Blutjagd 2 | 07/01 | Ringlesmühle | Atakanies - Liver

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    Re: Blutjagd 2 | 07/01 | Ringlesmühle | Atakanies - Liver

    Dekan - 20.07.2005, 08:31

    Blutjagd 2 | 07/01 | Ringlesmühle | Atakanies - Liver
    Blutjagd 2 | 07/01 | Ringlesmühle | Atakanies - Liver

    Blutjagd 2 - Donnertal läßt grüßen

    Code: Datum:       06.-08.07.01
    Ort:         Zeltplatz Ringlesmühle bei Nördlingen
    Orga:        Die Atakanies - Liver aus Fun, Koenigreich.Lorungan@gmx.de
    Autor:       von Thomas R. A. Wolf (Sir James MacTheogard)
    Unterkunft:  Eigene Zelte
    Verpflegung: Teilverpflegung
    Typ:         SC-Bericht
    Bewertung:   keine


    Bewertung und Allgemeines
    "Blutjagd 2 - Donnertal läßt grüßen" fand als Zeltcon mit Teilverpflegung vom 6.-8.7.2001 auf dem Zeltplatz Ringlesmühl nahe Nördlingen (Bayern) statt. Veranstalter waren die "Atakanies - Liver aus Fun". Der Preis betrug DM 70 für Spieler (leichte Unterschiede für NSCs und bei später Anmeldung). Blutjagd 2 war ein Abenteuer-LARP mit gemischten Elementen (Plot, Kampf, Ambiente). Um es gleich vorwegzunehmen: ich war begeistert, und ich denke, dass die meisten Teilnehmer diese Begeisterung teilten. Note: eine glatte Eins! Aber zu den Details:

    Plot
    Im Hauptlot wurde die Idee der ersten Blutjagd wieder aufgegriffen: Orks und Barbaren veranstalteten eine makabre Blutjagd (Punkten, indem man Leuten ein Auge und die Zunge herausschneidet), um die herrschende Gruppe für das nächste Jahr zu bestimmen. Ein örtlicher Kriegsherr wollte mitmischen und bewegte die SCs dazu, sich als dritte Gruppe daran zu beteiligen. Strenge Regeln für diese Blutjagd (keine Toten, keine Angriffe auf Häuptlinge, die Lager selbst waren tabu) verhinderten dabei sinnloses Gemetzel. Das schöne: der Ausgang war offen, und die SCs und NSCs (mit viel Freiräumen ausgestattet) konnten das ganze alleine durch ihre Aktionen entscheiden. Also mal endlich kein linearer Plot, kein "Plotlösung verfolgen" sondern Handlungsfreiheit, Spannung, offener Ausgang! Wen es interessiert: es gewannen die Barbaren, da sich die NSC-Barbaren heimlich und erfolgreich mit einer im Lager anwesenden Barbarentruppe verbündeten. Aber eigentlicher Gewinner waren (fast) alle Teilnehmer (SCs wie NSCs), denn Spaß war für jeden geboten. Außer dem Hauptplot gab es auch noch etliche Nebenplots, von denen ich nur einen Teil mitbekam. Diese waren alle mit Liebe zum Detail ausgestaltet und ermöglichten auch den Spielern, die sich für die eigentliche Blutjagd nicht oder wenig interessierten (aus charakterbezogenen Gründen oder warum auch immer), dennoch einen spaßigen und interessanten Con zu haben. Prinzip: Guter und - endlich mal! - offener Hauptplot, der aber niemanden aufgezwungen wurde, dafür reichlich verschiedene kleine Nebenplots und/oder Ambiente sozusagen als Alternativprogramm. Optimal! Nur schade, dass der Plot am Samstag schon recht früh zu Ende war, aber dafür gab es danach noch einen bühnenreifen Feuerschlucker-Auftritt und eine lustige Feier bei den NSCs.

    Location
    Was soll ich - der eigentlich nicht so gerne oder oft zeltet - über einen Zeltplatz schon sagen. Saubere WCs und Duschen, extrem schöne Umgebung (Nördlinger Ries). Relativ nahe zum Congelände gab es zwar Häuser und andere Camper, aber mit diesen gab es keinerlei Probleme oder Ärger. Entweder wir hatten extrem viel Glück, oder die SL hatte im Vorfeld schon alles klargemacht (was ich vermute). Teilweise war schlechtes Wetter (Ode an das undichte Zelt: Warum, o warum gibt es nur so wenig JH-Cons???), aber das war halt Pech und niemand hatte daran Schuld.

    Verpflegung
    Eine sehr gut durchorganisierte Taverne ohne lange Wartezeiten. Faire Preise, gute Getränkeauswahl, minimale Wartezeiten. Einziger Minuspunkt war die geringe Snack-/Speisenauswahl (es gab nur Schmalzbrot, sonst nichts), aber damit konnte man leben. Insbesondere, weil vom Tavernenteam am Samstag ein Spanferkel gegrillt und zu vernünftigem Preis (DM 7,- / Portion) verkauft wurde.

