Westernreiten Info

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    Re: Westernreiten Info

    Dani - 18.10.2007, 15:32

    Westernreiten Info
    Westernreiten
    Westernreiten erscheint als amerikanisierte Form des Reitens mit anglogener Begriffsbildung. Die Westernreitweise ist eine Arbeitsreitweise die ihren Ursprung im spanischen Arbeitsreiten, dem Vaqueroreiten hat.


    Westernpferd und -ausrüstung
    Die Westernpferde werden speziell auf die Anforderungen dieser Reitweise gezüchtet. Es werden Pferde mit einer Risthöhe um 155cm und einem "quadratischem Rahmen" bevorzugt. Es können aber auch alle anderen Pferde- und Ponyrassen im Westernstil ausgebildet und geritten werden. Der Sattel mit Horn und hohem hinteren Rand (cantle) bietet auch bei schnellen Wendungen eine große Sicherheit; die Zügel sind meist offen, damit sie sich nicht am Horn verheddern. Ein Bit (mit der in der englischen Reitweise benutzten Kandare vergleichbar) sollte auch in dieser Reitweise erst von fortgeschrittenen Reitern benutzt werden. Es wird einhändig geritten (auf Turnieren ab 6-jährigem Pferd vorgeschrieben). Das sogenannte Snaffle Bit (gebrochenes Gebiss - Wassertrense) wird beidhändig geritten. Oft anzutreffen sind auch gebisslose Zäumungen wie zum Beispiel die Western-Hackamore (bestehend aus Bosal, Mecate und der Bridle) oder das Sidepull (= Lindel).

    Die Pferde müssen möglichst eigenständig arbeiten und auf kleinste Gewichts- und Schenkelhilfen reagieren. Daher kommt die Einhändige Zügelführung (Neck-Reining), da der Cowboy oder der Vaquero oft eine Hand frei haben muss. Diese Zügelführung wird allerdings nur in Verbindung mit einer "Westernkandare" (Bit), einem Gebiss mit unterschiedlichen Mundstückvariationen, aber immer mit Anzügen, benutzt.

    Bekannte Pferderassen fürs Westernreiten sind Quarterhorses, Paint Horses, oder Appaloosas. Jedoch kann man mit fast jedem Pferd das Westernreiten trainieren. In Europa haben sich vor allem die Haflinger als „Alpenquarter“ (augenzwinkernd liebevolle Bezeichnung unter Westernreitern) einen guten Namen im Westernsport gemacht.


    Reitweise
    Von einfachem Reiten in den Grundgangarten bis hin zur hohen Schule - im Englischen Reitstil: Dressur - ist auch beim Westernreiten eine große Bandbreite des Könnens vorhanden, beeinflusst von der Iberischen Reitweise, die als Ursprung jeder Reitkunst bezeichnet werden kann. Im Gegensatz zum Englischen Reitstil sind Westernpferde darauf trainiert, bei einem Impuls - zum Beispiel der Hilfe zum Antraben - zu reagieren und dann ohne weitere Einwirkung des Reiters in diesem Tempo zu bleiben. Im Englischen Reitstil wird dagegen auch nach der Hilfe zum Tempowechsel weiterhin mit Schenkeln, Kreuz und Zügeln permanent eingewirkt.

    Spektakuläre Stopps (Sliding Stop), bei denen das Pferd mit der Hinterhand fast auf dem Boden „sitzt“ und mit den Vorderbeinen weiterläuft, oder schnelle Drehungen (Spins) um die Hinterhand, verbunden mit rodeomäßiger Atmosphäre und Cowboykleidung, prägen das Bild vom Westernreiten. Allerdings gibt es auch hier Regeln, wie Reiter und Pferd bei einem Turnier ausgestattet sein müssen. Das variiert von Disziplin zu Disziplin. Hut, Jeans und Stiefel gehören immer dazu. Genau wie bei anderen Reitweisen gilt es aber auch beim Westernreiten, eine solide Ausbildung zu bekommen und sein Können permanent zu verbessern. Das bedeutet, wie bei jeder anderen Reitweise auch, in erster Linie das Üben von Basiselementen und nicht das Reiten von Show-highlights, die, falsch geritten, zudem schnell den Pferden gesundheitliche Schäden zufügen können.

    Viele Westernpferde haben ähnlich angenehm zu sitzende Gangarten wie Isländer, oder Paso Finos. Allerdings sind das nur besonders langsame und flache Varianten der 3 "normalen" Grundgangarten, wie sie bei der Turnierdisziplin Pleasure gezeigt werden, nicht etwa ein Tölt oder Pass. Da das Westernreiten viele Elemente aus der Arbeit zu Pferd übernommen hat, liegt der Schwerpunkt bei allen Bewegungen darin, sowohl dem Pferd als auch dem Reiter die geforderte Übung über eine möglichst lange Zeit - im Idealfall den ganzen Tag - zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt es aber auch spezielle Gangpferde-Rassen, wie das Tennessee Walking Horse, die speziell wegen ihrer leicht zu sitzenden Gangarten gezüchtet werden.

