Die Taschenuhr

Unbesiegbar
Verfügbare Informationen zu "Die Taschenuhr"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Baphemot
  • Forum: Unbesiegbar
  • aus dem Unterforum: Geschichten, Erzählungen, Überlieferungen
  • Antworten: 16
  • Forum gestartet am: Sonntag 19.08.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Die Taschenuhr
  • Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 4 Monaten, 22 Tagen, 11 Stunden, 9 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Die Taschenuhr"

    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 05.10.2007, 19:31

    Die Taschenuhr
    Ich hab hier mal eine kleine Geschicht für euch, je nachdem wie sie euch gefällt, werf ich euch weitere kleinen Happen zu :)

    Die Sonne war schon längst unter gegangen, der Mond stand schon seit einigen Stunden am Himmel über Westfall. Nur noch im Turm der Späherkuppel brannte etwas Licht, dass man auch auf dem kleinen Bauernhof, ein kleines Stück westlich von der Kuppe, sehen konnte. Es war ruhig auf dem Bauernhof, einzig, wenn man genau hinhörte, hörte man die wilden Tiere, die um das Kürbisfeld des Bauernhofes herum streunten. Jack und Veronica Harris, deren der Bauernhof gehörte schliefen tief und fest im elterlichen Schlafzimmer, Keron, der 5 jährige Nachwuchs der Familie, schlief in seinen kleinen Bettchen neben den Zimmer seiner Eltern.

    Plötzlich gelte ein erschrockener und verzweifelter Schrei über den Hof, den man sogar noch in der Späherkuppe hörte. "Halts Maul." Zischte ein Mann, der eine schwarze Lederrüstung trug, drückte Veronica seine Hand auf den Mund und hielt hier mit der anderen Hand seinen Dolch an den Hals, ein anderer Unbekannter tat das selbe bei Jack. "Wo ist es?" fragte Jacks Gegenüber, der ein rotes Halstuch über Mund und Nase gezogen hatte und nahm seine Hand von Jacks Mund. "Ich weiss nicht was Sie meinen." Stammelte Jack. Der Mann zerrte Jack aus seinem Bett.

    "Verarsch uns nicht, oder wir schnitzen deiner Frau einen zweiten Mund." "Wirklich, ich weiss nicht was sie meinen, wenn ich es wüsste, würde ich es ihnen doch geben." "Du willst es wohl so." lachte der Fremde. Jack schrie auf, wollte den Unbekannte aufhalten, als er langsam seiner Frau die Kehle aufschnitt, aber der andere hielt im zurück. "Papi, was ist hier los, Mami?!" Keron stand in der Tür zum Schlafzimmer und sah mit angst geweideten Augen den reglosen Körper seiner Mütter. "Schnapp dir den Kleinen!" blaffte der Räuber der Jack im Griff hatte Veronicas Mörder an. "Keron lauf, lauf weg!" brüllte Jack, bevor ihm der Räuber ebenfalls die Kehle durch schnitt. Der Räuber kam auf Keron zu, wollte ihn mit seinen blutverschmierten Händen packen. Der kleine Junge sprang aber zurück und rannte die Treppe in das Untergeschoß des Hauses hinunter. "Lauf ihm hinterher du Idiot!" brüllte Jacks Mörder.


    Keron lief aus dem Haus, quer über das Kürbisfeld des Hofes. Er stolperte über ein paar Kürbisranken, er scheuerte sich dabei seine Knie auf, er weinte, doch als er sah, dass der Räuber immer näher kam, rappelte er sich schluchzend auf und rannte weiter. "Bleib stehn, ich will dir doch nichts tun!" rief ihm der Mann hinterher, Keron lief aber weiter, immer weiter Richtung Späherkuppe. Erneut stolperte er, seine Knie taten ihm höllisch weh, er wollte einfach nicht mehr laufen, er konnte auch einfach nicht mehr. "Hab ich dich du kleine Ratte, keine Angst, ich machs kurz und schmerzlos." Keuchte der Räuber, packte Keron an den Schulter und hob, den immer noch weinenden Keron hoch. "Verdammt!" fluchte der Mann, lies Keron zu Boden fallen und rannte davon. Keron konnte nur noch hören wie jemand auf ihn zu rannte, bevor er vor Erschöpfung einschlief.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 09.10.2007, 20:12


    Als Keron aufwachte, wollte er seine Augen nicht öffnen, er hoffte, dass alles nur ein schlimmer, ein ganz Schlimmer Traum gewesen war und dass er, sobald er seine Augen öffnete wieder in seinen Zimmer war und seine Mutter freundlich, so wie jeden morgen auf ihn herunter lächelte. Doch es war nicht so, er war in einem kleinen Zimmer, indem außer dem Bett indem er schlief nur eine kleine Kommode stand. Er stand auf, wobei der Stoff seines Schlafgewandes schmerzhaft an seinen aufgescheuerten Knien rieb. Vorsichtig öffnete er die Tür und steckte seinen kleinen Kopf heraus. Er trat auf den langen Flur der hinter der Tür lag, der Steinboden fühlte sich kalt unter seinen nackten Füßen an. "Mama? Papa?" rief er und hoffte darauf, eine Antwort zu bekommen. "Oh, du bist schon wach." Sagte eine Stimme hinter ihn, Keron zuckte erschrocken zusammen und sprang hinter einen langen Vorhang, der eines der Fenster des Flurs verdeckte.

    "Hab keine Angst." Sagte ein Mann, er trug eine weiß-gelbe Robe, hatte kurze braune Haare und einen kräftigen Vollbart, ein Glanz lag in seinen Augen, der ihn freundlich erscheinen ließ. "Wo ist mein Papa und meine Mama?" schluchzte Keron, er war wieder kurz davor los zu weinen. Der Mann näherte sich Keron und kniete sich vor ihn nieder. Verschreckt schlüpfte Keron weiter nach hinten. "Du musst keine Angst haben, ich will dir doch nichts tun, komm nimm meine Hand." Meinte der Mann und hielt Keron seine große, Bärenpranke ähnliche Hand hin. Zögerlich nahm Keron die Hand des Mannes und kam hinter den Vorhang hervor. "Du bist in der Abtei von Nordhain, ich heiße Garet und wie heißt du?" fragte der Mann und lächelte Keron an. "Ich heiße Keron." Antwortete der Junge. Gemeinsam mit Garet ging er den Flut entlang. "Wo ist mein Papa?" fragte er erneut. Garet hatte die ganze Zeit über gelächelt, nun wurde seine Mine aber ernst. "Das wissen wir nicht. "Die Wachen der Späherkuppel haben dich hier her gebracht." Wieder begann Keron zu weinen, Garet hob ihn auf eine Bank, die an einer Wand stand und setzte sich neben ihn. "Ich will nach Hause." Schniefte der Junge und wischte sich mit dem Ärmel seines Schlafanzuges die Tränen aus dem Gesicht.

    "Garet, die Männer vom Waisenhaus sind hier." Meinte ein junger Mann. "Danke Johann" antwortete er und wandte sich dann wieder an Keron. "Ich bin gleich wieder da, warte hier." Garet stand auf und folgte den jungen Mann. Keron saß ruhig auf der Bank, er war noch immer zu aufgebracht, trotzdem konnte er noch immer nicht ganz verstehen, was hier vor sich ging. Nach ein paar Minuten beschloss er Gerat zu folgen.

