Lebenslauf eines Ossi !

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    Re: Lebenslauf eines Ossi !

    Anonymous - 15.09.2005, 21:23

    Lebenslauf eines Ossi !
    Lebenslauf eines Ossi !
    An einer Berliner Realschule erhielten die Schüler einer 9. Klasse den Auftrag, eine Beschreibung ihres Lebens. In der DDR zu verfassen. So entstand der folgenden. Aufsatz eines Schülers dieser Klasse.

    An einem grauen Januartag erblickte ich in der sterilen Atmosphäre eines zentralistisch geführten Krankenhauses das trübe Licht der sozialistischen Welt. Mit dem Klaps der real existierenden Hebamme auf mein frisch geborenes Hinterteil wurde ich zum DDR-Bürger gestempelt. Sorglos, wie ich damals war, protestierte ich sofort mit einem lautstarken Brüllen - und verfügte seit dem über eine persönliche Stasi – Akte.
    Die nächsten elf Jahre vegetierte ich in der tristen Welt eines planwirtschaftlich gezeugten Kindes dahin. Bis zu meinem 6.Lebensjahr bewachte man mich Tag und Nacht in einem "Kindergarten". Dort wunde ich gezwungen, unter Aufsicht staatlicher Erzieherinnen Figuren aus roter (!) Knetmasse zu formen, den Umzug zum 1. Mai zu malen oder Schnürsenkel aus der Produktion eines volkseigenen Betriebes zu binden. Darüber hinaus sah ich mich einer ständigen Gehirnwäsche ausmaß gesetzt. So mußte ich mir immer wieder die Geschichte von Rot(!)käppchen anhören, Rote (!)Grütze essen oder rote (!)Luftballons aufblasen. Selbst zu Fasching mußte ich mich als (Rothhaut!) verkleinen.
    Die Verfolgung nahm zu, als man mich mit sechs Jahren in eine der sogenannten Schulen einlieferte. Um der Weltöffentlichkeit ein gutes Bildungssystem vorzugaukeln, durften die von der SED eingesetzten Lehrer keine Note"6" vergeben. Wie jeder lnsasse einer solchen Einrichtung war ich gezwungen, mit billigen Schulbüchern zu lernen und mir kostenlose Förder Kurse aufdrängen zu lassen.

    Meine spärliche Freizeit mußte ich in einer straff organisierten Formation der Staats Jugend, den "Pionieren" verbringen. Zu den barbarischen Riten dieses Bundes gehörte es z.B., sich gegen seitig rote Schlingen um den Hals
    Legen. Die staatlich finanzierten Zusammen rottungen dieser" Pioniere" wurden meist als Bastelnachmittage, Sportveranstaltungen, Ausflüge oder Feiern getarnt.

    Dann erlöste mich endlich die Wende. Nun darf ich mir teure Schulbücher kaufen, darf die Note "6" bekommen und brauche mich für keine Staatsalmosen mehr zu bedanken. Statt eines senilen und unansehnlichen Politbüros weiß ich jetzt eine Regierung über mir, die schlank und sportlich wie unser Helmut, jung und frisch wie Graf Lambsdorff und charmant wie Frau Nolte ist, Nun habe ich die langersehnte Möglichkeit, mir aus dreißig TV-Sendem die Sendungen herauszusuchen, die ich nicht sehen will. Endlich haben meine Eltern mehr Freizeit, in der sie Bewerbungen schreiben und das Arbeitsamt besuchen können.

    Nie wieder brauche ich für umweltfreundliches Recycling von "SERO" Geld entgegennehmen. Stattdessen kann ich mich an den von mir bezahlten "Grünen Punkten" erfreuen, mit denen die Müllkippen verschönt werden. Endlich steht mir der Luxus einer 1 –Zimmer Wohnung für 450 € Kaltmiete zu.

    das Beste aber ist die Reisefreiheit. Es gibt so viele Länder, die ich noch licht kenne und in denen ich vielleicht schon bald humanitär schießen darf. Und später kommt mich mein Bundeskanzler bestimmt einmal auf dem Heldenfriedhof besuchen.

