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Re: Freie Presse 04.01.06
Alte Sachsen WEBMASTER - 04.01.2006, 18:39Freie Presse 04.01.06
FSV will sich Tabellenführung zurückholen
Fußball-Landesliga: Gestern Nachmittag Trainingsauftakt auf Bürgerschachtplatz - Axel Fuchsenthaler und Sebastian Arzt wieder dabei
Gestern Nachmittag hat der FSV Zwickau mit der Vorbereitung auf die Rückrunde der Fußball-Landesliga begonnen. Thomas Croy unterhielt sich vorher mit Trainer Uwe Ferl, wie er das bisherige Abschneiden seiner Mannschaft einschätzt und was sich das Team für die zweite Halbserie vorgenommen hat.
Freie Presse: Es sind es ja sieben Mannschaften, die sich Hoffnung machen können, aufzusteigen. Hatten Sie erwartet, dass es vorn so eng zugeht?
Uwe Ferl: Das habe ich von vornherein gesagt, dass sechs, sieben Mannschaften von der Qualität und Quantität des Kaders her auf einer Höhe sind. Und genau so ist es eingetreten. Ich bin auch überzeugt, dass jene Mannschaften in der Amateuroberliga zwischen Platz 6 und 10 stehen könnten. Es war nur schade, dass uns im letzten Drittel der ersten Halbserie mit Sebastian Arzt und Axel Fuchsenthaler zwei unserer Besten ausgefallen sind. Gegen Markranstädt haben wir es ganz gut kompensieren können, aber danach in Sebnitz und gegen Pirna-Copitz ist es uns nicht mehr gelungen. Es hat mich wirklich geärgert, weil wir in diesen Spielen mit bedingungslosem Einsatz, mit Willen und Herzblut hätten versuchen sollen, den Erfolg zu erzwingen. Das mache ich der Mannschaft ein bisschen zum Vorwurf, dass dort nicht alle mit totaler Hingabe gespielt haben.
Freie Presse: Der FSV hat in der Hinrunde fünf Spiele verloren. Die Niederlage bei Dynamo Dresden II ist sicher zu verschmerzen. Aber die anderen vier, zwei davon auf eigenem Platz und zwei bei Landesliga-Aufsteigern, waren gewiss nicht eingeplant, oder?
Uwe Ferl: Bei Dynamo Dresden II, das war das einzige Spiel, wo wir gegen eine bessere Mannschaft verloren haben - an dem Tag. Da haben auch ein paar Profis mitgespielt, die gerade von einer Zweitliga-Auswärtspartie zurückgekommen sind. Alle anderen Niederlagen waren vermeidbar. Dort haben wir uns teilweise dumm angestellt. Wenn ich an das Spiel gegen den CFC II denke - da hatten wir 15 hochkarätige Chancen, machen nur zwei Tore und kassieren drei Gegentreffer durch individuelle Fehler. So was wie in Naunhof kann immer mal vorkommen - man ist haushoher Favorit, der Gegner als Neuling wächst über sich hinaus und schafft eine Überraschung. Das hat's im Fußball immer schon gegeben, darf aber eigentlich nicht passieren. Zu Hause gegen Pirna-Copitz haben wir die erste Halbzeit völlig verschlafen, rennen vor der Pause in zwei Konter rein - das hat uns von der psychischen Konstellation her hart getroffen. In Sebnitz sind wir in der ersten Halbzeit wie ein Spitzenreiter aufgetreten, führten 1:0 und besaßen einige Riesenchancen zum 2:0, haben das Ding aber noch weggeschenkt. Wir haben diese Spiele sehr kritisch ausgewertet.
Freie Presse: In Naunhof und gegen Pirna-Copitz ist der FSV regelrecht ausgekontert worden. Muss man da im Training bei der Abwehr ansetzen, um so was in Zukunft zu vermeiden?
Uwe Ferl: Ich hatte gegen Pirna Holger Krauß als Libero vor der Abwehr spielen lassen. Bei den Gegentoren spielten Schnelligkeitsnachteile sicher eine Rolle. In Naunhof haben wir uns einfach blöd angestellt und vielleicht den Gegner unterschätzt. Wir müssen im Umkehrspiel wacher sein, mehr miteinander reden und uns besser ergänzen. Dort haben wir noch Reserven. Ich denke aber, es ist nicht das Problem, dass wir gegen Konter anfällig sind. Wir spielen ja relativ modern mit einer Dreierkette. Und wenn Jens Werner hinten steht, läuft er mit seiner Schnelligkeit auch viel ab.
