Gespräche in Alveran III

Terra Travia
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    Re: Gespräche in Alveran III

    Chuma - 11.06.2008, 19:27

    Gespräche in Alveran III
    XXI. Alles Gute zum Tsatag
    TRAVIA: Leute, kommt mal alle her.
    PHEX: Was gibt’s denn?
    PRAIOS: Ich hoffe doch, etwas Wichtiges... ich poliere nämlich gerade meine Sonnen-strahlen.
    TRAVIA: Tsa hat heute ... äh ... Tsatag.
    PHEX: Schön für sie.
    PRAIOS: Ach so...
    TRAVIA: He, hiergeblieben! Ich denke, wir sollten ihr eine Freude machen.
    FIRUN: Die freut sich doch andauernd über irgendwas.
    BORON: Außerdem weiß ich nicht, was es an einem Geburtstag zu feiern gibt.
    TRAVIA: Männer, ihr seid unmöglich! So etwas von unsensibel.
    RONDRA: Können wir mal zur Sache kommen. Da hinten warten ein paar Orkseelen darauf, daß ich sie mit meinem Eterniumschwert zermalme, höhö.
    PHEX: Soviel also zum Thema sensibel.
    TRAVIA: Was ist das eigentlich für ein Krach im Hintergrund?
    RAHJA: Das ist Ingerimm. --- Ingri-Schätzchen, könntest du bitte aufhören zu hämmern und würdest mal zu uns kommen?
    INGERIMM: Aber immer doch, mein Alverantäubchen.
    TRAVIA: Huch? Was bahnt sich denn hier an?
    RAHJA: Wieso anbahnen? Ingri ist halt ein lieber und sensibler Gott.
    HESINDE: Sancta simplicitas!
    RAHJA: Das nimmst du sofort zurück oder sagst mir, was das heißt!
    PERAINE: Soag’ mol, Ingerimm, woas haste denn do g’hämmert?
    INGERIMM: Ein Tsatags-Geschenk für Tsa.
    EFFERD: Und wat tust du der Lütten schenken?
    INGERIMM: Ein paar metallene Gartenzwerge.
    RAHJA: Wie süß! Ist er nicht ein Schatz?
    PERAINE: Ähm, Ingerimm, könna wia uns do beteiliga?
    PRAIOS: Ich verschenke doch keine Gartenzwerge!
    TRAVIA: Du nicht, aber vielleicht wir anderen Elf...
    PRAIOS: Auch keine Elfen!
    HESINDE: Dann möge eben jeder ein eigenes Geschenk finden!
    PRAIOS: Ganz recht. Von mir bekommt das Mädel jedenfalls eine Prunkabschrift mei-ner Ansprachen im Götterrat.
    PHEX: Oh... ich wußte ja gar nicht, daß du so was hast...
    PRAIOS: Aber natürlich – ihr werdet sie nacheinander alle zum Tsatag bekommen. Sonst wäre das ja ungerecht.
    RONDRA: So was Langweiliges! Ich schenke Tsa einen Rondrakamm.
    TRAVIA: Damit kann sich doch gar nichts anfangen, Schwester.
    RONDRA: Aber das Heft ist mit Blumenornamenten verziert!
    EFFERD: Von mir kriegt sie eine gemischte Sushi-Platte.
    HESINDE: Mein Bester, Tsa ißt keine Tiere!
    EFFERD: Deshalb lasse ich die Viecher ja auch noch zappeln. Dann kann die Lütte sie meinetwechen ins Aquarium tun.
    TRAVIA: Ich lade sie zu einem schönen Essen in einem Rommilyser Gaststübchen ein. Die Leute dort sind ja so freundlich...
    RAHJA: Geht ihr ins „Paradies“?
    TRAVIA: Äh ... ja, wenn das gut ist...
    RAHJA: Und wie! Der heilige Raidri schwärmt davon...
    BORON: Von mir bekommt sie einen Raben.
    PHEX: Kann der sprechen?
    BORON: Nein. Schweigen.
    HESINDE: Ich werde ihr ein Bilderbuch zum Anmalen schenken. Das wird sie amüsie-ren.
    RAHJA: Hoffentlich sind da ein paar hübsche Nackedei-Szenen am Strand von Benbuk-kula drin ...
    TRAVIA: Praios, apropos Benbukkula...
    PRAIOS: Äh… Firun, und was willst du unserer Jüngsten schenken.
    FIRUN: Pfeil und Bogen natürlich.
    TRAVIA: Aber sie ist erklärte Pazifistin!
    FIRUN: Hm. Dann eben ein Seil.
    EFFERD: Ein Seil? Zum Tauziehen?
    FIRUN: Nein, dann kann sie sich am Wald anketten, um gegen Jagd zu demonstrieren.
    PRAIOS: Ich finde es nicht gut, wenn subversive Umtriebe derart unterstützt werden!
    Pause.
    PHEX: Warum ist es auf einmal so still?
    BORON: Richtig unheimlich...
    TRAVIA: Man kriegt ja direkt eine Gänsehaut...
    HESINDE: Nun ja, jetzt wäre eigentlich Tsa an der Reihe.
    PRAIOS: Was, ist sie nicht hier? Wo steckt sie nur wieder?
    TRAVIA: Aber Schatz, das ist doch hier ein heimliches Treffen, um...
    PRAIOS: Was, ein heimliches Treffen? Ich gehe niemals auf heimliche Treffen!
    PHEX: Sag niemals nie!
    HESINDE: Woher hast du denn diesen Spruch?
    PHEX: Das hat Dexter Nemrod einmal zu einem KGIA-Agenten gesagt... Aber wenn Tsa nicht da ist, bin ja wohl ich an der Reihe, oder?
    HESINDE: So ist es, mein kluges Füchschen.
    PHEX: Tjaaaa, was ich Tsa schenken möchte...
    RAHJA: Mach’s nicht so spannend!
    PHEX: ... ist noch geheim!
    RAHJA: Oooch!
    PERAINE: Also, von mia kriagt se ’n wegedarisch’n Freßkorb.
    HESINDE: Konventionell, aber adäquat.
    INGERIMM: Mein Geschenk kennt ihr ja schon.
    RAHJA: Dann bin ja endlich ich an der Reihe!
    TRAVIA: Ach, das wird bestimmt wieder so eine Sauerei sein...
    HESINDE: Gewißlich eine abgeschmackte Frivolität aus Engasal.
    EFFERD: Du meinst, wat Unanständiges?
    FIRUN: Ich finde das unpassend. Ein Geburtstag ist eine ernste Angelegenheit.
    BORON: Ja, an einem solchen Datum sollte man sich lieber auf den Tod besinnen.
    RAHJA: He, Moment! Warum geht ihr denn alle! Ich war doch noch gar nicht dran! O-ooch, seid ihr doof. Dabei wollte ich Tsalein doch einen neuen Rosenstrauch schen-ken, weil Firun den alten im Frost kaputtgemacht hat... und Ingris Gartenzwerge werden so hübsch davor aussehen...

    XXII. Silvester in Alveran
    PRAIOS: Versammelte Mitgötter!
    BORON: Wie förmlich...
    PRAIOS: Schweig, Bruder!
    BORON: Das sagt man mir?
    PRAIOS: Höret also, versammelte Mitgötter!
    FAMERLOR: Mmmmm.
    PRAIOS: ...und Mitdrachen! Heute endet der hehre Kranz des Zwölferkreises, und die Tage dessen ohne Visitenkarte... äh... ich meine, ohne Namen, brechen an. Dies ist eine ernste, gefahrvolle Zeit...
    RAHJA: Ach was, heut’ ist noch MEIN Mond, da lassen wir’s tüchtig krachen und fei-ern einfach die nächsten Tage durch.
    RONDRA: Das ist ein Wort, Schwester!
    KOR: Saufen bis zum Umfallen!
    SWAFNIR: Solange man am Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten ...
    EFFERD: Ik hol’ schon mal die Buddln röwer.
    PRAIOS: Und was ist mit meiner erhabenen Ansprache?
    FIRUN: Verschieb sie auf den 1. PRA.
    TSA: Ach, ich freu mich schon so richtig auf das neue Jahr! Was habt ihr euch eigent-lich vorgenommen?
    PERAINE: Vorgenommen?
    LEVTHAN: So’ne hübsche rothaarige Hexe... die hab’ ich mir gestern Nacht mal so rich-tig vorgenommen...
    TSA: Nee, ich meine doch: gute Vorsätze!
    TRAVIA: Ach so, ich soll euch was Gutes vorsetzen zum Essen.
    TSA: Versteht mich denn gar keiner hier?
    PRAIOS: Doch, Kindchen, wir verstehen dich alle.
    TSA: Du bist so lieb, Praioslein.
    PRAIOS: Aber sicher. Hier, willst du nicht ein bißchen in diesem Malbuch malen?
    TSA: Also jetzt hör, ich bin doch... oooooch, schaut mal, ein Bild mit einer Regenbo-geneidechse! Da... nein, halt, stop, Tsa. Sei selbstbewußt. Geh deinen Weg. Sei... äh, Marbo, wie gingen nochmal diese Sprüche aus deinem Selbstbewußtseins-Kurs ?
    MARBO: Sei du selbst!
    TSA: Genau! Ich selbst! Ich hab’ mir nämlich vorgenommen, an meiner Persönlichkeit zu arbeiten. Ich will eine ganz neue Göttin werden.
    FIRUN: Dann kann’s ja nur noch besser werden...
    TSA: Wie meinst du das denn jetzt?
    TRAVIA: Das meinte er als Lob... du wirst immer besser, Schätzchen.
    FIRUN: Was ich sagen wollte...
    TRAVIA: ... war genau das, nicht wahr, Firunlein? (Eisig) Nicht wahr?
    FIRUN: Jaja. (Meine Güte, kann die grimmig schauen...)
    TSA: So, jetzt sagt aber mal alle, was ihr euch vornehmt! Und ich will jetzt nicht hören, daß ihr den Rekord im Premer-Feuer-Saufen brechen wollt, Swaffi!
    SWAFNIR: Aber ...
    PRAIOS: Recht hat sie! Wir sind Götter und sollten ein Vorbild sein.
