Sucht ist doch überall ??!!!

klaraputzich
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    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    kokopellina - 18.10.2011, 22:42

    Sucht ist doch überall ??!!!
    Ich kann nicht so rigoros sein, wie es für viele richtig scheint, denn ich denke jeder ist doch abhängig. Alles hängt doch zusammen....
    Co-Abhängigkeit ist das Schlagwort, das eigentlich ein Urteil darstellt und mir völlig widerstrebt.

    Sucht ist eine Krankheit, sagt die Fachliteratur und sie sagt noch viele andere Dinge... ich kenn das vor und zurück...

    Manche Krankheiten kann man behandeln, manche sogar heilen, aber andere eben nicht. Für mich ist entscheidend, wie man damit umgeht, aber solange ein Umgang damit stattfinden kann, kann und will ich nicht aufgeben.

    Es gibt bei mir immer dann schwere Zeiten, wenn ich selbst aus der Balance bin. Das kann ich aber doch nicht auf andere abschieben, da muß ich dann doch erstmal bei mir schauen.

    Abgrenzen fällt mir im Moment grad wieder überall schwer. Mein Partner ist da ehrlich betrachtet eigentlich das kleinste Problem.
    Und vielleicht hängt seine verstärkte "Auffälligkeit" sogar mit mir zusammen. Weil ich mich grad mit Arbeit und anderen Problemen kaputt mache....

    Ich weiß, Melody Beattie und wie sie alle heißen würden mir jetzt die 1000%ige Co-Abhängigkeit bescheinigen, aber das können sie ruhig, denn ich bin ein Mensch unter Menschen und kann nicht ohne. Und selbst wenn, dann wär ich abhängig von der Natur, dem lieben Gott oder was auch sonst, denn ohne alles könnt ich doch gar nicht leben.

    Ich bin nicht bereit einen Menschen, den ich liebe, einfach aufzugeben, weil er eines der "offensichtlichen" Suchtprobleme hat, solange ich noch Hoffnung hab. Und wie lange ich Hoffnung haben darf, kann nur ich entscheiden.

    Die Psychologin würde jetzt "überzogene Leidensfähigkeit" und "Märtyrertum" ins Feld bringen, aber ich nenn es Liebe und erlebe, dass sie für mich auch aufgebracht wird, wenn mein Burnout nach mir schnappt, die Depris oder Schmerzen zuschlagen und mein Messietum gerade ständig das Beweise beseitigen oder die Routinen vergisst.

    Versteht mich nicht falsch: Auch ich habe schon 2 Hoffnungen und somit Beziehungen aufgeben müssen, aber nur in einem Fall hatte es mit Sucht zu tun. Der andere Fall war sogar extremst "suchtfrei" nach den "offensichtlichen Faktoren".

    Beziehungen sind doch immer "Abhängigkeitsverhältnisse"

    koko


    P.S. Bei Übergriffen jeglicher Art war, ist und wäre immer wieder natürlich auch bei mir sofort "Sense".



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    Anonymous - 19.10.2011, 08:46


    Ich verstehe Dich vollkommen, dass Du zu Deinem Partner stehen möchtest, egal wie viel Scheise er gebaut hat.

    So ging es mir ja mit meiner drogensüchtigen Schwester genauso. Das hat mich kaputt gemacht neben meiner psychisch labilen Mutter und Außenseiterdaein in der Schule. Ich war halt einfach anders.

    Ich sag nur, dass wenn ich zu Beginn einer Beziehung merke, dass das ein Alki oder Junkie ist, dass ich das nie wieder brauche. Und ich vorher Schluss mache, bevor es mich auffrisst.

    Wenn man natürlich in einer Beziehung schon lange steckt, gibt man die natürlich nicht auf; weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Mein Ex war computersüchtig und ich neige zu Freßsucht.

    Jeder ist seines Glückes Schmid und für seine eigenes Leben verantwortlich; das gilt sowohl für Deinen Partner als für Dich.

    Wenn Du zu ihm stehen möchtest, verstehe ich das vollkommen, ich werde aber in Zukunft bei jeder Sucht, egal ob es sich um Computer, Alk, Drogen oder sonst was handelt, die Notbremse ziehen, wenn ich es rechtzeitg erkenne.



