zu legen, die Kraft des Motors zu spüren und den Elementen nah zu sein", heißt es bei den Schwaben. Andererseits aber bot die Studie dank dreier Räder eine größere Fahrstabilität, dank dem schließbaren Dach und der Klimaanlage mehr Schutz vor Wind und Wetter und erlaubte dank der Sicherheitsgurte den Verzicht auf Helm und Lederkombi. Auch dieser Zweisitzer lebte von seiner Kurvenneigetechnik, die bei Mercedes "Active Tilt Control" getauft und für die Studie völlig neu entwickelt wurde. Zudem brauchten die Schwaben auch spezielle Reifen, die große Schräglaufwinkel ermöglichen. Allerdings kam der F-300 anders als etwa der Carver nie über das Stadium eines Versuchsträgers hinaus.

    Doch auch wenn es derzeit nach einem kleinen Boom für derartige Exoten aussieht, sind die Dreiräder keine Erfindung der Neuzeit. Ihre Wurzeln reichen vielmehr bis in die Gründerzeit des Automobils zurück und weisen eindeutig nach Großbritannien. Dort haben pfiffige Tüftler schon früh entsprechende Lücken im Steuer- und Führerscheinrecht gefunden, nach denen ein Dreirad eben kein Auto sei und man dafür auch keinen Führerschein brauche. Und wenn man seinen Threewheeler dann auch noch als Bausatz bestellte, wurde dem Bastler sogar ein Großteil der Kfz-Steuer erlassen. Kein Wunder also, dass sogar Traditionsmarken wie Morgan einstmals auf drei Rädern angefangen haben.

    Danke für den Link an Pierino




    Quelle. Spiegel.de



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