    SWAFNIR: Was meinst du, wie viele Thorwaler mich zum Vorbild nehmen, wenn sie feiern!
    PRAIOS: Ach was. Also, ich werde für ein bißchen mehr Gerechtigkeit in der Welt sor-gen.
    TSA: Befreiung der Leibeigenen?
    PRAIOS: Äh ... das heben wir uns vielleicht für übernächstes Jahr auf ...
    RONDRA: Und ich werde für den Weltfrieden eintreten!
    TSA: Und keine Tierversuche mehr!
    PERAINE: Die Bauern hätt’n aber scho’ gern die eierlegende Wollmilchsau.
    PRAIOS: Du bist noch nicht an der Reihe, Schwester! Efferd ist dran.
    EFFERD: Also jut, ich will künftig bis zwanzich zählen, bevor ich die nächste Sturmflut losschicke.
    TSA: Das ist brav! Dann werde viele unschuldige Leben verschont bleiben.
    EFFERD: Ney, ich hab’ nich’ gesacht, daß ich die Flut dann nich’ schicken werde!
    TRAVIA: Ich werde im alveranischen Speiseplan auch Vegetarier berücksichtigen.
    FIRUN: Das soll ein GUTER Vorsatz sein?
    TSA: Das ist sogar ein WUNDERBARER Vorsatz! Und was nimmst du dir vor, Boron-lein?
    BORON: Nie mehr problematische Seelen in die siebte Sphäre abzuschieben.
    PRAIOS: Du hast WAS?
    BORON: Äh ... ich muß weg ...
    PRAIOS: Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!
    HESINDE: Das ist ein gutes Stichwort. Ich werde mir nämlich vornehmen, nicht immer das letzte Wort behalten zu müssen.
    PRAIOS: Das gebürt nämlich mir.
    HESINDE: Nein, Praios, dir gebührt das erste Wort.
    PRAIOS: Und das letzte.
    HESINDE: Also gut.
    PRAIOS: Jetzt hast du’s ja schon wieder getan!
    HESINDE: Wir sind ja noch im alten Jahr.
    PRAIOS: Aber nicht mehr lange!
    HESINDE: Äh, für exakt noch ...
    PRAIOS: Famerlor, komm doch mal her.
    FAMERLOR: Mmmm ... ah, endlich bin ich diesen Maulkorb los!
    HESINDE: Was hast du denn vor, Praios? Es sind jetzt übrigens nur noch fünf Sekunden bis zum --- MMMMM!
    PRAIOS: Und das letzte Wort im alten Jahr gebürt somit MIR!
    HESINDE: M-m!

    XXIII. Auf den Weltfrieden!
    PRAIOS: Geschwister! Willkommen zum Götterrat!
    RONDRA: Phex, das ist mein Stuhl! Du hast ihn mir geklaut!
    PHEX: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!
    TSA: Den Spruch kenn’ ich ja noch gar nicht. Von wem ist der denn?
    PHEX: Ich glaube, von Jast Gorsam.
    PRAIOS: Könntet ihr vielleicht mal ruhig sein. – Boron, du auch!
    BORON: Aber Hesinde hat behauptet, daß ...
    PRAIOS: Jaja, Hesinde hat behauptet, Phex hat geklaut, Tsa tat dies, Rondra das ... Ich kann das ewige Gestreite nicht mehr hören!
    TSA: Ich auch nicht. Laßt uns harmonisch sein!
    PRAIOS: Ruhe! Jetzt redet der Boß. Also: Meine liebe, über alles geschätzte Travia hat mir gestern gemeldet, daß es auf Dere ganz schön im Argen liegt. Überall nur Zank, Streit und Hader zwischen den Völkern. Aber das ist ja kein Wunder – wie sollen die Sterblichen in Frieden auskommen, wenn sich ihre Götter dauernd streiten!
    HESINDE: Sie müssen uns ja nicht in allem imitieren. Quod licet deo, non licet …
    RAHJA: Das ist bestimmt wieder ’ne Schweinerei, aber auf Bosparadingsbums darf man so was ja sagen!
    HESINDE: Schwesterchen, erstens einmal heißt das Bosparano, zweitens beinhaltete mein Dictum keineswegs eine Geschmackslosigkeit ...
    PRAIOS: ... und drittens hältst auch du nun einmal den Mund, Hesinde!
    HESINDE: Nun gut, dann will ich also schweigen.
    BORON: Die braucht sogar zum Schweigen Worte!
    PRAIOS: Lauschet nun und merket auf! Ich habe beschlossen ...
    TRAVIA: WIR haben beschlossen, meinst du wohl, mein Sonnenstrahl.
    PRAIOS: Ganz recht, mein Gänschen, WIR haben beschlossen, wichtige Angelegenhei-ten fortan nicht mehr hier im Plenum zu diskutieren, sondern in einem Ausschuß.
    EFFERD: Und wer kommt in den Ausschuß?
    PHEX: Nix als Ausschuß, hehe.
    PRAIOS: Etwas mehr Ernst, wenn ich bitten darf! Es geht hier um eine wichtige Sache.
    FIRUN: Um welche denn?
    PRAIOS: Nun, den Weltfrieden!
    RONDRA: Was soll denn daran wichtig sein?
    TSA: Oh ja, Friiiiiieeeden.
    PRAIOS: Genau. Und nun laßt uns über eine sinnvolle Besetzung dieses Ausschusses nachdenken. Es versteht sich von selbst, daß ich den Vorsitz führen werde. Denn Frieden kann nur unter dem Wirken unverbrüchlicher Gesetze und eherner Verträge bestehen.
    TRAVIA: Und natürlich werde ich als Göttin des Friedens und der Eintracht darin vertre-ten sein.
    TSA: Und ich, und ich! Ich bin Pazifistin!
    RAHJA: Also wirklich, Schwester, das hätte ich nicht von dir gedacht!
    PRAIOS (für sich): Sie sind so dumm, und ich bin ihr Götterfürst...
    HESINDE: Wie meinen?
    PRAIOS: Schon gut, alles in Ordnung. Wer hält sich sonst noch für geeignet?
    PHEX: Ich!
    PRAIOS: Du?
    PHEX: Ja, ich. Du vergißt mal wieder, daß ich auch für Handel & Commerz zuständig bin. Und Handel verbindet die Völker.
    HESINDE: Da hat unser Füchschen allerdings recht. Und deshalb möchte auch ich teil-nehmen. Denn Wissenschaft ist ebenfalls völkerübergreifend. Die Magiergilden und Universitäten arbeiten sozusagen multikulturell – und das, mein Rahjalein, ist keine Schweinerei.
    RAHJA: Ich bin ja nicht blöd! Multikulturell, das ist so was wie, wie ... Tutti frutti!
    PERAINE: Des is doch Multivitamin!
    PRAIOS: Könnten wir einmal bei der Sache bleiben! Einen Ausschuß über Fremdwörter können wir später noch bilden, falls es nötig sein sollte.
    HESINDE: Es ist nicht nötig.
    RAHJA: Ist es wohl!
    HESINDE: Lern erst einmal lesen!
    EFFERD: Also, wenn ich mal wat anmerken darf: Seefahrt verbindet auch fremde Völ-ker, sogar ganze Kontinente!
    TRAVIA: Wohl wahr, wohl wahr!
    RAHJA: Also, wenn das so ist, will ich auch mitmachen! Schließlich hab’ ich die Jobor-ner Verbrüderung bewirkt!
    RONDRA: Ach, DU warst das, und ich hatte schon Tsa im Verdacht ...
    TSA: Ich kam damals zu spät ... aber wißt ihr was: ich finde, Peraine sollte auch mitma-chen. Sie ist ja auch Pazifistin, zumindest sagt sie immer, man muß allen Lebewesen helfen, und ich finde, das ist’ne voll gute Einstellung.
    PRAIOS: Nun gut, aber damit wären wir dann komplett.
    INGERIMM: Moment, ich habe natürlich auch ein Mitspracherecht – als Vertretung für die Zwerge.
    BORON: Und ich!
    TSA: Inwiefern trittst DU denn für Völkerverständigung ein?
    BORON: Im Tod sind alle gleich und geben Ruhe.
    HESINDE: Na fein, da können wir ja gleich noch Firun mit aufnehmen, weil im Winter alle eng zusammenrücken, um sich zu wärmen ...
    FIRUN: Danke, Schwester. Ich dachte schon, ich dürfte nicht mitmachen und müßte mal wieder ganz alleine hier herumsitzen.
    PRAIOS: So, jetzt sind wir aber definitiv genug. Wir werden uns nun in einen Neben-raum zurückziehen, um zu beraten und später dem Plenum unseren Bericht vorzule-gen. Kommt.
    RONDRA: Äh ... ja, und ich? --- He! --- Hallo? – Na gut, wenn das so ist, bilden wir eben noch einen Ausschuß – Fammi, Kor, kommt doch mal her.

    XXIV. Frühjahrsputz
    TRAVIA. Füße hoch!
    PRAIOS. Wie? Was? Füße hoch?
    PHEX. Bei einem Überfall sagt man doch: „Hände hoch!“
    TRAVIA. Das ist aber kein Überfall. Ich mache Frühjahrsputz, und ihr seid im Weg.
    PHEX. Ein Überfall wäre mir lieber...
    PRAIOS. Was wird denn das, Travia? Leg sofort dieses Ding weg! Du siehst ja aus wie eine Hexe!
    TRAVIA. Welches Ding?
    PRAIOS. Na, dieses da, das du in der Hand hältst. Auf dem die Hexen immer herumflie-gen. Dieser... dieser... Besen!
    TRAVIA. Das ist kein Besen, sondern ein Wischmop! Und wenn du mich noch einmal als Hexe bezeichnest...
    PRAIOS. Kein Besen? Aber genau so einen hatte doch das alte Mütterchen, das wir ges-tern verbra... äh... verhört haben.
    PHEX. Rieche ich da einen kleinen Justizirrtum?
    PRAIOS. Ich irre mich nie! Ich...
    TRAVIA. Füße hoch!
    PRAIOS. Aber du kannst doch nicht mit einem Wischmop unter meinem güldenen Thron herumfuchteln!
    TRAVIA. Doch, das kann ich. Wird auch mal Zeit. Hast du mal geschaut, wie staubig es da unten ist?