    Disziplinen
    Reining
    Reining (Reins = Zügel) ist die Königsdisziplin des Westernreitens, die Westerndressur, mit vielen rasanten Lektionen in präzisester Ausführung. Die Klasse wird im Galopp geritten, gemischt mit Drehungen (Spins), Stopps (Sliding Stops) und Rückwärtsrichten (Back up). Um diese Disziplin richtig ausüben zu können, haben die Pferde spezielle Hufeisen (Sliding-Eisen),und auch der Boden muss geeignet sein. Eine vorgeschriebene Aufgabe (Pattern) ist auswendig zu reiten. Zu den Manövern zählen Spins, Sliding Stops, Zirkel, fliegende Galoppwechsel, Roll Back, Speed Control und Rückwärtsrichten. Reining ist seit April 2000 offiziell als FEI-Disziplin anerkannt und Bestandteil der Weltreiterspiele.

    Freestyle Reining
    Die Freestyle Reining ist vor allem in den USA sehr beliebt und ein Zuschauermagnet. Es ist dem Reiter freigestellt, wen oder was er interpretieren möchte. Er muß dazu eine geeignete Musik wählen und sich ein eigenes Pattern aneignen. Die Fresstyle Reining ist mit der Kür in der Dressur zu vergleichen. Auf die Musik abgestimmte, perfekte und vorgeschriebene Manöver müssen in der bis zu vier Minuten langen Kür vorgetragen werden.

    Trail
    Beim Trail werden Geschicklichkeitsaufgaben gefordert, wie z.B. ohne Absitzen durch Weidetore zu gehen, was kontrollierte, exakte Bewegung des Pferdes in alle Richtungen erfordert (Rückwärtsrichten, Seitgänge), oder überqueren von Holzbrücken, wobei Gelassenheit und Vertrauen des Pferdes zum Reiter sichtbar werden. Es werden alle möglichen und unmöglichen Situationen simuliert, die einem Reiter im Gelände (auf einem Trail = Wanderritt) begegnen können.

    Western Pleasure
    Die Pleasure ist eine Art Materialprüfung, bei der die gleichmäßigen und langsamen Gangarten - dabei darf das Pferd jedoch nicht auf der Vorhand „latschen“ - am langen Zügel gezeigt werden. Aber auch das Gesamtbild von Reiter und Pferd wird hier bewertet. Es soll darstellen, dass es ein Vergnügen (Pleasure) ist, sie zu reiten. Allerdings ging der Trend in den letzten Jahren von dem extrem langsamen Tempo hin zu mehr Schwung und Taktreinheit in den Gangarten.

    Western Horsemanship
    In diesem Wettbewerb werden die Leistungen des Reiters beurteilt. Zur Bewertung kommen unter anderem die Hilfengebung und die Haltung des Reiters während der einzelnen Lektion. Die verlangte Aufgabe muß sehr exakt ausgeführt werden, was auch eine enorme Kontrolle des Pferdes voraussetzt. Es sind keine spektakulären, dafür aber sehr anspruchsvolle Manöver, die an Pferd und Reiter gestellt werden. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen, von denen der erste zu 80 Prozent in die Wertung eingeht. Im ersten Teil absolviert der Reiter eine zumeist kurze, aber umso exakter auszuführende Einzelaufgabe. Der zweite Teil, der zu 20 Prozent in die Wertung einfließt, entspricht einer Pleasure-Prüfung.Im Gegensatz zu einer Pleasure-Prüfung wird hier allerdings weiterhin der Reiter beurteilt.

    Showmanship at Halter
    Die Showmanship at Halter ist eine Disziplin, in der nicht das Reiten im Vordergrund steht, sondern korrekte Bodenarbeit als Ausbildungsmaßstab zu Grunde liegt. Sie wird nur in der Jugendklasse und in Amateurklassen angeboten. Bewertet wird ausschließlich der Teilnehmer selbst, wie er sein Pferd am Halfter vorstellt. Natürlich hat ein gut ausgebildetes ruhiges Pferd einen positiven Einfluß auf die Gesamtbewertung. Neben der korrekten Aufstellung des Pferdes und der genauen Absolvierung der verlangten Aufgabe gehört auch der Pflegezustand von Pferd, Ausrüstung und Kleidung zur Bewertung. Wie in allen anderen Jugendklassen auch sind keine Hengste bei diesen Prüfungen zugelassen.

    Halter
    Die Halter Klassen stellen eine reine Zuchtschau für die Westernpferderassen dar. Bewertet wird vor allem das Exterieur, aber auch die Präsentation des Pferdes. Die Prüfungen finden ausschließlich an der Hand (am Halfter = Halter) statt.