    Er folgte den Flur und kam an eine große Halle, in der Garet stand und mit zwei Männern redete. "Ich denke nicht, dass das Waisenhaus gut für ihn ist." Meinte er. "Wir haben heute Nachricht aus Westfall bekommen, der Hof seiner Eltern wurde von den Defias in Brand gesteckt, man hat nur noch die Überreste finden können." Meinte einer der Männer. Keron brach erneut in Tränen aus, seine Eltern waren wirklich tot. "Gut, dann kümmere ich mich um den Jungen, das Waisenhaus ist kein Ort für den Jungen." Meinte Garet. "Gut, dann werdet ihr auch die Verantwortung für ihn Übernehmen." Blaffte der andere der zwei Männer und beide verschwanden. "Ich hab doch gesagt, du sollst auf mich warten." Sagte Gerat, nachdem er Keron entdeckt hatte. Doch Keron antwortete nicht, er stand nur da und weinte noch immer. "Schon gut, schon gut." Tröstete ihn Garet und hob ihn hoch. "Ich kümmere mich um dich, das ist dein neues zu Hause.“



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 11.10.2007, 20:04


    9 Jahre waren inzwischen vergangen, seitdem Kerons Eltern von Defias getötet worden sind und ihr Hof verbrannt wurde. Die Sonne stand in ihren Zenit über der Abtei von Nordhain. Das Klirren von Metall und angestrengtes Stöhnen hallte über den Hain. Ein Junge hieb mit einem hölzernen Schwert auf eine gepanzerte Puppe ein. "Gut, sehr gut." Meinte ein Mann, der hinter ihm stand und jede Bewegung des Jungen beobachtete. "Gut Keron, dass reicht für Heute." Sagte der Mann. Keron hatte sich in den letzten 9 Jahren beachtlich verändert, er wuchs gut ein einhalb Meter, sein braunes Haar hin ihn bis zu den Schultern und seine Oberarme legten auch etwas an Umfang zu. "Achja, falls du meine Tochter siehst, sag ihr ich muss nach Sturmwind." Meinte der Mann. "Ok, richte ich ihr aus." Meinte Keron, verabschiedete sich von seinen Lehrer und marschierte in die Abtei.
    Nachdem er sich in seinem Zimmer gewaschen und neue Kleidung angezogen hatte, machte er sich auf den Weg zum Fluss, vorher machte er noch einen Abstecher in die Bibliothek der Abtei. "Hey Johann." Grüßte er einen Mann, der hinter einen Haufen von Büchern saß und in eines von ihnen vertieft war. "Hey Keron." Gab er zurück ohne von dem Buch auf zusehen. "Hast du Paps irgendwo gesehen?" fragte Keron und las sich die Titel der gestapelten Bücher durch. "Gerat, ich glaube der ist vor einer Stunde runter nach Goldhain, brauchst du irgendwas?" "Nein, nein, schon in Ordnung, danke." Meinte er, verließ die Bibliothek und hielt auf den Ausgang der Abtei zu. "Keron, Hey, warte!" Keron blieb stehen und drehte sich um. Ein Mädchen kam auf ihn zu. "Hey Sinari, achja, ich soll dir von deinen Vater ausrichten er musste nach Sturmwind." Sagte er zu den Mädchen. "Danke." Meinte sie und wischte sich eine Strähne ihres blonden Haares aus dem Gesicht. "Kommst du mit hinunter zum Fluss?" fragte sie. "Ja, da wollte ich sowieso grad hin."


    Kurz darauf saßen die Beiden auf der kleinen Brücke, die über den Fluss führte und ließen ihre Beine ins Wasser hängen. Keron kannte Sinari schon seit der ersten Woche, nachdem er zur Abtei gebracht wurde, sie war die Tochter des Kampflehrers der Abtei. In den 9 Jahren wurde sie wie eine Schwester, die er nie hatte, sie war sogar im selben Alter wie er. "Du siehst übel aus, wieder schlecht geschlafen?" fragte sie ihm. "Ja, wieder der Traum." Antwortete er, legte sich auf die Holzbretter der Brücke und kreuzte die Arme hinter den Kopf. "Willst du darüber reden?" fragte sie und legte sich ebenfalls nieder. "Nein, geht schon, ich will jetzt einfach nur da liegen und nichts tun….ich konnte nichts tun." Meinte er und sah zu ihr hinüber. "Und weißt du schon wann du mit der Adepten Ausbildung anfangen kannst?" "Ja, Johann hat gesagt, übermorgen will er anfangen." Antwortete sie und strahlte über ihr ganzes Gesicht.


    Sie lagen noch eine Stunde auf der Brücke und redeten über alles Mögliche. Plötzlich beugte sich jemand über die Beiden. "Wenn das nicht das dynamische Duo ist." Lachte ein Junge und grinste Keron und Sinari an. "Hallo Lesrat." Antwortete Sinari und richtete sich auf, Keron stand ebenfalls auf, blieb aber stumm. "Ist das nicht ein schöner Tag, wie wäre es mit einen kleinen Spaziergang?" fragte Lesrat Sinari. "Nein, danke." Der Junge ließ aber nicht locker. "Ach komm, das ist doch viel besser, als mit Ihm" er zeigte auf Keron "herum zu sitzen." "Nein, ich will nicht." Wiederholte das Mädchen. "Ach komm schon." Meinte Lesrat, nun aber mit viel mehr Nachdruck. "Sag mal, verstehst du kein Nein, sie will nicht." Zischte Keron. "Schnauze, mit dir redet niemand." Antwortete Lesrat und griff nach Sinaris Handgelenk. Keron schlug seine Hand weg, woraufhin Lesrat zu einen Schlag ausholte. Sinari wich dem Schlag aus und verpasste Lesrat einen Hacken, sodass er nach hinten taumelte und über das Geländer kippte und im Fluss landete. Prustend stand er wieder auf, seine Kleidung war triefend nass, seine Haare klebten an seine Kopf. "Na warte, das büßt du mir noch, das büßt du noch." Spuckte er und verschwand wieder zu schnell, wie er aufgetaucht war.


    Am Abend des gleichen Tages saß er, wie jeden Abend, zusammen mit den Anderen Bewohner der Abtei am großen Essentisch. "Kiltar hat mir gesagt du machst gute Fortschritte." Sagte Gerat zu ihm, auch er hatte sich in den 9 Jahren verändert, an seinem Haar waren schon Geheimratsecken zu erahnen und sein Vollbart wich einen dezenten Schnauzer. "Ja, er ist ein guter Lehrer." Antwortete Keron und schluckte ein Stück Braten herunter. "Ich habe auch gehört, dass du dich mit einem Jungen aus Goldhain geprügelt hast." Sagte er, aber so leise dass es nur Keron hören konnte. "Er wollte Sinari angrapschen." Verteidigte sich Keron. "Keron, ich will nicht, dass du dich wegen so etwas prügelst, ich weiss, es ist schwer nicht zu zuschlagen, wenn man so provoziert wird, aber sofort zu zuschlagen zeugt mehr von schwäche, als es nicht zu tun." Garet sah Keron nun tief in die Augen. "Soll aber ein sauber rechter Haken gewesen sein." Lachte er und sie aßen weiter.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 16.12.2007, 11:44


    In derselben Nacht hatte er wieder denselben Alptraum, der ihn schon seit 9 Jahren quälte. Er war in seinem Zimmer im Haus seiner Eltern, aus dem Schlafzimmer seiner Eltern hörte er die Schreie seiner Mutter. Keron versuchte die Tür seines Zimmers zu öffnen, doch diese bewegte sich keinen Zentimeter. Die Schreie seiner Mutter wurden lauter, er ruckelte stärker an der Tür, wieder ohne Erfolg. Plötzlich sprang die Tür auf, er stürmte in Schlafzimmer seiner Eltern, wo die zwei Räuber vor dem Bett seiner Eltern standen standen. "Lasst sie in Ruhe!" brüllte Keron, die Räuber drehte sich zu ihm um und lachten ihn aus. "Was willst du denn machen? Uns mit deinem Schwert kitzeln?" lachte einer von ihnen, Keron hielt plötzlich ein Schwert in den Händen. Er holte aus und durchbohrte den Hals des Räubers. Der Räuber sank zu Boden, Keron sah auf ihn herunter, seine Mutter lag tot vor ihm. "Nein, nein!" schrie Keron aus, das Schwert glitt ihm aus den Händen. Der andere Räuber lachte, Blut quoll aus seinen Hals und plötzlich stand nicht mehr der Räuber vor ihn, sondern sein Vater.

