Ectoparasiten bei Tauben.

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    Re: Ectoparasiten bei Tauben.

    Dieter - 02.11.2005, 17:09

    Ectoparasiten bei Tauben.
    Ectoparasiten bei Tauben.

    Der Herbst ist eine gute Zeit um den Infektionsdruck der Ectoparasiten zu vermindern.

    Auch wenn sich das Ungeziefer jetzt ruhiger hält weil die Temperatur niedriger wird, aber gerade aus diesen Grund ist es richtig um jetzt zu zu schlagen mit der Bekämpfung dieses Ungeziefer bei Tauben.

    Denn wenn man die Bekämpfung im Frühling (wenn sich das Ungeziefer stark vermehrt) zur Hand nimmt, kostet es nicht nur mehr Mühe, aber man muss auch hinzu nehmen dass das Ungeziefer die Tauben lästig sind und das kommt die Form nicht zu gute.

    Die Bekämpfung des Ungeziefers ist im Frühling oft schwieriger weil sie sich dann stärker vervielfachen, wodurch man auch wieder die Behandelingen wiederholen muss. Damit kommen die Tauben auch unnötig oft in Berührung mit den Bekämpfungsmitteln.

    Auch ist es sicher nicht übertrieben um an zu führen dass der vielfache Einsatz von Bekämpfungsmittel während der Flugsaison desastreus sein kann für die Leistungen.



    Die Ungeziefer-arten die am häufigsten bei Tauben auftreten können sind die folgenden Parasiten:



    1. Die auffallendste: die Lange Federlaus (oder: Columbicola columbae)
    Jeder Taubenliebhaber kennt diese Laus natürlich, mann sieht sie häufig an der Unterseite

    der Flügel, aber auch zwischen die andere Federn. Wenn die Kondition der Tauben schwächer

    wird oder wenn sie erkranken dann sehen wir die Anzahl stark zunehmen. Es ist eine bewegliche Laus.
    Sie ist 2 mm lang und 0,4 mm breit.
    Die Eier dieser Laus sitzen festgeklebt am Federschaft. Diese Laus lebt von Federabfall, aber frist die Federn nicht an.

    Gesunde Tauben halten die Bevölkerung dieser Lausen selbst redlich unter Kontrolle mit dem Putzen ihrer Federn.
    Das ist auch der Grund dafür dass bei Konditionsverlust oder Krankheit
    die Anzahl der Läuse zunimmt.

    2. Die Kleine Federlaus (Steisslaus)

    Auch diese Laus lebt von Federabfall und frisst die Federn nicht an.
    Aber schon die Anwesenheit von nur einige wenige die Läuse macht die Tauben sehr unruhig.
    Diese Unruhe ist oft ein Grund für enttäuschende Leistungen.

    Die Milbe ist ungefähr 0,7 mm lang und 1,5 mm breit. Sie ist auch nicht so schnell wie die

    Lange Federlaus, aber wenn man sie sehen will an der Unterseite der Deckfedern beim Steiss dann muss man schon schnell sein wenn man die Federn zu seite drückt, weil die Milbe lichtscheu ist und sich darum schnell aus dem Staube machen will.

    Im Winter kann die Laus auf dem ganzen Tier zu finden sein. Die Tauben picken sich dann viel in den Federn. Weil diese Laus die Tauben deutlich irritiert ist es notwendig diese Laus immer zu bekämpfen.

    3. Die Schaftmilbe.

    Wie der Name schon sagt: sitzt diese Milbe an dem Schaft der Flügelfedern. Die Milbe ist klein, ungefähr 0,5 mm zu 0,2 mm. Man sieht sie häfig bei weisse Federn. Sie sind gut zu sehen wenn der Flügel gegen das Licht gehalten wird.

    Im Herbst, im Winter und auch im frühen Vorjahr sitzt die Milbe auch an den Schäften der Brust- und Halsfederchen. Sie eähren sich mit Federstaub.

    Obwohl sie wenig Schaden anrichten haben sie nichts zu suchen bei Tauben die Höchstleistungen bringen sollen. Jede Unruhe soll dann vermieden werden.