    PRAIOS. Das gehört so. Das ist nämlich Goldstaub!
    RONDRA. Aha. Aber ich überziehe das Budget, wenn ich mir eine neue Rüstung kaufen will?
    INGERIMM. Eternium ist ja auch ein bißchen teurer als Goldstaub.
    TRAVIA. Ach, da ist ja unser Heimwerker. Mit dir habe ich auch noch eine Wildgans zu rupfen.
    INGERIMM. Was habe ich denn getan?
    TRAVIA. Nichts. Das ist es ja eben.
    PHEX. Wer nichts getan hat, ist unschuldig!
    INGERIMM. Da hat er recht.
    TRAVIA. Nein, hat er nicht. Nur wenn man was SCHLIMMES nicht getan hat, ist man unschuldig.
    INGERIMM. Aha. Und was habe ich denn nicht getan?
    TRAVIA. Ordnung gehalten! Deine Schmiede ist dermaßen unordentlich, dreckig und verrußt...
    INGERIMM. Nun ja, wo gehobelt wird, fallen Späne.
    TRAVIA. Genau, und deine Hobelbank erst! Da sieht’s aus wie bei Rastullah unterm Diwan.
    RAHJA. Bei Rastullah unterm Diwan? Aber da liegen doch gar keine Hobelspäne.
    HESINDE. Laß gut sein, Rahjalein, das ist nur so eine Redensart.
    RAHJA. Wer hat die denn in die Welt gesetzt?
    HESINDE. Der exakte Urheber einer Redensart ist oftmals recht schwer festzustellen.
    RONDRA. Ich war’s.
    RAHJA. Du? Und woher weißt du, wie’s bei Rasti unterm Bett aussieht?
    TRAVIA. Apropos. Rahja, weißt du eigentlich, wie’s bei DIR unter Bett aussieht?
    RAHJA. Unter welchem?
    TRAVIA. Unter allen. Am schlimmsten war das rosa Himmelbett. Wißt ihr, was ich dort gefunden habe?
    RAHJA. Das interessiert doch keinen hier, stimmt’s Firun.
    FIRUN. Schieß los, Travia. Erzähl uns alles.
    TRAVIA. Ach, der Herr des Eises ist ja auch da. Sag mal, wann hast du eigentlich deine Eisbärenfellen zum letzten Mal in die Reinigung gegeben?
    SWAFNIR. Höhö, das ist gut! Eisbären in der Reinigung!
    TRAVIA. Du bist besser ganz still, wenn man bedenkt, was in deinem Zimmer alles rum-liegt.
    SWAFNIR. Was? Das waren bestimmt diese Klabautermänner...
    TRAVIA. Nein, die waren’s nicht. Die sind nämlich ausgezogen, weil sie das Chaos nicht mehr ertragen konnten.
    SWAFNIR. Öh... und jetzt hast du alles aufgeräumt?
    TRAVIA. Nein. Ich kam ja nicht einmal richtig zur Tür herein.
    SWAFNIR. Du mußt erst die Klinge herunterdrücken, dann...
    TRAVIA. Werd’ nicht frech! Ich meinte, ich kam nicht einmal durch die Tür, weil Deine Kuschel-Seeschlange sie blockierte.
    SWAFNIR. Öhm... die is’ wohl ausgebüchst.
    TRAVIA. Kein Wunder. Das Aquarium war nämlich leer. Genau wie die vielen, vielen Premer-Feuer-Flaschen, die überall herumliegen.
    SWAFNIR. Ach, die paar Flaschen...
    TRAVIA. 178.596, um genau zu sein.
    SWAFNIR. Ich hatte ’n paar Kumpels zu Besuch.
    EFFERD. Wen denn?
    SWAFNIR. Weiß nich’ mehr genau. War’n ziemlich wilder Haufen. Hat Chary ange-schleppt.
    EFFERD. Wer ist denn Chary?
    SWAFNIR. Na, Chary halt... ich kenn’ bloß ihren Spitznamen... ihren wahren Namen wollte sie nicht sagen...
    PRAIOS. Waaaas? Ich glaube, wir müssen mal einst ernstes Wörtchen miteinander re-den!
    TRAVIA. Aber erst, wenn ich fertig bin mit den ernsten Wörtchen.
    EFFERD. Nun laß doch mal den Bengel in Ruhe.
    TRAVIA. Tu ich ja auch, Efferd. Ich habe nämlich ein ernstes Wörtchen mit DIR zu re-den.
    EFFERD. Wat hab’ ich denn nu’ wieder gemacht?
    TRAVIA. Nichts. Das ist es ja. Wenn du aber glaubst, daß ich die Schiffswracks aus dem Swimmingpool räume, dann hast du dich geschnitten.
    PERAINE. Apropos g’schnidde. Warst du des g’wese, die mein Gartenmesser g’schliffe hat? Isch heb’ misch nämlisch ganz bös’ g’schnidde.
    TRAVIA. Oh, tut mir leid. Ich hätte dich vielleicht beser warnen soll. – Rondra, dein Schwert habe ich übrigens auch...
    RONDRA. Schon gemerkt. Die Orks übrigens auch.
    TRAVIA. Aha. Und wer putzt die Sauerei weg?
    KOR. Nicht nötig, ich wate gern im Blut.
    TSA. Iiiiiih, das ist ja eklig. Du solltest dich schämen, Kor.
    TRAVIA. Nein, Tsa, DU solltest dich schämen. Bei dir sieht es am aller-aller-schlimmsten aus. So ein Chaos herrscht wahrscheinlich nicht mal bei den Erzdämo-nen.
    TSA. Na und? Ein Genie beherrscht das Chaos. Außerdem ist Ordnung langweilig.
    PRAIOS. Waaaas?
    HESINDE. Ordnung ist das halbe Leben, Tsa. Ohne eine klare Systematik läßt sich bei-spielsweise kein Wissen auf Dauer bewahren.
    TRAVIA. Ah ja. Und deshalb lagen in deinem Studierzimmer die Bücher kreuz und quer verteilt, hm?
    HESINDE. Wieso sprichst du im Präteritum, meine Liebe?
    TRAVIA. Ich habe ein wenig aufgeräumt.
    HESINDE. Aufge... O Graus! Es wird mich gewißlich Äonen kosten, bis ich alles wieder finde.
    TRAVIA. Keine Angst. Ich habe alles einsortiert.
    HESINDE. Ach ja? Und auf welche Weise?
    TRAVIA. Erst einmal nach Fachgebieten: in diesem Regal die Derographie, da die Bota-nik, dort die Staatskunde usw. Und innerhalb der Gebiete alphabetisch nach dem Namen der Autoren.
    HESINDE. Ach. Aha. Soso. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit.
    PHEX. Wie hattest du es denn gemacht?
    HESINDE. Chronologisch.
    TRAVIA. Ach so, nach der Entstehungszeit. Damit du die Entwicklung der Literatur und Wissenschaft besser überblicken kannst?
    HESINDE. Äh, nein. Chronologisch, wie ich sie mir gekauft habe.
    PHEX. Das heißt, du hast ein neues Buch einfach ans Ende der Reihe gestellt?
    HESINDE. Wenn du es so trivial ausdrücken möchtest...
    PHEX. Ich sag’s ja: Studierte.
    TRAVIA. Ach, übrigens, Phex. Die Scharniere an deinem Geheimfach funktionieren jetzt wieder. Hat nur ein Tröpfchen Öl gefehlt.
    PHEX. Welches Geheimfach?
    TRAVIA. Na, das Geheimfach, das du listigerweise mit dem Praios-Porträt getarnt hast.
    PRAIOS. Du hast wasss?
    PHEX. Ach, dort hab’ ich das versteckt...
    TRAVIA. Übrigens recht interessant, was sich da so alles findet.
    PRAIOS. Was denn zum Beispiel?
    TRAVIA. Zum Beispiel das Manuskript mit deinen Ansprachen zum Praiostag, das du nicht mehr findet konntest.
    PRAIOS. Phex, was hast du dazu zu sagen?
    PHEX. Ich muß weg...
    PRAIOS. Hiergeblieben. Diesmal machst du dich nicht so einfach aus dem Staub.
    TRAVIA. Apropos Staub, Praios.
    PRAIOS. Ja, Travia?
    TRAVIA. Heb’ jetzt endlich die Füße hoch!

    XXV. Der Spieleabend
    TRAVIA: Geschwister, hört doch einmal her.
    PHEX: Ich lausche...
    TSA: Gibt’s etwa Neuigkeiten?
    TRAVIA: Nun, ich dachte mir, wir könnten doch heute einmal einen Familienabend in trauter Runde machen und...
    RAHJA: Das paßt mir heute gar nicht, ich wollte nach Vinsalt in die Disco!
    PRAIOS: W... wohin?
    PERAINE: Sie moant, sie gehd danzen!
    PRAIOS: Dann sag das doch gleich und benutze nicht immer so neumodische Ausdrü-cke, die kein Gott versteht.
    TSA: Was ist denn gegen neue Wörter einzuwenden?
    HESINDE: Dieses Wort findet sich nicht im Almanach der Göttergefälligen Vokabeln, meine Liebe!
    TSA: Dann schreib’s doch dazu.
    PRAIOS: Waaas? Der Almanach besteht seit über einem halben Äon unverändert.
    TSA: Dann wird’s erst recht mal Zeit für eine Neuauflage!
    PRAIOS: Schwester!
    TRAVIA: He! Darf ich euch an unser Thema erinnern?
    EFFERD: Und dat wäre?
    TRAVIA: Na, unser Familienabend! Ich würde mir einmal einen Abend in Ruhe, Har-monie und Frieden wünschen...
    TSA: ...oh ja, Harmonie und Frieden!
    TRAVIA: Halt jetzt die Klappe, Tsa, ich bin dran! Also... in Harmonie und Frieden...
    RONDRA: Klingt verdammt langweilig!
    PRAIOS: Fluche nicht, Schwester!
    TRAVIA: Genau! Außerdem kann das durchaus spannend sein. Wie wäre es mit einem interessanten Spiel?
    PRAIOS: Ein Spiel?
    TRAVIA: Ja, ein Gesellschaftsspiel... hat irgendjemand eine gute Idee?