    Schweißnass und nach Luft schnappend wachte Keron auf. Er stand aus seinem Bett auf und ging hin über zu seiner Waschschüssel. "Können diese verdammten Träume nicht einfach auf hören." Sagte er zu seinem Spiegelbild, das in dem Wasser der Schüssel reflektierte. Er spritze sich mit beiden Händen Wasser ins Gesicht und starrte aus dem Fenster hinaus in den dunklen Wald von Nordhain. Er drehte sich um und ließ sich wieder in sein Bett fallen. Kaum hatte er sich wieder nieder gelegt, schlief er ein.


    Den Rest der Nacht konnte Keron ohne Alpträume durch schlafen. Wie jeden Morgen ging er mit den anderen Abteibewohner frühstücken und machte sich um 8 Uhr auf den Weg hinter die Abtei zu seinem täglichen Training. "Kann ich nicht mal ein richtiges Schwert nehmen?" fragte er, nachdem ihn Kiltar das Holzschwert in die Hand gedrückt hatte. "Solang du nicht mit einem Holzschwert umgehen kannst, wirst du auch kein echtes Schwert bekommen." Meinte er und setzte sich auf dem abgesägten Baumstamm, auf dem er immer saß, wenn er Keron beobachtete. "Ok, heute wirst du lernen, wo du deinen Gegner treffen musst, um ihn außer Gefecht zu setzten." Meinte er "Zuerst, die Knie, wenn du den Gegner, einen Schnitt, quer über die Kniekehle zufügst, durchtrennst du die Sehne, die für das Strecken und Dehnen des Beines verantwortlich ist, probier es mal." Wie im gesagt wurde, holte Keron mit seinem Holzschwert aus und führte die hölzerne Klinge des Schwertes entlang der Kniekehle. "Das funktioniert schon mal sehr gut, das gleiche funktionier an jeder Sehne des Körpers." Erklärte ihn Kiltar. "Ok, jetzt wird es Zeit, dass du dich mit einen beweglichen Ziel beschäftigst." "Gegen wem soll ich kämpfen?" fragte Keron aufgeregt. "Gegen mich." Gab Kiltar zurück, holte ein Holzschwert hinter den Baumstamm hervor und stand auf.

    Ächzend stemmte sich Keron gegen Kiltar. "Du bist zu langsam, stark, aber langsam." Meinte Keron's Gegner und stieß ihn zurück. Keron holte erneut aus, Kiltar parierte seinen Angriff, schleuderte ihn sein Schwert aus der Hand und richtete die Spitze seines Schwertes auf Kerons Hals. "Warum willst du lernen zu kämpfen?" fragte Kiltar und sah ihm starr in die Augen. "Ich will es lernen, um den Tot meiner Eltern zu rächen." Antwortete er, seine Augen funkelten dabei auf. "Rache ist der Beweggrund vieler Menschen, viele treibt er in den Wahnsinn, aber eins sei dir gesagt Junge." Er ließ sein Schwert sinken "Das töten dieser Leute, wird deine Eltern nicht zurück bringen." Keron sah nicht von Kiltar ab. "Aber es bringt mir die Genugtuung für all das was ich durch machen musste." "Dann lass uns weiter machen." Antwortete Kiltar, warf Keron sein Schwert zu.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 16.12.2007, 14:15


    Inzwischen waren 6 Sommer in Nordhain vergangen. Aus den jugendlichen Keron war ein Mann geworden. Er wurde um, um gut, zwei Köpfe größer, sein Gesicht wurde kantiger und er hatte an Muskeln zugelegt, einzig seine Haare hingen immer noch, wie 9 Jahre zuvor, bis zu den Schultern hinunter. Wieder hörte man ein Stöhnen und das Klirren von Schwertern hallte über das Gelände der Abtei. Keron stemmte sich mit seinem Schwert gegen Kiltars Schwert. "Langsam, zu langsam." Ächzte Kiltar. Keron drehte,seine mit Kiltars verkantete Klinge so, dass es seine Gegner aus der Hand glitt, Keron hielt Kiltar die Spitze seines Holzschwertes an die Kehle. "Sehr gut." Meinte Kiltar und machte einen Schritt zurück. "Es freut mich zu sehen, wie gut du dich entwickelt hast." Lobte ihn sein Lehrer. "Du hast lang genug mit diesem morschen Prügel trainiert." Fuhr er fort "Mit den Abschluss deiner Ausbildung, hast du dir es verdient, eine richtige Waffe zu tragen, komm mit." Kiltar führte Keron in die Waffenkammer Abtei. Obwohl Keron jeden Winkel der Abtei kannte, war dies der einzige Ort, in den er nie einen Fuß gesetzt hatte.

    Erstaunt sah er sich in den Raum um, an den Wänden hingen Kettenpanzer, Roben, Lederrüstungen, Helme, Hüte und Kapuzen. Kiltar ging zu einem großen Kasten und sperrte ihn mit einem Schlüssel auf. Er griff hinein und zog ein Kurzschwert heraus. "Das" wandte er sich an Keron "ist für dich." Er reichte ihm das Heft des Schwertes. Keron zog die Klinke aus der Schwertscheide, sie glänzte und funkelte, wie als wäre sie gerade erst poliert worden. "Dieses Schwert ist aus der gleichen Produktion wie die neuen Schwerter der Stadtwachen von Sturmwind. Es ist aus einem neuartigen Stahl, dadurch ist es hart und robust, aber trotzdem leicht." Keron ließ das Schwert wieder in die Scheide zurück gleiten. "Ich hab gehört, du verlässt uns in den nächsten Tagen." "Ja." Antwortete Keron "Ich gehe nach Westfall, ich würde gerne mit ein paar Dingen abschließen." "Du weiß wie ich darüber denke." Gab Kiltar zurück, ein peinliches Schweigen trat ein. "aber etwas anderes, schau bitte bei Sinari vorbei und bringst ihr das vorbei, sie freut sich sicher auch, dich wieder zu sehen, sind immerhin auch schon drei Jahre." Kiltar reichte Keron einen Briefumschlag. "Natürlich." Meinte Keron und legte sich sein neues Schwert an.


    Kerons letzter Tag in der Abtei war angebrochen. Nachdem er aufgestanden war, zog er sich an und starrte in den Spiegel, der in seinem Zimmer hing. Er erinnerte sich an den Tag, an dem er in die Abtei gekommen war, an dem er Garet das erste Mal begegnet ist, inzwischen waren 16 Jahre vergangen. Es fiel ihm schwer fort zu gehen, fort zu gehen von Garet, dem Mann der ihn aufzog und sich um ihn kümmerte, fort zu gehen von der Abtei, wo man ihn aufgenommen hatte. Er packte seinen Rucksack zusammen, ließ ihn auf seinem Bett liegen und machte sich auf den Weg zum Frühstück.

