Hirngespinste

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    Re: Hirngespinste

    Ferry - 06.10.2005, 00:35

    Hirngespinste
    So ihr Lieben hier kommt mal ein etwas anderes Gedankengut als ihr es vielleicht aus dem FF-Bereich gewöhnt seit :roll: :oops:
    Mir fällt das jetzt nicht so leicht aber naja :oops:
    eine Bitte habe ich allerdings!
    BITTE BEACHTET DEN SUBTEXT! so schwer dürfte es bei diesem Text nicht sein *hoffe ich*

    *Achtung ist nicht Beta gelesen*


    Hirngespinste

    Ich nehme eine verschwommene Bewegung in der dunklen Ecke unter dem Abflussrohr war. Wabern dort in den Weben nur Staubteilchen, die sich fest an einander geschlungen in den Fäden verfangen? Ich erahne eine Korpus. Nimmt sie tatsächlich Gestalt an?

    Befindet sich die Königin der Weben, wirklich an ihrem angestammten Platz? Entspringt diese Ahnung nur aus meiner Furcht?
    Ich fixiere den Punkt erneut. Langsam streckt sich ein langes Bein in den Fäden,
    Ich bin mir sicher!
    Sie ist zuhause.

    Ich erspähe ein zweites ihrer Fängen und ich bin in ihrer Bewegung gefangen.
    Im Zwielicht erkenne ich nun im Widerschein des Lichtes ihre an zunehmenden Ausmaße.

    Steht es so schlecht um mich?

    Ein mir nur all zu bekanntes beklemmendes Gefühl umfasst mich. Es scheint mir als wäre ich in den Fäden gefangen und das einzige was ich tun kann, ist die Herrscherin dieser Welt wie betäubt anzusehen.
    Sie kommt mir schon fast übermächtig vor, so wie sie dort an ihrem Platz im Dunkeln kauert. Man sieht sie kaum.

    Hätte ich nicht jede Ausrichtung ihrer Position genau verfolgt wüsste ich nicht dass sie da ist. Aber ist dies nicht immer so?
    Erkennt man sie nicht dann erst wenn sie sich zeigt?
    Sie ist da, sie ist immer da. Sie beobachtet aus ihrer Welt die meine.

    Sie wartet darauf sich mir zu zeigen. Sie lähmt und fängt mich, ich kann ihr nicht entfliehen ohne ihr zu begegnen. So wird ein Beobachter zum Opfer und hat nur so die Chance ihr zu entkommen. So ist sie, die Herrscherin des dunklen Teils des Geistes. So ist sie DIE ANGST.



    Re: Hirngespinste

    Malinchen - 06.10.2005, 01:33


    Hey Ferry-Buddi!

    Also ich find deine Gedanken wirklich gut (Kann man das so sagen?). Sie regen zum studieren an und sie sind wahr. Du hast sie schön nieder geschrieben, auch eine tolle Idee, der Angst eine Gestalt zu vermitteln.
    Wirklich schöne Sätze...Auch deine Sprache und dein Schreibstil ist toll.

    lg Malin-schmieräär
    p.s.: Sry nochmals, wegen dem Titel *schande*



    Re: Hirngespinste

    Mortis Finis - 10.10.2005, 16:54


    Hi Mau, oder besser Autorin (ein Titel, den du dir mit dieser Geschichte redlich verdient hast)

    Wow, so einfach ist das nun auch nicht mit dem Subtext (Möchte anmerken ich hasse Anglistik :D )! Beim ersten lesen sind mir Tausende Möglichkeiten eingefallen. Aber für mich klang diese Eine, die ich hier mal breittreten will, am wahrscheinlichsten.

    Im übrigen, bevor ich anfange. Ich finde die Geschichte großartig. Sie regt zum Denken an und zeit eindeutiges Niveau! :Applaus:

    Also dann mal los!! Ach ja, ich verzichte weitestgehend auf Textzitate, da ich diese eigentlich nur irritierend finde.

    Die Überschrift ist in deiner Geschichte glaube ich beim Leitfaden der Knoten. Hirngespinste. In deiner Geschichte erzählst du von der Angst, personalisiert in der Spinne. Aus anfänglichen Staubkörnern, entsteht die Angst, die ihr großes Netz beherrscht.

    Genauso denke ich ist es mit der Angst. Es gibt keine grundsätzliche Angst. Angst ist ein dunkles Gebilde aus vielen kleinen Gründen, unbegründeter Furcht und unglücklichen Vernetzungen.

    Den Blick letztendlich auf das Gebilde reiner Vorahnung gerichtet manifestiert sich die Angst. Obwohl im ganzen Verlauf nur zwei Beine gezeigt werden, entsteht im Auge des Betrachter im Netz eine Spinne. Aus dem schwachen Gebilde aus dünnen Fäden und Staubkörnern, entsteht etwas bedrohliches. Die Bedrohung an sich, die Angst.

    Die ohnehin nur selbstsuggerierte Angst, wird stärker! „Steht es so schlecht um mich?“ Diese Frage zeigt, inwiefern sich die Person beginnt sich unnötigerweise in seine Angst zu ergeben.

    Ein beklemmendes Gefühl erfasst den Erzähler und fängt ihm im Netz. Der Erzähler ergibt sich und handelt ab jetzt passiv gegenüber seiner Welt. Ist es nicht wirklich so, dass uns die Angst meist passiv macht? Klischees, auch nur Ausdrücke unbegründeter Angst, hindern uns Mitmenschen normal zu begegnen. Das Klischee vom bösen schwarzen Mann, fesselt tagtäglich Tausende. Sie bekommen das beklemmende Gefühl und sind ohne es zu merken bereits im Netz gefangen. Solche Beispiele gibt es Millionen und Abermillionen. Sie beherrschen uns, ohne es zu merken.
    Auch hier trifft der Autor wiederum den Nerv. Die Angst, als „Herrscherin dieser Welt“ bezeichnet, gibt erstaunlich einfach und doch treffend einen Einblick in die Macht, die wirklich unsere Welt beherrscht. Weder Politiker oder Terrorismus, beherrschen uns. Es ist die Angst.

    Die nächsten zwei Absätze bilden wieder den Weg zurück zum Knoten. Der Erzähler beobachtet die Angst, sucht sie und manövriert sich dadurch selbst in sein Dasein, als „Opfer“. Der Beobachter wird zum Opfer und allein durch die Umkehr dieses Vorganges, schafft man es diesem Schicksal zu entrinnen. Man muss vom Opfer zum Beobachter seiner eigenen Furcht werden.
    Erkennt man die Sinnlosigkeit seiner Furcht und kann dieser objektiv entgegentreten, so ist die Spinne bald wieder nichts mehr, als ein Gebilde aus Staub und dünnen Fäden.

    So, das war’s. Keine Garantie, dass ich den Nerv der Autorin getroffen habe, aber so hat mich die Geschichte berührt. Ebenso, musste ich aus Zeitgründen leider ein wenig das ganze Vereinfachen und bin deshalb nicht auf Stilmittel etc. eingegangen.

    Aber egal, was du auch immer mit dieser Geschichte sagen möchtest, sie ist genial.

    HDL Morty



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