Freie Presse: Zwickau hat elf von 22 Gegentoren, also genau die Hälfte, in der Viertelstunde vor der Pause bzw. vor Spielende kassiert. Ist das vielleicht auch eine Frage der Konzentration?
Uwe Ferl: Da ist sicher ein Fünkchen Wahrheit dran. Wir haben immer mal so eine halbe Stunde, wo alles wunderbar funktioniert, dann denken manche, es geht so einfach weiter. Und plötzlich läuft man in einen Konter, gerät in Rückstand, und dann wieder die Kurve zu kriegen, ist gar nicht so einfach. Diese Phasen der Nachlässigkeit, wo einige denken, es geht von alleine, die dürfen uns nicht mehr passieren. Da müssen auch unsere Führungsspieler mehr auf den Plan treten. Wo meine Mannschaft eine solche Situation richtig gut gemeistert hat, das war in Bischofswerda. Nach gutem Start haben wir uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen, doch dann ist ein Ruck durch die Truppe gegangen, und hinten heraus haben wir das Ding noch gewonnen.
Freie Presse: Sie haben den FSV schon ein Jahr unter Ihren Fittichen. Gibt es Spieler, die eine besonders positive Entwicklung genommen haben?
Uwe Ferl: Beispielsweise Jens Werner - er ist ein richtiger Stammspieler geworden, auf den ich auch nicht verzichten will. Und Vojtech Kubik hat sich toll herausgemacht. Wenn man bedenkt, wie er mal angefangen hat und wie er sich dann auf dieser Position reingefuchst hat. Er hat das Vertrauen, das ich ihm gegeben habe, voll zurückgezahlt. Auch wenn immer mal ein Spiel dabei ist, wo es nicht so läuft.
Freie Presse: Sind Axel Fuchsenthaler und Sebastian Arzt wieder fit?
Uwe Ferl: Ich habe mit beiden gesprochen, und ihre Aussagen stimmen mich sehr optimistisch. Ich freue mich, dass sie die Aufgaben, die sie von mir für den Winterurlaub mitbekommen haben, im Reha-Bereich und im Fitnesszentrum ordentlich erfüllt haben. Wir werden ganz genau abwägen, wie wir mit den Belastungen für die beiden anfangen. Sie werden zunächst ohne Ball vieles mitmachen. Ob es Sinn hat, dass sie gleich im ersten Testspiel wieder auflaufen, darüber müssen wir uns noch unterhalten.
Freie Presse: Wie wird das Pensum in der Vorbereitung aussehen?
Uwe Ferl: Die ersten 16 Tage werden wir ganz hart arbeiten. Da werden mich die Spieler bestimmt manchmal verfluchen, aber da müssen sie durch. Vom 9. bis 13. Januar sind wir zum Trainingslager im Waldpark Grünheide, dafür nehmen die Jungs auch Urlaub von ihren Arbeitsstellen. Wir haben ja die Chance, uns mit einem Sieg im Nachholspiel wieder an die Spitze zu setzen. Wenn uns das gelingt, und darauf werden wir in den kommenden Wochen hinarbeiten, sind wir wieder in der Spur, wo wir sein wollen. Ich hoffe, dass wir im Pokalspiel gegen Plauen viel Selbstvertrauen tanken, um gestärkt nach Leipzig zu fahren und die Tabellenführung zurückzuholen.
Auftakttraining zur Vorbereitung auf die zweite Halbserie der Landesliga: Die Spieler des FSV Zwickau gestern Nachmittag bei der Erwärmung auf dem Bürgerschachtsportplatz. Marcus Richter
Termine
7. Januar, 14 Uhr: Testspiel des FSV beim SV Mülsen St. Niclas.
14. Januar, 14 Uhr: FSV-Testspiel beim SV Motor Zwickau-Süd. 18. Januar, 17.30 Uhr: Testspiel beim ZFC Meuselwitz.
21. Januar, 11 Uhr: Testspiel gegen Budissa Bautzen.
28. Januar, 13 Uhr: Sachsenpokal-Viertelfinale gegen VFC Plauen.
4. Februar, 14 Uhr: Nachholspiel beim FC Sachsen Leipzig II. 11. Februar, 14 Uhr: Rückrundenstart mit Heimspiel gegen FV Dresden-Nord II.
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