    Wie immer saßen alle Bewohner der Abtei am Tisch und aßen miteinander. Keron nahm neben Garet platz, der sich in den letzten 6 Jahren wiederum um einiges verändert hatte, aus den Geheimratsecken wurde eine glänzende Halbglatze und der Schnurbart wurde wieder eins mit einen kräftigen Vollbart. "Alles gute Junge." Sagte er zu Keron, packte seine Schulter und drückte ihn an sich heran. Es war nicht wirklich Kerons Geburtstag, seinen richtigen Geburtstag hatte er vergessen, da damals das Haus seiner Eltern abgebrannt war, konnte man auch keine Geburtsurkunde finden. Doch heute, genau vor 16 Jahren wurde er von den Wachen der Späherkuppe zu der Abtei gebracht. "Danke, Paps." Antwortet Keron. Die ganze Abtei gratulierte ihm, ihm wurde sogar eine Torte gebacken. Nachdem sie fertig gegessen hatten, stand Keron auf und räusperte sich laut, um Aufmerksamkeit zu bekommen. "Ich danke euch allen, für die Gratulation und dafür, dass ihr mich damals aufgenommen habt, aufgenommen habt und mir bei allen geholfen habt" er nickte Kiltar zu "ihr wisst es wahrscheinlich schon, heute, ist mein letzter Tag in dieser Abtei, es ist Zeit für mich aufzubrechen, und meine eigenen Erfahrungen zu machen. Ich möchte mich noch mal für die 16 Jahre bedanken, die ich hier bei euch verbringen durfte." Ein Murmel ging durch die Runde, das durch einen Applaus beendet wurde.


    Keron machte sich nicht viel aus großen Verabschiedungen, weshalb er sich nur von Garet verabschieden konnte, bevor er ging. Er schnappte sich seinen Rucksack und machte sich auf den Weg zu den Räumen des Abtes der Abtei, als der frühere Abt vor 3 Jahren starb, übernahm Gerat diesen Posten. Keron holte noch einmal tief Luft bevor er an die massive Holztür klopfte. "Du weißt doch, dass du nicht anklopfen brauchst." Seufzte Garet, nachdem er die Tür geöffnet hatte "Komm rein." Ächzend nahm Garet auf einen massiven Holzstuhl, hinter einem großen Schreibtisch, platz.

    "Danke Paps, ich weiß nicht wie ich dir danken soll" sagte Keron, bevor er sich auf den Stuhl vor dem Tisch setzte. "Dass du mich Paps nennst, ist mir Dank genug." Lachte er und starrte in die Luft. "Ich mag keine langen Abschiede" Fuhr er fort und griff an den Mittelfinger seiner rechten Hand. "Und nimm den hier" er reichte Keron einen silbernen Ring, in dem ein Siegel eingefasst war. "Das ist das Siegel unserer Familie." Keron streifte den Ring über seinen Mittelfinger und betrachtete das Schwert, dass in das Siegel eingraviert war. "Und, du gehst jetzt direkt nach Westfall?" fragte Garet um das peinliche Schweigen zu brechen, dass entstanden war. "Nein, zuerst geh ich rüber nach Sturmwind, Sinari besuchen." Garet nickte "Also dann, pass einfach auf dich auf und schau hin und wieder bei deinen alten Herrn vorbei." "Ist doch selbstverständlich." Antwortete Keron umarmte den Mann, der für ihn ein neuer Vater geworden, wobei er eine Träne nicht unterdrücken konnte "Ich komm zum Winterhauchfest wieder" meinte Keron, Garet stimmte mit einem Nicken zu und klopfte ihn ein letztes Mal auf die Schulter, bevor Keron durch die Massive Holztür trat und auf den Ausgang der Abtei zuhielt.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 16.12.2007, 14:50


    (ooc: Nachschlag =) Zwei - Drei weitere Teile werden noch kommen, weil ich den Rest noch überarbeiten / neu schreiben muss :) )

    Keron bestaunte die Statuen von Alleria Windläufer und Khadgar von dem Kirin Tor, als er die steinerne Brücke nach Sturmwind überquerte. Er war schon einige male hier gewesen, wenn er mit Garet zusammen ein paar Erledigungen tätigte, aber erst jetzt wurde ihn das Ausmaß der Hauptstadt bewusst. Er folgte den Schildern zum Magierdistrikt der Stadt, plötzlich fand er sich in einer dunklen Gasse wieder, in der es nur so von Gesocks wimmelte. Zwielichtige Händler boten an provisorischen Ständen obskure Waren an, Leute die sich in schwarzen Kapuzenmänteln versteckten streiften von Stand zu Stand und begutachteten die Waren. Keron wusste nicht, wie er hier her geraten konnte, er wusste aber, dass er so schnell wie möglich von hier weg wollte. "Hey du." Sprach ihn ein Fremder an und blieb vor Keron stehen. "Brauchst du Murlocaugen, sind ganz frisch und super billig." Krächzte der Unbekannte und öffnete seinen Mantel, unzählige Murlocaugen hingen an Fäden befestigt am Mantel herunter und starrten Keron an. "Kein Interesse, danke." Gab Keron angewiedert zurück. "Warte, warte, warte, die sind ganz billig, 1 Silberstück pro Paar, so billig bekommst du sie nirgends, auch nicht beim schwarzen Eber." Hielt ihn der Händler auf. "Ich schneid dir gleich deine Augen raus." Zischte Keron und legte seine Hand auf das Heft seines Schwertes. Der Händler lachte nur gackernd, schloss seinen Mantel wieder und schob sich an Keron vorbei.

    Nach einer Viertelstunde Dränglerei und den unmenschlichen Geruch der Waren, den die Händler in der Gasse anboten, hatte Keron es endlich geschafft, einen Weg aus der Gasse zu finden, er stand auch gleich vor dem Durchgang zum Magierdistrikt. Keron wusste nicht so genau, wo er nach Sinari suchen sollte, aber aus einigen Briefen, die sie sich geschrieben hatten, seitdem sie ihre Magierausbildung in Sturmwind anfing, dass sie öfters in dem Gasthaus "Zur rostigen Pfanne" als Bedienung arbeite. "Äh Entschuldigung." Sagte er zu einer Gruppe von Mädchen, die vor auf einen Fleckchen Wiese saßen und mit einander redeten. "Ja?" antwortete eine von ihnen und starrte zu Keron hinauf. "Ich suche 'Die rostige Pfanne' wisst ihr wo die ist?" fragte er in die Runde hinein. "ah du willst zur rostigen Pfanne, du gehst jetzt einfach gerade aus weiter, am Schriftrollenladen vorbei und schon bist du da." Meinte ein blondes Mädchen. "Danke." Verabschiedete sich Keron und ging weiter, er konnte noch hören, wie die Mädchen, anscheinend über ihn, amüsiert kicherten und mit einander tuschelten.


    Als er die Taverne "Zur rostigen Pfanne" betrat, schlug ihn eine Duftwolke von, Tabakrauch, Schweiß und verschiedenen Alkoholvariationen entgegen. Hätte Keron es probiert, hätte er die stickige Luft sicher mit seinem Schwert zerschneiden können. Obwohl es gerade erst Mittag war, hatte sich schon eine Vielzahl von Gästen im Gasthaus eingefunden. Eine Gruppe von Zwergen saß im Obergeschoß und kippten einen Krug Bier nach dem anderen hinunter, ein Nachtelf und eine Nachtelfin saßen etwas abseits der Bar und tranken etwas Mondbeerensaft und in einer Ecke, saß jemand der sein Gesicht hinter einer dunklen Kapuze verbarg und an der Theke saßen zwei Gnome die sich köstlich über etwas amüsierten.