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    Anonymous - 31.10.2011, 22:52


    Wenn es darum geht, nach Kochbuch zu kochen - das ist relativ einfach.
    Beziehungen nach psychologischen Lehrbüchern zu gestalten dürfte schon erheblich schwieriger sein.
    Experten gehen meist nach Statistiken. Gerade im Psychologiestudium ist in den ersten Semestern kaum etwas anderes angesagt als Statistik.
    Ich selber bin der beste Experte darin, die Probleme zu bekommen, die ich habe.
    Wenn ich ein persönliches Problem habe und nicht weiter weiss, dann schreibe ich erst einmal ein Rezept, was jemand anderes tun müsste, um das gleiche Problem zu bekommen.
    Ich bin vielleicht nicht an allen Problemen selber schuld, aber dadurch kann ich erkennen, nach welchen Script ich bisher vorgegangen bin, und ich bekomme Ideen, wie ich dieses Script ändern kann.



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    kokopellina - 01.11.2011, 22:20


    Seit ich das hier damals im Gedankenmülleimer mal unzensiert rausgelassen habe, geht es mir viiieel besser. Manchmal ist mir im Kopf zwar vieles klar, aber es reicht irgendwie nicht aus. Ich muß es dann mal aufschreiben, um es sozusagen loszuwerden bzw. die unendliche Grübelspirale in schwarz auf weiß aufzulösen. Dann ein Punkt dahinter und basta... alles ist plötzlich klarer und einfacher.
    Meine eigene Denke hat keinen Anspruch auf Richtigkeit, außer gerade für mich, aber deswegen ist's hier ja auch der "Gedankenmülleimer" ;)

    koko

    @ torven
    Die Idee mit den Rezepten find ich klasse. Bei mir entstehen im Kopf in Katastrophenzeiten immer eher "Satireskripte" zu den jeweiligen Situationen.



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    Trockenfisch - 07.11.2011, 22:35


    Seit ich das hier damals im Gedankenmülleimer mal unzensiert rausgelassen habe, geht es mir viiieel besser. Manchmal ist mir im Kopf zwar vieles klar, aber es reicht irgendwie nicht aus. Ich muß es dann mal aufschreiben, um es sozusagen loszuwerden bzw. die unendliche Grübelspirale in schwarz auf weiß aufzulösen. Dann ein Punkt dahinter und basta... alles ist plötzlich klarer und einfacher.

    Ja, das kenn ich auch - und ich freu mich, dass es dir zu mehr Klarheit verholfen hat.

    Zur "Co-Abhängigkeit" - natürlich ist es erst nur mal ein "Schlagwort" und natürlich hängen wir alle voneinander ab. Oder eigentlich - ist es ne Wechselwirkung...

    Vielleicht kann man das einfacher sehen:

    Es gibt Menschen in unserem Leben, die ziehen uns nach oben.
    es gibt auch Menschen in unserem Leben, die ziehen uns runter.

    Auch ein süchtiger Mensch kann uns hochziehen, auch ein "Normalo" kann uns runterziehen....und letztlich muss man selber bestimmen, was überwiegt.
    Kein Dritter kann uns sagen, wo die Grenze ist oder sein muss.
    Vielleicht ist ein Indiz, dass die Grenze da ist, wo man sich - über längere Zeit - selber sehr schlecht fühlt. Dann hätte das "Runterziehen" überwogen.
    Aber das sage ich in aller Vorsicht...aber ohne Vorsicht...drück ich dich einfach mal :hug: :hug:



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    kokopellina - 07.11.2011, 23:13


    Danke Fischi :herz:
    Du triffst's mal wieder auf den Punkt :super:

    Zitat: Es gibt Menschen in unserem Leben, die ziehen uns nach oben.
    es gibt auch Menschen in unserem Leben, die ziehen uns runter.