    PHEX: Ja, klar, Boltan...
    PRAIOS: Das kommt gar nicht in Frage!
    PHEX: ...oder Ein Dutzend und Eins.
    PRAIOS: Das klingt mir reichlich ketzerisch!
    PHEX: Nur ein bißchen...
    PRAIOS: Schweig!
    TRAVIA: Gibt’s denn keine besseren Vorschläge – solche, über die wir nicht gleich streiten müssen?
    INGERIMM: Wie wär’s mit Bleigießen? Das ist spannend zu schauen, wie sich das flüs-sige Metall erhärtet und wunderliche Formen annimmt!
    SWAFNIR: Laaaaaangweilig!
    RONDRA: Da hat er recht. Aber wie wäre es mit Aventurisiko?
    RAHJA: Was ist denn das?
    RONDRA: Ein Strategiespiel. Man hat Armeen, viele Armeen.
    HESINDE: Und was ist der Sinn des Spiels?
    RONDRA: Noch mehr Armeen kriegen, alle Gegner niedermetzeln, den Kontinent er-obern.
    TSA: Iiiiiih! So was will ich nicht spielen!
    TRAVIA: Ich auch nicht!
    HESINDE: Außerdem wird uns das kaum von dem barbarischen Treiben auf Dere ablen-ken; wenn ich Krieg sehen möchte, muß ich ja nur einen Blick hinunter werfen...
    RONDRA: Ach was. Das ist doch kein richtiger Krieg. Damals, mit Raul dem Großen bei Brig-Lo, das war noch was, oder zu Pervals Zeiten... aber heute gibt es einfach keine richtigen Kaiser mehr...
    RAHJA: Wieso? Es gibt doch die Königin der Herzen...
    HESINDE: Quod erat demonstrandum.
    RAHJA: Was soll das nun wieder heißen? Ich glaube, ich muß mal einen Kurs in Bospa-radingsbums belegen...
    TRAVIA: Also gut, das Thema Strategiespiel wäre wohl erledigt.
    RONDRA: Wieso?
    TRAVIA: Weitere Vorschläge?
    RONDRA: Hallo? Werde ich jetzt neuerdings ignoriert?
    TRAVIA: Efferd, wolltest du was sagen?
    EFFERD: Wie wär’s mit Schiffe versenken?
    BORON: In welchem Maßstab?
    EFFERD: Naja, 1:1.
    SWAFNIR: Klasse!
    HESINDE: Falsch, Swafnirchen. „Classis“.
    SWAFNIR: Hä?
    HESINDE: Nun, „Flotte“ heißt auf Bosparano „classis“ und nicht „classe“.
    SWAFNIR: Was is’?
    HESINDE: Ich wollte dich nur darauf hinweisen, daß du dich der bosparanischen Hoch-sprache in fälschlicher Weise bedient hast.
    SWAFNIR: In Bosparan bedienen ich und meine Jungs uns, wie wir das wollen, das wohl!
    PRAIOS: Darüber haben wir sowieso noch zu reden!
    TRAVIA: Aber ein andermal! Jetzt wollen wir spielen. Und dieses Schiffe-Versenken scheidet aus, das ist ja auch nur wieder Krieg und Blutvergießen.
    RONDRA: Was heißt hier, „auch nur wieder“?
    KOR: Hab’ ich was verpaßt?
    RONDRA: Nicht wirklich, mein Schatz. Aber schön, daß du endlich auch da bist. Doch jetzt geh erst mal ins Bad und wasch dir das Blut ab...
    TSA: Das ist Bluuuuut?
    KOR: Orkblut, um genau zu sein. Und etwas Hirnmasse, aber nicht viel – waren ja Orks, höhö.
    TRAVIA: Ich sehe schon, das wird heute wieder nichts mit unserem Spieleabend.
    HESINDE: Nicht verzagen, Hesinde fragen, Schwester! Ich hätte da schon eine Idee. Wie wäre es mit etwas Geistreichem, Anspruchsvollen: einer Partie Inrah...
    PERAINE: Konn i net.
    PHEX: Außerdem ist das nur für zwei.
    HESINDE: ...oder rote und weiße Kamele.
    RAHJA: Ach nein, das erinnert mich nur an diesen Schuft Rastullah mit seinem Sport-kamel.
    HESINDE: Es war ein Sportdromedar, Liebes.
    RAHJA: Seufz.
    RONDRA: Seufz.
    TRAVIA: Also lassen wir das mit den Kamelen.
    HESINDE: Aber das sind Klassiker!
    TSA: Immer das alte Zeug! Laßt uns etwas ganz Neues, Kreatives spielen.
    TRAVIA: Zum Beispiel?
    TSA: Äh... ja, ich weiß auch nicht.
    PRAIOS: Aber ich. Ich habe nämlich eine Lösung – wie immer. Und zwar ein von mir selbst erdachtes Spiel. Es ist sozusagen eine Herrschafts- und Gerichtssimulation.
    HESINDE: Oh, das klingt interessant.
    RONDRA: Gibt’s da Action?
    PRAIOS: Es gibt Strafen und Sanktionen, Schwester!
    PHEX: Und wie geht dein Spiel?
    PRAIOS: Hier ist das Regelwerk. Lest...
    RAHJA: Aaaaah! Das sind ja mindestens zehn Bände?!
    PRAIOS: Zwölf, um genau zu sein. Mit jeweils zwölf Kapiteln zu je zwölf Paragraphen.
    TRAVIA: Oh, äh, Praios, das ist ganz toll... aber ich glaube, das spielen wir ein ander-mal. Wenn alle die Regeln gelesen haben. Für heute vielleicht etwas Einfacheres, das jeder kennt?
    RAHJA: Wie wär’s mit Schnick Schnack Schnuckelchen?
    INGERIMM: Du meinst wohl Schnick Schnack Schnuck?
    FIRUN: Von Schnick-Schnack halte ich nichts.
    RAHJA: Nein, nein, Ingri-Schätzchen. Ich meine Schnick Schnack Schnuckelchen. Das geht so: Ich sage „Schnick“, und wer darauf mit „Schnack“ antwortet, der ist mein Schnuckelchen und bekommt einen Kuß.
    PRAIOS: Waaas?
    PERAINE: Host net verstande? Der bekommt a Busserl.
    HESINDE: Und worin besteht der Sinn des Spiels?
    RAHJA: Na, du stellst vielleicht Fragen!
    HESINDE: In der Tat, das war eine Frage.
    TRAVIA: Mir ist das ein wenig zu frivol!
    HESINDE: Und ich erkenne den Sinn nicht!
    RAHJA: Ihr seid ja alle doof!
    PHEX: Nun bleib mal auf dem Teppich, Rahjalein!
    RAHJA: Teppich... das erinnert mich schon wieder an diesen Schuft Rastullah mit sei-nem fliegenden Teppich.
    RONDRA: Seufz.
    FIRUN: Was laßt ihr euch auch immer mit den Südländern ein.
    RAHJA: Die sind halt einfach... ach, das versteht so ein Frosti wie du sowieso nicht. Au-ßerdem gibt’s dort Sonne, Strand und Palmen.
    TSA: Wie schööön.
    FIRUN: Nichts gegen eine verschneite Berghütte... ein Abend zu zweit... das Prasseln des Kaminfeuers... ein weiches Eisbärenfell davor... ein Gläschen Glüh-Tharf...
    TSA: Firun?!
    TRAVIA: Das klingt ja wirklich...
    HESINDE: ...Idyllisch! Romantisch!
    PERAINE: Wo is’n diese Berghütten...
    RAHJA: Wie bitte? Glüh-Tharf? Das ist ja wohl...
    RONDRA: He! Wir wollten uns doch ein Spiel ausdenken!
    TRAVIA: Ach ja. Äh... ich weiß jetzt gar nicht mehr, worauf wir uns geeinigt hatten.
    PRAIOS: Wir hatten uns gar nicht geeinigt, weil ihr mein schönes Spiel verworfen habt und...
    HESINDE: Aufgeschoben, oh Götterfürst, aber nicht aufgehoben! Ich für mein Teil wäre durchaus sehr...
    RAHJA: Ähm, Peraine, du hast ja noch gar nichts vorgeschlagen.
    PERAINE: Wir könnt’n ja Stadt-Land-Fluß spielen.
    HESINDE: Eine vorzügliche Idee! Das ist unterhaltsam und lehrreich zugleich.
    SWAFNIR: Laaaaaaaangweilig!
    EFFERD: Äh, könnte man auch Hafenstadt-Ozean-Fluß spielen? Dat fänd’ ich irgendwie besser.
    INGERIMM: Ich aber nicht. Wie wäre es, wenn wir die Flüsse durch Bergnamen ersetz-ten?
    PRAIOS: Aber das Spiel heißt nunmal Stadt-Land-Fluß!
    TSA: Öfter mal was Neues! Seid kreativ! Seid spontan!
    PRAIOS: Nein!
    TRAVIA: Also, ich finde die Idee gut!
    HESINDE: Wir könnten ja die Regeln etwas erweitern: Wir spielen im Grunde das klas-sische Stadt-Land-Fluß. Efferd darf aber statt Flüssen sämtliche Gewässer nehmen, und wenn er eine Hafenstadt nennt, bekommt er einen halben Punkt mehr. Ingerimm darf die Flüsse durch Berge ersetzen...
    TSA: Darf man auch neue Namen erfinden?
    PRAIOS: Nein!
    HESINDE: Allerdings gelten auch altertümliche Ortsnamen und solche in alten Spra-chen, so zum Beispiel der tulamidische Name „Nebachot“ für Perricum, oder...
    RAHJA: Das ist mir zu kompliziert! Da können wir ja gleich Praios’ Regelwerk lesen.
    PRAIOS: Hier ist es, Schwester.
    TRAVIA: Schluß jetzt mit diesen Diskussionen! Sonst ist diese Folge vorbei, und wir haben mit dem Spieleabend nicht mal angefangen.
    HESINDE: Ich glaube, wir haben ohnehin schon überzogen. Satinav dürfte dessenthalben recht verärgert sein.
    PHEX: Ach was, der soll sich nicht so aufregen! Oder erst mal die Zeit wieder auf Vor-dermann bringen. Seit diesem „Ausfall“ vor ein paar Jahren läuft sie nur noch halb so schnell wie früher.
