Iguazu und ne Menge fallendes Wasser

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    Re: Iguazu und ne Menge fallendes Wasser

    Peter Rast - 09.01.2008, 22:07

    Iguazu und ne Menge fallendes Wasser
    Wo war ich stehen geblieben... ach ja: mitm Bus wiedermal zweieinhalb mal 20Stunden nach Iguazu gefahren. Das ist das noerdlichste Zipfelchen von Argentinien auf der Ostseite des praechtig grossen Landes. Highlight der hiesigen Oertlichkeit sind Liter und Aberliter von Wasser die eine kleine Kante runterfallen. Im Touristenfuehrer heisst das dann "die breitesten Wasserfaelle der Welt". Dem kann ich nur zustimmen, denn ich habe noch nie einen breiteren Wasserfall, selbst in Rundfunk und Verkehr nicht, gesehen. Alles begann, wie haeufig ueblich, mit dem Eintritt von 7Pesos fuer Argentinier und geschlagenen und aufgeschaeumten 40Pesos fuer saemtliche Touristen, denn man weiss ja, wie man Geld verdient in Latinoamerica. Dann erfolgte der Rundwanderweg einmal oben lang und einmal unten lang. Alles sehr schoen, ich wuerde hier auch mit schwaermen anfangen, waere da nicht dieses abnormal seeelefantenaehnliches Geschopf Namens "Kapitaen der kleinen Faehre, welche zu einer Insel uebersetzt, die einen fast bis unter den Wasserfall bringt". Aber nur fast, denn direkt drunter waere es dann gefaehrlich. Der Kapitaen, ich nenne ihn hier hoeflichkeitshalber so, denn es passte ihm nicht mal eine Schwimmfeste, er musste tatsaechlich eine Art Autoreifen tragen, haette getrost auch das Boot selbst sein koennen. Knackpunkt ist, dass die Faehre jeden Tag um dreiviertel drei schliesst und ich bereits als allererster nicht-Mitgenommener halb drei nicht mehr mit auf die Insel durfte. Frechheit hoch drei, ich habe ihm Deutsches hinterhergerufen aber es stiess auf taube und aber auch auf fettige Ohren. Ich fand trost in einer besonders tobenden Wasserfallkonstellation die sich "Hals des Teufels" nannte, nur auf spanisch, doch diese Buchstabenfolge vergass ich. Hier hatte das Wasser ein riesiges Loch (ca.500m Durchmesser) in den Felsen gefressen und stuerzte von allen Seiten in einen Trichter. Der aufsteigende Wasserqualm liess keine Schaetzung der Falltiefe zu. Um die Wasserfallfront der kompletten Iguazu-Wasserfaelle zu verdeutlichen stelle man sich die Goitzsche vor. Man schneidet die ein Haelfte ab und baue sie ca.100m tief in der Erde versenkt wieder an.
    Um gewisse Teile oberhalb der Wasserfaelle zu erreichen musste man lange Stege zum Teil bis zu 20Minuten lang ueber den endlosbreiten Fluss, besser ist die Bezeichung fliessender See, ueberschreiten. An einem Stueck kam dann eine kleine Handtaschen-Rohstoff-Reptilie zum vorschein. Das Krokodil bewegte sich nicht, vielleicht war es auch fuer Touristen mit einem 12er Rundeisen fuer immer an dieser Stelle angebracht worden. Lebendiger war da die Horde Nasenbaeren, welche wir trotz Verbot, denn das egalte uns an, anfassten. Erst zoegerlich, dann schon streichelnd und am Ende nahezu wuergend, strangulierend. Spass war auf jedenfall dabei, dass liess sich auch in unserem Portmonaise feststellen. Nun sitzen wir seit geschlagenen fuenf Tagen hier fest und zelten. Nahrung haben wir uns den einen Tag durch eine Zechenprelle beschafft, ansonsten ist das Hostel nebenan so ueberfuellt, dass die garnicht bemerken, wenn wir uns immer mit ans Buffet setzen, die Idioten. Es ist schon ein scheiss Leben, wenn man den ganzen Tag am Pool sitzen muss bei 40Grad im Dschungel und sich aber nicht mal n Bier holen kann, Wasser aus der Leitung trinken muss, was in Latinoamerica nicht ganz ohne Risiko ist, und bei jeder Mahlzeit den Rausschmiss fuerchten muss. Aber irgendwas ist ja immer. Morgen ist alles vorbei, da kommt die naechste Ueberweisung und man tingelt weiter nach Brasilien an die schoensten, aber auch teuersten, Straende Suedamerikas nach Florianapolis.
    Kuesschen, in Liebe Mutti, bis zur naechsten mittelgut dargebotenen Langweilergeschichte aus dem schoenen Schwarzwald.



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