Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

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    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Lenchen - 22.10.2007, 14:40

    Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge
    okay, es wird ein bisschen lang:

    Zauberzunge schlief unruhig. Der Schlaf brachte ihm keinen Frieden, und in dieser Nacht schien es schlimmer, als in den Nächten davor. Vermutlich waren sie wieder bei ihm. Wenn die Weißen Trauen sich in Träume schliche, sah man sie nicht. Zu Zauberzunge kamen sie öfter als zu ihm- als wollten sie sicher gehen, dass der Eichelhäher sie nicht vergaß, sie und den Handel, den er mit ihrer Herrin geschlossen hatte, der Großen Wandlerin, die welken und blühen lies, gedeihen und verderben.
    O ja, sie setzen ihm zu, strichen ihm übers Herz mit ihren kühlen Fingern. Staubfinger spürte es, als wäre es sein eigenes. Eichelhäher!, glaubte er sie flüstern zu hören und fröstelte und sehnte sich zugleich. Lasst ihn schlafen, dachte er. Lasst ihn ausruhen von der Angst, die der Tag bringt, Angst um sich selbst, Angst um seine Tochter, Angst, das Falsche getan zu haben… Lasst ihn.
    Er trat auf Zauberzunge zu und legte ihm die Hand aufs Herz. Mit bleichem Gesicht fuhr er aus dem Schlaf. Ja, sie waren bei ihm gewesen.
    Staubfinger lies das Feuer auf seinen Fingern tanzen. Er kannte die Kälte, die diese Besucherinnen hinterließen. Frisch und klar, rein wie Schnee war sie, aber das Herz fror. Und brannte zugleich.
    „Was haben sie diesmal geflüstert? Eichelhäher, die Unsterblichkeit ist ganz nah?“
    Zauberzunge schob das Fell zur Seite, unter dem er schlief. Seine Hände zitterten, als hätte er sie zulange in kaltes Wasser getaucht.
    Staubfinger ließ das Feuer wachsen und presste ihm noch einmal sacht die Hand aufs Herz. „Besser?“
    Zauberzunge nickte. Er stieß seine Hand nicht zur Seite, auch wenn sie immer noch heißer was als Menschenhaut. „Haben sie dir das Feuer in die Adern gegossen, um dich wieder lebendig zu machen?“ hatte Farid Staubfinger gefragt. „Vielleicht“, hatte Staubfinger geantwortet. Der Gedanke gefiel ihm.
    „Himmel, sie müssen dich wirklich lieben“, sagte er, als Zauberzunge schlaftrunken auf die Füße kam. „Leider vergessen sie manchmal, dass ihre Liebe unweigerlich zu Tod führt.“
    „O ja, das vergessen sie. Danke fürs Wecken.“ Zauberzunge trat zu den Zinnen und blickte hinaus in die Nacht. „Er kommt, Eichelhäher. Das haben sie diesmal geflüstert. Er kommt. Doch-„ er drehte sich und sah Staubfinger an, „- der Pfeifer bahnt ihm den Weg. Was wollen sie damit sagen?“
    „Nun, was das heißt-„ Staubfinger lies das Feuer erlöschen und trat an seine Seite, „- der Pfeifer muss ebenso über die Brücke wie sein Herr, also werden wir ihn rechtzeitig kommen sehen.“ Es kam Staubfinger immer noch seltsam vor, dass er den Namen aussprechen konnte ohne Furcht zu empfinden. Aber die hatte er wohl tatsächlich für alle Zeit bei den Toten gelassen.
    Der Wind kräuselte das Wasser des Sees. Auf der Brücke gingen Violantes Soldaten auf und ab, und Staubfinger glaubte, die rastlosen Schritte ihrer Herrin bis hinauf zu den Zinnen zu hören. Violantes Schritte- und das Kratzen von Balbulus Feder.
    Zauberzunge sah ihn an. „Zeig mir Resa. So wie du Violantes Mutter und ihre Schwestern hast aus dem Feuer kommen lassen.“
    Staubfinger zögerte.
    „Nun komm schon“, sagte Zauberzunge. „Ich weiß, dass die ihr Gesicht fast eben so vertraut ist wie mir.“
    Ich habe Mo alles erzählt. So hatte Resa ihm zugeflüstert in den Kerkern der Nachtburg. Offenbar hatte sie nicht gelogen. Natürlich nicht, Staubfinger. Sie versteht vom Lügen ebenso wenig wie der Mann, den sie liebt.
    Er zeichnete eine Gestalt in die Nacht und lies sie von Flammen ausmalen.
    Zauberzunge streckte unwillkürlich seine Hand aus, doch seine Finger zuckten zurück, als das Feuer sie biss.
    „Was ist mit Meggie?“ Wie deutlich die Liebe sich auf sein Gesicht schrieb. Nein, er hatte sich nicht verändert, was immer die anderen sagten. Wie ein offenes Buch war er, mit seinem brennendem Herzen und einer Stimme, die herbei rufen konnte, was immer er wollte- so wie das Feuer es für Staubfinger tat.
    Die Flammen malten Meggie in die Nacht und erfüllten sie mit warmen Leben, so echt, dass ihr Vater sich abrupt umwandte, weil seine Hände wieder nach dem Feuer griffen.
    „Nun du.“ Staubfinger ließ die feurigen Gestalten hinter den Zinnen stehen.
    „Ich?“
    „Ja. Erzähl mir von Roxane. Mach deinem Namen ehre, Zauberzunge.“
    Der Häher lachte und lehnte den Rücken gegen die Zinnen. „Roxane?“ Das ist leicht“, sagte er leise. „Fenoglio hat wunderbare Dinge über sie geschrieben.“
    Seine Stimme griff Staubfinger wie eine Hand ans Herz, als er zu sprechen begann. Er spürte die Worte auf der Haut, als wären es Roxanes Hände. „Nie zuvor hatte Staubfinger eine schönere Frau gesehen. Ihr Haar war so schwarz wie die Nacht, die er liebte. In ihren Augen war die Dunkelheit unter den Bäumen, das Gefieder der Raben, der Atem des Feuers. Ihre Haut erinnerte ihn an das Mondlicht auf den Flügeln der Feen.“
    Staubfinger schloss die Augen und hörte Roxane neben sich atmen. Er wollte, dass Zauberzuge so lange weitersprach, bis aus den Worten Fleisch und Blut wurde, doch Fenoglios Worte waren bald aufgebraucht und Roxane verschwand.
    „Was ist mit Brianna?“ Zauberzunge sprach ihren Namen aus und schon glaubte Staubfinger seine Tochter in der Nacht stehen zu sehen, das Gesicht abgewandt, wie sie es meistens tat, wenn er in ihre Nähe kam. „Deine Tochter ist hier, doch du wagst es kaum, sie anzusehen. Soll ich dir auch Brianna zeigen?“
    „Ja“, sagte Staubfinger leise. „Ja, zeig sie mir.“
    Zauberzunge räusperte sich, als wollte er sicher gehen, dass seine Stimme ihre volle Kraft entfaltete. „Über Fenoglios Buch steht über sie nichts geschrieben, außer ihren Namen und ein paar Worte über ein kleines Kind, dass sie längst nicht mehr ist. Also kann ich dir nur sagen, was jeder sieht.“
    Staubfingers Herz zog sich zusammen, als schreckte er zurück vor den Worten, die nun kommen würden. Seine Tochter, seine fremde Tochter.
    „Brianna hat die Schönheit ihrer Mutter geerbt, doch jeder, der sie sieht, denkt sofort auch an dich.“ Zauberzunge setze die Worte so behutsam, als pflückte er jedes einzelne aus der Nacht und setze ihr Gesicht aus Sternen zusammen. „Das Feuer ist auf ihrem Haar und in ihrem Herzen, und wenn sie in den Spiegel blickt, dann denkt sie an seinem Vater-„
    Dem sie es übel nimmt, dass er von den Toten zurückgekommen ist, ohne Cosimo mitzubringen, dachte Staubfinger. Sei still, wollte er Zauberzunge sagen, vergiss meine Tochter. Sprich lieber wieder von Roxane. Doch er schwieg und Zauberzunge sprach weiter.
    „Brianna ist so viel erwachsener als Meggie, aber manchmal blickt sie drein, wie ein verlorenes Kind, dem die eigene Schönheit unheimlich ist. Sie hat die Anmut ihrer Mutter und ihre schöne Stimme- selbst der Bär des Prinzen hört zu, wenn Brianna singt-, aber all ihre Lieder sind traurig und erzählen davon, dass die, die man liebt, irgendwann verloren gehen.“
    Staubfinger spürte Tränen auf dem Gesicht. Er hatte vergessen, wie es sich anfühlte, so kühl auf der eigenen Haut. Er strich sie mit seinen heißen Fingern fort.
    Zauberzunge aber sprach weiter, die Stimme so sanft, als spräche er über seine eigene Tochter. „Sie sieht dich an, wenn sie glaubt, dass du es nicht bemerkst. Sie folgt dir mit den Augen, als suchte sie sich selbst in deinem Gesicht. Und vermutlich will sie von uns beiden erfahren, wie es bei den Toten ist und ob wir Cosimo da gesehen haben.“
    „Ich habe ihn gleich zweimal gesehen“, sagte Staubfinger leise. „Und vermutlich würde sie mich allzu gerne für jeden der beiden eintauschen.“
    Er wandte sich um und blickte hinunter zum See.
    „Was ist?“, fragte Zauberzunge.
    Staubfinger zeigte wortlos nach unten. Eine Schlange aus Feuer kroch durch die Nacht. Fackeln.
    Das Warten hatte ein Ende.
    Die Wächter auf der Brücke gerieten in Bewegung. Einer lief zurück zur Burg, um Violante die Nachricht zu bringen.
    Der Natternkopf kam.