    4. Die Räudemilbe (oder: Cnemidocoptes laevis).

    Ein Befall mit dieser Milbe verursacht ein vorzeitiges Ausfallen der Federn. Die Milbe kann sich ausser am Federnschaft auch in die Federnsäckchen aufhalten. Die Milbe sitzt häufig an der Unterseite der Taube.
    Bei ernsten Infektionen findet man sie am ganzen Körper. Ihre Grösse ist 0,2 mm zu 0,3 mm.

    Wenn der Verdacht besteht dass diese Milbe anwesend ist kann man die Taube am besten

    absondern und nach einen Tag die abgestossenen Deckfederchen untersuchen.

    In der Verdickung der Schäfte kann man die Milben antreffen. Oft in grösseren Mengen.

    Diese Milbe kommt überigens nicht mehr so häufig vor.

    5. Rote Vogelmilbe (oder: Dermanyssus gallinae)

    Diese wird auch Blutlaus genannt. Die Bezeichnung “Laus” ist jedoch falsch: denn es ist eine

    Milbe die in der Nacht Blut saugt.

    Tagsüber verkriegt sie sich in Spalten und Hohlräume und ist dann nicht auf den Tauben zu finden. Um diese Milbe nach zu weisen muss man die Sitzplätze in der Dunkelheit nachsehen.

    Diese Milbe kann unter den Tauben im Schlag sehr viel Unruhe verursachen und ist darum schädlich für die Konditiond und Form, noch abgesehen von dem Blutverlust die diese Milbe verursachen kann. Die Milbe ist schwer zu bekämpfen und sie kann lange überleben.

    Bekämpfung von Ungeziefer

    Mit diesem Teil betreten wir direkt ein Problemgebiet. Früher gab es eine grosse Skala an Bekämpfungsmittel die eine gute Wirksamkeit hatten gegen die verschiedene Arten von Ungeziefer. Aber: diese Mittel waren schwer giftig und schädlich bei häufiger Anwendung.

    Die Anwendung von Bekämpfungsmittel ist in der jetzigen Form des Taubensports, wobei es auf sehr viel kleine Sachen ankommt, oft schon Formmindernd. Grund genug also um zu versuchen ausserhalb der Flugsaison eine gute Parasitenbekämpfung durch zu führen.

    Zurück zu den Mitteln: die Mittel die es früher gab waren basiert auf Lindan u.Ä, wirkten auch gut aber sie waren auch Krebserregend oder zumindest mutagen. Darum hat der Gesetzgeber eine strengere Politik vorgeschrieben, auch mit Rücksicht darauf das Tauben noch immer konsumiert werden. Weil diese starke Mittel im Körper aufgeschlagen werden und langfristig anwesend sind ist dies mit Rücksicht auf die Volksgesundheit natürlich keine falsche Entscheidung.

    Aber diese Entscheidung hat ein anderes Problem verursacht: die Mittel die heutzutage noch offiziëll zugelassen sind haben eine beschränkte Wirksamkeit.

    Statt zu suchen nach starke Mittel die Alles “packen” is es gut um zu schauen nach den Möglichkeiten einer natürlichen Methode. Es ist eine Illusion um auf diese Weise die Ectoparasiten vollständig entfernen zu wollen, aber die regelmässige Anwendung von (beispielsweise) einen Biologischen Verdunster im Badewasser (3 ml pro Bad) hält die Tauben schon sauberer von den langen Läusen.

    Eine einfache aber doch sehr wirkungsvolle Methode um die Parasiten zu bekämpfen ist das tropfen mit Anti- parasiticum in den Nacken der Taube. 1 bis 2 Tropfen reich(t)en und ist auch wirksam gegen Wurm-befall.

    Möchte man die Parasiten mit stärkere natürliche Mittel bekämpfen dann bietet Oropharma ein nettes Produkt an: der Ectospray. Dieser ist wirksam gegen Läuse, Milben und Zecken bei Posttauben. Es ist ausschliesslich hergestellt aus pflanzige Stoffe und enthält Lavendel, Tea tree und Permethrine. Die Behandlung dauert nur 4 Wochen.