    Keron hielt auf die Bar zu, der Vermummte in der Ecke schien jeden seiner Schritte zu verfolgen. "Guten Tag." Grüßte er den Zwerg hinter der Theke, der gerade dabei war, mit einem Tuch, ein Glas zu polieren. "Was darfs sein, Bier, Schnaps?" gab der Zwerg zurück und starrte ihm mit seinen kleinen, Edelsteinartigen Augen an. "Ich suche nach jemand, der hier arbeiten soll, sie heißt Sinari." Der Zwerg hörte nicht auf damit, dass Glas zu polieren. "Du suchst nach der Kleinen, die hat heute frei, wegen ihrer Abschlussprüfung in der Akademie oder irgend so was." Meinte der Zwerg, stellte das Glas ab und machte sich daran das nächste Glas zu polieren. "Ah, ok und wo ist diese Akademie?" "Der große Turm mit dem Spitzdach, kannste gar nicht verfehlen, sticht sofort ins Auge." Der Zwerg begann zu lachen "Sticht sofort ins Auge, verstehst du." Keron bedankte sich und verließ wieder die Taverne in Richtung der Akademie.

    Wieder kam er an der Gruppe von Mädchen vorbei, wieder kicherten sich belustigt, als er an ihnen vorbei war. Keron stieg die Treppen zu dem Turm empor, er öffnete die Runde, große Holzpforte und trat an. Er betrat eine große runde Halle, die anscheinend der Lehrsaal der Magier war, denn an allen Seiten waren eine Menge von Tischen und Stühlen zusammen gerückt, sodass in der Mitte der Halle ein riesiger Platz entstand. Keron begutachtete die verschiedensten Bilder und Portraits die an den Wänden hingen. "Ok, der nächste Prüfling bitte." Hallte die fipsige Stimme eines Gnomes durch die Halle, Kerons Aufmerksamkeit wurde auf die Mitte des Saales gelenkt. "Zaubern Sie bitte einen Feuerball." Verlangte der Gnom von der jungen Frau, die in nun in der Mitte des Saales stand. Die Frau öffnete ihre Handfläche und wenige Sekunden später entstand darin ein lodernder Feuerball. "Sehr gut, zaubern Sie bitte einen Frostblitz." Fuhr der Gnom fort und kritzelte irgendwas auf ein Blatt Papier, das er auf einen Klemmbrett vor sich hielt. Die Frau öffnete wieder ihre Handfläche und wieder, wenige Sekunden später bildete sich daran eine blau leuchtende Kugel. "Schön, schön, die Ausführung ist zwar etwas plump, aber erfüllt ihren Zweck." Meinte der Gnom und kritzelte wieder etwas auf das Klemmbrett. "Und zuletzt" fuhr er fort und griff in einen Käfig, der hinter ihm stand, hinein und holte einen Frosch heraus. "Verwandeln Sie diesen Frosch in ein Schaf." Die Frau hielt inne und konzentrierte sich, plötzlich begann der Frosch zu blecken und mit einem lauten PLOP verwandelte er sich in ein Schaf. "Das war es auch schon." Murmelte der Gnom, während er weiter auf dem Blatt herum kritzelte. "Herzlichen Glückwunsch, sie haben die praktische Prüfung bestanden, hier ist ihr Abschlusszeugnis." Der Gnom nahm ein Blatt von dem Klemmbrett und reichte ihn der Frau, die es bis über beide Ohren strahlen begutachtete. "Keron?" rief sie durch die ganze Halle, als sie wieder von dem Papier aufgesehen hatte. Sinari kam auf ihn zu gerannt und warf sich ihm um den Hals. "Du bist aber groß geworden!" Staunte sie und musterte ihren Gegenüber. "Das ist aber nett von dir, dass du zu meiner Prüfung vorbei schaust." Lächelte sie und fächerte mit ihrem Abschlusszeugnis vor Kerons Gesicht herum. "Gratuliere." Meinte Keron. "Ach was, dass war ein Kinderspiel, jetzt kann ich endlich mit meinen Studien beginnen." Frohlockte sie und steckte das Zeugnis in ihren Rucksack.

    Sinari führte Keron in ihr Zimmer. "Schlappi, ich bin wieder da." Rief sie, als sie die Tür hinter ihnen schloss. "Schlappi?" fragte Keron verwundert, seine Frage wurde von einen Bellen beantwortet. Ein kleiner schwarzer Hund lag zusammen gerollt auf Sinaris Bett, einzig sein Kopf ragte kerzengerade heraus und fixierte Keron. "Das ist Schlappi, ich hab ihn vor 6 Monaten von meinen Chef aus dem Gasthaus bekommen, den du wahrscheinlich schon kennen gelernt hast." "Woher .." "Glaub mir, wenn man einen ganzen Tag in diesem Duftgemisch arbeiten muss, erkennt man diesen Geruch 100 Meter gegen den Wind." Lachte sie und hob den Hund hoch. "Ja das ist Keron, ja sag 'Hallo' zu Keron." Sagte sie und hielt den Hund ganz knapp vor Kerons Gesicht. Schlappi kläffte und fuhr Keron mit seiner gewaltigen Zunge übers ganze Gesicht. "Ja, Hallo Schlappi." Ächzte Keron und wischte sich den Hundespeichel aus dem Gesicht. "Und wo gehst du jetzt hin?" fragte er Sinari, ihr Zimmer sah genau so leer aus, wie seines bevor er die Abtei verließ. "Ich weiß noch nicht, ich werde einmal hier, einmal da sein." Antwortete sie und setzte Schlappi ab und räumte die letzten Bücher aus dem Regal. "Also ich hab einen Bärenhunger, gehen wir doch zur rostigen Pfanne, da kann ich Kirt gleich bescheid sagen, dass ich kündige." Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, hatte sie sich mit einem Arm bei Keron eingehackt und ihn aus dem Zimmer gezogen.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 16.12.2007, 16:39


    (ooc: Und wieder etwas neues =) )

    Zurück in der Taverne setzten sich die beiden an einen Tisch vor der Theke. Die Nachtelfen war nicht mehr da, die Gnome ebenfalls, die Zwerge saßen noch immer im Obergeschoß, grölten und tranken ihr Bier, auch der vermummte Fremde saß noch an seinem Platz. "Willst du ein Bier?" fragte ihn Sinari. Keron war zuerst etwas verdutzt, er hatte zuvor nie ein Bier getrunken. "Ähm Ja." Antwortete er, aber Sinari war bereits verschwunden und sich hinter die Theke zu den Zwerg gesellt. Der Fremde war Keron nicht geheuer, irgendwas stimmte mit diesen Typen nicht. Er zwang sich, nicht die ganze Zeit zu den Vermummten hinüber zustarren. Plötzlich zuckte er zusammen, etwas Kaltes streifte sein Bein. "Na Hundi." Säuselte er und kraulte Schlappi, der unter den Tisch saß und vorhin sein Bein abgeleckt hatte. "Alles geklärt?" fragte er, als ihn Sinari zurückgekehrt war und zuerst ihn, dann sich, einen Bierkrug hinstellte und sich dann hinsetzte. "Ja, er hat mir noch den Lohn für die letzten Tage gegeben." "Achja." Rief Keron aus und kramte in seinen Rucksack. "Dein Vater wollte, dass ich dir den hier gebe." Sagte er und reichte ihr Kiltars Brief. Freudig riss sie den Umschlag auf und las schnell den Brief durch. "Und was steht drin?" fragte Keron und nahm vorsichtig einen Schluck aus seinen Krug. "Das ist perfekt, jetzt habe ich genug zusammen für die Reise…Vater hat mir endlich das Konto übertragen." Meinte sie und steckte den Brief in die Innentasche ihres Umhangs.


