Ein Märchen

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    Re: Ein Märchen

    dragonheart - 19.10.2007, 08:35

    Ein Märchen
    Vor langer langer Zeit, gab es einmal eine kleine Jule, die schmuste liebend gern mit ihrem Stoff - Hasen. Sie war total blöd, doof und naiv und ließ sich von allen ärgern. Tag für Tag wurde sie in der öffentlichen Erziehungsanstalt von den anderen Zöglingen gaaanz böse angemacht und wenn sie nach Hause kam, dann packte sie ihren Stoff - Hasen und weinte sich richtig aus. Aber es wurde immer schlimmer und ihr Stoff - Hasi konnte ihr einfach nicht mehr helfen. Sie beschwerte sich unaufhörlich bei ihrer Klassenlehrerin, einer bösen Hexe. Doch die böse Hexe war auf der dunklen Seite und hatte die Macht. Die dumme, kleine, naive Jule hasste die böse Hexe, denn sie wollte ihr nicht beistehen. So war Jule lange Zeit bösen Beschimpfungen und Schlägen der anderen Zöglinge, die freie Hand hatten und ohne Gesetze lebten, ausgesetzt. Hilflos und nicht vorbereitet auf diese Gemeinheiten musste Jule gegen die dunklen Mächte ankämpfen. Doch sie wurde schwächer und schwächer und schließlich ernstlich krank. Schließlich hatten ihre Eltern ein Einsehen und brachten sie fort von diesem entsetzlichen Ort. Jule sollte in einer neuen Erziehungseinrichtung ihr Glück versuchen.

    Viele neue Gesichter scharten sich um das Jule, die dachte, endlich Freunde zu finden. Die ersten Tage ihres „neuen Lebens“ waren schön. Die neuen Menschen, die sie kennen lernte schienen sie freundlich aufzunehmen, jedoch täuschte der erste Eindruck. Es gab sehr Mächtige an diesem Ort, denen sie ein Dorn im Auge war, da sie zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Doch von all dem merkte Jule nichts, bis es zu spät war. Böse Gerüchte, sie habe eine schwarze Seele, waren gestreut worden und fortan wurde sie von den anderen gemieden. Sie wurde wie ein Eindringling behandelt und stand abseits der anderen. Sofern sie sich näherte, verstummte die Unterhaltung und misstrauische Augen ruhten auf ihr. Von all dem schien die neue Klassenlehrerin nichts mitzubekommen. So wurde ihr Herz immer schwerer, und sie zog sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück. In dieser Welt begegnete ihr keiner mit Abscheu oder musste sich reinigen, nachdem er sie berührt hatte. In dieser Welt konnte sie fliegen.
    Doch sie sah die wirkliche Welt vor sich, die sie krank machte. Lange Zeit verbrachte sie bei gut geschulten Heilern, doch auch diese konnten ihr nicht helfen, nur die Schmerzen lindern. Selten sprach Jule noch, sie lag oft nur auf ihrem Bett und dachte nach. Sie suchte an sich selbst die Schuld für diese Gemeinheiten, redete sich ein, es läge an ihr und glaubte es sich schließlich.

    Als Jule das entsprechende Alter erlangt hatte, wechselte sie wieder die Erziehungseinrichtung. Ihre vorangegangene Krankheit nahm jedoch maßgeblich Einfluss auf ihr Leben. Trotzdem sie nicht den erhofften Weg gehen konnte, fasste sie neuen Mut. Sie musste aber zu ihrem großen Schrecken erkennen, dass nun all die Zöglinge aus den letzten Erziehungseinrichtungen zusammenkamen. Doch sie dachte bei sich, es würde nun bestimmt besser, denn all die anderen hatten nun auch dieses gewisse Alter und wussten sich nun bestimmt auch zu benehmen. Allerdings hatte sich mehr verändert, als sie sich vorstellen konnte. Jule war zu einem recht ansehnlichen Mädchen herangewachsen und konnte sich der Schmeicheleien der Knaben kaum erwehren. Diese Annäherungsversuche wurden immer heftiger, doch Jule wies sie alle ab. Den anderen Mädchen blieb dies jedoch nicht verborgen und schon änderte sich wieder die Stimmung ihr gegenüber. Währenddessen verschlimmerten sich die Annäherungen einiger Knaben weiterhin. Als einer der Knaben ihr deutlich zu nahe kam, verpasste sie ihm eine schallende Ohrfeige. Von diesem Moment an hatte sie einen wirklichen Feind. Dieser streute üble Gerüchte, die die anderen dankbar aufnahmen, weiterverbreiteten und ausschmückten. Unter diesen Bedingungen litt sie zusehends und ihre Scheu vor den Menschen wuchs mehr und mehr. Sie wurde belogen, bestohlen und herumgestoßen, mit üblen Schimpfwörtern bedacht, die ihr die Schamesröte ins Gesicht und die Tränen in die Augen trieben. Sie meldete es mehrfach dem Erzieher, einem harmlosen Zwerg, der die anderen zur Rede stellte, doch diese stritten es entrüstet ab. Deswegen galt Jule als unglaubwürdig und dies setzte ihr noch mehr zu, denn auch der Erzieher, der sich von den anderen leicht täuschen ließ, schenkte ihren Aussagen keinen Glauben mehr. Sie verzweifelte immer mehr und zog sich abermals in ihre Traumwelt zurück.

    In ihren Träumen konnte sie fliegen und noch vieles mehr. Sie war stark und bekämpfte die Ungerechtigkeit in Gestalt eines stolzen Drachen. Sie konnte so sein wie sie war... Und sie traf einen anderen Drachen, der ihr sehr ähnlich war. Sie flogen zusammen, neckten sich und kuschelten, bis sie zu nah an seine Höhle kam. Da flog er mit mächtigen Flügelschlägen davon und ließ sie zurück. Sie versuchte, ihm eine Zeit lang zu folgen, schaffte es aber nicht. Natürlich gab es in ihrer Phantasie-Welt auch noch andere Wesen. Aber sie bemerkte schon bald, dass deren Verhalten sich nicht sonderlich vom Verhalten derer in ihrer wirklichen Welt unterschied. Betrug, Verrat usw. waren bei ihnen genauso verbreitet. Immer wieder hielt sie Ausschau nach dem seelenverwandten Drachen, aber er war verschwunden. Zurück blieb nur Einsamkeit und so fand sie an ihrer erschaffenen Fantasiewelt keinen rechten Gefallen mehr.

    Auch in der wirklichen Welt war es kaum noch auszuhalten und ihr Leben schien ihr aussichtslos. Jule magerte ab, wurde krank und ihr Mut, ihr Selbstwertgefühl waren erloschen. Als sie völlig am Boden war, brachten ihr Eltern sie zu einem mächtigen Mann mit gutem Herzen, der sie aus der Erziehungseinrichtung herausholte und in einer anderen unterbrachte.

    Dort verbrachte sie überglücklich eine erste Woche, auch wenn der Weg weit und die Anforderungen hoch sind. Nur musste sie bemerken, dass sie auch hier nicht sicher war, denn bereits nach dieser ersten Woche wurde sie von einem zurückgewiesenen Knaben bedroht.

    In ihre Fantasiewelt zieht sie sich nur noch manchmal zurück und fliegt einsam über Felder und Städte.

    Und wenn sie nicht gestorben ist, dann fliegt sie noch heute….



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