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Re: Abdullah Gül
Muslima - 31.08.2007, 17:46Abdullah Gül
Beim dritten und letzten Wahlgang für das türkische Präsidentenamt ist der Kandidat der regierenden AK Partei, Abdullah Gül, zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden
Mit 339 Stimmen wurde der Kandidat der regierenden AK Partei, Abdullah Gül, zum Staatspräsidenten der Türkei gewählt. Gül erreichte damit die nötige Mehrheit im dritten Wahlgang - 276 Stimmen wären für seine Wahl im dritten Wahlgang ausreichend gewesen. Der Kandidat der MHP, Sebahattin Cakmakoglu erhielt 70, der Kandidat der DSP 13 Stimmen. 24 Abgeordnete enthielten sich der Stimme, zwei Stimmen wurdne als ungültig gewertet.
Der erste Wahlgang an der insgesamt 448 Abgeordnete teilgenommen hatten, fand am Montag statt. Damit war die Auflage des Verfassungsgerichts, dass zwei Drittel der 550 Abgeordneten, also mindestens 367, im Parlament anwesend sein müssen, um überhaupt das Wahlverfahren in Gang zu setzen, erfüllt. Gül erhielt insgesamt 341 der abgegebenen Stimmen, die jedoch nicht für die nötige Zweidrittelmehrheit ausreichten. Chancenlos waren der Kandidat der nationalistischen Partei (MHP), Sabahattin Cakmakoglu und der Kandidat der Demokratischen Linkspartei (DSP), Tayfun Icli, die nur jeweils 71 und 13 Stimmen erhielten. In der zweiten Wahlrunde bekamen Abdullah Gül 337, Sebahattin Cakmakoglu 71 und Tayfin Icli 14 Stimmen. 24 Abgeordnete enthielten sich ihrer Stimme.
Abdullah Gül ist nach seiner Wahl am Dienstagabend in Ankara in sein Amt eingeführt und vereidigt worden.
Der Chef der Europäischen Kommission in Brüssel, José Manuel Barroso, beglückwünschte Abdullah Gül zu seiner Wahl. Er hoffe nun auf einen „neuen Schwung“ für den Beitrittsprozess der Türkei zur Europäischen Union. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Gül zu seiner Wahl gratuliert. In einem Glückwunschschreiben schrieb die Kanzlerin: „Ich bin mir sicher, dass Sie sich auch in Ihrem neuen Amt der weiteren Vertiefung unserer Beziehungen und unseren gemeinsamen Anliegen, insbesondere auch zum Wohle Europas und der Atlantischen Allianz widmen werden“.
Keine Feier
Idris Naim Sahin, Generalsekretär der AKP, hatte letzte Woche der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass sie nach den Präsidentschaftswahlen mit einem Wahlsieg von Abdullah Gül rechnen, aber als Partei keine offizielle Feier für den errungenen Sieg veranstalten werden. Sahin begründete den Beschluss damit, dass, sobald Abdullah Gül Präsident wird, er aus der Fraktion austrete und als Staatspräsident neutral zu sein habe.
Biografie Abdullah Güls
Abdullah Gül wurde am 29.Oktober 1950 in der, neben Ankara und Konya, drittgrößten mittelanatolischen Stadt Kayseri geboren und schloss die mittlere Reife auf einem Gymnasium in seiner Heimatstadt Kayseri ab. Abdullah Gül studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Istanbul und schrieb dort seine Dissertation. Während seines Promotionsstudiums hielt er sich für zwei Jahre in London und Exeter auf. Im Anschluss arbeitete er an der Universität von Sakarya bei der Gründung der Abteilung für Industrie-Ingenieurswissenschaften mit und hielt unter anderem Managementseminare ab.
Von 1983 bis 1991 war Gül als Wirtschaftsexperte der Islamic Development Bank (IDB) in Saudi-Arabien tätig.
1991 wurde er Dozent für Internationales Management.
Im selben Jahr wurde er in den vorgezogenen Neuwahlen als Kandidat der Wohlfahrtspartei (RP) im Wahlkreis Kayseri zum Abgeordneten gewählt und zog ins Parlament ein.
In den Jahren 1991 bis 1995 war Gül Mitglied der Planungs- und Budgetkommission des Türkischen Parlaments.
1992 wurde Abdullah Gül Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats.
1995 wurde er wiedergewählt und war bis 2001 Mitglied der Kommission für außenpolitische Angelegenheiten.
In der 54. türkischen Regierung war er Staatsminister und fungierte als Regierungssprecher.
Nach dem Verbot der RP wurde Gül 1999 als Mitglied der Nachfolgepartei der RP, die Tugendpartei (FP), zum dritten Mal ins türkische Parlament gewählt.
Er war eines der Gründungsmitglieder der am 14.August 2001 gegründeten Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) und wurde stellvertretender Vorsitzender und zuständig für juristische und politische Angelegenheiten sowie Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der Nato.
Er wurde für seine erfolgreichen Bemühungen als Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2002 mit dem „Pro Merito“ ausgezeichnet, darüber hinaus wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Am 3. November 2002 wurde Gül erneut im Wahlkreis Kayseri als Repräsentant seiner Heimatstadt ins Parlament gewählt.
Zwei Wochen später wurde er mit der Bildung der 58. Regierung beauftragt. Er übernahm das Amt des Ministerpräsidenten und bildete das Kabinett.
Am 14. März 2003 übernahm der Fraktionsvorsitzende der AKP, Recep Tayyip Erdoğan, das Amt des Ministerpräsidenten und ernannte Abdullah Gül zu seinem Stellvertreter und zum Außenminister.
Am 22.Juli 2007 wurde Abdullah Gül als Abgeordneter für seine Heimatstadt Kayseri nun zum fünften Mal ins Parlament gewählt. Abdullah Gül ist verheiratet und hat drei Kinder. Er spricht fließend Englisch und Arabisch.
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