    Das Hochziehen überwiegt zum Glück in meinem Fall immer noch ganz ganz kräftig. Ich darf das jeden Tag mehrmals feststellen. So lange ist für mich sozusagen noch alles im Lot ;)

    :hug:

    koko

    P.S. Runterziehen tu ich mich selbst immer noch am allerbesten. Da macht mir keiner so schnell was vor :shock:



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    Messina - 16.11.2011, 18:28

    Re: Sucht ist doch überall ??!!!
    kokopellina hat folgendes geschrieben: Ich kann nicht so rigoros sein, wie es für viele richtig scheint, denn ich denke jeder ist doch abhängig. Alles hängt doch zusammen....
    Co-Abhängigkeit ist das Schlagwort, das eigentlich ein Urteil darstellt und mir völlig widerstrebt.

    Ich versteh Co-Abhängigkeit nicht als Urteil, sondern als Krankheitsbegriff.
    Zitat: Co-Abhängige machen den Abhängigen zum Mittelpunkt ihres Lebens.
    Sie erfahren dafür zunächst die Anerkennung ihrer Umgebung. Sie nehmen die Helferrolle ein bis zur völligen Selbstverleugnung. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Co-Abh%C3%A4ngigkeit

    Jemand der einen Süchtigen liebt, ist nicht automatisch abhängig.

    Aber als ich vor vielen Jahren von einem Süchtigen zum nächsten kam, und noch mal zum übernächsten,
    hab ich mir die Frage nach der Co-Abhängigkeit tatsächlich gestellt.
    Denn damals hatte mein Helfer-Syndrom mich noch voll im Griff.
    Wenn ich nicht helfen konnte, war ich nichts wert. :(
    Helfen war für mich existenziell! :shock:

    Inzwischen hab ich ziemlich viel an mir gearbeitet.
    Ich fühl mich nicht mehr co-abhängig, obwohl ich einen Alkoholiker liebe.
    Denn ich hab nicht mehr den Ehrgeiz, ihm zu helfen. Das ist sein Job.
    Ich guck drauf, dass es mir in der Beziehung einigermaßen gut geht.

    Und siehe da, es bewegt sich was bei ihm. :super:

    Natürlich wird es auch bei ihm wieder andere Zeiten geben, so wie ich ja auch nicht jeden Tag gleich gut drauf bin.
    Aber ich habe gelernt loszulassen. "In Liebe fallen lassen" heißt es in der AlAnon-Gruppe.
    Das ist leichter gesagt, als getan! :puh: Aber es hat sich gelohnt! :freu:


    In einem gewissen Sinn stimmt es, dass wir alle voneinander abhängig sind. Das ist normal und gesund.
    Der Begriff Abhängigkeit steht jedoch für eine Krankheit: Abhängigkeitssyndrom.

    Davon bist du liebe koko, mit Sicherheit weit entfernt! :hug: :knuddel: :herz:



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    Pearl - 03.08.2014, 01:11

    Franz Strieder: instinktiver & paradoxer Weg
    Ich hole diesen Faden wieder hoch.
    Beim Papiersortieren habe ich einen Bericht wiedergefunden, den ich sicher schon zehn jahre mit mir herumtrage und der auch diesmal dem Aktenvernichter entgangen ist, weil er Mut macht und Strategien aufzeigt :
    der Bericht ist von Franz Strieder und heisst:
    Der instinktive und der paradoxe Weg

    Eigentlich geht es darin um Wege aus dem Alkoholismus ,
    doch man kann beim Lesen diesen Begriff beliebig gegen eine andere Sucht austauschen -
    und die Ansammlung von Schlamassel hat in meinen Augen süchtige, selbstzerstörende Aspekte.

    Ein Danke an Markus von der AA-Gruppe Nürnberg, der diesen augenöffnenden Artikel auch bemerkenswert fand und eingestellt hat -
    da muss ich ihn Euch nicht abtippen :freu:

    Code: http://www.aa-gruppe-markus.de/schritte/4.html



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    Pearl - 30.05.2015, 09:21


    Von hier kommend : http://www.iphpbb.com/board/ftopic-94135567nx64153-3459.html
    Himbeeressig hat folgendes geschrieben: Ich frage mal vorsichtig - sind Übergewicht und Messi-Tum bzw. CHAOS-Zustand (Can't have anyone over syndrome ... Copyright Fly Lady ) irgendwie verknüpft?