    Cutting
    Des Weiteren gibt es Disziplinen, in denen mit Rindern gearbeitet wird: Cutting, Working Cowhorse und Team Penning. Diese sind auch in Europa - besonders Cutting und Working Cowhorse - verbreitet. Cutting ist der an Preisgeldern gemessen am dritthöchsten dotierte Sport weltweit überhaupt (nach Tennis und Golf). Für den Ausübenden sind Rinderklassen teuer, weil den Reitern neben dem geeigneten Pferd auch noch Cutting-Maschinen (= mechanische Kuh) oder gar eine ganze Rinderherde fürs Training zur Verfügung stehen müssen. Beim Cutting kann sich der Aufwand aber auszahlen, wenn man an die Preisgelder denkt! Die Rinderdisziplin Cutting ist ein klassischer Zuschauermagnet. Der Reiter muss ein Rind aus einer Herde "herausschneiden" und es daran hindern, zurückzukehren. Der Reiter hat 2½ Minuten Zeit, um die Fähigkeiten seines Pferdes am Rind zu zeigen. Der Reiter darf keine Hilfen mehr geben, wenn das Rind von der Herde abgesondert ist. Das Pferd muß selbstständig wissen, wie es zu arbeiten und sich zu bewegen hat (Cow-sense). Fast katzenartig gehen die Pferde mit den Bewegungen des Rindes mit, um zu verhindern, dass es zur Herde zurückläuft. Auch Cutting ist ein "Teamsport", weil dem Cutter vier Helfer zur Verfügung stehen müssen die verhindern, dass das Rind einfach in eine Ecke läuft und dort bleibt.

    Working Cowhorse
    Diese Rinderdisziplin wird in zwei Teilen geritten. Im ersten Teil zeigen Pferd und Reiter ihr Können in einem Reining-Pattern, also "Trockenarbeit", im Fachjargon "Dry Work". Im zweiten Teil ist Fence Work verlangt. Hier muss er ein Rind zunächst an der kurzen Seite halten (boxing), dann zweimal gegen die lange Seite (Bande) wenden. Den Abschluss bildet das Zirkeln des Rindes auf jeder Hand in der Bahnmitte (mit fliegendem Galoppwechsel des Pferdes).

    Team Penning
    Innerhalb eines Zeitlimits von 2½ Minuten muss ein Team (3 Reiter) bis zu drei Rinder aus der Herde aussondern und in einen Pferch (Pen) sperren. Dabei dürfen nicht mehr als drei Rinder die Mittellinie der Arena passieren. Das Team, das es am schnellsten schafft, hat gewonnen.

    Team Sorting
    Dem Penning nicht unähnlich. Allerdings werden hier zehn Rinder mit Sprühfarbe (ungiftig) von 0 bis 9 nummeriert. Der Ringsprecher ruft dann, nach Vorgabe der Richter, eine willkürliche Reinfolge von Zahlen auf. Und in genau dieser Reihenfolge müssen die Rinder dann in den Pen getrieben werden. Es geht wieder um Zeit. Längstens 2:30 Min. Das Team, das es am schnellsten schafft, hat gewonnen. Schafft es kein Team in der vorgegebenen Zeit, gewinnt das Team, das die meisten Rinder geschafft hat.

    Hunter under Saddle
    Der Reiter soll ein williges, leicht zu reitendes Pferd mit ausgreifenden Gängen vorführen. Das Pferd wird in englischem Sattel und Zäumung vorgestellt, entsprechende Kleidung wird vom Reiter verlangt. Der Richter beurteilt das Pferd mit 80 %, Kondition und Exterieur mit 20 %. Hunter Under Saddle verlangt ähnlich wie der Western Pleasure die drei Grundgangarten Walk, Trot und Canter, allerdings in erhöhtem Tempo. In der Klasse Hunter Hack sind außerdem zwei Sprünge zu absolvieren.

    Barrel Race
    Beim Barrel Race muss ein durch drei Ölfässer (Barrel) markiertes Dreieck möglichst schnell durchritten werden. Das Barrel Race wird auf Rodeos ausschließlich von Frauen geritten. Aus fliegendem Start werden die Fässer in der Reihenfolge linkes Faß, rechtes Faß, hinteres Faß oder rechtes Faß, linkes Faß, hinteres Faß umrundet. Die Fäßer dürfen berührt aber nicht umgestossen werden. Das Umstossen kostet jeweils fünf Strafsekunden. Ein guter Barrel Racer schafft die etwa 150 m lange Strecke in rund 13 Sekunden.

    Pole Bending
    Beim Pole Bending werden 6 Stangen im Abstand von 21 Fuß aufgestellt, die es als Slalom zu durchreiten gilt. Das Umstossen einer Stange wird mit einer Zeitstrafe, das Auslassen einer Stange mit Disqualifikation geahndet. Fliegende Starts sind erlaubt.

    Pleasure Driving
    Und zuguterletzt gibt es sogar eine Klasse, bei der das Pferd angespannt vor einem Sulky ist (Pleasure driving), diese Klasse ist in Deutschland jedoch äußerst selten anzutreffen.



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