    An einer Berliner Realschule erhielten die Schüler einer 9. Klasse den Auftrag, eine Beschreibung ihres Lebens. In der DDR zu verfassen. So entstand der folgenden. Aufsatz eines Schülers dieser Klasse.

    An einem grauen Januartag erblickte ich in der sterilen Atmosphäre eines zentralistisch geführten Krankenhauses das trübe Licht der sozialistischen Welt. Mit dem Klaps der real existierenden Hebamme auf mein frisch geborenes Hinterteil wurde ich zum DDR-Bürger gestempelt. Sorglos, wie ich damals war, protestierte ich sofort mit einem lautstarken Brüllen - und verfügte seit dem über eine persönliche Stasi – Akte.
    Die nächsten elf Jahre vegetierte ich in der tristen Welt eines planwirtschaftlich gezeugten Kindes dahin. Bis zu meinem 6.Lebensjahr bewachte man mich Tag und Nacht in einem "Kindergarten". Dort wunde ich gezwungen, unter Aufsicht staatlicher Erzieherinnen Figuren aus roter (!) Knetmasse zu formen, den Umzug zum 1. Mai zu malen oder Schnürsenkel aus der Produktion eines volkseigenen Betriebes zu binden. Darüber hinaus sah ich mich einer ständigen Gehirnwäsche ausmaß gesetzt. So mußte ich mir immer wieder die Geschichte von Rot(!)käppchen anhören, Rote (!)Grütze essen oder rote (!)Luftballons aufblasen. Selbst zu Fasching mußte ich mich als (Rothhaut!) verkleinen.
    Die Verfolgung nahm zu, als man mich mit sechs Jahren in eine der sogenannten Schulen einlieferte. Um der Weltöffentlichkeit ein gutes Bildungssystem vorzugaukeln, durften die von der SED eingesetzten Lehrer keine Note"6" vergeben. Wie jeder lnsasse einer solchen Einrichtung war ich gezwungen, mit billigen Schulbüchern zu lernen und mir kostenlose Förder Kurse aufdrängen zu lassen.

    Meine spärliche Freizeit mußte ich in einer straff organisierten Formation der Staats Jugend, den "Pionieren" verbringen. Zu den barbarischen Riten dieses Bundes gehörte es z.B., sich gegen seitig rote Schlingen um den Hals
    Legen. Die staatlich finanzierten Zusammen rottungen dieser" Pioniere" wurden meist als Bastelnachmittage, Sportveranstaltungen, Ausflüge oder Feiern getarnt.

    Dann erlöste mich endlich die Wende. Nun darf ich mir teure Schulbücher kaufen, darf die Note "6" bekommen und brauche mich für keine Staatsalmosen mehr zu bedanken. Statt eines senilen und unansehnlichen Politbüros weiß ich jetzt eine Regierung über mir, die schlank und sportlich wie unser Helmut, jung und frisch wie Graf Lambsdorff und charmant wie Frau Nolte ist, Nun habe ich die langersehnte Möglichkeit, mir aus dreißig TV-Sendem die Sendungen herauszusuchen, die ich nicht sehen will. Endlich haben meine Eltern mehr Freizeit, in der sie Bewerbungen schreiben und das Arbeitsamt besuchen können.

    Nie wieder brauche ich für umweltfreundliches Recycling von "SERO" Geld entgegennehmen. Stattdessen kann ich mich an den von mir bezahlten "Grünen Punkten" erfreuen, mit denen die Müllkippen verschönt werden. Endlich steht mir der Luxus einer 1 –Zimmer Wohnung für 450 € Kaltmiete zu.

    das Beste aber ist die Reisefreiheit. Es gibt so viele Länder, die ich noch licht kenne und in denen ich vielleicht schon bald humanitär schießen darf. Und später kommt mich mein Bundeskanzler bestimmt einmal auf dem Heldenfriedhof besuchen.



    Re: Lebenslauf eines Ossi !

    comandante - 19.09.2005, 19:18


    Ist der Aufsatz absichtlich in doppelter Form verfaßt? Erfreulicherweise kommt sogar durch die Pointe zum Ausdruck, daß der Sozialismus das bessere System ist. Es besteht eben ein grundlegender Unterschied, ob ein System Menschen schaffen will, oder dumme Konsumenten.



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