Des Kronprinzen schwarzer Engel (Elisabeth)

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    Re: Des Kronprinzen schwarzer Engel (Elisabeth)

    Mandy Black - 27.08.2007, 20:31

    Des Kronprinzen schwarzer Engel (Elisabeth)
    Diese FF habe ich zum Musical "Elisabeth" geschrieben, doch sie lehnt auch an die historischen Figuren Elisabeth von Österreich und Kronprinz Rudolf. Hier ein kurzer Inhalt zum Musical:
    Das Musical "Elisabeth" erzählt die wahre Geschichte der Kaiserin von Österreich, die wohl unter dem Namen "Sisi" ein Begriff ist. Abseits von den kitschigen Filmen und Geschichten erlebt man die Liebe von Elisabeth und des Todes in menschlicher Gestalt. Doch nicht nur die Kaiserin ist vom Tod fasziniert, auch ihr Sohn Kronprinz Rudolf hat in ihm einen Freund gefunden...

    Titel: Des Kronprinzen schwarzer Engel
    Genre: Drama, Romanze (?)
    Ranking: Slash – 12
    Disclaimer: Diese Geschichte ist frei erfunden. Keine der Figuren gehört mir, ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte. Einzig die Idee zu dieser Story gehört mir.
    Inhalt: Ein Teil aus dem Leben des Kronprinzen Rudolf. Erzählt mit historischen Fakten und Szenen, die an das Musical lehnen – jedoch mit unerwarteten Wendungen. - - - 1881 heiratet Rudolf Prinzessin Stephanie von Belgien, doch seine Liebe gilt jemand anderem. Nein, nicht Mary Vetsera ist gemeint...


    Des Kronprinzen schwarzer Engel

    März 1880: Mein treuer, guter Engel


    „Ich schwelge in Glück und Freude. Was ich gesucht, habe ich gefunden, einen treuen, guten Engel.“
    Kronprinz Rudolf schrieb diese Zeilen im März 1880 an Graf Wilczek. Seinen „guten Engel“ hat der Thronfolger mit zweiundzwanzig Jahren in Brüssel kennengelernt: die Tochter des belgischen Königs Leopold II., geborene Prinzessin Stephanie. Gleichzeitig war sie seine Tante zweiten Grades. Die Verlobung stand bevor...

    ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~

    Seufzend lies sich Rudolf in einen Sessel fallen. Er starrte zu seinem Sekretär, auf dem der Brief an den Grafen lag. Waren seine Worte wirklich aufrichtig? Fand er seinen Engel? Ihn schmerzte es im Herzen, wenn er leise die Worte flüsterte, die er geschrieben hatte. Aber aus welchem Grund?
    Er blickte auf das nächtliche Brüssel. Hierher war er gekommen, um auf Brautschau zu gehen. Nun hatte er seine Zukünftige gefunden. Natürlich war nicht nur sein eigener Wille an dieser Tatsache beteiligt. Es geschah auch unter dem Druck seines Vaters, Franz Joseph I. Von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich; König von Ungarn und Böhmen; König der Lombardei und Venedigs, von Dalmatien, Kroatien – Slawonien, Galizien, Lodomedrien, Illyrien; König von Jerusalem; Erzherzog von Österreich, Großherzog von Toskana und Krakau; Herzog von Lothringen, von Salzburg, Steyer, Kärnten, Krain und Bukowina; Großfürst von Siebenbürgen, Markgraf von Mähren; Herzog von Ober- und Niederschlesien, von Modena, Parma, Piacenza und Guastalla, von Auschwitz und Zator, von Teschen, Friaul, Ragusa und Zara; gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol, von Kyburg, Görz und Gradisca; Fürst von Trient und Brixen; Markgraf von Ober- und Niederlausitz und in Istrien; Graf von Hohenems, Feldkirch, Bregenz, Sonneberg etc; Herr von Triest, von Cattaro und der windischen Mark, Growoiwod der Woiwodschaft Serbien... Die Liste war noch nicht einmal zuende, aber Rudolf konnte sich schon diesen Teil kaum merken.
    Ja, sein Vater war ein mächtiger Mann, doch was waren diese Titel eigentlich wert? Für ihn zählte etwas anderes. Er wollte nicht so enden wie der Kaiser, nein, er wollte keine Ehefrau, die ständig auf der Flucht war. Ja, seine Mutter, Elisabeth von Österreich, war überall und nirgendwo zu finden. Sie machte Reisen in Österreich, Deutschland, Griechenland, England, Irland und in die Normandie. Die Ehe war gescheitert. Sein Vater wollte das nicht einsehen, aber warum machte er sich Gedanken um ihn? Der Kaiser verschwendete anscheinend so gut wie nie Gedanken an seinen Sohn.

    „Was ich gesucht, habe ich gefunden, einen treuen, guten Engel...Hm, diese Stephanie ist solche Worte doch nicht wert, mein lieber Prinz.“
    Die Stimme klang für Rudolf so beruhigend, hinterließ jedoch immer wieder einen bitteren Geschmack nach Sehnsucht. Einer Sehnsucht, so unendlich weit wie das Meer.
    Der Kronprinz wusste nur zu gut, wer er war. Auch war ihm bewusst, was es hieß, sich ihm hinzugeben. Sein Verstand widersetzte sich dem Drang, doch was sagte sein Herz? Sprach er von seinem „guten Engel“, dachte er dann auch an Stephanie? Meinte er sie, als er die Zeilen schrieb?
    Rudolf blickte in die Richtung des Sekretärs, vermutete er dort seinen plötzlichen Gast. Tatsächlich stand er da, den Brief in der Hand. Die Augen ruhten noch immer auf den geschrieben Worten, sprach sie erneut, dann nochmal, und wieder...Mit jedem Mal wurde er leiser, bis es nur noch ein kaum vernehmbares Flüstern war, nicht lauter als ein Windhauch. Der Kronprinz musterte ihn, bis sein Blick an seinen Haaren hängen blieb. Sie waren ihm schon vom ersten Augenblick an aufgefallen. Die Haarfarbe konnte er nicht beschreiben, sie waren blond, aber sie strahlten so hell, wie er es noch nie gesehen hatte. Sein Blick glitt zu seinem schneeweißen, makellosen Gesicht mit den tiefblauen Augen. Rudolf war immer wieder dabei, sich in ihnen zu verlieren. Die komplett schwarze Kleidung bildete einen faszinierenden Kontrast zu seiner Gesichtsfarbe.