    Himbeeressig hat folgendes geschrieben: Pearl hat folgendes geschrieben: Davon ausgehend, dass die Schlamasselsucht von einer (mehreren ) schweren seelischen Verletzung / Kränkung ausgelöst wird, die Selbstbewusstsein und Selbstrespekt kaputtmacht, *denke ich* kann man als unbewussten Selbstschutz-schild allerhand dazunehmen, was andere Menschen abschrecken könnte , Kontakt aufzunehmen. :(
    Individuell ganz unterschiedlich. Ich habe hier http://www.iphpbb.com/board/ftopic-94135567nx64153-3432.html schon nicht verstanden, was Du mit "Schlamassel" usw. und jetzt auch noch Schlamasselsucht meinst.
    Habe ich von Klara übernommen: http://klaraputzich.i-networx.de/schlamassel.htm , weil ich das M-Wort noch immer nicht mag, auch wenn ich es hin und wieder doch benutze.
    Und zu Schlamassel gibt es den eindeutigen Gegenpol "Massel" :glueck:


    Zitat: Op kölsch (und auch woanders) sagt man "isch han Massel jehaat", dass man Glück gehabt hat. Schau ich in den Duden oder in ein etymologisches Wörterbuch, bedeutet SchlamasselUnglück/Pech Ja, das ist eins von den vielen jiddischen Lehnworten, die Eingang in den ganz normalen deutschen Sprachgebrauch gefunden haben.
    Zitat: Danach möchte ich wahrlich nicht süchtig sein.
    :cheer: :cheer: :cheer: Deshalb sind wir hier - wir wollen endlich das Schla loswerden und nur noch Massel leben ! :cheer: :cheer: :cheer:
    Zitat: Da könnte ich fast auf den Gedanken kommen, dass ich weder für mein Übergewicht noch für mein Chaos verantwortlich bin, sondern lediglich Opfer der Gene oder der Vergangenheit. Ich lebe aber HEUTE. Das war keine Ausredenfindung oder ein Freibrief .

    Ich selbst habe viele Jahre in einer Form von EssSucht festgesteckt und bin mir selbst verpflichtet, noch heute nach fast 20 Jahren auf mich zu achten.
    Ein angestrebtes Gewicht habe ich trotz grosser Anstrengung nicht erreicht und bin eine Zeit verzweifelt daran.

    Meine Therapeutin hat mich dann aufgefordert, soviele Fotos wie möglich aus den Generationen meiner Familien zu besorgen (wir haben sehr viele sehr weit zurückgehend ) und wir haben gesichtet .
    Feststellbar ist diese Tendenz in beiden Familien. :staun:
    Also habe ich mich mit meiner Form weitestgehend ausgesöhnt und tu dennoch was ich kann, denn es geht um mich und nicht um Grosstante Else ;)

    Zitat: Dass M e s s i e s e i n eine Sucht-/Zwangskomponente hat, kann ich zumindest bei mir erkennen. Für andere kann und will ich das nicht beurteilen. Wenn ich mir kleinlich begegne, unterschreibe ich das auch.

    Zitat: Aber das hier ist ja eine Linksammlung zu Ernährung - Lebensmittel - Anti-Diät, um wieder zum Thema zu kommen.
    Von hier kommend : http://www.iphpbb.com/board/ftopic-94135567nx64153-3459.html ;)

    Gruß !



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    wollmaus - 31.05.2015, 09:35

    Re: Franz Strieder: instinktiver & paradoxer Weg
    Danke, liebe Pearl, für diesen Link:
    Pearl hat folgendes geschrieben:
    Ein Danke an Markus von der AA-Gruppe Nürnberg, der diesen augenöffnenden Artikel auch bemerkenswert fand und eingestellt hat -
    da muss ich ihn Euch nicht abtippen :freu:

    Code: http://www.aa-gruppe-markus.de/schritte/4.html
    :herz:

    Pearl hat folgendes geschrieben: wollmaus hat folgendes geschrieben: Aber das hier ist ja eine Linksammlung zu Ernährung - Lebensmittel - Anti-Diät, um wieder zum Thema zu kommen.
    Von hier kommend : http://www.iphpbb.com/board/ftopic-94135567nx64153-3459.html

    Pearl hat folgendes geschrieben:
    wollmaus hat folgendes geschrieben: Dass M e s s i e s e i n eine Sucht-/Zwangskomponente hat, kann ich zumindest bei mir erkennen. Für andere kann und will ich das nicht beurteilen. Wenn ich mir kleinlich begegne, unterschreibe ich das auch.
    Oh, ich möchte nur so ehrlich zu mir - wie es mir möglich ist - sein. Da ist eine gründliche Betrachtungsweise schon hilfreich.