    HESINDE: Das ist wahr. Aber nun haben wir noch immer keinen Vorschlag. Firun, sag du doch auch mal was!
    FIRUN: Wie wär’s mit Bogenschießen?
    TRAVIA: Das ist doch viel zu gefährlich hier drinnen!
    PHEX: Wir könnten natürlich Dart spielen.
    FIRUN: Was ist denn das?
    PHEX: Kommt aus Albernia. Man wirft kleine Pfeile auf eine Zielscheibe...
    FIRUN: Pfeile werden nicht geworfen. Speere wirft man, Pfeile schießt man.
    PHEX: Bei diesem Spiel aber nicht...
    FIRUN: Dann bin ich dagegen.
    TRAVIA: Du meine Güte, immer diese Uneinigkeit! Boron, du bist jetzt unsere letzte Hoffnung.
    BORON: Ich dachte, ich komme immer dann, wenn es keine Hoffnung mehr gibt?
    RAHJA: Na toll, der schlägt jetzt bestimmt ein Wettschweigen vor...
    BORON: Nicht ganz, du Plappermaul. Aber wie wäre es mit Scharade?
    RAHJA: Oh ja, wir tanzen!
    HESINDE: Nicht Sharisad, du Dromedaranhalterin! Er meint Scharade. Ein Spiel, bei dem man pantomimisch – also ohne Worte, nur durch Gesten – etwas darstellen muß.
    BORON: Danke, Hesinde. Das hast du gut erklärt.
    PHEX: Ja, das klingt gut.
    INGERIMM: Finde ich auch.
    RONDRA: Stimmt.
    EFFERD: Jo!
    SWAFNIR: Das wohl!
    TRAVIA: Huch? Gibt’s diesmal keine Einwände?
    PRAIOS: Nein!
    TRAVIA: Wieso nein? Was hast du denn gegen Scharade?
    PRAIOS: Ich meine: Nein, ich habe keine Einwände!
    TSA: Hurra! Wir haben uns geeinigt. Friede, Freude und Harmonie!
    PRAIOS: Das heißt... oha! Ich sehe gerade, daß nicht nur der Spieleabend vorüber ist, sondern auch die ganze Nacht. Tut mir leid, Geschwister, aber ich muß an die Arbeit. Wo ist mein Sonnenwagen...?!

    XXVI. Die heilige Razzia
    PHEX: Bei den Drachen von Alveran!!!
    FAMERLOR: Wer ruft mich?
    PHEX: Das ist ja... huch, Fammi?
    FAMERLOR: Ja, ich. Drache von Alveran.
    PHEX: Wie? Ach so... Fammi, sag mir sofort, wo ist Praios?!
    FAMERLOR: In seinem neuen Spiegelkabinett. Er bewundert sich selbst.
    PHEX: Praaaaaios! Praaaaaaiooooos!
    PRAIOS: Wer wagt es, mich bei meiner Lieblingsbeschäftigung zu stören?
    PHEX: Praios, ich möchte mich beschweren!
    PRAIOS: Um was geht es denn, Phex?
    PHEX: Bei mir ist eingebrochen worden!
    PRAIOS: Woher willst du das wissen?
    PHEX: Die Tür wurde mit einer Axt eingeschlagen.
    INGERIMM: Nein, das war ein Schmiedehammer.
    PHEX: Was? Dann warst du das...
    INGERIMM: Ja. Praios hat’s befohlen.
    PHEX: Pra... das ist ja die Höhe! Was fällt dir ein? Was soll das?
    PRAIOS: Mir schien eine Inspektion deiner Räumlichkeiten nötig.
    PHEX: Was? Dann hättest du mich ja wohl fragen können...
    PRAIOS: Das wiederum schien mir nicht nötig. Es war vielmehr eine heilige Razzia.
    PHEX: Dann hättest du wenigstens einen Dietrich nehmen können!
    PRAIOS: Das hätte aber den Beigeschmack von Heimlichtuerei. Ich schätze eine offene und direkte Vorgehensweise.
    INGERIMM: Und nichts ist direkter als ein Schlag mit einem Schmiedehammer!
    PHEX: Das ist ja unglaublich. In meiner Abwesenheit in meinem Zimmer herumzu-schnüffeln.
    TRAVIA: Als ob du so etwas nicht tun würdest!
    PHEX: Das ist ja wohl etwas ganz anderes! Ich bin ja auch der Gott der Schnü... äh... der Heimlichkeit.
    PRAIOS: Und der Diebe!
    PHEX: Ja und?
    PRAIOS: Nun denn, es sind in letzter Zeit einige persönliche Dinge in diesen Hallen ver-schwunden.
    PHEX: Ach natürlich, und da fällt der Verdacht natürlich gleich wieder auf mich.
    EFFERD: Nu jo, meen Jung’, du bist halt der Gott der Diebe.
    PHEX: Ich protestiere trotzdem! Es gibt keine Beweise.
    PRAIOS: Doch. Ich habe die gesuchten Dinge in deinem Zimmer gefunden.
    PHEX: Das kann gar nicht sein! Die waren nämlich alle in meinem Geheimf...ups...
    PRAIOS: Es war nicht schwer zu finden.
    HESINDE: Nun ja, ich mußte immerhin auf jedes Möbelstück einen OBJECTUM STUMM sprechen und es fragen, ob es ein Geheimfach beherberge!
    PHEX: Du hast dich also an dieser Schurkerei beteiligt, Schwester?
    HESINDE: Ich hatte meine Gründe.
    PHEX: Soso. Anscheinend haben sich alle gegen mich verschworen. Na gut, ich geb’s ja zu, ich habe das ein oder andere Sächelchen versteckt... aber das war nur ein Scherz, ein Schabernack, ein Späßchen...
    PRAIOS: Es hat sich ausgespaßt!
    PHEX: Gulp.
    TRAVIA: Praios, mein Sonnenstrahl, nun laß doch jeden rasch sein Eigentum wieder nehmen und uns diese leidige Sache vergessen.
    PRAIOS: Gewiß! Hier, Rahja, ist dein Bilderbuch...
    RAHJA: Das ist nicht meins!
    TRAVIA: Du kannst es ruhig zugeben... wir wissen doch, daß... oh, schaut nur, der Hei-lige Raidri. Was hat er denn da... oooooh!
    PRAIOS: Also, Rahja, nimm nun dein Buch...
    RAHJA: Aber es ist wirklich nicht meins. Wozu sollte ich denn Bilder von Raidri an-schauen, wenn ich ihn in echt haben kann?
    TRAVIA: Das klingt logisch. Also, wenn es nicht Rahjas Buch ist, wem ist es dann?
    PHEX: Sagen wir mal so: es war Bestandteil einer weitaus größeren Bibliothek.
    PRAIOS: Eine größere Bibliothek? Aber bei uns hat doch nur Hesinde...
    RAHJA: Sindi?
    HESINDE: Ähm... nun ja... es war mehr zu Studienzwecken... anatomischen Studien-zwecken...
    PRAIOS: Ich verstehe. Hier, dein „Studienbuch“.
    HESINDE: Danke. Und laß dieses Grinsen. Ich bin ja schließlich auch nur eine Göttin.
    PRAIOS: Gewiß. Kommen wir zum nächsten Stück. Tsa, hier ist dein Malkasten.
    TSA: Malkasten? Was soll ich denn mit einem Malkasten?
    HESINDE: Da sind FARBEN drin, Schätzchen.
    TSA: Das weiß ich auch. Aber dafür brauche ich doch keinen MALKASTEN.
    PRAIOS: Phex, woher ist der Malkasten?
    PHEX: Ratet doch mal.
    TRAVIA: Hm, vielleicht von Peraine?
    PHEX: Kalt. Gaaaaaanz kalt.
    RAHJA: Vielleicht von Efferd? Es sind ja WASSERFARBEN.
    PHEX: Auch kalt! Und ich fürchte, es wird nicht WÄRMER werden, wenn ihr versteht, was ich meine.
    RAHJA: Nein!
    HESINDE: Oha! Mir dämmert da etwas... Firun?
    FIRUN: Ja. Schaut nicht so. Wißt ihr eigentlich, wie deprimierend dieses ewige Weiß ist? Da freut man sich über jeden kleinen Farbklecks...
    TRAVIA: Es ist ja sehr erstaunlich, was hier alles zutage kommt.
    PRAIOS: Nicht wahr. Zum Beispiel Rahjas rote Reizwäsche.
    RAHJA: Was? Also, erstens einmal ist der Fummel nicht besonders aufreizend, und zweitens ist das kein Rot, sondern pfirsichfarben...
    PHEX: Ich würde eher sagen: Orange.
    TRAVIA: Möchtest du damit etwas andeuten? Und was soll das bitte heißen, Rahja, meine Reizwäsche sei nicht aufreizend... äh... ich meine natürlich, diese hier, wem auch immer sie gehören mag.
    PRAIOS: Bitte sehr, Travia.
    INGERIMM: Und sie ist wirklich sehr geschmackvoll.
    EFFERD: Jo! Wann gibt’s denn mal’ne kleene Modeschau?
    TRAVIA: Ihr elenden Lüstlinge! Ihr seid ja schlimmer als dieser Rastullah!
    RAHJA: Woher willst du denn das wissen?
    TRAVIA: Naja, nach allem, was du und Rondra erzählt habt...
    RAHJA: WAS hat Rondra erzählt?
    RONDRA: WAS hat Rahja erzählt?
    TRAVIA: Äh... erzähl ich euch später... oje... äh... Praios, da sind doch noch mehr Sa-chen.
    PRAIOS: Ja, ein Band mit Elfengedichten. Gehört das nun Rahja, Hesinde oder Tsa?
    PHEX: Hehe. Da kommt ihr nie drauf...
    PRAIOS: Ich habe keine Lust zu raten. Also, wem gehört dieses Buch.
    INGERIMM: Darf ich mal sehen? Der Einband kommt mir bekannt vor...
    PRAIOS: Ingerimm? Du liest doch keine Elfengedichte.
    INGERIMM: Waaas? Das waren Elfengedichte? Diese hübschen Verslein über Blüm-chen und Sterngeglitzer?
