Unterfahrschutz ... ja oder nein ...

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    Re: Unterfahrschutz ... ja oder nein ...

    stromertom - 13.10.2011, 22:03

    Unterfahrschutz ... ja oder nein ...
    Eine Abstimmung für den Unterfahrschutz:

    Mehrsi & IngDiba


    Ein Bericht eines Schweizers, der im Rettungwesen arbeitet, gegen die Nachrüstung:

    "Die Motorradfahrer verletzen sich ausschliesslich wenn sie an einer Sache anprallen. Dabei ist es unerheblich für das Verletzungsmuster ob man gegen einen nicht nachgebenden Posten oder wenigen Zentimeter nachgebenden Blech anprallt. Denn die Organe rupturieren oder Blutgefässe reissen ab, wenn die Anprallgeschwindigkeit höher als 25 km/ ist. Amputationsverletzungen bei denen ein Leitplankenpfosten als Messerklinge wirkt, sind im Promillbereich zu suchen, während lebensbedrohliche Innerenverletzungen (ab 25 km/h Anprallgeschwindigkeit) über 60% der Verletzungen bei Stürzen ausmachen.

    Viele empfinden eine Leitplanke als Schutz vor Bäumen, Bauten, Felsen ect. damit man nicht nach einem Sturz dagegen prallt. Was sie nicht berücksichtigen, dass der Unterfahrschutz die Sturzbahn bis zum Anprall gegen eine feste Sache um einige Meter verkürzen kann. Darum bietet nur einen völlig hindernissfreien Sturzraum die grösstmögliche Sicherheit, nicht bei einem Anprall an einem Hinderniss tödlich oder schwer verletzt zu werden. Ein weiterer Nachteil des nachgebenden Unterfahschutzes ist, dass der Körper des anprallenden Motorradfahrers zurück auf die Fahrbahn geschleudert werden und vom nachfolgenden Verkehr überrollt werden können.

    Man hat in verschiedenen Ländern unfallträchtige Motorradstrecken mit doppelten Leitplanken mit Unterfahrschutz gesichert. Die Unfälle haben dadurch Anzahl mässig zugenommen, weil sich die Biker in falsche Sicherheit wähnen und die Anzahl der Toten und schwerverletzten stieg stark an, weil vorher nicht jeder Sturz zu einem Anprall an einem massiven Hinderniss führte. Denn die Normleitplanken sind so hoch angebracht, dass ein Motorradfahrer liegend unter der Leitplanke hindurchrutschen kann. Die 10 cm breiten Pfosten einer Leitplanke haben üblicherweise einen Abstand von 2,5 bis 5 Meter, das heisst, der gestürzte Motorradfahrer hat nur alle paar Meter ein 10 cm breites Hindernis. Beim Unterfahrschutz hingegen, hat er über die ganze Länge der Leitplanken ein Hindernis gegen das er prallen kann und sich verletzen kann."


    Eigentlich war ich bisher auch immer für die Nachrüstung der Leitplanken. Der Bericht oben hat mich aber schon ins Zweifeln gebracht.

    Was meint ihr dazu?



    Re: Unterfahrschutz ... ja oder nein ...

    Sonja, Elli und Ralf - 22.10.2011, 22:23


    Nimm einfach mal deine Hand, spreize die Finger und halte das dann bei ausgestrecktem Arm gerade. Danach auf 45° drehen und du merkst, dass bei einem tangentialen Abflug in einer Kurve mit Leitplanken aus den 2,5 bis 5 m schnell durch den spitzen Winkel schnell die Hälfte werden.

    Welchen Unterschied eine punktuelle Belastung durch einen Stützpfosten und eine großflächig verteile durch einen Unterfahrschutz entstehen, kannst du ja mal ausprobieren, wenn du einen Pflasterstein auf deine Hand legst und danach einen Nagel zwischen Hand und Pflasterstein setzt.



    Re: Unterfahrschutz ... ja oder nein ...

    stromertom - 23.10.2011, 22:19


    @Ralf

    Hast du recht. Hab' ich ausprobiert und wir eng.

    Der Pflastestein ist mir ohne Nagel auch lieber - hab' ich aber nicht ausprobiert - mangels Pflasterstein ... ;)



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