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Eowin - 23.10.2007, 15:29


    das ist soooooo toll....



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Lenchen - 24.10.2007, 20:22


    stimmt :D
    staubfinger eben *schwärm*
    der tollste ever ;)



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Nicci - 26.10.2007, 16:56


    ich hab die bücher ja nicht gelesen und für mich ist der text völlig aus dem zusammenhang gerissen... ich müsste das ganze buch lesen damit ich das verstehe xD



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Eowin - 26.10.2007, 18:19


    ich hab die auch nciht gelesen :D aber wolkenstern aht mir das erklärt. ich denke, sie liefert die auch eine zusammenfassung ab so wie ich sie kenne ;)



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Lenchen - 26.10.2007, 22:06


    ja, wenn man die bücher nicht kennt, ist das wirklich schwer zu verstehn..
    also: lest einfach die bücher :D



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Eowin - 26.10.2007, 22:26


    ja ganz sicher...



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Lenchen - 26.10.2007, 22:36


    cool
    starker einsatz
    dann les ich das geheimnis der weißen wölfin,märchenmond und krieg der engel..
    und du amy angel :P



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Eowin - 26.10.2007, 23:16


    und so haben wir beide noch ne ganze me´nge u tun ;)



    Re: Stelle aus Tintenblut mit Staubfinger und Zauberzunge

    Lenchen - 26.10.2007, 23:19


    aber so richtig^^
    juchuu morgen kommt HP7 raus... *freu*



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