    Sie redeten darüber was sich in den letzten 3 Jahren ihrer Trennung abgespielt hatte, Keron spürte schon nach einigen Schlücken, wie das Bier seine Wirkung tat. Er sah noch einmal hinüber zu den Fremden, doch dieser saß nicht mehr in der Ecke, er war einfach so verschwunden. Plötzlich tauchte er neben ihren Tisch auf und schob langsam seine Kapuze nach hinten. "Hallo Sinari." Sagte der Mann, der unter der Kapuze zum Vorschein kam. Irgendwie kam er Keron bekannt vor, dieses spitze Gesicht und diese schwarzen dünnen Haare.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 16.12.2007, 18:33


    "Hallo Lesrat." Seufzte Sinari und nahm einen Schluck aus ihren Krug. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass du heute nicht arbeitest, ich warte schon den ganzen Tag." Fragte Lesrat, Keron konnte bemerken, wie Schlappi leise die Stiefel des Störenfriedes anknurrte. "Ich arbeite hier nicht mehr, ich reise noch heute aus Sturmwind ab." Antwortete sie. "Und wohin gehst du? Und wer ist 'Das' überhaupt." Zischte Lesrat und schenkte Keron einen unwürdigen Blick.

    "Oh Moment, das ist doch dieser Schafshüter aus Nordhain." Seine Lippen kräuselten sich, als hätte er in eine Zitrone gebissen. "Der Schafshüter, der dir damals eine verpasst hat." Zischte Keron, jedoch hatte schon der Alkohol seine Zunge beschwert. "Vorlaut und auch noch betrunken." Näselte Lesrat. "Ich beginne mit meinen Studien?" warf Sinari ein, um die beiden Streithähne zu unterbrechen. "Soll ich dich begleiten?" fragte Lesrat und beugte sich zu ihr hinüber. "Nein, danke." Antwortete die junge Frau "Aber da draußen ist es gefährlich, viel Gesocks treibt sich herum." "Das einzige Gesocks steht hier neben uns, merkst du eigentlich nicht, dass du sie in Ruhe lassen sollst." Lallte Keron "Ich unterhalte mich mit ihr, nicht mit dir." Zischte Lesrat und tat Kerons Kommentar mit einer Geste ab "Sie will aber nicht mit dir reden." "Was willst du tun, mich verprügeln, Schafshüter!." "Ja, dass könnt ich." Lallte Keron und sprang auf. Der Rest ging so schnell, dass Keron gar nicht richtig bemerkte was passiert. Als er aufsprang, griff Lesrat in seinen Mantel und zog einen Dolch, er holte zu einem Hieb aus, doch dann verbiss sich Schlappi in seinem Schuh, Lesrat schrie auf, ließ seinen Dolch fallen und versuchte den Hund abzuschütteln. Schlappi verbiss sich immer mehr in Lesrats Schuh und hörte damit nicht auf, ihn anzuknurren. "Schlappi! Hör auf!" fauchte Sinare, endlich ließ der Hund von Lesrat ab und verschwand wieder unter dem Tisch. "Das büßt du, das büßt du." Knurrte Lesrat, der sich schmerzverzerrt nach dem Dolch bückte und dann, so schnell er aufgetaucht war, wieder verschwand. "Braver Schlappi." Lachte Keron, griff unter den Tisch und kraulte den Hund hinter dem Ohr.

    Nachdem ihre Krüge leer waren, verließen sie die Taverne. "Und wo gehst du jetzt hin?" fragte Sinari, als die den Kanal Stormwinds entlang wanderten. "Westfall." Antwortete Keron und versuchte dabei sein Lallen unter Kontrolle zu bringen. "Keron hör zu" Sinari drehte sich zu ihm um und starrte ihn mit ihren blauen Augen an "du lässt dich da mit ziemlich gefährlichen Leuten ein." "Das weiß ich, deshalb will ich auch nicht, dass du mit mir mitkommst." Gab Er zurück. "Aber.." "Kein Aber, ich finde es sehr nett von dir, dass du mir helfen willst, aber ich will nicht, dass dir etwas passiert, du wolltest noch zur Bank, oder?" unterbrach er sie und versuchte aus den ausgehängten Schildern, einen Hinweis zu bekommen, wo sich die Bank befand, Sinari brummte verärgert, weil Keron vom Thema ablenkte und stimmte mit einem verärgerten "Ja" zu..



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 17.12.2007, 15:39


    Nachschlag, frisch aus meinem Kopf, für euch aufs "Papier" gebracht XD

    "Bank von Sturmwind, was kann ich für Sie tun?" fragte die Frau hinter den Bankschalter und starrte Sinari durch ihre dicke Brille hindurch an. "Ich würde gerne den Schlüssel auf das Schließfach 4815162342 abholen, mein Vater hat ihn für mich hinterlegen lassen." Antwortete Sinari. "Einen Moment." Murmelte die Frau hinter dem Schalter und blätterte in einer Kartei. "Da ist es ja." Triumphierte sie und schob Sinari ein Blatt Papier und eine Schreibfeder bitte. "Das Losungswort bitte, dann kann ich ihnen den Schlüssel geben." Sinari nickte und kritzelte etwas auf das Papier. "Dankeschön, hier Bitteschön, der Schlüssel." Meinte die Angestellte, nachdem se das Losungswort kontrolliert hatte und reichte Sinari einen kleinen Bronzeschlüssel.

    Sinari öffnete mit dem Schlüssel das Schließfach mit der Nummer 4815162342 und spähte hinein. Sie griff hinein und holte einen kleinen Lederbeutel hervor. "Das sollte eine Zeit lang reichen." Meinte sie, sperrte das Schließfach wieder zu und steckte den Schlüssel und den Beutel ein.



    Widerwillig hatte sich Keron von Sinari zu einer kleinen Einkaufstour in Stormwind breit schlagen lassen. "Ich bräuchte dann bitte noch 20 normale Phiolen und 5 verbleite Phiolen." Lächelte Sinari die Verkäuferin hinter den Ladentisch des Alchemiebedarfladens an und verstaute einen Stapel Rezepte in ihrem Rucksack. "Bitteschön, das macht dann alles zusammen" begann die Verkäuferin und kritzelte ein paar Zahlen auf ein Pergament vor sich "7 Silberstücke." Sinari händigte das Geld aus steckte die Glasflaschen vorsichtig in ihren Rucksack. Keron lehnte im Türrahmen des Geschäftes, so schnell wie der Alkohol zu wirken begonnen hatte, war die Wirkung auch verflogen und ein ordentlicher Kater präsentierte ihm die Rechnung. "Hast du dann alles?" fragte er Sinari matt, als diese neben ihn stehen blieb und den letzten Punkt auf einer Liste abhackte. "Jap, auf dieser Liste." Meinte sie und zog ein weiteres Pergament heraus. "Es gibt noch viel zu erledigen, jetzt gehen wir mal zum Laden für Verzauberer." Frohlockte sie und zog, den murrenden, Keron hinter sich her.


    Endlich, nach einem halbstündigen Halt in einem Robenhandel, hatten Sinari und Keron den Alchemiebedarfladen fast erreicht. "Sag mal, hast du einen Stein der Weisen in diesem Beutel oder warum gibst du so viel Geld für diesen Krempel aus?" fragte Keron, jetzt wusste er warum Sinari unbedingt mit ihm einkaufen gehen wollte, sie brauchte jemanden, der das ganze Zeug für sich durch die Gegend schleppte. "Krempel?!" rief Sinari aus und stemmte ihre Hände in die Hüfte. "Ich kaufe doch keinen Krempel!" maulte sie. Keron lernte nun eine wichtige Lektion, die jeder Mann einmal lernen muss, verärgere niemals eine Frau! "Aber eure 'Ach so tollen Schleifsteine' oder die ganzen 'tollen Waffen' sind kein Krempel." Polterte Sinari, wobei sie ein eisiger Hauch umgab. Keron schluckte eingeschüchtert und machte seine Mund immer wieder auf und zu um etwas zu sagen. "Männer" seufzte Sinari, wirbelte herum und stapfte davon. "Komm, da drüben hab ich einen Hut gesehen, den ich haben muss."