    HESINDE: Oho, mir scheint, hier kommen einige verborgene Leidenschaften ans Licht.
    PRAIOS: Ganz recht, ganz recht. Aber vielleicht sollten wir das doch nicht alles in der Öffentlichkeit regeln, sondern jeder kann nachher zu mir kommen, um seine Lieb-lingsstücke abzuholen und...
    RAHJA: Was ist denn das da in dem Beutel?
    PRAIOS: Wie? Was? Das ist doch unwichtig...
    RAHJA: Na, du mußt doch zumindest sagen, WAS du alles beschlagnahmt hast. Sonst wissen wir ja gar nicht, was wir abholen können.
    HESINDE: Sehr scharfsinnig bemerkt, mein Rahjalein.
    RAHJA: Wirklich? Und das meinst du nicht wieder nur ire... ori..., na du weißt schon.
    HESINDE: Seufz. Nein, es war nicht ironisch gemeint. Aber wenn ich’s mir jetzt so ü-berlege...
    TRAVIA: Was IST denn nun in dem Beutel?
    PRAIOS: Och, nichts Wichtiges, nur ein paar Würfel...
    PERAINE: Na, die gehören doch wohl Phex selbst.
    PHEX: Mitnichten, Schwesterchen. Du glaubst doch nicht etwa, daß ich meine Würfel daheim in einer Schublade liegen lasse, wo jeder X-Beliebige sie finden kann?
    PRAIOS: Ich bin nicht jeder X-Beliebige!
    PHEX: Meine unschlagbaren Eternium-Würfel, die immer gewinnen, trage ich natürlich stets bei mir. Hier, schau her.
    TRAVIA: Tja, aber wem gehören dann diese Würfel?
    PRAIOS: Das werden wir wohl leider nie erfahren. Damit ist der Fall erledigt.
    TSA: Aber Phex kann doch sagen, woher er sie hat.
    PRAIOS: Nein!
    RAHJA: Warum denn nicht?
    PRAIOS: Weil Phex es leider vergessen hat. STIMMT’S NICHT, PHEX?
    PHEX: Gulp... äh... ich kann mich komischerweise gar nicht mehr erinnern...

    XXVII. Travia kocht
    TRAVIA: Liebe Geschwister!
    RAHJA: O weh... das klingt wie der Anfang einer Moralpredigt... Glaub’ mir, Travia-lein, ich kann die Sache von gestern Abend in Rommilys erklären.
    TRAVIA: Wie? Rommilys? Was... nein, eigentlich wollte ich euch doch nur alle zum Es-sen einladen.
    SWAFNIR: Au ja, au ja! Gibt’s auch was zu trinken?!
    PERAINE: Rahja kann ja’n Fäßchen Tharf mitbringen.
    BORON: Ich habe auch noch ein paar Amphoren Schwarzen Wein...
    PHEX: Öh... laß mal lieber.
    TSA: Warum denn? Man sollte immer etwas Neues ausprobieren!
    FIRUN: Wie wär’s mit einem Wildgulasch, Schwester?
    TSA: Iiiiiiiiiih! Travia, du wirst uns doch nicht etwa das Fleisch von toten Tieren vorset-zen? Du weißt, ich bin Vegetarierin!
    HESINDE: Das ist uns noch gar nicht aufgefallen, Schwesterchen.
    TSA: Echt nicht? Und damals, als ich mich bei Firuns Jagdausflug an den Baum gekettet habe, um gegen das Abschlachten unschuldiger Tiere zu demonstrieren? Oder...
    HESINDE: Sancta simplicitas! Schwester, das war ironisch gemeint.
    RAHJA: So eine Sauerei!
    HESINDE: Hier, Rahja.
    RAHJA: Was ist denn das? Ein Geschenk für mich?
    HESINDE: Ja, eigentlich solltest du es erst zum Tsatag bekommen, aber so lange halte ich’s nicht mehr aus.
    RAHJA: Oh, wie schön! Danke, Sindilein. Was ist da drin?
    HESINDE: Ein Fremdwörterbuch.
    PHEX: Heda! Wenn ihr so weitermacht, wird das heute nichts mehr mit den Essen! Und ich habe schon Kohldampf.
    PRAIOS: Dabei hast du doch vorhin erst den Apfestrudel von der Fensterbank stibitzt.
    PHEX: Woher weißt du das? Das war doch unheimlich heimlich!
    PRAIOS: Ich bin der allsehende Götterboß, schon vergessen?
    TRAVIA: Äh, Moment mal, was für eine Fensterbank und was für ein Apfelstrudel?
    PHEX: Gar nicht so wichtig, Travialein. Wir wollten doch besprechen, was es heute zum Abendessen gibt.
    TRAVIA: Zum Nachtisch sollte es jedenfalls einen Apfelstrudel mit Vanillesoße geben.
    PHEX: Gulp. Mit Vanillesoße?
    TRAVIA: Mit Vanillesoße.
    PHEX: Ich armes Füchschen!
    RAHJA: Aber warum denn, mein Phexilein? Ist es denn so schlimm, zweimal am Tag einen Apfelstrudel zu essen? Ich könnte ununterbrochen Apfelstrudel essen, aber das würde meiner Figur schaden – obwohl mit ein bißchen mehr Speck auf den Rippen mein Bauchtanz viel erotischer wäre. Hat jedenfalls Rastullah gesagt, und der...
    RONDRA: Rastullah? Bauchtanz?
    TRAVIA: Halt! Das Thema mit dem Apfelstrudel ist noch nicht geklärt.
    PRAIOS: Genau. Phex, warum hast du dich eben als „armes Füchschen“ bezeichnet? Was nicht nur eine Verhöhnung der zwölfgöttlichen Würde ist, sondern auch ein un-trügliches Indiz für ein schlechtes Gewissen!
    PHEX: Ich gestehe ja alles. Es war Travias Apfelstrudel, den ich vorhin verputzt habe.
    TRAVIA: Waaas?
    PERAINE: Du hast unsern Nachtisch g’futtert?
    PHEX: Ich bereue zutiefst!
    PRAIOS: Das ist ja etwas ganz Neues!
    TSA: Oh wie schön! Phex hat sich gewandelt und will ein neues Leben anfangen!
    PHEX: Ich bereue zutiefst, daß ich den Apfelstrudel VORHIN verputzt habe. Wenn ich gewußt hätte, daß es noch VANILLESOSSE dazu gibt...!
    PRAIOS: Bruder, zur Strafe bekommst du heute keinen Nachtisch!
    PHEX: Das ist gemein, das ist gemein!
    TRAVIA: Wieso ist das gemein? Du hattest deinen Nachtisch schließlich schon.
    PHEX: Das war aber VOR dem Essen. Da ist es doch kein Nachtisch.
    HESINDE: Laß diese kleinlichen Haarspaltereien.
    TRAVIA: Das sagt ja gerade die richtige.
    HESINDE: Möchtest du damit etwas andeuten, Schwester?
    TRAVIA: Vor allem möchte ich andeuten, daß nicht nur Phex keinen Nachtisch bekom-men wird, sondern wir alle.
    RAHJA: Oooooch.
    RONDRA: Und alles wegen diesem Frettchen!
    SWAFNIR: Wir wollen Nachtisch! Wir wollen Nachtisch!
    PERAINE: Keine Panik, vielleicht kann Firun ja ’n bisserl Eis besorgen. ’N paar Früchte aus meinem Garten dazu, und schwuppdiwupp tut Travia ’nen neuen Nachtisch zau-bern.
    PRAIOS: Hier wird nicht gezaubert!
    HESINDE: Das ist doch nur so eine Redensart.
    PRAIOS: Das weiß ich natürlich – aber nichtsdestotrotz protestiere ich!
    HESINDE: Dann möchtest du also keinen Nachtisch?
    PRAIOS: Doch!
    TRAVIA: Also gut, dann machen wir es so. Aber wir haben durch diesen „Mundraub“ und die Diskussion hier eine Menge Zeit verloren. Alleine schaffe ich die ganze Ar-beit jetzt nicht mehr. Ein paar von euch müssen mir also in der Küche helfen.
    RONDRA: pfeif...
    RAHJA: hüstel...
    EFFERD: Ähm, Travia, wat gibt es denn nu’ eigentlich? Mit Kochen hab’ ich, wie du weißt, nich’ viel an der Mütze.
    TRAVIA: Für dich, Efferd, habe ich eine Sushi-Platte vorbereitet. Firun, sei doch so lieb, und hol’ sie mal aus dem Eisschrank.
    FIRUN: Ja.
    TRAVIA: Und vergiß bei der Gelegenheit das Eis nicht!
    TSA: Seit wann haben wir denn einen Eisschrank? Das ist ja ganz was N...
    TRAVIA: Ich meinte damit Firuns Tempel. Da ist es kalt genug.
    RAHJA: Ich hol’ schon mal den Tharf.
    SWAFNIR: Und ich ’ne Buddel Premer Feuer, das wohl!
    TRAVIA: Apropos Feuer. Ingri-Schätzchen, sei doch so lieb und zünde schon mal das Herdfeuer an.
    FAMERLOR: He! Das durfte ich doch immer machen?!
    TRAVIA: Ich glaube, das macht in Zukunft besser Ingerimm.
    FAMERLOR: Warum denn das? Mein Flammenstrahl ist unschlagbar!
    EFFERD: Jo, ich hatte letzte Woche alle Hände voll zu tun, den Küchenbrand zu lö-schen!
    FAMERLOR: Jaja, nur weil einem mal ein klitzekleiner Fehler unterläuft.
    PRAIOS: Ach ja. Und was war mit dem Weltenbrand im Zweiten Drachenkrieg?
    FAMERLOR: Was kann ich denn dazu, wenn dieser Pyrdacor...
    TSA: Streitet euch doch nicht! Das verdirbt euch nur den Appetit.
    RONDRA: Mir nicht. Nach einer Schlacht bin ich besonders hungrig.
    TSA: Du bist ja auch nicht ganz normal. Traaaaviaaaa, was gibt es eigentlich Leckeres für die Vegetarierinnen unter uns?
    PRAIOS: Seit wann redest du denn in der Mehrzahl von dir, Schwester?
    TSA: Das machst du doch auch!