    Für einen suchtkranken Menschen kann das Gegenteil zu kleinlich, also großzügig - je nach Ausprägung der Suchterkrankung - tödlich sein.

    Als ich diese Woche morgens zur Arbeit fuhr, hatte ich eine Begegnung, die mir wieder einmal gezeigt hat, dass Demut ein wichtiger Bestandteil für Genesung ist.
    Ich saß in der S-Bahn, als ein Mann mittleren Alters einstieg und sich mir gegenüber gesetzt hat. Kaum saß er, holte er eine Flasche Gin aus seiner Sporttasche und nahm ein paar kräftige Züge aus der Flasche. Ich habe ihn weder angestarrt und auch nicht weggeguckt.
    Jedenfalls fing er mit mir ein Gespräch an und erzählte, dass er seine Arbeit - trotz Betriebsvereinbarung (für den Umgang mit Alkoholkranken) - verloren hätte. Er hätte sehr viele Bücher über Psychologie gelesen (ich antwortete: ich auch) und etliche Semester Philosphie, Soziologie und Psychologie studiert (da kann ich nicht mithalten). Ich sagte ihm, dass es heutzutage sehr viele Selbsthilfegruppen gäbe, wie z. B. die Anonymen Alkoholiker. Da lachte er mich aus und sagte, er würde zwar schon die Nebenwirkungen des Alkoholkonsums merken, aber dass er auf gar keinen Fall dorthin gehen würde. Und außerdem hätte er, nachdem er seine Arbeit verloren hätte, 20 kg abgenommen.
    Was soll ich da noch sagen?

    Intellekt gepaart mit Überheblichkeit erschwert den Weg zur Selbsterkenntnis ("hit-bottom"), somit zur "Kapitulation" oder wer das lieber mag "surrender". Er muss vielleicht noch lange leiden und hat mein ganzes Mitgefühl.



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    Pearl - 31.05.2015, 13:07


    Sorry, ein Roman :hilflos:
    wollmaus hat folgendes geschrieben: Danke, liebe Pearl, für diesen Link:
    Pearl hat folgendes geschrieben:
    Ein Danke an Markus von der AA-Gruppe Nürnberg

    Code: http://www.aa-gruppe-markus.de/schritte/4.html
    :herz:

    Sehr gerne :hug:
    Diese Gedanken von Herrn Strieder haben mir persönlich sehr geholfen, da gingen mir einige Lichter auf.
    Das sollte überall greifbar sein, wo es in bezug auf Suchterkrankungen aller Art gebraucht wird.

    wollmaus hat folgendes geschrieben: Pearl hat folgendes geschrieben:
    wollmaus hat folgendes geschrieben: Dass M e s s i e s e i n eine Sucht-/Zwangskomponente hat, kann ich zumindest bei mir erkennen. Für andere kann und will ich das nicht beurteilen. Wenn ich mir kleinlich begegne, unterschreibe ich das auch.
    Oh, ich möchte nur so ehrlich zu mir - wie es mir möglich ist - sein. Da ist eine gründliche Betrachtungsweise schon hilfreich.
    Meine Angewohnheit, jeden Tag abends nochmal sachlich Revue passieren zu lassen, kommt nicht von ungefähr ;)
    Im stillen Kämmerlein kann ich das ausbreiten, mir gründlich anschauen, bemerke meine Fehler und lege mir zurecht, wie ich das dann 'morgen' verbessere, ändern kann.
    Und das mittlerweile ohne Groll auf mich,
    denn mir ist klar - es geht darum, mich selbst zu schätzen und pfleglich mit mir umzugehen.
    Aber ausserhalb eines geschützten Rahmens werde ich mich nicht mehr als süchtigen Messie outen.
    Es verstehen wirklich nur Leute aus den A-Gruppen,wenn man sagt: "Ich heisse ... und bin (z.B.) eine Messie."
    Die wissen nämlich, dass mit einer solchen Aussage eben keine Beschreibung des jetzigen Zustands erfolgt ist, sondern nur ehrlich ein Lebensproblem benannt worden ist.
    Die meisten anderen sehen dann nur die Müllkippe von NewYork vor ihrem schockierten inneren Auge...