    Der Thronfolger stand auf; er fand es unhöflich, einfach sitzen zu bleiben. Seine Schritte auf dem Boden ohne Teppich klangen laut und störend, zerstörten sie doch diesen ruhigen Moment. Dieses Geräusch schien den Gast aus seinen Gedanken gerissen zu haben. Unentwegt hatte er das Stück Papier angestarrt und eine kleine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen. Rudolf konnte sich dieses Verhalten nicht erklären. Nun aber schien der Blonde bemerkt zu haben, dass der Kronprinz neben ihm stand. Er legte den Brief wieder auf dem Sekretär ab und lächelte den Prinzen an. Diesem schien die plötzliche Aufmerksamkeit peinlich zu sein und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht. Schüchtern erwiderte er das Lächeln und spielte mit dem Saum seiner dünnen Jacke. Er freute sich über die Besuche seines Freundes, vergaß er immer wieder die Tatsache, wer er eigentlich war. Verdrängte den Gedanken, dass der leibhaftige Tod vor ihm stand. War das überhaupt wichtig? Er war der Einzige, der Rudolf zuhörte, ihm Trost spendete, wenn niemand mehr da war. Schon als er klein war, konnte er sich immer auf seinen Freund verlassen. Nein, der Tod war er nicht! Er war sein „guter Engel“, sein guter schwarzer Engel.

    „Rudolf, warum vermählst du dich? Nur, weil dein Vater es so will?“, fragte der Tod. Rudolf schüttelte jedoch den Kopf und antwortete: “Nein, ich glaube nicht.“ Er machte eine kurze Pause. „Nein, ich will sie heiraten...“ Der Blonde seufzte auf und legte dem Prinzen eine Hand auf die Schulter. „Das willst du nicht. Du liebst diese belgische Prinzessin nicht. Sie ist doch gar nicht deine Klasse, mein lieber Prinz.“, meinte er und streichelte mit seiner Hand, die vorher noch auf der Schulter des Kronprinzen ruhte, sanft über sein Haar. Durch diese Berührung bekam Rudolf eine angenehme Gänsehaut. Genüsslich schloss er die Augen, während der Tod ihm nun über die Wangen strich. „Dieses adelige Weibsbild hat dich nicht verdient.“
    Erschrocken öffnete der Prinz wieder die Augen und ergriff die Hand seines Freundes. Hilflos blickte er in seine blauen Augen. „Aber...die Verlobung ist bereits geplant! Ich kann nicht mehr zurück! Was soll ich tun, schwarzer Engel?“ Der Tod lächelte nur, gab ihm aber keine Antwort. Rudolf wurde nervöser. „Was ist denn?“
    „Du brauchst dich nicht vor der Zukunft zu fürchten, mein Prinz. Noch nicht. Du wirst sie heiraten, jedoch lieben wirst du sie nicht.“, sagte der Blonde. „Und bei jedem Kummer werde ich dir beistehen.“ Er befreite seine Hand, die Rudolf immer noch festhielt und setzte sich auf ein recht einfaches Bett. Mit einem warmen Lächeln streckte er beide Arme aus und meinte: „Rudolf, komm ruh dich aus in meinem Arm. Ich will dich trösten.“
    Rudolf war als kleiner Junge immer in die Arme seines Freundes geflüchtet, wenn er Angst hatte und Kummer ihn plagte. Er sehnte sich nach langer Zeit danach, sich von dem schwarzen Engel trösten zu lassen. Ohne zu zögern ging er auf ihn zu und lies sich in seine Arme gleiten.
    „Schwarzer Engel, du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dass ich dich habe.“, sagte er leise. „Du hast Recht. Ich liebe Stephanie nicht, denn eigentlich liebe ich-“ Weiter kam der Prinz nicht, denn vor der Tür hörte er eine gedämpfte Stimme.
    „Rudolf? Bist du noch wach? Rudolf!“
    „Deine baldige Verlobte steht vor der Tür.“, stellte der Tod ärgerlicherweise fest. Ihm passte es nicht, dass dieses Weib die beiden störte. Rudolf merkte das. Entschuldigend blickte er zu dem Blonden auf. „Es tut mir Leid, schwarzer Engel. Ich kann sie wieder wegschicken, wenn du möchtest.“ Sein Freund schüttelte nur den Kopf und löste sich von dem Prinzen.
    „Nein, ich werde jetzt gehen. Gute Nacht, mein schöner Prinz. Auf ein baldiges Wiedersehen.“, verabschiedete sich der Tod und verschwand im Nichts.

    Eine ganze Weile starrte Rudolf auf den Fleck, an dem vor wenigen Momenten noch sein einziger Freund stand. Diese unbeschreibliche Sehnsucht packte ihn wieder. Das Klopfen von Stephanie bemerkte er überhaupt nicht. Seine Gedanken waren an einem völlig anderem Ort. In die Dunkelheit flüsterte er: „Gute Nacht, mein guter schwarzer Engel...“


    Fortsetzung folgt...



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