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 17.12.2007, 20:18


    Den Rest der "Tour" hatte Keron seinen Mund gehalten, er wollte nicht noch einmal so zusammen gestaucht werden. Nach einem kurzen Abstecher im Alchemiebedarfsladen und einen Besuch bei einem Zauberstab-Macher, schlenderten die Beiden durch den Park von Stormwind. Inzwischen hatte die untergehende Sonne den Himmel in ein romantisches Orange getaucht und der, für die Region typische, warme Herbstwind wehte durch die Hauptstadt. Sie setzten sich auf eine kleine Steinbank, erleichtert darüber, dass er nun endlich die Kisten mit den gekauften Waren abstellen konnte, ächzte Keron und ließ seine Schultern kreisen. "Mein Kopf bringt mich um." Seufzte er und rieb sich die Schläfen. "Tja mein Freund, so was nennt man einen Kater." Lachte Sinari und begann damit in ihren Gürteltaschen zu kramen. "Der morgendliche Begleiter jedes Trunkenboldes". Sie holte etwas aus ihrer Tasche heraus, dass wie ein kleines Stück Kohle aussah, brach es und reichte ein kleines Stückchen davon Keron.

    "Iss das, danach sollt es bald besser werden, den Trick hab ich von Kirt." Keron betrachtete das Etwas in seiner Hand, nahm es in den Mund und begann darauf herum zu kauen. Es schmeckte etwas bitter, weshalb er große Mühe hatte es herunter zuschlucken. Er verzog das Gesicht, wie ein Kleinkind, das seinen Spinat nicht essen wollte und diesen mit Müh und Not herunter würgte. "Was ist das?!" fragte er und kniff die Augen zusammen. "Ich sagte doch, ich hab es von Kirt, ich glaube er hat irgendwas von Widder-Kacke geredet." Keron prustete los und spuckte vor sich auf den Boden. Sinari brach in schallendes Gelächter aus. "War nur spaß" keuchte sie, sie musste nach Luft ringen und sich vor Lachen den Bauch halten. "Das ist gepresster Silberwurz." Gackerte sie und versuchte sich wieder zu beruhigen "Du hättest dein Gesicht sehen müssen."



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 18.12.2007, 15:38


    Zugegeben, Sinari hatte einen fraglichen Sinn für Humor, der gepresste Silberwurz hatte Keron aber wirklich geholfen, schon nach ein paar Minuten, begann das Zeug zu wirken und die Kopfschmerzen waren wie verflogen. "Das Zeug hat wirklich geholfen." Meinte Keron und lächelte Sinari an. "Du, Keron." Antwortete sie, ohne auf seine Meldung einzugehen. "Erinnerst du dich noch, als wir im Weingarten gesessen sind und uns eigene Sternbilder ausgedacht haben?" fragte sie und starrte gen Himmel.

    "Natürlich, ich erinnere mich noch an jedes einzelne, wie zum Beispiel, Da" gab er zurück und deutete auf eine Gruppe von Sternen "Da ist der dicke Hund." Fuhr er fort und deutete auf eine andere Gruppe "Da ist der sprechende Eber und dort der unförmige Sternenhaufen." Meinte er und lächelte Sinari an. Sie erwidert sein Lächeln und nahm zaghaft seine Hand, eine beschämte Röte schoss Kerons Wangen, natürlich, war auch er nur ein Mann und sie eine Frau, aber Sinari war in den letzten 16 Jahren eine Art Schwester für ihn geworden. "Wir sollten langsam weiter, sonst hat das Gasthaus keine freien Zimmer mehr." Unterbrach er dann die peinliche Stille die entstanden war, zog seine Hand zurück und lud sich wieder die Warenkisten auf. "Du hast recht" stimmte Sinari zu, fuhr sich über Stelle an der vorhin noch Keron's Hand gewesen war und stand auf.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 19.12.2007, 15:24


    Wieder ein neuer Teil =)

    Gegen 10 Uhr erreichten sie das Gasthaus von Stormwind. "Uns gehört Zimmer 10" meinte Sinari, als sie zu den, an den Treppen wartenden Keron zurück kam und mit den Schlüssel vor seine Augen herumschwenkte. Keron folgte ihr die Treppe hinauf. "Ah, endlich, ich spür schon meine Arme nicht mehr." Seufzte Keron erleichtert, als er die Kisten, die er bis jetzt die ganze Zeit schleppen musste, auf dem kleinen Tisch in dem Zimmer, stellte. "Hatten die keine Doppelbettzimmer mehr?" fragte er, als er das kleine Bett, das in der Ecke des Zimmers stand, sah. "Das eine Bett reicht doch." Meinte Sinari setzte sich auf das Bett und klopfte neben sich aufs Bett, bellend sprang Schlappi, der die ganze Zeit bei ihnen gewesen war, aufs Bett und rollte sich zusammen. "Schlappi und ich schlafen hier, du schläfst auf dem Boden." Brummelte sie und warf Keron einen Polster und eine Decke hin.


    Keron lag noch bis Mitternacht stumm auf dem Boden, der Tag heute war anstrengen, doch er durfte nicht einschlafen. Er drehte seinen Kopf und sah zu der, in der Decke, zusammengerollten Sinari hinüber. Sie meint es ja nur gut, damit, dass sie mir helfen will, aber ich setzte sie damit einer zu großen Gefahr aus … dachte er sich und betrachtete sie. Er schloss die kurz die Augen, schluckte, schlüpfte aus der Decke schlich zu dem Tisch hinüber und legte ein, gefaltetes, Blatt Papier hin. Er legte sich vorsichtig seinen Waffengurt um, schlich zu der Tür und öffnete sie. Schlappi starrte ihn aus den Bett heraus an und ließ ein fragendes leises Winseln hören. Keron drehte sich um, legte einen Zeigefinger an seine Lippe und pschte den Hund an. "Keine Sorge, ich komme wieder." Flüsterte er, trat durch die Tür und zog sie hinter sich zu.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 23.12.2007, 14:15


    "Morgen" gähnte Sinari, als sie ihre Augen aufschlug und sich ächzend streckte. Doch sie bekam keine Antwort. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und stand auf. "Keron?" rief sie fragend und sah auf das ungemachte Schlaflager, in dem Keron gelegen hatte. Sie öffnete die Tür und tapste hinunter in die Schenke des Gasthauses, vielleicht war er nur hinunter gegangen um etwas zu frühstücken, doch auch dort, war er nicht anzutreffen. Sie ging zurück aufs Zimmer, erst jetzt bemerkte sie, dass Kerons Rucksack weg war und das ein Pergament auf den Tisch lag. Sie überflog Kerons Schreiben, schlug mit der Faust auf die Tischplatte, sodass Schlappi, der noch immer im Bett lag, aufschreckte. "Ich hätte es wissen müssen." Brummte sie, zerknüllte das Pergament und ließ es in Flammen auf gehen.