    Neben natüirliches Permethrin gibt es auch eine synthetische Form. Dieses gibt es als Puder womit man die Tauben pudern oder eintauchen kann. Auch gibt es ein waschmittel um den Schlag zu desinfektieren das auch wirksam ist gegen die Blutmilbe, aber nicht so gut wie Solfac (von Bayer) das machte. Dieses Mittel ist (in den Niederlanden) nicht mehr im Handel.

    Wenn es mit den genannten Methoden nicht gelingt um die Tauben frei von Parasiten zu halten, dann kann man stärkere Mittel einsetzen, aber dabei soll man bedenken das hiermit die Kondition der Tauben angegriffen werden kann und das sich diese bekämpfungsmittel in den Körper der Tauben ansammeln. Oft sogar: langfristig, wodurch die Tauben auch ungeeignet gemacht werden für die Konsumption.

    Die jetzige Jahreszeit ist eine gute Zeit um das Parasitenproblem bei den Tauben gründlich an zu gehen. Also: den Schlag gut desinfektieren und die Tauben (zum Beispiel) tropfen mit Anti-parasiticum.

    Der Infektionsdruck ist sehr niederig in diese Zeit des Jahres und darum ist es jetzt der richtige Zeitpunkt um das Problem der Parasiten gründlich an zu gehen.

    Paratyfuskur

    Viele Fragen erreichten uns über preventive Paratyfuskuren die nach der grossen Mauser gegeben werden. Es gibt verschiedene Mitte; die angewendet werden können.

    Selber empfehlen ich Trimsulfa, 2 ml pro Liter, als routinemässige Preventiv-kur.

    Wenn es auch Probleme mit den Luftwegen gibt (oder bei einem höheren Infektionsdruck) dann kann Para-S-flüssig angewendet werden, auch 2 ml pro Liter trinkwasser.

    Auch die Frage wie lange man kuren soll kommt immer wieder zurück. Meine Antwort ist “genügend lange” und dann meine ich von 14 Tagen mit Trimsulfa. Das ergibt dann oft die Reaktion das man eigenltlich keine Probleme hat und doch nur vorsorglich kuren möchte … muss es dann doch so lange?

    Oder direkter sagt man auch: “Das ist mir zu lange”

    Wir müssen aber bei einer Kur gegen Paratyfys bedenken das diese Bakterie äusserst hartnäckig ist. Sie kann sich in den Gelenken einnisten, aber auch in der Leber und in andere Organe.

    Die Bakterie muss (so zu sagen:) “ertrunken” werden im Antibioticum um erledigt zu werden.

    Sicher in Bindgewebe, wo diese Bakterie auch sitsen kann, dauert es oft lange bis man einen ausreichend hohen Blutspiegel erreicht. Also: wenn man zu kurz oder zu vorsichtig (lese: zu niedrig dosiert) kurt kann es sehr wohl passieren das nich alle Bakteriën abgetötet werden.


    Weiter bekomme ich oft die Frage ob geïmpft werden soll gegen Paratyfus.

    Wenn es keine Probleme gibt ist das im Prinzip nicht nötig. Aber: wenn es im Verein ein Problem mit Paratyfus gibt oder man hat in der Vergangenheit selber ein Problem mit Paratyfus erlebt, dann ist die Empfehlung zur Impfung natürlich unumgänglich.

    Zu erst 2 x mit 3 Wochen Zwischenzeit, danach (ein halbes Jahr später) wieder.

    Die oft gehörte Bemerkung das “die Impfung doch nicht wirkt” ist unrichtig, wenn die Impfung richtig angewendet wird. Man sollte keine Äpfel mit Birnen vergleichen:

    Eine Impfung gegen Paramyxo gibt bei einmaliger Verabreichung schon ein guter Schutz, aber hierbei geht es um einen Virus.

    Bei Paratyfus geht es um eine Bakterie, und auch noch um eine sehr hartnäckige, die eine gediegene Bekämpfung erfordert.



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