    PRAIOS: Bei mir ist das aber der Pluralis Majestatis, zur Unterstreichung meiner Würde als Götterboß.
    RAHJA: Moment! Pluralis... schreibt man das mit ‚B’ oder ‚P’ am Anfang?
    HESINDE: Seufz.
    TRAVIA: Ach so... und deshalb verlangst du auch immer die doppelten Portionen?
    PRAIOS: Aber natürlich. Das ist genau wie mit dem Kaisertaler. Der erste und der drei-zehnte sind für mich.
    PHEX: Das läßt tief blicken.
    TSA: Mir wäre es lieber, wenn Travia mal einen tiefen Blick in ihr Vegetarier-Kochbuch werfen könnte.
    TRAVIA: Kochbuch? Was für ein Kochbuch? So etwas habe ich doch nicht nötig.
    RONDRA: Wieso denn nicht? Sogar Rahja braucht ein Handbuch. Und das bei ihrem Job.
    RAHJA: Waaas? Ich brauche doch kein Handbuch!
    RONDRA: Und was ist bitteschön das Rahjasutra?
    HESINDE: Ein Bilderbuch.
    RAHJA: Ja und? Das ist viel anschaulicher als deine komischen Buchstaben. Du meinst wahrscheinlich, daß ich zu dumm zum Lesen bin, stimmt’s? Aber das heißt noch lange nicht, daß ich zu dumm zum...
    HESINDE: Das behauptet niemand. Schließlich heißt’s ja: DFG...
    RAHJA: Hä? Was? DFG? Was heißt denn das? --- Wo ist dieses blöde Wörterbuch...

    XXVIII. Hoher Besuch
    PHEX: Hast du schon das Neueste gehört?
    TSA: Na klar! Was denkst du denn... Äh, was ist es denn?
    PHEX: Morgen kommt die DSA-Redaktion zu Besuch.
    TRAVIA: Oh! Da werde ich gleich ein alveranisches Menü...
    BORON: Mach dir nicht so viel Mühe... es sind doch nur Sterbliche.
    TRAVIA: Aber die Gastfreundschaft...
    FAMERLOR: Wie kommen die eigentlich hierher?
    PHEX: Ich schätze mal, per Drachenexpreß.
    FAMERLOR: Was ist das denn für ein Unsinn?
    PRAIOS: Nun, das heißt, daß du hinunterfliegen und sie abholen wirst.
    FAMERLOR: Das ist nicht dein Ernst!
    PRAIOS: Ich scherze nie!
    PHEX: Und was war damals, als du zu Hilberian meintest...
    PRAIOS: Schweig!
    TRAVIA: Sei doch nicht immer so grob zu dem armen Phex...
    PHEX: Genau... wenn das so weitergeht, verrate ich euch keine Neuigkeiten mehr.
    TSA: Das ist doch sowieso meine Aufgabe!
    PHEX: Du weißt aber immer nur die offiziellen Neuigkeiten...
    TSA: Ach, und du?
    PHEX: Ich habe da so meine Quellen...
    RAHJA: Ach ja? Dann verrate mir doch mal, was die DSA-Redaktion hier will.
    PHEX: Ratet doch mal...
    TSA: Bestimmt wollen sie uns über die Neuerscheinungen im nächsten Götterlauf in-formieren.
    PRAIOS: Auf jeden Fall ist es gut, daß sie kommen. Ich habe ein ernstes Wort mit ihnen zu reden. Dieser Thomas Römer zum Beispiel bringt mir eindeutig zuviel Magie ins Spiel!
    HESINDE: Ich finde das vollkommen in Ordnung!
    PRAIOS: Und dann dieser Karl-Heinz Witzko...
    HESINDE: Was ist denn mit dem?
    PRAIOS: Schreibt Romane aus echsischer Perspektive!
    HESINDE: Was ist denn dagegen einzuwenden?
    TSA: Genau? Hast du etwas gegen Echsen?
    FAMERLOR: Ich sag ja auch nichts gegen Vögel!
    BORON: Wäre ja noch schöner.
    TRAVIA: Schluß jetzt mit dem Gezanke! Phex, nun sag schon, warum die Redax kommt!
    PHEX: Naja, sie wollen uns als Testspielrunde für ein neues Abenteuer.
    TSA: Hurra!
    TRAVIA: Sehr schön. Und ich hoffe, ihr habt alle eure Charakteres schon auf das neue Regelwerk umgestellt.
    PERAINE: Äh... nö...
    RONDRA: Nein.
    HESINDE: Mitnichten!
    INGERIMM: Ich bin konservativ!
    TSA: Also, ich finde, wenn es schon ein neues Regelwerk gibt, dann sollten wir auch neue Charaktere erschaffen!
    SWAFNIR: Das wohl! Das wohl!
    RONDRA: Du spielst doch gar nicht mit!
    SWAFNIR: Was? Da bin ich aber voll dagegen!
    HESINDE: Du wirst das neue Solo-Abenteuer probespielen.
    SWAFNIR: Laaaaaangweilig!
    PHEX: Es heißt: Häßliche Prinzessin Yasmina und handelt von einem Thorwalerüberfall auf Nostria...
    SWAFNIR: Gebt es mir! Gebt mir es!
    RAHJA: Und was spielen wir nun für Karadingsbums...?
    HESINDE: Charaktere, Rahjalein. Eine gute Frage. Freilich müssen wir uns da ein wenig absprechen, damit die Gruppe interessant und facettenreich ist.
    TRAVIA: Und harmonisch, damit sie in Eintracht und wahrer Freundschaft agieren kann.
    RONDRA: Ich spiele eine Kriegerin. Nein, halt, eine Amazone, das ist noch besser.
    EFFERD: Und ich einen Seefahrer.
    TRAVIA: Äh, ja, dann werde ich... äh... eine Hexe spielen.
    INGERIMM: Eine Hexe?
    TRAVIA: Ja, die haben immer so interessante Zaubertrankrezepte.
    PRAIOS: Ich bin maßlos enttäuscht von dir, Travia.
    TRAVIA: So? Tja...
    TSA: Ich finde das echt mutig von dir! Und was spielst du, Boron.
    BORON: Gar nichts. Bei diesem Spiel wird mir zu viel geredet.
    HESINDE: Nun, jedem das Seine. Ich werde jedenfalls eine Magierin spielen. Natürlich aus Kuslik. Erststudium an der Halle der Metamorphosen, Zweitstudium...
    TRAVIA: Aber erststufige Helden können noch kein Zweitstudium haben.
    HESINDE: Also bitte... ich bin eine Göttin. Da wird man doch einmal eine Ausnahme...
    PRAIOS: Nein! Die Regeln werden streng eingehalten.
    PHEX: Und wenn man sie ein bißchen beugen würde?
    PRAIOS: Nein!
    HESINDE: Also gut, also gut. Dann werde ich mich eben in das stupide Regelkorsett zwängen und zuschauen, wie meine Kreativität verkümmert.
    TRAVIA: Es ist doch nur ein Spiel. Das sollte man nicht so ernst nehmen.
    FIRUN: Man sollte alles ernst nehmen.
    RAHJA: Du vielleicht... was willst du eigentlich spielen, Firun? Oder machst du etwa auch nicht mit?
    FIRUN: Doch. Ich spiele einen Jäger. Einen gefürchteten Bogenschützen und trefflichen Waidmann. Gebt mir Orrrrrks, viele Orrrrrrks, ich werde sie mit einem Hagel aus Pfeilen empfangen...
    RAHJA: Huch? Übertreibst du’s nicht ein bißchen, Firun?
    RONDRA: Ich finde, das ist genau die richtige Einstellung.
    TSA: Meine Heldin wird übrigens auch eine gute Bogenschützin sein. Und zaubern kann sie auch. Ich spiele nämlich eine Eeeeelfe.
    PRAIOS: Noch mehr Zaubervolk?
    HESINDE: Ich finde das begrüßenswert!
    PHEX: Ich auch, hihi. Elfen sind ja bekanntlich Hühnerdiebe.
    TSA: Sind sie nicht! Sind sie nicht!
    HESINDE: Nun ja, sie stehen bei den Menschen durchaus in dem Ruf, da sie eine andere Auffassung von Eigentum haben als...
    PRAIOS: Also sind sie Hühnerdiebe!
    TSA: Nein, sind sie nicht! Elfen sind ganz anders. Voller Anmut und Grazie und Mu-sik... und sie lieben Blumen und...
    INGERIMM: Das kann ja lustig werden.
    TSA: Und ob das lustig wird!
    INGERIMM: Ja, ich werde nämlich einen Zwerchen spielen. Einen rüstigen Schmied und passionierten Pfeifenbalgbläser.
    TRAVIA: Wie nicht anders zu erwarten. Aber wir haben Phex übergangen.
    PHEX: Macht nichts. Ich bin sowieso eher unauffällig.
    HESINDE: Das heißt wohl, du wirst einen Streuner spielen.
    PHEX: Äh... inoffiziell gesagt: ja. Offiziell ist er ein „Überlebenskünstler“.
    PERAINE: Und ich spiel’ne Medica.
    RAHJA: Was ist denn das?
    PERAINE: Na, so’ne Quacksalberin halt.
    RONDRA: Brauchen wir nicht.
    PERAINE: Na, aber sicher. Wie ich dich kennen tu, bist du doch dauernd verwundet nach dem vielen Rumgekämpfe.
    RONDRA: Kämpfe ja, Wunden nein. Meine Amazone hat nämlich einen Eterniumhar-nisch mit RS 200...
    HESINDE: Waaas? Dann will ich auch mein Zweitstudium...
    PRAIOS: Nein!
    TRAVIA: Was soll denn das? Ihr benehmt euch ja wie Halbgötter!
    RONDRA: Phh!
    HESINDE: Phh!
    RAHJA: Bin ich jetzt endlich dran? Ich muß immer bis zum Ende warten, das ist un-gerecht. Dabei ist doch Tsa die Jüngste...
    TRAVIA: Was möchtest du denn spielen, Rahjalein?
    RAHJA: Eine Shari... Shara... na, so eine Bauchtänzerin eben. Mit einem gaaaaanz ho-hen Charismawert...