    Orga / SL
    Der dickste Pluspunkt des Cons überhaupt. Neben dem schon erwähnten sehr guten Hauptplot war die gute Organisation zu loben und die Bereitschaft, auf Spielerwünsche einzugehen. Als ich die SL um einen simplen kleinen Nebenplot bat (Übergabe eines Schwertes an eine Spielerin, die LARP-Neuling war), machten sie daraus eine aufwendige und mit Storyboard gut vorbereitete Aktion mit mehreren SLs/NSCs und eigenen Aufbauten (Gräber), die so prima ausfiel, dass die Neulingsspielerin absolut begeistert war und sogar einige sehr erfahrene SCs meinten, das müsse sicher zum Hauptplot gehören, und die Spielerin zu ihrem Schwert befragten. Mal ganz ehrlich - ich denke, kaum eine SL außer den Atakanies würde sich solche enorme Mühe machen, um einer neuen Spielerin Spaß am LARP zu vermitteln - dickes Lob! Wenn ich unbedingt etwas bemäkeln muss: der Waffencheck war (im Vergleich zu anderen Orgas) schon sehr pingelig, und statt grundsätzlichem "Einziehen für das Wochenende" hätte es auch ein simples Einsatzverbot getan; aber na gut, das soll ja nur der Sicherheit dienen, daher kann ich's verstehen.

    SCs
    Größtenteils gab es enthusiastische Spieler, die auf den guten Plot auch mit guten Aktionen reagierten, so dass der Con allen großen Spaß machte. Etwas schade war zwar, dass einige Powergamer es - wieder mal - nicht lassen konnten, den ganzen Con über im paramilitärisch organisierten "Lager im Lager" verschanzt immer mehr Erfahrungspunkte zu "ersitzen", aber das störte wenigstens nicht, da sie die richtigen SCs größtenteils in Frieden ließen, und ab und zu sogar ihren mitgebrachten Anhängern erlaubten, den "kleinen" SCs zu helfen. Unrühmlich war lediglich der arrogante, halbdemokratisch bestimmte "Lagersprecher", der mit unschönen Aktionen wie einem unprovozierten Angriff auf friedliche Orks (Ambiente-Spaßcharaktere) auffiel. Als ich ihn von dem Spaßcharakter-Metzeln (gegen die Regeln der Blutjagd übrigens auch noch...) abhielt, erpresste er von meinem Anfangscharakter (0 EPs, kein Schutzpunkt, ohne Rüstung...) Schutzgeld und drohte mich zu ermorden, als ihm die Summe zu gering war. Trauriges Verhalten für einen "Was-weiß-ich-wieviele-EP"-Altcharakter, auch wenn seine EPs sicher ebenfalls nur größtenteils im Lager ersessen waren. Aber eine einzige solche Pappnase bei einem Con dieser Größenordung ist schon erträglich. Und wie gesagt, fast alle SCs sonst waren fair, kreativ, einfach gute Live-Rollenspieler.

    NSCs
    Reine Prügel-NSCs gab es diesmal nicht, die Orks und Barbaren hatten ihr eigenes Lager, eigene ausgearbeitete Charaktere und waren voll in den Plot integriert. Kämpfe gab es natürlich schon, sogar recht viele (keine Riesenschlacht, aber etliche kleinere und taktisch interessante Scharmützel), aber für mich (und viele andere Spieler) lag der Schwerpunkt auf Interaktion, Strategie, Planung. So hatten NSCs den gleichen Spaß wie SCs. Übrigens waren die NSCs sogasr deutlich besser im taktischen Vorgehen als die SCs, traurig, traurig... :) ... Und auch die speziellen SCs/NSCs im Spielerlager (Bürgermeister, Bibliothekar, Schmied usw.) waren allesamt ausgezeichnet und verliehen ihren Rollen Tiefgang und Charakter, statt nur "nach Drehbuch" auf Frage A mit Antwort B zu reagieren.

    Fazit
    Als fast schon eine Art "LARP-Opa" (Rollenspiele seit Ende der 70er, LARPs seit 1988, Erfinder von Trawonien) war ich bisher zunehmend der traurigen Meinung, dass die Phantasie bei LARPs immer mehr verflachte, und gute Plots mit Geist und Witz immer mehr durch 08/15-Plots abgelöst wurden (z.B. Artefakt-Teile suchen, Artefakt-Teile erkämpfen, Endritual - ich kanns nicht mehr sehen...), bei denen nur noch große Schlachten, Masken und Spezialeffekte im Mittelpunkt stehen, und der Spieler zum Statisten in einer SL-Selbstdarstellung degradiert wird. "Blutjagd 2" belehrte mich eines besseren und zeigte deutlich, dass man auch 2001 noch einen spannendes und spaßiges LARP machen kann, wenn man mit Enthusiasmus darangeht. Den Atakanies gelang das hier, und zurecht nennen sie sich "Liver aus Fun". Bei Mittelmaß-Cons und schlechten Cons raffe ich mich nicht zu einem Conbericht auf, weil mir die Zeit zu schade ist. Aber "Blutjagd 2" war es wert - Prädikat: höchst empfehlenswert!!!



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