    Auf der Brücke, die die Grenze zwischen den Wald von Elwynn und Westfall bildete blieb Keron stehen. Es war ihm schwer gefallen, Sinari einfach so sitzen so lassen, doch er wollte sie nicht irgendwelchen Gefahren ausliefern, er tat es nur zu ihrem Besten. Er sah auf seine rechte Hand, betrachtete den Ring, den er von Garet bekommen hatte, stieß einen Seufzer aus und trat auf die Straße in Richtung Späherkuppe.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 23.12.2007, 17:53


    Die Mittagssonne brannte erbahmungslos auf Keron herab. Keuchen setzte er einen Fuß vor den anderen, jeder Schritt in dieser Hitze, gepaart mit dem Gewicht seiner Stiefel war eine Qual. Vor einer Stunde schon, war er von der Straße abgekommen. Er hatte sich erhofft, an einen Bauernhof vorbeizukommen und dessen Bewohner nach dem Bauernhof seiner Eltern zu fragen, dem war jedoch nicht so, er irrte nur noch durch die Einöde Westfalls, den Turm der Späherkuppe hatte er schon seit Langem aus den Augen verloren. Doch da, 20, 30 Meter vor ihm, ragte ein kleines Häuschen aus dem Boden. "Gelobt sei das Licht, endlich ein Bauernhof." Rief Keron aus und stapfte auf das Haus zu.

    "Hallo?" rief Keron, als er gegen die Tür des Hauses klopfte. Er wischte sich mit der anderen Hand den Schweiß, der auf seiner Stirn stand, ab und klopfte, da keine Antwort kam, nochmals. "Hallo?" rief er wieder, plötzlich hörte er Schritte. "Was willst du?!" zischte ihn der Bauer an, der um die Ecke gekommen war und eine Spitzhacke in der Hand hielt. "Entschuldigt die Störung, aber dürft ich Sie um etwas Wasser bitten?" fragte Keron höflich, griff an seinen Waffengürtel und nahm seinen Wasserschlauch herunter. "Du bist keiner von diesen Strauchdieben." Funkelte ihn der Bauer an und visierte ihn mit seinen braunen Augen an. "Nein, ich bin nur ein Wanderer den der Durst plagt. " meinte Keron und hob den Wasserschlauch hoch. "Nagut, komm mit." Fauchte der Bauer und führte Keron hinter das Haus.



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 26.12.2007, 12:58


    Is nix besonderes, dient aber nur als "Übergang" zum nächsten "Event" =)

    "Heutzutage darf man niemandem mehr vertrauen." Meinte der Bauer, als er Keron zu einen kleinen Brunnen führte. Außer dem Brunnen befand sich noch eine kleine Anbaufläche, auf der Kürbisse, Weizen und verschieden Kräuter, wuchsen. "Kommt nicht oft vor, dass sich ein Wanderer hier her verirrt, außer Kojoten oder diesen verdammten Räubern kommt hier niemand vorbei." Meinte der Bauer und ließ den Kübel in den Brunnen herab. Bei den Wort "Räubern" wurde Keron hellhörig "Welche Räuber?" fragte er. "Ja." Ächzte der Bauer und hievte den vollen Kübel aus dem Brunnen. "Diese Defias-Bande terrorisiert uns schon seit Jahren." Fuhr er fort und stellte Keron den Kübel hin. Keron nickte und füllte seinen Wasservorrat auf. "Wissen Sie mehr über diese Defias?" fragte er und spritze sich etwas von dem angenehm kühlen Wasser ins Gesicht. Der Bauer sah Keron an und kratzte sich am Kinn. "Junge, ich hab zu tun, das Feld versorgt sich nicht von selbst, aber" "Aber was?" fragte Keron, er konnte jede Information gebrauchen. "Wenn du das Feld umgräbst und wässerst, erzähl ich dir mehr." Meinte der Bauer und drückte ihn die Spitzhacke in die Hand.


    ""Du kannst das gut, scheint dir im Blut zu liegen." Lachte der Bauer, der sich vorhin als Beldar vorgestellt hatte, als er Keron, der mittlerweile den Kettenpanzer und das Hemd abgelegt hatte, von seiner Bank, die im Schatten der Mauer seines Hauses stand, aus beobachtete. Keron hielt inne, er hatte gerade mit der Hacke ausgeholt, sodass sie ihn fast nach hinten hin weg rutschte. "Damit haben Sie schon recht." Meinte er, hieb in den steinharten Boden, lockerte ihn auf und goss aus einem Eimer, Wasser darüber. "Meine Familie hatte hier früher einen Bauernhof." Meinte er und schüttete sich die Reste des Wassers über den nackten Oberkörper, was ihm aber nur eine geringfügige Erfrischung brachte, denn das Wasser war inzwischen in der brütenden Hitze warm geworden.

    Der Bauer sah ihn fragend an. "Unser Hof wurde von diesen Defias in Brand gesteckt." Fuhr Keron fort und zog sich sein Leinenhemd, das er über den Holzzaun der Anbaufläche gelegt hatte, an. Plötzlich weiteten sich die Beldar's Augen. "Du bist … du bist Keron." Stammelte er und stand auf. "Ich Idiot hätte dich erkennen müssen, du siehst Jack so verdammt ähnlich, komm rein Junge, ich erzähl dir was du hören willst."



    Re: Die Taschenuhr

    Baphemot - 28.12.2007, 13:24


    Die dicken Lehmwände des Bauernhauses spendeten eine erfrischende Kälte. Der Bauer lehnte die Spitzhacke an die Wand neben der Feuerstelle und deutete auf den Tisch, der vor der Kochstelle stand. "Setz dich." Meinte er, ging zu einem kleinen Hängekasten und nahm zwei Tonbecher daraus. "Sie kannten meinen Vater?" fragte Keron, nachdem er Platz genommen hatte. "Kannte?" lachte der Beldar und grinste. "Dein Vater, Tim und ich, waren damals unzertrennlich." Fuhr er fort während er Mondbeerensaft in die Becher goss. "Tim?" fragte Keron nach und nahm einen Schluck vom Saft. "Früher war diese Gegend nicht so öde wie jetzt, damals konnte man hier richtig was anbauen, unsere Eltern hatten damals alle einen Bauernhof." Gab Beldar zurück und umfasste seinen Becher. "Wir drei waren unzertrennlich, bis …" begann er, nahm einen kräftigen Schluck und fuhr dann fort: "Bis der Krieg gegen die Orks ausbrach, wir wurden einberufen und an verschiedene Fronten geschickt. Langsam bröckelte der Kontakt, als der Krieg dann vorbei war, hatten wir fast keinen Kontakt mehr zueinander, obwohl der Kontakt zu Tim und deinen Vater immer besser war als zwischen mir und deinem Vater." Der Bauer starrte geistesabwesend in seinen leeren Becher.

    "Erzähl mir mehr über diese Defias." Meinte Keron, endlich hatte er jemanden gefunden, der ihn Rede und Antwort stehen konnte. "Die Defias waren anfangs eine Bande von Dieben, eine Gruppe von Männern, die mit der Situation nach dem Krieg unzufrieden waren. Doch mit den Jahren wuchsen sie zu einer Bruderschaft von Räubern und Mördern heran. Sie operieren aus einer alten Miene heraus, die Todesmienen." Antwortete Beldar. "Wo sind diese Mienen?" fuhr Keron fort und stand so ruckartig auf, dass sein Stuhl fast nach hinten kippte. "In der Nähe von Moonbrock, aber Junge, geh nicht dort hin, die zerreißen dich in der Luft!" Beldar starrte Keron hinterher, der bereits im Türrahmen des Bauernhofes stand. "Danke für den Saft …" meinte Keron nur noch, dann war er durch die Tür ins Freie verschwunden.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Unbesiegbar

    Die Taschenuhr Kritik - gepostet von Flashfighter am Dienstag 09.10.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Die Taschenuhr"

    Gehäuse für Taschenuhr ? - GoldPeters (Mittwoch 31.01.2007)
    Die Taschenuhr Kritik - Flashfighter (Dienstag 09.10.2007)