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Re: Ausstellung: Linz im Nationalsozialismus
T.H. - 15.02.2008, 20:35Ausstellung: Linz im Nationalsozialismus
Zitat: Ausstellung: Linz im Nationalsozialismus
Am 12. März jährt sich der Einmarsch der deutschen Truppen und Nationalsozialisten in Österreich zum 70. Mal. Die Ausstellung "Linz im Nationalsozialismus - Ideologie und Realität" im Wissensturm erinnert an diesen Tag und die Folgen.
Oberösterreich und Linz kamen dabei besondere Rollen zu, denn Adolf Hitler erklärte am 12. März 1938 in Linz, der "Jugendstadt des Führers", den Anschluss Österreichs an das deutsche Reich. Denn während die einen endlich Arbeit und genug zum Leben hatten, wurden Minderheiten ausgegrenzt, zu Zwangsarbeitern oder - wie die jüdische Bevölkerung - in Konzentrationslagern ermordet.
Linz sollte Metropole des NS-Reiches werden
Am 12. März 1938 fuhr Adolf Hitler in einem Konvoi über Braunau nach Linz. Begeisterte Massen säumten seinen Weg am Land und in der Linzer Landstraße. Linz soll zu einer "Führerstadt" komplett neu gebaut und neben Wien und Prag zu einer Metropole des NS-Reiches werden.
Bau der Hermann Göring Werke
Mit dem Bau der Hermann Göring Werke und den Bauvorhaben bekommt das Volk endlich Arbeit und Einkommen. Eine große Verführung für viele Linzer, die nach der Weltwirtschaftskrise und dem rigiden Ständestaat mit den Nationalsozialisten an eine positive Zukunft glauben.
Und während die Massen den Nationalsozialisten zuliefen, in allen Vereinen durchorganisiert und durchideologisiert wurden, bezahlten Minderheiten - vor allem die jüdische Bevölkerung - dafür mit ihrem Leben.
"NS-Regime mit Verführung und Bedrohung"
Glück und Wohlstand für die einen - Zwangsarbeit und Tod für die anderen. Diese zwei Seiten der NS-Zeit zeigt die Ausstellung im Wissensturm, so der Leiter des Archivs der Stadt Linz Walter Schuster: "Das NS-Regime hat natürlich auch sehr geschickt agiert, es gab Verführung, Bedrohung und für Menschen, die keine Arbeit hatten, hat man kurzfristig erreicht, dass sie Arbeit bekamen. Aber das Ergebnis war auf Kosten anderer, man hat immer wieder gegen Feinde mobilisiert", so Schuster.
Die ältere Generation kann sich noch an diese Zeit erinnern und auch an die Ernüchterung, als 1939 der Krieg begann. Die Nachgeborenen sollen es nun über Filme und Fotodokumente in der Ausstellung erfahren.
Aufarbeitung der Geschichte
Seit rund 20 Jahren hat es sich die Stadtpolitik zur Aufgabe gemacht, die NS-Vergangenheit und die besondere Rolle von Linz in dieser Zeit wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Viel Vorarbeit für Linz 2009 Europäische Kulturhauptstadt, so der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ): "Wir werden überhaupt unabhängig von Linz09 mit unserer Geschichte auch in Zukunft sehr offen umgehen. Das wird 2009 weder ein Ende haben, noch eine Unterbrechung für mich. Mit dieser Geschichte sind wir immer befasst und so glaube ich, dass wir hier auch Vorbild gebend sind, für andere Städte und Kommunen - und nicht nur in Österreich", sagte Dobusch.
Stigma der einstigen "Führerstadt"
2009 wird Linz in der europäischen Auslage stehen und muß sich mit dem immer noch vorhandenen Stigma, einst "Führerstadt" gewesen zu sein, auseinandersetzen. Erst kürzlich hat die Neue Zürcher Zeitung wieder vehement auf diese hingewiesen.
Der Linzer Kulturreferent Vizebürgermeister Erich Watzl (ÖVP): "Heuer wird es bereits einiges in diese Richtung geben. Im Juni 2008 gibt es ein internationales wissenschaftliches Symposion geben, das sich auch mit dem Thema Geschichte, Gesellschaft, Vergessen auseinandersetzt. Im Schlossmuseum wird es die Ausstellung Die Kulturhauptstadt des Führers geben", so Watzl.
Ausstellung bis 31. März zu sehen
Die Ausstellung zum 70. Jahrestag des Einmarsches der deutschen Truppen 1938 in Österreich "Linz im Nationalsozialismus - Ideologie und Realität" ist bis 31. März im Foyer des Wissensturms in Linz zu sehen. linz.orf.at
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