    Heilig oder fehlerfrei bin ich aber dadurch noch nicht geworden, gell ! :mrgreen:
    Zitat:
    Als ich diese Woche morgens zur Arbeit fuhr, hatte ich eine Begegnung, die mir wieder einmal gezeigt hat, dass Demut ein wichtiger Bestandteil für Genesung ist.
    Das Wort hat im Laufe der Zeiten leider ein schlechtes Gschmäckle bekommen - viele Menschen werden schon von dem Begriff abgestossen; wissen garnicht, dass Demut eine grundsätzliche , garnicht fade Lebenseinstellung sein kann
    und viele Menschen wissen garnicht mehr, dass demütig sein und gedemütigt werden zwei paar Schuhe sind.
    der Spiegel hat mal eine ganz lesenswerte Reihe zu dem Begriff gebracht:
    Code: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/demut-die-wiederkehr-der-werte-a-829604.html
    Zitat: Ich saß in der S-Bahn, als ein Mann mittleren Alters einstieg und sich mir gegenüber gesetzt hat. Kaum saß er, holte er eine Flasche Gin aus seiner Sporttasche und nahm ein paar kräftige Züge aus der Flasche. Ich habe ihn weder angestarrt und auch nicht weggeguckt.
    Jedenfalls fing er mit mir ein Gespräch an und erzählte, ..... die Anonymen Alkoholiker. ... sagte, er würde zwar schon die Nebenwirkungen des Alkoholkonsums merken, aber dass er auf gar keinen Fall dorthin gehen würde. ..

    Bei Männern habe ich sehr oft erlebt, dass sie sich sperren.
    Sich Hilfe holen/ bitten wird oft als ein Eingeständnis von Schwäche gedeutet - wie schade, es ist doch eher ein Zeichen der Stärke und Einsicht !
    Und: Männer versuchen, solange es geht, sich selbst zu helfen - auch wenn der Zug schon längst abgefahren ist.
    Meistens mögen sie es garnicht, sich zu offenbaren, nicht mal bei ihren eigenen Frauen :( und dass gar ein Fremder möglicherweise in ihren Seelenangelegenheiten herumsuchen könnte - völlig shocking !
    :(

    Kommt vielleicht daher, dass das gesellschaftliche Männerbild vorsieht, dass er immer stark sein und kämpfen "muss"
    und Worte wie "Kapitulation" oder "sich ergeben", vielleicht sogar "hingeben" schmecken da nicht so gut.

    Bin ich froh, dass ich eine Frau bin !

    Wir tun uns da leichter ( -was vielleicht zu der irrigen Statistik führte, es gäbe mehr Messiefrauen als Messiemänner...:idea: )

    Und zweitens haben viele Männer ein Problem damit, sich im weitesten Sinne auf einen spirituellen Weg in ihrem Leben zu begeben.
    Zitat: Was soll ich da noch sagen?
    garnichts, Du kannst nur Zuhören :hug:
    Zitat:
    Intellekt gepaart mit Überheblichkeit erschwert den Weg zur Selbsterkenntnis ("hit-bottom"), somit zur "Kapitulation" oder wer das lieber mag "surrender". Er muss vielleicht noch lange leiden und hat mein ganzes Mitgefühl.
    Leidensdruck hat er auf jeden Fall schon, sonst hätte er das nicht vor Dir ausgebreitet :hug: Aber ich denke auch, dass er noch tiefer hinein muss, damit er wieder da rauskommen kann.
    Wollmaus, wir leben in einer Gesellschaft, wo der Intellekt hochgehalten wird ...leider koste es , was es wolle...und der Preis ist verflixt hoch :(
    :gruebel:



    Re: Sucht ist doch überall ??!!!

    wollmaus - 31.05.2015, 13:34


    :todo:



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