    HESINDE: ...und einem gaaaaanz niedrigen Klugheits-Wert.
    RAHJA: Das nimmst du zurück! Sofort!
    HESINDE: Wenn du die Wahrheit nicht ertragen kannst...
    RAHJA: Die Wahrheit? Damit kennt sich Praios am besten aus. Praios, sag ihr, daß sie nicht recht hat und das sofort zurücknehmen soll.
    PRAIOS: Nun ja, hüstel, räusper.
    RAHJA: Ah so! Ich habe verstanden.
    HESINDE: Das ist ja mal was Neues.
    TSA: He, das ist mein Spruch!
    TRAVIA: Es wird ja schon wieder gezankt. Seid endlich still. Wir haben noch gar nicht gehört, wen Praios spielen will.
    PRAIOS: Das ist doch sonnenklar. Ich werde einen PRAIOSGEWEIHTEN spielen.
    TSA: Das ist ja doof.
    HESINDE: Der Gipfel der Einfallslosigkeit.
    TRAVIA: Wirklich etwas abgeschmackt, mein Lieber.
    PRAIOS: Nun gut, nun gut! Dann spiele ich eben einen Agenten der KGIA.
    PHEX: Du weißt aber, daß die meistens heimlich und inkognito agieren?
    PRAIOS: Heimlich? Inkognito? Ich glaube, ich muß mit Dexter Nemrod mal ein Wört-chen reden... Und mit diesem Thomas Römer...

    XXIX. Urlaubsreif
    SWAFNIR: Huuuuuunger! Travia, koch was!
    TRAVIA: Ja, wenn Ingerimm den Herd repariert.
    INGERIMM: Ja, wenn Phex mein Werkzeug wieder rausrückt.
    PHEX: Was gibst du mir dafür?
    INGERIMM: Hier, siehst du meinen Hammer, damit geb ich dir was...
    RONDRA: Au ja, jetzt wird’s spannend.
    BORON: Ruhe, ich will schlafen!
    PERAINE: G’schlofe wird net, do draußen stehn sich die Seelen die Beine in de Bauch.
    HESINDE: Peraine, Seelen haben keine Beine.
    PHEX: Das heißt doch: Lügen haben kurze Beine!
    PRAIOS: Merk’s dir!
    PHEX: Was soll das denn wieder heißen?
    TRAVIA: Ruhe! Diese ständige Streiterei ist ja unerträglich!
    TSA: Das stimmt. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn wir hier alle rumsitzen und uns auf die Nerven gehen. Eine Luftveränderung würde uns sicher gut tun...
    HESINDE: Na gut, ich spreche dann mal einen Aeolitus Windgebraus und...
    PRAIOS: Hier wird nicht gezaubert!
    EFFERD: Was ist denn an der Luft hier auszusetzen.
    PHEX: Ich glaube, Tsa hat das anders gemeint. Wir sollen nicht die Luft hier drinnen ändern, sondern uns in eine andere Luft begeben, sozusagen.
    SWAFNIR: Wat?
    HESINDE: Was er damit sagen wollte, ist, simpel gesprochen...
    TSA: ... daß wir Urlaub machen sollten!
    RAHJA: Was, ist denn schon wieder Herbst?
    TRAVIA: Nein, wieso?
    RAHJA: Naja, wegen dem Laub...
    EFFERD: Urlaub, du leichtbekleidete Transuse, du! Ferien! Holidays! Sonne, Strand und Palmen, verstehst du?
    PRAIOS: Das war ein gutes Stichwort, Efferd. Wir fahren alle in die Khom.
    FIRUN: Vergiß es.
    EFFERD: In die Khom?
    PRAIOS: Ja, Sonne, Strand und Palmen.
    EFFERD: Strand? In der Khom?
    PRAIOS: Ja, nun gut, zugegeben... wie wär’s dann mit Benbukkula? Da gibt’s jede Menge Strand, und allerlei hübsche Nivesinnen, die einem Darpantschensaft kreden-zen, und...
    HESINDE: Erstens gibt es auf Benbukkula keine Nivesinnen...
    TRAVIA: ...und zweitens fahren wir da nicht hin.
    PRAIOS: Keine Nivesinnen? Keinen Darpantschensaft?
    TRAVIA: Darpantschen kannst du gerne haben. Wir fahren nach Darpatien.
    RAHJA: Nein, nein, nein! Ich dachte, wir wollen einen lustigen, vergnüglichen Urlaub! Bei den Darpaten muß ich wieder Kopftuch und Rollkragenpullover tragen... und den Minirock bis auf die Erde ziehen.
    PHEX: Das würde ich gerne mal sehen.
    TRAVIA: Seufz. Wenn’s nur so wäre... Es gibt da eine Baronie, in der ein Minirock ge-radezu prüde wäre...
    FIRUN: Ich hasse dieses Gewäsch über Wäsche. Laßt uns einen Jagdausflug machen.
    TSA: Du meinst, auf arme, kleine, unschuldige, pelzige, knuddelige Tiere schießen?
    FIRUN: Nein. Ich meine auf böse, große, gefährliche, krallen- und zähnebewehrte Bes-tien schießen.
    TSA: Iiiiiih! Du weißt doch, ich bin Pazifistin! Und Vegetarierin! Und noch so einiges mehr.
    SWAFNIR: Ja, meschugge! Höhö!
    TSA: Das nimmst du sofort zurück, du mit deinen.... deinen... Meersäugetieren!
    SWAFNIR: Wat? Meine Wale sind...
    HESINDE: Swaffi... sie hat recht. Wale SIND Meersäugetiere.
    EFFERD: Apropos Meer. Wie wär’s denn mit’nem Segeltörn. Einmal rund um Dere.
    RAHJA: Was? Da fallen wir doch vom Rand herunter.
    EFFERD: Von welchem Rand denn?
    RAHJA: Na, vom Rand des Diskus...
    PRAIOS: Diskus?
    HESINDE: Tsa, die neuesten Theorien besagen doch, daß Dere eine Kugel ist.
    TSA: Neue Theorien? Oh wie schön!
    PRAIOS: Nein, nein, nein! Diese neuen Theorien sind doch allesamt ketzerisch! Dere ist und bleibt eine Scheibe.
    HESINDE: Mit anderen Worten also: ein Diskus?
    PRAIOS: Öhm, laßt uns diese Diskussion verschieben.
    PHEX: Eine Diskus-sion? Hm...
    PRAIOS: Schweig! Die Dere-Rundfahrt scheidet jedenfalls aus.
    INGERIMM: Wie wär’s mal mit etwas ganz anderem. Etwas völlig Außergewöhnli-chem?
    TSA: Au ja, au ja!
    INGERIMM: Wir könnten Urlaub unter der Erdoberfläche machen, bei den Zwerchen. Das wird spannend, wenn wir den Tropfsteinen beim Wachsen zuschauen.
    SWAFNIR: Laaaaangweilig! Ich will mehr Action!
    FAMERLOR: Ich auch!
    PRAIOS: Du? Du kommst doch gar nicht mit.
    FAMERLOR: Gut, ich komme gar nicht mit... Was? Wieso? Ich will aber auch mit!
    PRAIOS: Nein, denn einer muß auf Alverans Hallen aufpassen.
    FAMERLOR: Das muß aber nicht zwangsläufig ich sein!
    PRAIOS: Zwangsläufig nicht. Aber du bist es trotzdem.
    FAMERLOR: Aber --- mmmmmm!!!
    BORON: Wie gut, daß wir den Maulkorb aufgehoben haben. Wie wäre es übrigens mit einem Urlaub in Al’Anfa. Da gibt es ALLES, was ihr wollt. Sonne, Strand und Pal-men für Praios, Gladiatorenkämpfe für Rondra, ganze Flotten für Efferd, Safari für Firun, üppige Pflanzenwelt für Peraine, Rauschkraut für Tsa...
    TRAVIA: ... und einen Sündenpfuhl für mich. Das kannst du gleich vergessen! Al’Anfa scheidet aus. Und Engasal übrigens auch, Rahja. Und jetzt behaupte nicht, daß du das nicht eben vorschlagen wolltest! – Und mach’ nicht so ein dummes Gesicht!
    PHEX: Na toll, dann bleibt ja kaum mehr ein Land übrig...
    TSA: Wie wäre es, wenn wir in ein neues, noch unentdecktes Land fahren?
    HESINDE: Es gibt keine neuen, unentdeckten Länder mehr, Tsa.
    TSA: Doch, die gibt es wohl!
    HESINDE: Nein, Schwesterchen, mit der 8. Auflage des Groszen Gesamt-Derischen At-las sind sämtliche, und ich meine: sämtliche Länder entdeckt, benannt, erschlossen, beschrieben und kartographiert.
    TSA: Aber... aber... wo bleibt denn da die Kreativität? Die Neuheit? Die Überraschung?
    PHEX: Auf der Strecke...
    TSA: Nein! Ich werde einfach ein neues Land erschaffen und...
    HESINDE: Bitte, ist schon verzeichnet. Seite 854. Die 8. Auflage erweitert sich nämlich von selbst.
    BORON: Warum ist es denn auf einmal so ruhig?
    TSA: Uns fällt nichts mehr ein.
    RONDRA: Mir würde ja noch was einfallen. Aber wenn ich jetzt einen Abenteuer-Urlaub an der Ostfront vorschlage, gibt’s ja doch nur wieder Geplärre. Dabei könnten die Jungs und Mädels da unten unsere Hilfe gut brauchen. Wie damals bei Brig-Lo.
    EFFERD: Jo, dat waren noch Zeiten!
    INGERIMM: Freilich, freilich!
    PRAIOS: Brig-Lo? Was war denn da nochmal?
    HESINDE: Nun, die Zweite Dämonenschlacht! Du warst doch selbst dabei!
    PRAIOS: Zweite... ähm... und wo war die erste?
    HESINDE: Na, bei Gareth!
    PRAIOS: Gareth, hm... waren wir da auch dabei?
    HESINDE: Nein, deshalb gab das doch auch so ein Chaos.
    PRAIOS: Verstehe...
    TRAVIA: Das ist doch die Idee: Wir machen Urlaub in Gareth! Was meint ihr?
    PRAIOS: Wunderbar! Da wollte ich schon immer mal hin!



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